Rosenthal (Odenthal)

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Rosenthal
Gemeinde Odenthal
Koordinaten: 51° 1′ N, 7° 11′ OKoordinaten: 51° 0′ 52″ N, 7° 10′ 35″ O
Rosenthal (Odenthal)
Rosenthal (Odenthal)

Lage von Rosenthal in Odenthal

Der Rosenthaler Hof bei Altehufe
Der Rosenthaler Hof bei Altehufe

Rosenthal ist ein Ortsteil in der Gemeinde Odenthal im Rheinisch-Bergischen Kreis an der Grenze zu Bergisch Gladbach.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hof Rosenthal wird im Urkataster nordöstlich von Hof Büchel erwähnt. Es handelt sich um eine spätmittelalterliche Siedlungsgründung. Sie wurde erstmals 1400 als Rosendael urkundlich erwähnt. Im 15./16. Jahrhundert muss der Hof in den Besitz der Johanniterkommende Herrenstrunden gekommen sein, da er bereits in einem Pachtbrief aus dem Jahr 1600 entsprechend aufgeführt wird. Das Lagerbuch der Kommende von 1732 erwähnt die Größe des Hofs mit einem Grundbesitz von 113,5 Morgen, der etwa je zur Hälfte Ackerland und Waldungen war.[1]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Porz, belegt, dass der Wohnplatz 1715 als ein Hof kategorisiert wurde und mit Rosendahl bezeichnet wurde. Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Rosenthal. Aus ihr geht hervor, dass Rosenthal zu dieser Zeit Teil der Honschaft Combüchen im Kirchspiel Paffrath war.[2]

Nach der Säkularisation 1806 wurde der Hof zunächst nicht mehr bewirtschaftet und drohte zu verfallen. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden nach und nach alle Gebäude wieder erneuert. Zugleich wurde der landwirtschaftliche Betrieb wieder aufgenommen.[1] Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Rosenthal wurde politisch der Mairie Gladbach im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Gladbach im Kreis Mülheim am Rhein. Mit der Rheinischen Städteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt, die dann 1863 den Zusatz Bergisch bekam.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Rosenthal und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Rosenthaler Hof verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Rosenhtal oder ohne Namen verzeichnet.

Nachdem die Pfarre Herrenstrunden den Hof ab 1918 betreute, legte man 1929 einen neuen, breiteren Verbindungsweg – den Rosenthaler Weg – zwischen dem Hof und der Pfarrei an. Aufgrund des Köln-Gesetzes wurden Teile der Stadt Bergisch Gladbach mit Wirkung zum 1. Januar 1975 nach Odenthal eingemeindet. Dabei wurde auch Rosenthal Teil von Odenthal.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie Politische / kirchliche Zugehörigkeit
1822[3] 8 Hofstelle Bürgermeisterei Gladbach, Kirchspiel Paffrath
1830[4] 9 Hofstelle Bürgermeisterei Gladbach, Kirchspiel Paffrath
1845[5] 12 1 Ackergut Bürgermeisterei Gladbach, Kirchspiel Paffrath, Gemeinde Combüchen
1871[6] 13 1 Einzelhaus Bürgermeisterei Gladbach, Kirchspiel Paffrath
1885[7] 9 1 Wohnplatz Bürgermeisterei Gladbach, Kirchspiel Paffrath
1895[8] 6 1 Wohnplatz Bürgermeisterei Gladbach, Kirchspiel Paffrath
1905[9] 10 1 Wohnplatz Bürgermeisterei Gladbach, Kirchspiel Paffrath

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, S. 190, ISBN 3-9804448-0-5
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  3. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  4. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  5. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  9. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.