Kirschblütenrennen Wels

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Koordinaten: 48° 10′ 54,6″ N, 14° 0′ 52,4″ O

Kirschblütenrennen 2011 – Hauptfeld Elite

Das Welser Kirschblütenrennen ist das älteste und mit seinen rund 600 Teilnehmern eines der wichtigsten Straßenradrennen Österreichs.[1] Zum Unterschied zu herkömmlichen Straßenradrennen starten die Teilnehmer aller Kategorien zur selben Zeit.[2] Der Name bezieht sich auf den Zeitpunkt der jährlichen Durchführung im April, etwa um die Kirschblüte.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirschblütenrennen 1977 – Bergwertung Mistelbacherberg

1961 wurde das Welser Kirschblütenrennen durch die Organisatoren Harry Amringer, Josef Lehner, Hans Steiner, Gerhard Stibal und Otto Hammerschmid ins Leben gerufen.[1] Die ursprüngliche Strecke führte von Wels über Bad Schallerbach nach Wallern und Eferding. Im Jahr 2011 wurde erstmals eine Frauenwertung eingeführt. Aktuell wird das Kirschblütenrennen für alle Renn-Kategorien, außer der Elite, als österreichisches Cuprennen gewertet.[2]

Veranstalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinsam mit der Dienststelle Sport der Stadt Wels ist der RC ARBÖ Wels Gourmetfein offizieller Veranstalter des Welser Kirschblütenrennens. Der RC ARBÖ Wels Gourmetfein (Name: Stand 2008/2009 und ähnlich bis 2012) wurde 1921 gegründet und ist des Weiteren Veranstalter des größten Welser Sportevents, dem Welser Innenstadt-Kriterium. Mit rund 300 Mitgliedern ist er einer der populärsten Radsportclubs Österreichs. Der Obmann Wilfried Luger ist zugleich der Hauptorganisator des Kirschblütenrennens.[3]

Streckenführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Höhenprofil einer Runde

Start beziehungsweise Ziel des Rennens befinden sich seit 1990 in der Oberfeldstraße in Wels-Nord im Stadtteil Neustadt vor dem Kaufhaus Interspar. Die Streckenführung: Wels – Haiding – Buchkirchen – Scharten – Rexham – Unterscharten – Mistelbacherberg (Bergwertung) – Mistelbach – Oberprisching – Buchkirchen – Merkermeierberg – Wels. Die Streckenlänge beträgt 35,2 km. Zusätzlich gibt es eine kleine Runde mit 15,4 km, welche von Wels – Haiding – Kreuzung/Buchkirchen – Merkermeierberg – Wels führt. Die Fahrer der einzelnen Kategorien haben unterschiedliche Streckenlängen zu fahren.[4] In den Anfangsjahren hatte eine Strecke ungefähr 40 km, welche 3-mal gefahren wurde. Im Laufe der Zeit wurde das Rennen sowohl durch die größere Streckenlänge (inzwischen ungefähr 170 km) als auch durch die Topografie wesentlich anspruchsvoller.[2] Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Sieger beträgt ca. 40–42 km/h.

Kategorie Startnummer Runde Länge Start Durchfahrt / Zielzeiten 1. Runde Durchfahrt / Zielzeiten 2. Runde Durchfahrt / Zielzeiten 3. Runde Durchfahrt / Zielzeiten 4. Runde Durchfahrt / Zielzeiten 5. Runde Durchfahrt / Zielzeiten 6. Runde
Elite, U23 1 – 219 4 gr. Runden + 2 kl. Runden 171,6 km 09:00 09:53 10:46 11:44 12:37 13:00 Ziel 13:20
Amateure, Master I - III 301 – 549 3 gr. Runden 105,6 km 09:08 10:02 10:57 Ziel 11:50
Frauen, Juniorinnen 550 – 599 2 gr. Runden 70,4 km 09:12 10:01 Ziel 11:12
Junioren 220 – 299 3 gr. Runden 105,6 km 09:24 10:23 11:17 Ziel 12:12
U 17 601 – 699 2 gr. Runden 70,4 km 09:27 10:25 Ziel 11:21
U 15 701 – 799 1 gr. Runde 35,2 km 09:30 Ziel 10:30

