Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2015/400 m der Frauen

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15. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin 400-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 42 Athletinnen aus 25 Ländern
Austragungsort China Volksrepublik Peking
Wettkampfort Nationalstadion Peking
Wettkampfphase . August 2015 (Vorläufe)
25. August 2015 (Halbfinale)
27. August 2015 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Allyson Felix (Vereinigte Staaten USA)
Silbermedaille Shaunae Miller (Bahamas BAH)
Bronzemedaille Shericka Jackson (Jamaika JAM)
Das Nationalstadion Peking während der Weltmeisterschaften

Der 400-Meter-Lauf der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2015 wurde am 24., 25. und 27. August 2015 im Nationalstadion der chinesischen Hauptstadt Peking ausgetragen.

Weltmeisterin wurde die US-Amerikanerin Allyson Felix, die ihre zuvor bereits hochkarätige Erfolgsbilanz noch weiter steigerte. Sie hatte vor allem auf der 200-Meter-Strecke Medaillen gesammelt. Dort war sie dreifache Weltmeisterin (2005/2007/2009), WM-Dritte von 2011, aktuelle Olympiasiegerin und zweifache Olympiazweite (2004/2008). Über 400 Meter war sie 2011 Vizeweltmeisterin geworden. Hinzu kamen noch zahlreiche Staffelmedaillen über 4 × 100 und 4 × 400 m. Mit der Sprintstaffel hatte es zweimal WM-Gold (2007/2011), über 4 × 400 m dreimal WM-Gold (2007/2009/2011) und 2008 Olympiagold gegeben. Hier in Peking errang Allyson Felix in den beiden Staffeln noch jeweils Silber.

Auf den zweiten Platz kam Shaunae Miller von den Bahamas.

Bronze ging an die Jamaikanerin Shericka Jackson, die am Schlusstag mit der 4-mal-400-Meter-Staffel ihres Landes Weltmeisterin wurde.

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Deutschland Demokratische Republik 1949 Marita Koch 47,60 s Canberra, Australien 6. Oktober 1985[1]
Weltmeisterschaftsrekord Tschechoslowakei Jarmila Kratochvílová 47,99 s WM in Helsinki, Finnland 10. August 1983

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Im Finale erzielte die US-amerikanische Weltmeisterin Allyson Felix mit ihrer Siegeszeit von 49,26 s Weltjahresbestleistung.

Doping[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In diesem Wettbewerb gab es einen Dopingfall. Die Kenianerin Joy Sakari, die im Vorlauf einen neuen Landesrekord aufgestellt hatte, wurde nach einer positiven Dopingprobe durch die IAAF von den Weltmeisterschaften suspendiert. Sie trat zum Halbfinale nicht mehr an.[2] Es konnte allerdings keine Athletin nachrücken.

Benachteiligt wurde eine Athletin, der ihr eigentlich zustehender Startplatz im Halbfinale vorenthalten wurde. Unter Zugrundelegung der erzielten Resultate war dies die Nigerianerin Regina George, die sich mit ihren 51,74 s über die Zeitregel für das Halbfinale qualifiziert hatte, dort jedoch nicht starten konnte.

Vorläufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus den sechs Vorläufen qualifizierten sich die jeweils drei Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die sechs Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Halbfinale.

Lauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iveta Putalová – ausgeschieden als Siebte in 52,52 s

24. August 2015, 10:45 Uhr (4:45 Uhr MESZ)

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 6 Allyson Felix Vereinigte Staaten USA 50,60
2 7 Floria Gueï Frankreich Frankreich 50,89 PB
3 3 Natalija Pyhyda Ukraine Ukraine 51,07 SB
4 9 Patrycja Wyciszkiewicz Polen Polen 51,31 PB
5 4 Anneliese Rubie Australien Australien 51,69 PB
6 8 Kineke Alexander Saint Vincent Grenadinen St. Vincent und die Grenadinen 52,24
7 5 Iveta Putalová Slowakei Slowakei 52,52

Lauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geisa Coutinho – ausgeschieden als Fünfte in 52,72 s

