Hirsch (Familienname)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hirsch ist ein Familienname.

Herkunft und Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wort Hirsch selbst stammt aus dem Indogermanischen und bedeutet gehörntes, geweihtragendes Tier. (Mittelhochdeutsch: hirz, althochdeutsch: hiruz). Damit ist der Rothirsch (Cervus elaphus) gemeint. In vielen Kulturen der Erde kommen Hirsche in der Mythologie und Kultur vor. Es ist daher nicht verwunderlich, dass in den Städten Häuser nach ihnen benannt wurden. In der christlichen Mythologie tritt der Hirsch u. a. als Attribut von Heiligen auf: Hubertus, Eustachius (bei beiden mit Kruzifix zwischen den Geweihstangen), Oswald und Ägidius (bei letzterem ist es eine Hirschkuh).

Hirsch als Familienname kann keiner Region zugeordnet werden, da das Wort im gesamten deutschen Sprachraum verbreitet ist. Lediglich Ableitungen wie Hirschle (schwäbisch) oder Hirschl (bairisch und österreichisch) lassen eine Herkunft des Namens und des Trägers erkennen. Weitere Ableitungen sind: Hirzel, Hirschel, Hirtz, Hersch, Herschel und Hirschmann. Hirscher und Hirschkramer dagegen beziehen sich wohl auf Hirse (Getreide).

Der Familienname Hirsch wird wohl meistens auf einen Häusernamen in der Stadt zurückgehen. Bis ins 18. Jahrhundert gab es kaum Straßennamen oder Hausnummern. Zudem konnten die wenigsten Menschen lesen. Zur besseren Orientierung hat man die Häuser benannt und mit dem jeweiligen Hauszeichen versehen. Die Bewohner wurden dann oft von den Nachbarn nach ihrer Wohnstätte benannt oder nannten sich selbst danach. (z. B. Johannes Gensfleisch im Haus zum Gutenberg nannte sich Johannes Gutenberg) Gasthäuser zum Hirsch oder Hirschhäuser gibt es auch heute noch (letzteres z. B. in Regensburg und Wien).

Hirsch kann auch ein Berufsname für einen Jäger sein oder ein Übername, wenn der Benannte z. B. „flink wie ein Hirsch“ war.

Als jüdischer Familienname bezieht sich Hirsch auf die hebräische Bibel (Genesis 49,9–27), wo der Erzvater Jakob seine Söhne Juda, Naftali und Benjamin mit Löwe, Gazelle und Wolf vergleicht. Im Deutschen wurde aus Gazelle der Hirsch. Ursprünglich war Hirsch der verdeutschte Rufname des hebräischen Naftali;[1] erst als die Juden zum Führen eines Familiennamens gezwungen wurden, nahmen viele Hirsch als Familiennamen an.

Der Familienname Hirsch ist heute überall in Deutschland verbreitet. Abgesehen von den Großstädten Berlin, München, Hamburg, Köln, Frankfurt am Main und Hannover kommt der Name am häufigsten im Bereich zwischen Ansbach (Mittelfranken) und Karlsruhe (Baden) vor. Im Rheinland ist der Name vor allem zwischen dem Raum Köln und in Westfalen in der Umgebung von Dortmund zu finden. Insgesamt liegt der Schwerpunkt der Verbreitung im Westen (NRW) und Süden (Baden-Württemberg und Bayern) der Bundesrepublik. In Österreich ist der Name am häufigsten in Wien und Niederösterreich und in Linz zu finden. Weitere größere Vorkommen gibt es in den Bezirken Bruck-Mürzzuschlag (Steiermark), Vöcklabruck (Oberösterreich), St. Johann im Pongau (Salzburg) und in der Stadt Salzburg.[2][3][4]

Namensträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernd Hirsch (* 1970), deutscher Manager
  • Bernhard Hirsch (* 1970), deutscher Betriebswirtschaftler und Hochschullehrer
  • Bertha Hirsch (geb. Eberstadt; 1850–1913), deutsche Kulturmäzenin
  • Berthold Hirsch (1890–1941), deutscher Verlagsbuchhändler
  • Beth Hirsch (* 1967), US-amerikanische Schauspielerin, Songwriterin und Sängerin
  • Betty Hirsch (1873–1957), dänisch-deutsche Sängerin, Blinden- und Sprachlehrerin
  • Burkhard Hirsch (1930–2020), deutscher Politiker

C[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

D[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

E[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

F[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

G[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

H[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

I[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

J[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

K[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

L[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

M[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

N[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

O[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

P[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

R[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

S[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

T[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

U[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

V[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

W[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michael E. Graf von Matuschka: Hesse, der Jude von Salms (Solmes): Arzt und Schriftgelehrter. Ein vorwiegend namenkundlicher Exkurs. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 8, 1990, S. 207–219, hier: S. 209 f.
  2. Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Keyser, München 1967 (Keysers Nachschlagewerke).
  3. Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1998, ISBN 3-423-03234-0 (dtv. 3234).
  4. Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Dudenverlag, Mannheim u. a. 2000, ISBN 3-411-70851-4.