Kochshof (Odenthal)

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Kochshof
Gemeinde Odenthal
Koordinaten: 51° 4′ N, 7° 10′ OKoordinaten: 51° 4′ 6″ N, 7° 10′ 3″ O
Kochshof (Odenthal)
Kochshof (Odenthal)

Lage von Kochshof in Odenthal

Blick in den Innenhof des Kochshofs
Blick in den Innenhof des Kochshofs

Kochshof ist eine alte Hofanlage am Groß Grimberger Weg im Ortsteil Hüttchen von Odenthal. Sie ist unter Nr. 60 als Denkmal in der Liste der Baudenkmäler in Odenthal verzeichnet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kochshof ist ein mittelalterlicher Lehnshof der Grafen von Berg, der im frühen Mittelalter den Namen Hof Humboldt hatte. Er wird erstmals 1145 als Kochshof erwähnt. Der Hof, seinerzeit zum Hofe genannt, wurde 1379 von Bruno von Garath an die Abtei Altenberg verkauft, in dessen Besitz er bis zur Aufhebung des Klosters blieb.[1] Für das Jahr 1500 werden im Einnahmeregister der Abtei Altenberg folgende Einnahmen festgehalten, die die Hofbewohner abgeben mussten: 15 Malter Hafer, 2 Malter Gerste (Malter ist ein Hohlmaß für Getreide und betrug zwischen 1.25 und 2,2 hl.), ½ Schwein, 6 Hühner und 100 Eier. Für ¼ Holz 2 Mark und für eine Karre Kohlen waren 5 Albus zu zahlen. 1830 lebten auf dem Kochshof 24 Personen. Nach Aufgabe des letzten Pachtverhältnisses 1975 verfiel der im Eigentum des Landes stehende geschichtsträchtige Kochshof zunehmend.[2]

Aus Carl Friedrich von Wiebekings Charte des Herzogthums Berg 1789 geht hervor, dass Kochshof zu dieser Zeit Teil von Oberodenthal in der Herrschaft Odenthal war.[3]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde die Herrschaft aufgelöst. Kochshof wurde politisch der Mairie Odenthal im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Odenthal im Kreis Mülheim am Rhein.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Kochshof und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Kochshof verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Kochshof verzeichnet.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie
1822[4] 19 Hof
1830[5] 24 Hof
1845[6] 10 1 Hof
1871[7] 23 3 Hofstelle
1885[8] 15 3 Wohnplatz
1895[9] 15 3 Wohnplatz
1905[10] 21 3 Wohnplatz

Bundessitz des Zugvogel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 29. Oktober 1985 erwarb der Zugvogel – deutscher Fahrtenbund e. V. mit Unterstützung der Gemeinde Odenthal den Hof.[2]

Seit 1987 durch den neuen Eigentümer renoviert und umgebaut besteht er heute aus dem Haupthaus, in dem sich eine Bibliothek befindet, einem Backhaus, einer Remise, dem Sängersaal und dem ehemaligen Stall. Durch einen umfangreichen Nachlass konnte man 1996 ein Archiv einrichten. Heute residiert im Kochshof der Bundessitz des Zugvogel Deutscher Fahrtenbund e. V.[11]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Germania Sacra: Das Erzbistum Köln: Die Cicstercienserabtei Altenberg. de Gruyter.
  2. a b Der Kochshof in Odenthal – Über 900 Jahre erlebnisreiche Geschichte eines Gehöfts
  3. Wilhelm Fabricius : Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  4. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1. Karl August Künnel, Halle 1821.
  5. Friedrich von RestorffTopographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  6. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
  7. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  10. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft XII), Berlin 1909.
  11. Der Kochshof in Odenthal – Bundessitz des Zugvogel Deutscher Fahrtenbund e. V.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerd Müller: Odenthal, Geschichte einer Bergischen Gemeinde, Herausgegeben von der Gemeinde Odenthal, Odenthal 1976

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]