Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017/Marathon der Frauen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
16. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin Marathonlauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 92 Athletinnen aus 47 Ländern
Austragungsort Vereinigtes Konigreich London
Wettkampfort Olympiastadion London
Wettkampfphase 6. August
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Rose Chelimo (Bahrain BRN)
Silbermedaille Edna Kiplagat (Kenia KEN)
Bronzemedaille Amy Cragg (Vereinigte Staaten USA)
Tower Bridge, Start und Ziel des Marathonlaufs

Der Marathonlauf der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017 wurde am 6. August 2017 in den Straßen der britischen Hauptstadt London ausgetragen und war der zweite Lauf des World Marathon Majors 2017/18.

Es siegte Rose Chelimo aus Bahrain. Silber gewann die zweifache Weltmeisterin (2011/2013) Edna Kiplagat aus Kenia. Bronze ging an die US-Amerikanerin Amy Cragg.

Strecke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Start erfolgte auf der Tower Bridge, die auch der Zielpunkt war. Die Strecke führte vorbei an Sehenswürdigkeiten wie dem Palace of Westminster, der St Paul’s Cathedral, dem Somerset House, der Guildhall, dem Monument to the Great Fire of London, der Bank of England und dem Tower of London. Die Hälfte der Route verlief durch die City of London und entlang der Themse im Bezirk City of Westminster.[1]

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Vereinigtes Konigreich Paula Radcliffe 2:15:25 h London-Marathon, Großbritannien 13. April 2003[2]
Weltmeisterschaftsrekord 2:20:57 h WM in Helsinki, Finnland 14. August 2005

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab einen Landesrekord:
2:38:52 h – Dagmara Handzlik, Zypern

Ausgangssituation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viele der bei den Weltmeisterschaften und Olympischen Spiele zuletzt erfolgreichen Athletinnen waren hier am Start und bildeten den Kreis der Favoritinnen. Dazu gehörten die Äthiopierin Mare Dibaba als Weltmeisterin von 2015 und Olympiadritte von 2016, die Olympiazweite von 2016 und WM-Dritte von 2015 Eunice Kirwa aus Kenia, die kenianische Vizeweltmeisterin von 2015 Helah Kiprop sowie die Weltmeisterin von 2013 und WM-Fünfte von 2015 Edna Kiplagat, eine dritte Kenianerin.

Rennverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

6. August 2017, 14:00 Uhr Ortszeit (15:00 Uhr MESZ)

Der Streckenverlauf ließ keine Toppzeiten zu, aber dieser Wettbewerb gestaltete sich von Beginn an abwechslungsreich und spannend. Schon nach wenigen Kilometern setzte sich die Portugiesin Catarina Ribeiro vom Rest des Feldes ab, während eine große Zahl von Läuferinnen in einer Verfolgergruppe zusammenblieb. Nach fünf Kilometern betrug Ribeiros Vorsprung 23 Sekunden. Auch nach zehn Kilometern war die Portugiesin noch alleine vorn. Allerdings war der Abstand zu den Verfolgerinnen auf sechs Sekunden geschrumpft. Bald war Ribeiro eingeholt und wurde kurzzeitig Teil einer knapp vierzigköpfigen Führungsgruppe. Sie gab das Rennen später auf. Doch schon nach wenigen Kilometern gab es mit der Britin Alyson Dixon eine neue Spitzenreiterin, die sich mit einer leichten Temposteigerung von allen anderen absetzen konnte. Bei Kilometer fünfzehn hatte Dixon bereits 22 Sekunden herausgelaufen, bei Kilometer zwanzig führte sie mit 35 Sekunden Vorsprung. Die Gruppe mit den Verfolgerinnen wurde währenddessen kleiner. Nach 25 Kilometern waren es vierzehn Läuferinnen, die vierzehn Sekunden Rückstand auf Dixon hatten, der Abstand verringerte sich also wieder und bald wurde auch Dixon wieder gestellt.

