Leichtathletik-Europameisterschaften 2022/Weitsprung der Frauen

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25. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin Weitsprung
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 24 Athletinnen aus 16 Ländern
Austragungsort Deutschland München
Wettkampfort Olympiastadion München
Wettkampfphase 16. August (Qualifikation)
18. August (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Ivana Vuleta (Serbien SRB)
Silbermedaille Malaika Mihambo (Deutschland GER)
Bronzemedaille Jazmin Sawyers (Vereinigtes Konigreich GBR)
Das Olympiastadion in München während der Europameisterschaften 2022

Der Weitsprung der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2022 wurde am 16. und 18. August 2022 im Olympiastadion der deutschen Stadt München ausgetragen.

Europameisterin wurde die serbische Olympiadritte von 2016, zweifache WM-Dritte (2013/2015) und Europameisterin von 2016 Ivana Vuleta, frühere Ivana Španović.
Sie gewann vor der deutschen Titelverteidigerin, aktuellen Olympiasiegerin und zweifachen Weltmeisterin (2019/2022) Malaika Mihambo.
Bronze ging an die britische Vizeeuropameisterin von 2016 Jazmin Sawyers.

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 7,52 m Sowjetunion Galina Tschistjakowa Leningrad (heute Sankt Petersburg), UdSSR (heute Russland) 11. Juni 1988[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 7,30 m Deutschland Demokratische Republik 1949 Heike Drechsler EM Split, Jugoslawien (heute Kroatien) 28. August 1990

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die größte Weite erzielte die serbische Europameisterin Ivana Vuleta mit 7,06 m, womit sie 24 Zentimeter unter dem Rekord blieb. Zum Welt- und Europarekord fehlten ihr 46 Zentimeter.

Windbedingungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den folgenden Ergebnisübersichten sind die Windbedingungen zu den einzelnen Sprüngen benannt. Der erlaubte Grenzwert liegt bei zwei Metern pro Sekunde. Bei stärkerer Windunterstützung wird die Weite für den Wettkampf gewertet, findet jedoch keinen Eingang in Rekord- und Bestenlisten.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

NM keine Weite (no mark)
ogV ohne gültigen Versuch
verzichtet
x ungültig
r Wettkampf nicht fortgesetzt (retired)

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

16. August 2022, 9:48 Uhr MESZ

24 Teilnehmerinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Drei von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 6,75 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erreicht. Das Finalfeld wurde mit den neun nächstplatzierten Sportlerinnen (hellgrün unterlegt) auf zwölf Springerinnen aufgefüllt. So reichten für die Finalteilnahme schließlich 6,49 m.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
1 Malaika Mihambo Deutschland Deutschland 6,99 00x0 / −0,1 6,99 / −0,6
2 Maryna Bech-Romantschuk Ukraine Ukraine 6,87 00x0 / −0,3 00x0 / +0,1 6,87 / −0,5
3 Milica Gardašević Serbien Serbien 6,83 6,83 / −1,5
4 Jazmin Sawyers Vereinigtes Konigreich Großbritannien 6,60 00x0 / +1,7 6,60 / −0,9 r
5 Yanis David Frankreich Frankreich 6,57 6,44 / −0,3 6,51 / −1,0 6,57 / +0,6
6 Filippa Fotopoulou Zypern Republik Zypern 6,54 6,54 / −0,3 00x0 / +0,7 6,52 / −0,3
7 Mikaelle Assani Deutschland Deutschland 6,46 00x0 / +0,1 6,43 / +0,4 6,46 / −0,7
8 Jogailė Petrokaitė Litauen Litauen 6,37 00x0 / +0,3 6,37 / −0,8 00x0 / +0,6
9 Irati Mitxelena Spanien Spanien 6,36 6,14 / −1,9 6,34 / +0,6 6,36 / +0,2
10 Diána Lesti Ungarn Ungarn 6,29 00x0 / −0,9 6,29 / +0,6 00x0 / +0,7
11 Claire Azzopardi Malta Malta 5,60 5,60 / −1,5 5,54 / −2,4 00x0 / −1,6
NM Florentina Iușco Rumänien Rumänien ogV 00x0 / +0,2 r

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
1 Ivana Vuleta Serbien Serbien 6,67 00x0 / +0,4 6,53 / +0,6 6,67 / +0,1
2 Larissa Iapichino Italien Italien 6,63 6,63 / −1,1
3 Khaddi Sagnia Schweden Schweden 6,59 6,18 / +0,1 6,41 / −0,9 6,59 / −0,9
4 Alina Rotaru-Kottmann Rumänien Rumänien 6,58 00x0 / −0,7 6,32 / −0,9 6,58 / −0,2
5 Jahisha Thomas Vereinigtes Konigreich Großbritannien 6,57 6,38 / +1,8 6,57 / +0,8 00x0 / −1,5
6 Merle Homeier Deutschland Deutschland 6,49 6,49 / −0,1 00x0 / +0,3 00x0 / −0,2
7 Vasiliki Chaitidou Griechenland Griechenland 6,32 6,22 / −0,8 6,32 / +0,2 6,02 / 1,1−
8 Maryse Luzolo Deutschland Deutschland 6,28 6,28 / −0,6 00x0 / −0,2 6,20 / −1,8
9 Evelise Veiga Portugal Portugal 6,17 00x0 / −0,7 6,17 / +0,5 00x0 / −0,4
10 Abigail Irozuru Vereinigtes Konigreich Großbritannien 6,15 00x0 / −0,8 00x0 / +0,7 6,15 / −0,7
11 Anna Matuszewicz Polen Polen 5,93 00x0 / +0,6 5,93 / −0,3 00x0 / −1,7
NM Maëlly Dalmat Frankreich Frankreich ogV 00x0 / −0,1 00x0 / −1,0 00x0 / −1,3

