Handball-DDR-Oberliga (Männer) 1961/62

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Mit der Handball-DDR-Oberliga der Männer in der Saison 1961/62 wurden die Titelträger im Hallen- und im Feldhandball ausgetragen. In beiden Wettbewerben wurden zunächst Punktspiele in jeweils zwei Staffeln ausgetragen, in der Halle mit 16 auf dem Feld mit 20 Mannschaften. Danach ermittelten die Staffelsieger in einem Endspiel die Meister. In der Halle verteidigte der SC DHfK Leipzig wie 1961 seinen Titel, auf dem Feld siegte der ASK Vorwärts Berlin. Da in der Saison 1962/63 auch im Hallenhandball die Meisterschaft mit 20 Teams gespielt werden sollte, gab es in dieser Disziplin 1962 keine Absteiger.

Hallenhandball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Punktspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staffel I
Pl. Mannschaft Sp S U N Tore Punkte
1. SC DHfK Leipzig 14 12 1 1 298:188 25:03
2. SG Dynamo Halle 14 11 - 3 293:187 22:06
3. SC Lok Leipzig 14 10 2 2 271:183 22:06
4. BSG Wismut Aue (N) 14 7 2 5 264:241 16:12
5. BSG Motor Sömmerda (N) 14 3 2 9 169:292 08:20
6. Motor Gohlis Nord Leipzig 14 3 1 10 182:228 07:21
7. BSG Lok Erfurt 14 3 1 10 187:257 07:21
8. BSG Motor Eisenach 14 3 - 11 145:207 06:22
Staffel II
Pl. Mannschaft Sp S U N Tore Punkte
1. SC Dynamo Berlin 14 12 - 2 282:174 24:04
2. ASK Vorwärts Berlin 14 10 - 4 301:217 20:08
3. SC Empor Rostock 14 10 - 4 237:104 20:08
4. BSG Lok Magdeburg SO 14 9 1 4 246.204 19:09
5. SC Aufbau Magdeburg 14 6 - 8 227:214 12:16
6. BSG ZAB Dessau 14 5 1 8 292:311 11:17
7. BSG Einheit Neubrandenburg (N) 14 2 - 12 179:291 04:24
8. BSG Lok Frankfurt/O. (N) 14 1 - 13 198:347 02:26

Endspiel Halle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

SC Dynamo Berlin – SC DHfK Leipzig 11:21

Die DHfK-Mannschaft startete explosiv, legte ein enormes Tempo vor. Schon nach drei Minuten führten die Leipziger mit 3:0, ohne sich einen Fehlwurf zu leisten. Ihr Torwart hatte bis dahin nicht einmal eingreifen müssen. Im gleichen Maße, wie die DHfK-Angreifer den Gegner jagten, so beherrschten die Abwehrspieler mit körperlichen und läuferischen Einsatz die Dynamo-Spieler. Mit ideenreichen Tempoangriffen wurde schon bis zur 19. Minute ein 12:4-Vorsprung herausgearbeitet. Unter dem Beifall der Zuschauer endete die erste Halbzeit mit 15:4 für die DHfK. Auch nach der Pause bekamen die Berliner das Spiel nicht in den Griff. Ihre Schwachstelle war die Abwehr, sie beging kapitale Fehler, die gegnerischen Spieler wurden nicht eng genug gedeckt. So konnten sich Kalderasch, Hölke und Co. die Lücken aussuchen, in die mit steilen Pässen hineingestoßen wurde. Vergeblich versuchten die Berliner mit Weitwürfen von Naumann und Senger zum Erfolg zu kommen, zudem fiel ihr Torgarant Hirsch schon nach 17. Minuten mit einer Handverletzung aus. Dynamo konnte am Ende nur bescheinigt werden, korrekt und fair das Spiel mitgestaltet und nie aufgesteckt zu haben.

Berlin: Eisenach, Legien – Rudi Hirsch, Klaus-Dieter Matz (2); Naumann (6), Meißner, Klaus Petzold, Mannewitz (2); Werner Senger (1), Zielke, Greye

Leipzig: Fischer, Franke – Klaus Langhoff (2), Paul Tiedemann (3); Warm (2); Otto Hölke (2), Reiner Leonhardt (4), Erwin Kaldarasch (5); Peter Randt (2), Faasch (1), Fährmann

Schiedsrichter: Schoof (Magdeburg), Zuschauer: 5000 in der Werner-Seelenbinder-Halle (Ost-Berlin)