24. August 2015, 10:52 Uhr (4:52 Uhr MESZ)

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 3 Christine Ohuruogu Vereinigtes Konigreich Großbritannien 51,01
2 6 Marie Gayot Frankreich Frankreich 51,24 PB
3 7 Natasha Hastings Vereinigte Staaten USA 51,25
4 8 Maureen Jelagat Maiyo Kenia Kenia 51,40 PB
5 5 Geisa Aparecida Coutinho Brasilien Brasilien 52,72
6 4 Amalja Scharojan Armenien Armenien 54,16
7 9 Tosin Adeloye Nigeria Nigeria 52,42

Lauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

24. August 2015, 10:59 Uhr (4:59 Uhr MESZ)

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 4 Christine Day Jamaika Jamaika 50,58
2 8 Kabange Mupopo Sambia Sambia 51,55
3 5 Marija Michailjuk Russland Russland 52,16
4 7 Gunta Latiševa-Čudare Lettland Lettland 52,17 PB
5 6 Maria Benedicta Chigbolu Italien Italien 52,48
6 9 Audrey Jean-Baptiste Kanada Kanada 53,18
DOP 3 Joy Sakari Kenia Kenia 50,71 im Halbfinale nicht angetreten

Lauf 4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

24. August 2015, 11:06 Uhr (5:06 Uhr MESZ)

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 5 Stephenie Ann McPherson Jamaika Jamaika 50,34 SB
2 6 Phyllis Francis Vereinigte Staaten USA 50,52 SB
3 3 Nadeschda Kotljarowa Russland Russland 51,42 PB
4 9 Regina George Nigeria Nigeria 51,74 eigentlich für das Finale qualifiziert
5 4 Małgorzata Hołub Polen Polen 51,74 PB
6 8 Justine Palframan Sudafrika Südafrika 52,45
7 7 Dil Maya Karki Nepal Nepal 60,99 SB

Lauf 5[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

24. August 2015, 11:13 Uhr (5:13 Uhr MESZ)

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 9 Bianca Răzor Rumänien Rumänien 50,37 PB
2 5 Shericka Jackson Jamaika Jamaika 50,41
3 3 Patience Okon George Nigeria Nigeria 50,87
4 6 Anyika Onuora Vereinigtes Konigreich Großbritannien 51,14 PB
5 4 Carline Muir Kanada Kanada 51,70 SB
6 7 Lisneidy Veitía Kuba Kuba 52,25
DSQ 8 Jacinter Shikanda Kenia Kenia IAAF Rule 163.3a – Bahnübertretung[3]

Lauf 6[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

24. August 2015, 11:20 Uhr (5:20 Uhr MESZ)

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 5 Shaunae Miller Bahamas Bahamas 50,53
2 3 Novlene Williams-Mills Jamaika Jamaika 51,07 SB
3 7 Jekaterina Renschina Russland Russland 51,55
4 8 Libania Grenot Italien Italien 51,64
5 9 Olha Semljak Ukraine Ukraine 52,00
6 6 Iga Baumgart Polen Polen 52,02 PB
7 4 Aauri Bokesa Spanien Spanien 52,98

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die beiden Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die beiden Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Finale.

Lauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

25. August 2015, 19:05 Uhr (13:05 Uhr MESZ)

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 6 Shaunae Miller Bahamas Bahamas 50,12
2 5 Christine Day Jamaika Jamaika 50,82
3 3 Libania Grenot Italien Italien 51,14
4 4 Floria Gueï Frankreich Frankreich 51,30
5 9 Natasha Hastings Vereinigte Staaten USA 51,33
6 8 Nadeschda Kotljarowa Russland Russland 51,86
7 2 Anneliese Rubie Australien Australien 52,04
DOP 3 Joy Sakari Kenia Kenia DNS

Lauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

25. August 2015, 19:12 Uhr (13:12 Uhr MESZ)

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 7 Christine Ohuruogu Vereinigtes Konigreich Großbritannien 50,16 SB
2 6 Stephenie Ann McPherson Jamaika Jamaika 50,32 SB
3 4 Phyllis Francis Vereinigte Staaten USA 50,50 SB
4 8 Patience Okon George Nigeria Nigeria 50,76 PB
5 5 Marie Gayot Frankreich Frankreich 50,97 PB
6 9 Jekaterina Renschina Russland Russland 51,49 PB
7 2 Patrycja Wyciszkiewicz Polen Polen 51,94
8 3 Carline Muir Kanada Kanada 52,31

Lauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

25. August 2015, 19:19 Uhr (13:19 Uhr MESZ)

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 7 Allyson Felix Vereinigte Staaten USA 49,89 SB
2 5 Shericka Jackson Jamaika Jamaika 50,03 PB
3 6 Novlene Williams-Mills Jamaika Jamaika 50,47 SB
4 9 Natalija Pyhyda Ukraine Ukraine 50,62 PB
5 2 Anyika Onuora Vereinigtes Konigreich Großbritannien 50,87 PB
6 4 Bianca Răzor Rumänien Rumänien 51,05
7 3 Maureen Jelagat Maiyo Kenia Kenia 51,92
8 8 Kabange Mupopo Sambia Sambia 51,93

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

27. August 2015, 20:40 Uhr (14:40 Uhr MESZ)

Favoritin dieses Rennens war in erster Linie die US-Amerikanerin Allyson Felix, die sich hier neben den Staffeln als Einzeldisziplin ganz auf den 400-Meter-Lauf konzentrierte und nicht zusätzlich noch über 200 Meter an den Start ging. Zu ihren Rivalinnen zählten vor allem die britische Weltmeisterin von 2013, Olympiasiegerin von 2008 und Olympiazweite von 2012 Christine Ohuruogu, die Läuferinnen aus Jamaika, die hier gleich zu viert antreten konnten, mit der WM-Dritten von 2013 Stephenie Ann McPherson, der Olympiafünften von 2012 Novlene Williams-Mills, der zweitschnellsten Läuferin aus den Halbfinals hier in Peking Shericka Jackson und Christine Day. Außerdem war auch Shaunae Miller von den Bahamas als Drittschnellste in den Semifinals zu beachten.

Im Finale ging Titelverteidigerin Ohuruogu das Rennen schnell an und lag nach zweihundert Metern vorn. In der Zielkurve schob sich Favoritin Felix an die Spitze und ging als Führende auf die letzten einhundert Meter. Nur wenig zurück folgten ihr Jackson und Miller. Ohuruogu war auf Rang vier zurückgefallen. Auf der Zielgeraden hatte Allyson Felix genügend Reserven und brachte ihren Vorsprung von circa vier Zehntelsekunden ins Ziel. Shaunae Miller hatte gegenüber ihren weiteren Konkurrentinnen das beste Stehvermögen und wurde Vizeweltmeisterin. Dahinter folgten die vier Jamaikanerinnen mit Shericka Jackson auf Platz drei vor Christine Day, Stephenie Ann McPherson und Novlene Williams-Mills. Die US-Amerikanerin Phyllis Francis wurde Siebte vor Christine Ohuruogu, der am Schluss die Kräfte ausgingen. Alle drei Medaillengewinnerinnen unterboten die 50-Sekunden-Marke. Allyson Felix stellte mit 49,26 Sekunden eine neue Weltjahresbestleistung auf.

Platz Bahn Athletin Land Zeit (s)
6 Allyson Felix Vereinigte Staaten USA 49,26 WL
5 Shaunae Miller Bahamas Bahamas 49,67 PB
4 Shericka Jackson Jamaika Jamaika 49,99 PB
4 8 Christine Day Jamaika Jamaika 50,14 PB
5 9 Stephenie Ann McPherson Jamaika Jamaika 50,42
6 2 Novlene Williams-Mills Jamaika Jamaika 50,47 SB
7 3 Phyllis Francis Vereinigte Staaten USA 50,51
8 7 Christine Ohuruogu Vereinigtes Konigreich Großbritannien 50,63

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks und Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 400 m - Women, sport-record.de, abgerufen am 12. Januar 2022
  2. Two Kenyan athletes provisionally suspended after failing drug tests, theguardian.com 26. August 2015. abgerufen am 17. Februar 2021
  3. Wettkampfregeln der IAAF, Seite 73 (Memento des Originals vom 21. Juli 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leichtathletik.de (PDF; 4364 kB), abgerufen am 17. Februar 2021