Scherf (Odenthal)

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Scherf (Odenthal)
Gemeinde Odenthal
Koordinaten: 51° 2′ N, 7° 10′ OKoordinaten: 51° 1′ 50″ N, 7° 9′ 49″ O
Höhe: 120 m ü. NN
Postleitzahl: 51519
Scherf (Odenthal) (Odenthal)
Scherf (Odenthal) (Odenthal)

Lage von Scherf (Odenthal) in Odenthal

Ortseingang von Scherf
Ortseingang von Scherf

Scherf ist ein Ortsteil in Oberodenthal in der Gemeinde Odenthal im Rheinisch-Bergischen Kreis. Er liegt an der Schallemicher Straße im Naturschutzgebiet Scherfbachtal.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Eigenname Scherf ist entstanden aus scerio mit der Bedeutung Scharmeister (Schar (Profil): ein vorprofiliertes Blech zum Beispiel für Metalldachdeckungen) auf der Höhe. Scherf und Hochscherf gehörten ursprünglich zusammen und bildeten zusammen ein Rittergut.

Scherf wurde erstmals urkundlich erwähnt in einer Urkunde vom 1. Februar 1301. Dabei geht es um einen „Engelbert von Scherf“.[1]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Miselohe, belegt, dass der Wohnplatz 1715 als drei Höfe kategorisiert wurde und mit o. Scherf (Oberscherf) bezeichnet wurde. Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Scherven. Aus ihr geht hervor, dass Scherf zu dieser Zeit Teil von Oberodenthal in der Herrschaft Odenthal war.[2]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde die Herrschaft aufgelöst. Scherf wurde politisch der Mairie Odenthal im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Odenthal im Kreis Mülheim am Rhein.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824, auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 und ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 auf Messtischblättern regelmäßig als Scherf verzeichnet.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie Bemerkung
1822[3] 47 Ackergüter genannt Scherve
1830[4] 54 Ackergut genannt Scherve
1845[5] 62 11 Ackergüter genannt Scherve
1871[6] 63 14 Hofstelle
1885[7] 60 17 Wohnplatz
1895[8] 47 11 Wohnplatz
1905[9] 52 10 Wohnplatz

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerd Müller: Odenthal, Geschichte einer Bergischen Gemeinde, Herausgegeben von der Gemeinde Odenthal, Odenthal 1976, Seite 52
  2. Wilhelm Fabricius : Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  3. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1. Karl August Künnel, Halle 1821.
  4. Friedrich von RestorffTopographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  5. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
  6. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  7. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft XII), Berlin 1909.