Ärztliche und technische Unterstützung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Wels und die angrenzenden Orten, die durchfahren werden, stellen Feuerwehren und Rettungsdienste bereit. Die Polizei und andere zur Überwachung befugte Organe stellen sicher, dass die Sicherheit der Rennfahrer und der anderen Verkehrsteilnehmer geleistet ist. Im Vorfeld werden Dopingtests laut den Bestimmungen der Nationalen Anti-Doping Agentur durchgeführt.[5]

Verpflegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie bei allen Ausdauersportarten ist eine gute Verpflegung der Fahrer sehr wichtig, um die Leistungsfähigkeit zu erhalten und um eventuellen Gesundheitsrisiken gegenzuwirken. Mit Hilfe von Verpflegungszonen werden die Fahrer versorgt. Die Verpflegungszone befindet sich beginnend vom Ortsende Buchkirchen in Richtung Schnadt. Diese muss 1 km lang sein und befindet sich in einem Bereich, in dem die Fahrer ein nicht zu hohes Tempo fahren. Laut Reglement soll/darf ein Rennen, welches über eine Strecke von 50 km hinausgeht, mit einer Verpflegungszone ausgestattet sein. Es darf bis 20 km vor dem Ziel verpflegt werden. Die Verpflegung der Fahrer erfolgt über freiwillige Helfer bis hin zu professionellen Betreuern der einzelnen Fahrer und Teams. Bei annähernd 600 Startern, wobei mindestens die Hälfte davon verpflegt werden möchte, ist eine perfekte Koordination aller Beteiligten in diesem Streckenabschnitt erforderlich, um einen reibungslosen Ablauf garantieren zu können. Da der Umweltschutz beim Kirschblütenrennen sehr ernst genommen wird, dürfen die Fahrer ihren Müll nur in der Verpflegungszone wegwerfen. Verstöße gegen dieses Zusatzreglement werden geahndet.[2]

Jubiläumsrennen 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sieger des 50. Jubiläumsrennen vom 10. April 2011 wurde der slowenische Fahrer Dejan Bajt mit einer Fahrzeit von 4 Stunden 16 Minuten und 26 Sekunden vor dem deutschen Florian Bissinger und dem ungarischen Fahrer Peter Kusztor. Diese Fahrer konnten sich ungefähr 5 km vor dem Ziel vom Hauptfeld, welches einen Rückstand von 8 Sekunden hatte, absetzen.[6] Alle weiteren Ergebnisse können auf der österreichischen Radsportverbandseite nachgeschlagen werden.[7]

Platzierung Startnummer Name UCI-Code Mannschaft
1 160 Dejan Bajit SLO19871028 Perutnina Ptuj-Mixed Team
2 026 Florian Bissinger GER19880130 ARBÖ Gebrüder Weiss-Oberndorfer
3 129 Péter Kusztor HUN19841227 Atlas Personal
4 136 Christian Grasmann GER19810316 Rudy Project Racing Team
5 050 Andreas Hofer AUT19910208 Tyrol-Team Radland Tirol

Sieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fans[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirschblütenrennen 1982 – Start Grieskirchnerstraße Wels

Das Kirschblütenrennen gilt als eine der beliebtesten Sportveranstaltungen in Wels. Jährlich besuchen mehr und mehr Radsportbegeisterte, neben dem ebenfalls sehr bekannten Welser Innenstadtkriterium, dieses Rennen. Die Bewohner in und rund um Wels sind ein wichtiger Motivationsfaktor für die Fahrer. Oftmals werden jedoch Fans unfreiwillig zu Hindernissen für die Fahrer.[2]

Sponsoren und Werbung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wird jedes Jahr versucht einen Namenssponsor für das Rennen zu finden. In den Jahren 2010 und 2011 war eine oberösterreichische Immobilienfirma der Namens- und Hauptsponsor.[8] Auch die Elite-Fahrer und Teams sind von Sponsoren abhängig. Eine Auflistung dieser Sponsoren befindet sich in der jährlich erscheinenden Infobroschüre.[2]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das erste Rennen Wels–Eferding–Scharten–Wels wurde erstmals April 1961 organisiert.

