Unterhortenbach

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Unterhortenbach
Gemeinde Odenthal
Koordinaten: 51° 3′ N, 7° 9′ OKoordinaten: 51° 2′ 32″ N, 7° 8′ 54″ O
Postleitzahl: 51519
Unterhortenbach (Odenthal)
Unterhortenbach (Odenthal)

Lage von Unterhortenbach in Odenthal

Unterhortenbach war ein Wohnplatz in Unterodenthal in der heutigen Gemeinde Odenthal im Rheinisch-Bergischen Kreis.

Lage und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterhortenbach lag am Hortenbacher Siefen und der Unterhortenbacher Delle nördlich von Oberhortenbach. Es fiel in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wüst. Es geht zurück auf den Rittersitz Hortenbach. Heute sind nur noch überwachsene Kellermauern vorhanden.[1]

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Hortenbach ist abgeleitet von Hertisbach, Herthasbach, nach Hertha, der germanischen Gottheit.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus einer erhaltenen Steuerliste von 1586 geht hervor, dass die Ortschaft Teil der Honschaft Breidbach im Kirchspiel Odenthal war.[3]

Johann Adolf Wolff Metternich zur Gracht kaufte 1623 vom Freiherrn Wilhelm von Harff die Besitzungen Ober- und Unterhortenbach sowie die dazugehörigen Fischereirechte. Seitdem sind diese Güter mit Strauweiler verbunden.[4] Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Miselohe, belegt, dass der Wohnplatz 1715 als Hof kategorisiert wurde und mit u. Hortenbach bezeichnet wurde. Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Hortenbach. Daraus geht hervor, dass Unterhortenbach zu dieser Zeit Teil von Unterodenthal in der Herrschaft Odenthal war.[5]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde die Herrschaft aufgelöst und Unterhortenbach wurde politisch der Mairie Odenthal im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Odenthal im Kreis Mülheim am Rhein.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Nieder Hortenbach verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Unter Hortenbach oder Unterhortenbach verzeichnet, letztmals auf der von 1964. Auf der Karte von 1969 ist es nicht mehr verzeichnet.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-
gebäude
Kategorie Bemerkung
1822[6] 16 Ackergüter genannt Unter-Hortenbach
1830[7] 19 Ackergut genannt Unter-Hortenbach
1845[8] 38 4 Ackergüter
1871[9] 9 1 Pachtgüter genannt Unter-Hortenbach
1885[10] 8 1 Wohnplatz genannt Unter Hortenbach
1895[11] 10 1 Wohnplatz genannt Unter Hortenbach
1905[12] 6 1 Wohnplatz

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michaela Paus: Förster: Nur der Einsame findet den Wald. 6. Dezember 2011, abgerufen am 11. Januar 2021 (deutsch).
  2. Vincenz Jacob von Zuccalmaglio:Die Vorzeit der Länder Cleve-Mark, Jülich-Berg und Westphalen, Band 2, 1839
  3. Gerd Müller: Odenthal, Geschichte einer Bergischen Gemeinde, Herausgegeben von der Gemeinde Odenthal, Odenthal 1976
  4. Karl Stommel: Johann Adolf Wolff genannt Metternich zur Gracht. Köln 1986
  5. Wilhelm Fabricius : Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  6. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1. Karl August Künnel, Halle 1821.
  7. Friedrich von RestorffTopographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  8. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
  9. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  10. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  11. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  12. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft XII), Berlin 1909.