Bei Kilometer dreißig führte Kiplagat die nun fünfzehnköpfige Spitzengruppe an. Auch nach weiteren fünf Kilometern waren immer noch vierzehn Läuferinnen zusammen, das Rennen ging jetzt in die entscheidende Phase. Auf dem Schlussabschnitt setzten sich mit Kiplagat, der Weltmeisterin von 2013, und Rose Chelimo aus Bahrain, der Olympiaachten von 2016, zwei Läuferinnen mit wenigen Sekunden ab. Ihnen folgten die US-Amerikanerin Amy Cragg und die Kenianerin Flomena Daniel und mit schon etwas größerem Rückstand die Äthiopierin Shure Demise, hinter der sich mit Eunice Kirwa aus Bahrain und Kiprop wiederum eine Zweiergruppe gebildet hatte. Die endgültige Entscheidung fiel schließlich erst auf den letzten beiden Kilometern. Rose Chelimo hatte am Schluss die meisten Kräfte und schüttelte auch ihre letzte Gegnerin ab. Mit sieben Sekunden Vorsprung lief sie als neue Weltmeisterin durchs Ziel. Im Kampf um Platz zwei wurde es noch einmal spannend, denn Cragg und Daniel kamen Kiplagat noch einmal bedrohlich näher. Schließlich setzte sich Edna Kiplagat doch durch und rettete die Silbermedaille vor Amy Cragg. Die beiden kamen innerhalb einer Sekunde ins Ziel. Nur drei Sekunden hinter ihnen wurde Flomena Daniel Vierte. Die Abstände zu den nächsten Läuferinnen waren dann schon etwas größer. Auf Rang fünf kam Shure Demise ins Ziel vor Eunice Kirwa und Helah Kiprop. Die nächsten Plätze belegten Mare Dibaba und die Australierin Jessica Trengove.

Weltmeisterin Rose Chelimo, Bahrain
Vizeweltmeisterin Edna Kiplagat, Kenia
Bronzemedaillengewinnerin Amy Cragg, USA
Eunice Kirwa, Bahrain – Rang sechs
Helah Kiprop, Kenia – Rang sieben
Mare Dibaba, – Rang acht
Jessica Trengove, Australien – Rang neun
Aselefech Mergia, Äthiopien – Rang zwölf
Charlotte Purdue, Großbritannien – Rang dreizehn
Zwischenzeiten
Zwischenzeit-
Marke
Zwischenzeit Führende 5-km-Zeit
5 km 17:38 min Catarina Ribeiro – 49köpfige Verfolgergruppe 23 s zurück 17:38 min
10 km 35:35 min Catarina Ribeiro – 39köpfige Verfolgergruppe 6 s zurück 17:57 min
15 km 53:09 min Alyson Dixon – 35köpfige Verfolgergruppe 22 s zurück 17:34 min
20 km 1:10:30 h Alyson Dixon – 23köpfige Verfolgergruppe 35 s zurück 17:21 min
25 km 1:28:03 h Alyson Dixon – 14köpfige Verfolgergruppe 14 s zurück 17:33 min
30 km 1:45:52 h Edna Kiplagat mit 15köpfiger Gruppe 17:49 min
35 km 2:03:47 h Jessica Trengove mit 14köpfiger Gruppe 17:55 min
40 km 2:20:06 h Kiplagat / Chelimo – Cragg / Daniel 7 s zurück – Demise 24 s zurück – Kirwa / Kiprop 28 s zurück 16:19 min

Ergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Zeit (h)
Rose Chelimo Bahrain Bahrain 2:27:11 SB
Edna Kiplagat Kenia Kenia 2:27:18 SB
Amy Cragg Vereinigte Staaten USA 2:27:18 SB
4 Flomena Cheyech Daniel Kenia Kenia 2:27:21
5 Shure Demise Athiopien Äthiopien 2:27:58
6 Eunice Kirwa Bahrain Bahrain 2:28:17
7 Helah Kiprop Kenia Kenia 2:28:19
8 Mare Dibaba Athiopien Äthiopien 2:28:49 SB
9 Jessica Trengove Australien Australien 2:28:59
10 Berhane Dibaba Athiopien Äthiopien 2:29:01
11 Serena Burla Vereinigte Staaten USA 2:29:32
12 Aselefech Mergia Athiopien Äthiopien 2:29:43
13 Charlotte Purdue Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2:29:48
14 Eva Vrabcová-Nývltová Tschechien Tschechien 2:29:56 PB
15 Kim Hye-gyong Korea Nord Nordkorea 2:30:29 SB
16 Mao Kiyota Japan Japan 2:30:36
17 Yuka Andō Japan Japan 2:31:31
18 Alyson Dixon Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2:31:36
19 Helalia Johannes Namibia Namibia 2:32:01
20 Sinead Diver Australien Australien 2:33:26
21 Marta Esteban Spanien Spanien 2:33:37 SB
22 Fate Tola Deutschland Deutschland 2:33:39
23 Izabela Trzaskalska Polen Polen 2:35:03
24 Milly Clark Australien Australien 2:35:27 SB
25 Anne-Mari Hyryläinen Finnland Finnland 2:35:33
26 Inés Melchor Peru Peru 2:35:34
27 Risa Shigetomo Japan Japan 2:36:03
28 Filomena Costa Portugal Portugal 2:36:42 SB
29 Jo Un-ok Korea Nord Nordkorea 2:36:46
30 Beata Naigambo Namibia Namibia 2:37:24 SB
31 Ilona Marhele Lettland Lettland 2:37:40 PB
32 Rosa Chacha Ecuador Ecuador 2:37:50
33 Claire McCarthy Irland Irland 2:38:26 SB
34 Lim Kyung-hee Korea Sud Südkorea 2:38:38
35 Dagmara Handzlik Zypern Republik Zypern 2:38:52 NR
36 Katarzyna Kowalska Polen Polen 2:39:39
37 Lindsay Flanagan Vereinigte Staaten USA 2:39:47 SB
38 Kim Seong-eun Korea Sud Südkorea 2:39:52
39 Katharina Heinig Deutschland Deutschland 2:39:59 SB
40 Mapaseka Makhanya Sudafrika Südafrika 2:40:15 SB
41 Lonah Chemtai Salpeter Israel Israel 2:40:22 SB
42 Wiktorija Poljudina Kirgisistan Kirgisistan 2:40:28 PB
43 Tracy Barlow Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2:41:03
44 Darja Mychajlowa Ukraine Ukraine 2:41:29
45 Vaida Žūsinaitė Litauen Litauen 2:41:44 SB
46 Paula González Berodia Spanien Spanien 2:42:47
47 Rutendo Nyahora Simbabwe Simbabwe 2:42:53 SB
48 Tetjana Wernyhor Ukraine Ukraine 2:43:12
49 Wilma Arizapana Peru Peru 2:43:13
50 Lavinia Haitope Namibia Namibia 2:44:02
51 Tarah Korir Kanada Kanada 2:44:30
52 Galbadrachyn Chischigsaichan Mongolei Mongolei 2:44:48
53 Anita Kažemāka Lettland Lettland 2:44:49 SB
54 Choi Kyung-sun Korea Sud Südkorea 2:45:46
55 Dailín Belmonte Kuba Kuba 2:46:15 SB
56 Sara Ramadhani Tansania Tansania 2:46:23
57 Bojana Bjeljac Kroatien Kroatien 2:46:46
58 Bajartsogtyn Mönchdsajaa Mongolei Mongolei 2:46:59
59 Jenna Challenor Sudafrika Südafrika 2:47:22 SB
60 Lisa Ring Schweden Schweden 2:48:39
61 Carmen Toaquiza Ecuador Ecuador 2:48:45
62 Rosa Godoy Argentinien Argentinien 2:49:30 SB
63 Maor Tiyouri Israel Israel 2:49:45 SB
64 Monika Athare Indien Indien 2:49:54
65 Liu Qinghong China Volksrepublik Volksrepublik China 2:52:21 SB
66 Julija Andrejewa Kirgisistan Kirgisistan 2:53:17 SB
67 Liliana Maria Dragomir Rumänien Rumänien 2:53:30
68 Mayada Al-Sayad Palastina Autonomiegebiete Palästina 2:54:58 SB
69 Matea Matošević Kroatien Kroatien 2:55:06 SB
70 Dayna Pidhoresky Kanada Kanada 2:56:15
71 Gloria Privileggio Griechenland Griechenland 2:57:06
72 Angela Brito Ecuador Ecuador 2:58:21
73 Jelena Nanasjaschwili Kasachstan Kasachstan 2:58:32
74 Fortunate Chidzivo Simbabwe Simbabwe 2:58:51 SB
75 Teodora Simović Serbien Serbien 2:59:01
76 Nikolina Stepan Kroatien Kroatien 2:59:43
77 María Grazzia Bianchi Venezuela Venezuela 3:04:11
78 Marisa Casanueva Spanien Spanien 3:05:03
DNF Cao Mojie China Volksrepublik Volksrepublik China
Fadime Suna Çelik Turkei Türkei
Kenza Dahmani Algerien Algerien
Hsieh Chien-ho Chinesisch Taipeh Chinesisch Taipeh
Wiktorija Chapilina Ukraine Ukraine
Kim Hye-song Korea Nord Nordkorea
Yolimar Pineda Venezuela Venezuela
Ourania Rembouli Griechenland Griechenland
Catarina Ribeiro Portugal Portugal
Magdalena Shauri Tansania Tansania
Paula Todoran Rumänien Rumänien
Hiruni Kesara Wijavaratine Sri Lanka Sri Lanka
Louise Wiker Schweden Schweden
DNS Yelena Dolinin Israel Israel

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks und Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marathon World Championship London 2017, Routenverlauf auf youtube.com, abgerufen am 5. März 2021
  2. Track and Field Statistics, Records Progression - World Records, Women, Marathon, abgerufen am 14. Januar 2022