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ivana Vuleta, frühere Ivana Španović, sprang nach sechs Jahren zu ihrem zweiten EM-Titel

18. August 2022, 21:08 Uhr MESZ

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
4. Versuch (m)
Wind (m/s)
5. Versuch (m)
Wind (m/s)
6. Versuch (m)
Wind (m/s)
1 Ivana Vuleta Serbien Serbien 7,06 7,06 / +0,3 6,98 / −0,8 00x0 / −1,3 00x0 / −0,8 00x0 / −0,1
2 Malaika Mihambo Deutschland Deutschland 7,03 6,71 / +0,3 7,03 / −0,5 6,86 / +0,1 6,95 / −0,1 00x0 / +0,1 6,99 / −0,1
3 Jazmin Sawyers Vereinigtes Konigreich Großbritannien 6,80 6,69 / +2,1 6,52 / +0,3 6,37 / −1,3 00x0 / −0,6 00x0 / +0,1 6,80 / +1,0
4 Maryna Bech-Romantschuk Ukraine Ukraine 6,76 6,70 / +0,3 6,62 / −1,3 6,76 / +0,1 00x0 / −0,8 6,74 / −1,2 00x0 / +0,7
5 Larissa Iapichino Italien Italien 6,62 6,53 / +0,1 00x0 / −0,6 00x0 / −0,2 6,60 / −0,8 6,62 / −0,9 6,28 / −0,1
6 Khaddi Sagnia Schweden Schweden 6,61 00x0 / −0,8 6,26 / −0,8 6,47 / +0,1 6,55 / −1,1 6,61 / −1,3 6,51 / +0,3
7 Milica Gardašević Serbien Serbien 6,52 00x0 / +0,1 6,52 / −0,4 5,22 / −1,6 00x0 / −1,3 00x0 / −0,6 6,52 / −0,4
8 Yanis David Frankreich Frankreich 6,51 6,43 / +0,7 6,38 / −0,8 6,38 / −0,9 6,38 / −0,2 6,49 / −1,2 6,51 / −2,3
9 Merle Homeier Deutschland Deutschland 6,42 00x0 / +0,8 6,42 / −0,8 6,31 / −1,1 nicht im Finale der
besten acht Springerinnen
10 Jahisha Thomas Vereinigtes Konigreich Großbritannien 6,37 6,37 / +0,1 6,35 / +0,3 00x0 / −0,5
11 Alina Rotaru-Kottmann Rumänien Rumänien 6,26 6,26 / −0,9 6,23 / −1,1 6,07 / −0,6
12 Filippa Fotopoulou Zypern Republik Zypern 6,26 00x0 / ±0,0 6,19 / −0,8 6,26 / +0,3

In diesem Wettbewerb stellte sich die Frage, ob die vor einigen Wochen von einer Coronaerkrankung wieder genesene Malaika Mihambo ihre Siegesserie der letzten Jahre würde fortsetzten können, was ihr bei den Weltmeisterschaften im Monat zuvor noch gelungen war. Seit 2018 hatte sie alle großen internationalen Meisterschaften für sich entscheiden können. 2018 war sie Europameisterin, 2019 Weltmeisterin geworden. 2021 hatte sie Olympiagold gewonnen und 2022 ihren WM-Titel verteidigt.

Doch hier in München ging Mihambos Serie zu Ende. Der Serbin Ivana Vuleta – 2016 unter ihrem früheren Namen Ivana Španović Europameisterin – gelangen gleich mit ihrem ersten Sprung 7,06 m. Mihambo kam im zweiten Durchgang mit 7,03 m zwar bis auf drei Zentimeter an diese Weite heran, aber dabei blieb es. Ivana Vuleta wurde zum zweiten Mal Europameisterin und Malaika Mihambo kam diesmal zu Silber.

Mit deutlichem Abstand gewann die Britin Jazmin Sawyers Bronze. Sie zog mit ihrem letzten Sprung auf 6,80 m noch an der bis dahin drittplatzierten ukrainischen Vizeeuropameisterin von 2018 Maryna Bech-Romantschuk vorbei, die mit ihren 6,76 m aus Runde drei auf den medaillenlosen vierten Rang zurückfiel. Die Ukrainerin konnte sich mit dem Titelgewinn im Dreisprung einen Tag später dann doch noch eine Medaille sichern. Fünfte wurde die Italienerin Larissa Iapichino, die im fünften Durchgang auf 6,62 m kam. Den sechsten Platz erreichte die Schwedin Khaddi Sagnia mit 6,61 m, ebenfalls erzielt in Runde fünf.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videolink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Long Jump - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 9. April 2023