Laut Harry Amringer (April 2011) blühten bei 40 von 50 Rennen die Kirschen in Scharten, einmal musste das Rennen verkürzt werden – „wir fuhren auf Schnee“. In den ersten Jahren führte die Tour noch über Bad Schallerbach, Wallern nach Eferding. „Wir änderten die Strecke, weil die Radler immer wieder vor den Eisenbahn-Übergängen in Eferding warten mussten.“

Anfangs startete das Rennen in der Grieskirchnerstraße auf Höhe Nr. 72 (heute: Sparkassenfiliale), später war Start und Ziel 900 m weiter stadteinwärts bei der Neustädter Volksschule Grillparzerstraße 2 und damit fast am Beginn der Grieskirchnerstrasse. Seit 1990 findet der Start 1,6 km weiter stadtauswärts nahe der Grieskirchnerstraße beim (sonntags geschlossenen) Einkaufszentrum Interspar in der Oberfeldstraße statt. Dort steht ein großer Auto-Parkplatz zur Verfügung und wird auch dem angestiegenen innerstädtischen Autoverkehr ausgewichen.

Erstmals gewann 2009 ein für den gastgebenden Welser Radclub fahrender Sportler das Rennen: Werner Riebenbauer. 2009 bog das Polizei-Vorausfahrzeug in Buchkirchen falsch ab, doch die Rennfahrer wählten aus Erfahrung dennoch die richtige Route.[1]

Streckenlänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2011 wurden 600 bis 700 Starter erwartet und fuhren die Profis (Kategorie: Elite) 171,6 Kilometer und überwanden mehr als 1600 Höhenmeter. Hobby-Radler, Junioren und Master (ab 40 Jahre) fuhren 105,6 Kilometer (1200 m), Frauen und Juniorinnen 70,4 km, die U15-Sportler und die Mädchen 35,2 Kilometer (400 m). Die einzelnen Wertungsgruppen wurden sonntags zwischen 9 und 9.30 Uhr beim EKZ Interspar, Oberfeldstraße gestartet.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d 50. Kirschblüten-Rennen, aber nur einmal stand ein Welser ganz oben. In: OÖNachrichten 2011. 7. April 2011, abgerufen am 9. April 2013.
  2. a b c d e f Interview: Interview mit Herrn Luger, Organisator der Veranstaltung. durchgeführt am 31. Oktober 2011, Transkription durchgeführt am 11. November 2011.
  3. RC ARBÖ Wels: Wir über uns. 15. November 2011, (Online, aufgerufen am 15. November 2011)
  4. Wels: Ausschreibung 50. Internationales Jubiläums-Kirschblütenrennen. (PDF) radclubwels.at, 10. April 2011, abgerufen am 19. November 2011.
  5. Nationale Anti-Doping Agentur Austria: Gesetzliche Grundlagen. (Online, aufgerufen am 30. Dezember 2011)
  6. Das österreichische Sportler Portal: Kirschblütenrennen 2011 in Wels. 10. April 2011, (Online, aufgerufen am 4. Jänner 2011)
  7. Österreichischer Radsportverband: 50. Int. Kirschblütenrennen. 10. April 2011. @1@2Vorlage:Toter Link/www.radsportverband.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) (PDF; 154 kB), aufgerufen am 6. Januar 2011
  8. myhome: Die Eigenheimbauer. 29. Dezember 2011, (Online, aufgerufen am 29. Dezember 2011)