Feldhandballmeisterschaft 1962[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Punktspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staffel I
Pl. Mannschaft Sp S U N Tore Punkte
1. SC Lok Leipzig 18 17 - 1 261:152 34:02
2. SC Dynamo Berlin 18 15 1 2 283:177 31:05
3. SC Empor Rostock 18 10 1 7 213:170 21:15
4. SG Dynamo Leipzig 18 8 2 8 239:219 18:18
5. BSG Motor Staßfurt 18 9 - 9 164:184 18:18
6. SG Dynamo Halle 18 7 2 9 231:265 16:20
7. ZAB Dessau (N) 18 7 1 10 230:247 15:21
8. BSG Lok Magdeburg SO 18 7 1 10 207:245 15:21
9. BSG Traktor Neubrandenb. (N) 18 5 1 12 182:229 11:25
10. BSG Stahl Calbe 18 - 1 17 162:284 0 1:35
Staffel II
Pl. Mannschaft Sp S U N Tore Punkte
1. ASK Vorwärts Berlin 18 16 - 2 296:181 32:04
2. SC DHfK Leipzig 18 14 1 3 259:169 29:07
3. SC Aufbau Magdeburg 18 13 1 4 263:187 27:09
4. BSG Stahl Krauschwitz 18 11 - 7 228:202 22:14
5. BSG Wismut Aue 18 10 - 8 243:241 20:16
6. BSG Motor Eisenach 18 8 1 9 234:223 17:19
7. BSG Motor Gohlis-Nord (N) 18 7 1 10 167:191 15:21
8. BSG Lok Schleife 18 6 - 12 171:232 12:24
9. BSG Traktor Lommatzsch (N) 18 2 - 16 201:312 04:32
10. BSG Lok Gera 18 1 - 17 120:244 02:34

Endspiel Feld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(14. Oktober 1962)

ASK Vorwärts Berlin – SC Lok Leipzig 18:17 (12:12, 6:5) n. V.

Es war ein Spiel zweier gleich starker Gegner, die sich einander neutralisierten. So kam zwar kein gutklassiges, aber ein dramatisches Spiel zustande. Die Abwehr der Berliner war gut auf die dribbelstarken Leipziger Angriffsspieler eingestellt und bevorzugte die passive Deckungsvariante. Das brachte zunächst Erfolg, da die Lok-Spieler auf Weitwürfe verzichteten. Auf der anderen Seite stand aber auch die Leipziger Deckung sicher, gegen die die ASK-Angreifer anfangs keine Mittel fanden. In der gesamten ersten Halbzeit fehlte es der Begegnung an Schwung und Rasanz, keine Mannschaft konnte sich entscheidend durchsetzen. Die Zuschauer sahen leichte Vorteile beim SC Lok, wo Kretzschmar unterstützt von Lantzsch und Kauerauf das Spiel umsichtig dirigierte. Als in der zweiten Spielhälfte der ASK sich von den taktischen Zwängen befreite, änderte sich das Spielgeschehen. Innerhalb weniger Minuten wurde ein 5:6-Rückstand in eine 7:6-Führung umgewandelt. Danach wogte das Spiel hin und her, beide Teams gingen nun voll in die Offensive. Es gelang aber keiner Seite, einen größeren Vorsprung herauszuschießen, die Führung wechselte beständig. In der letzten Spielminute erreichte die Dramatik ihren Höhepunkt, als der Leipziger Kretzschmar in letzter Sekunde den 12:12-Ausgleich erzielte. Die Verlängerung sah zunächst wieder den ASK im Vorteil, er schoss eine 15:12-Führung heraus. Doch innerhalb von fünf Minuten glichen die Leipziger wieder aus. In der zweiten Hälfte der Verlängerung zogen die Berliner noch einmal mit 18:15 davon, anschließend kam der SC Lok wieder auf 17:18 heran. Noch in den endgültig letzten Sekunden hatten die Leipziger den Vorteil der Überzahl, nachdem der Berliner Haberhauffe vom Platz gestellt wurde. Die Zeit für den erneuten Ausgleich war jedoch zu kurz.

Berlin: Schulze – Herbert Liedtke, Obermeyer; Lieske, Manfred Krost, Waldemar Pappusch (1); Michalk (1), Klaus Hebler (5). Klaus Müller (4), Gruber (2), Hans Haberhauffe (5)

Leipzig: Dieter Weide – Winkler, Neuenhagen; Zschernitz, Horst Seifert, Ziegenhagen; Kauerauf (3), Zander (1), Pahlitzsch (1), Peter Kretzschmar (8), Lantzsch (4)

Schiedsrichter: Kurzenberg (Neustrelitz), Zuschauer: 5000 im Turbine-Stadion in Halle (Saale)

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • DDR-Sportzeitung Deutsches Sportecho, Jahrgang 1962

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]