Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017/3000 m Hindernis der Männer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
16. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin 3000-Meter-Hindernislauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 45 Athleten aus 24 Ländern
Austragungsort Vereinigtes Konigreich London
Wettkampfort Olympiastadion London
Wettkampfphase 6. August 2017 (Vorläufe)
8. August 2017 (Finale)
Medaillengewinner
Goldmedaille Conseslus Kipruto (Kenia KEN)
Silbermedaille Soufiane el-Bakkali (Marokko MAR)
Bronzemedaille Evan Jager (Vereinigte Staaten USA)
Das Olympiastadion London im Jahr 2017

Der 3000-Meter-Hindernislauf der Männer bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017 wurde am 6. und 8. August 2017 im Olympiastadion der britischen Hauptstadt London ausgetragen.

Weltmeister wurde der aktuelle Olympiasieger und zweifache Vizeweltmeister (2013/2015) Conseslus Kipruto aus Kenia. Der Marokkaner Soufiane el-Bakkali gewann die Silbermedaille. Bronze ging an den US-amerikanischen Olympiazweiten von 2016 Evan Jager.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Katar Saif Saaeed Shaheen 7:53,63 min Brüssel, Belgien 3. September 2004[1]
Weltmeisterschaftsrekord Kenia Ezekiel Kemboi 8:00,43 min WM in Berlin, Deutschland 18. August 2009

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurde ein Landesrekord aufgestellt:
8:33,76 min – Hossein Keyhani (Iran), erster Vorlauf am 6. August

Vorläufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus den drei Vorläufen qualifizierten sich die jeweils drei Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die sechs Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Halbfinale.

Lauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

6. August 2017, 10:05 Uhr Ortszeit (11:05 Uhr MESZ)

Platz Name Land Zeit (min)
1 Soufiane el-Bakkali Marokko Marokko 8:22,60
2 Mahiedine Mekhissi Frankreich Frankreich 8:22,83
3 Getnet Wale Athiopien Äthiopien 8:23,00
4 Bilal Tabti Algerien Algerien 8:23,28
5 Jairus Birech Kenia Kenia 8:23,84
6 Jacob Araptany Uganda Uganda 8:25,86
7 Ala Zoghlami Italien Italien 8:26,18 PB
8 Ole Hesselbjerg Danemark Dänemark 8:27,86 PB
9 Krystian Zalewski Polen Polen 8:28,41
10 Zak Seddon Vereinigtes Konigreich Großbritannien 8:32,84
11 Hossein Keyhani Iran Iran 8:33,76 NR
12 José Peña Venezuela Venezuela 8:37,15
13 Sebastián Martos Spanien Spanien 8:51,57
14 Tarık Langat Akdağ Turkei Türkei 8:53,42
DNF Emil Blomberg Schweden Schweden

Weitere im ersten Vorlauf ausgeschiedene Hindernisläufer:

Lauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hicham Bouchicha – ausgeschieden als Sechster in 8:30,01 min

6. August 2017, 10:22 Uhr Ortszeit (11:22 Uhr MESZ)

Platz Name Land Zeit (min)
1 Evan Jager Vereinigte Staaten USA 8:20,36
2 Tafese Seboka Athiopien Äthiopien 8:20,48
3 Yoann Kowal Frankreich Frankreich 8:20,60
4 Ezekiel Kemboi Kenia Kenia 8:20,61 SB
5 Albert Chemutai Uganda Uganda 8:23,18 PB
6 Hicham Bouchicha Algerien Algerien 8:30,01
7 Mohamed Ismail Ibrahim Dschibuti Dschibuti 8:33,77
8 Abdoullah Bamoussa Italien Italien 8:34,86
9 Yemane Haileselassie Eritrea Eritrea 8:35,73
10 Fernando Carro Spanien Spanien 8:38,42
11 Hicham Sigueni Marokko Marokko 8:44,74
12 Mitko Zenow Bulgarien Bulgarien 8:45,21
13 Hironori Tsuetaki Japan Japan 8:45,81
14 Raouf Boubaker Tunesien Tunesien 8:46,25
15 Ieuan Thomas Vereinigtes Konigreich Großbritannien 8:52,96

Weitere im zweiten Vorlauf ausgeschiedene Hindernisläufer:

Lauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

6. August 2015, 10:39 Uhr Ortszeit (11:39 Uhr MESZ)

Platz Name Land Zeit (min)
1 Conseslus Kipruto Kenia Kenia 8:23,80
2 Stanley Kebenei Vereinigte Staaten USA 8:24,19
3 Matthew Hughes Kanada Kanada 8:24,79 SB
4 Tesfaye Deriba Athiopien Äthiopien 8:25,33
5 Hillary Bor Vereinigte Staaten USA 8:27,53
6 Altobeli da Silva Brasilien Brasilien 8:31,82
7 Brimin Kiprop Kipruto Kenia Kenia 8:33,33
8 Jakob Ingebrigtsen Norwegen Norwegen 8:34,88
9 Napoleon Solomon Schweden Schweden 8:35,95
10 Yohanes Chiappinelli Italien Italien 8:36,48
11 Jonathan Romeo Spanien Spanien 8:38,05
12 Mohamed Tindouft Marokko Marokko 8:40,99
13 Boniface Abel Sikowo Uganda Uganda 8:43,86
14 Stewart McSweyn Australien Australien 8:47,53
15 Rob Mullett Vereinigtes Konigreich Großbritannien 8:47,99

Weitere im ten Vorlauf ausgeschiedene Hindernisläufer:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

8. August 2017, 21:10 Uhr Ortszeit (22:10 Uhr MESZ)

Topfavoriten waren wie immer in den letzten Jahren die Läufer aus Kenia, allen voran der Olympiasieger von 2016 und Vizeweltmeister von 2013/2015 Conseslus Kipruto sowie der Weltmeister von 2013 und 2015 Ezekiel Kemboi. Dritter Kenianer im Finale war Jairus Birech, der allerdings im Vorlauf nicht besonders überzeugt hatte. Der vierte Teilnehmer aus Kenia, der WM-Dritte von 2015 Brimin Kipruto, war überraschend bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Zu den Hauptkonkurrenten für die Kenianer zählten der US-amerikanische Olympiazweite von 2016 Evan Jager und der französische Olympiazweite von 2012 Mahiedine Mekhissi, auch Olympiadritter von 2016 und WM-Dritter von 2013.

Das Finale begann in gemäßigtem Tempo. Meist führte Birech das dicht gedrängte Feld an. Vorne lagen auch Kipruto, Jager sowie die Äthiopier Getnet Wale und Tesfaye Deriba. Die ersten tausend Meter wurden in 2:51,81 min zurückgelegt. Dann übernahm Jager die Führungsarbeit und verschärfte das Tempo. So war der zweite Kilometer mit 2:43,65 min deutlich schneller als der erste. Das Feld zog sich nun deutlich mehr auseinander. Dem US-Amerikaner folgten die drei Kenianer und der Marokkaner Soufiane El Bakkali. Bald musste Birech abreißen lassen und hinter Jager, Kipruto, Kemboi und El Bakkali tat sich eine Lücke zu den Verfolgern auf. Den vier Führenden folgte mit Stanley Kebenei ein weiterer US-Amerikaner. Zu den nächsten Läufern gab es hinter Kebenei eine weitere Lücke. Auf der vorletzten Runde konnte auch Titelverteidiger Kemboi das Tempo der Spitzenreiter nicht mehr halten. Er fiel immer weiter zurück, wurde bald von Kebenei und dann auch von weiteren Teilnehmern passiert.

So ging es mit Jager an der Spitze und Kipruto sowie El Bakkali an seinen Fersen in die letzte Runde. Der Abstand zu den Verfolgern vergrößerte sich weiter und betrug auf der letzten Gegengeraden schon circa zwanzig Meter. Vor Beginn der Zielkurve attackierte Kipruto und übernahm die Führung. Auch El Bakkali zog an Jager vorbei. Auf der Zielgeraden setzte sich Conseslus Kipruto klar durch und errang nach dem Olympiasieg 2016 nun seinen ersten Weltmeistertitel. Soufiane El Bakkali lief als Zweiter durchs Ziel, während Jager zum Schluss die Kräfte etwas ausgingen. Hinter ihm kämpfte sich Mekhissi mit einem starken Schlussspurt immer näher an den US-Amerikaner heran. Doch es reichte nicht mehr, Evan Jager gewann die Bronzemedaille, Mahiedine Mekhissi wurde Vierter. Stanley Kebenei belegte Rang fünf vor dem Kanadier Matthew Hughes sowie den beiden Äthiopiern Tesfaye Deriba und Tafese Seboka.

Überquerung des Wassergrabens im Finale
Resultat
Platz Athlet Land Zeit (min)
Conseslus Kipruto Kenia Kenia 8:14,12
Soufiane el-Bakkali Marokko Marokko 8:14,49
Evan Jager Vereinigte Staaten USA 8:15,53
4 Mahiedine Mekhissi Frankreich Frankreich 8:15,80
5 Stanley Kebenei Vereinigte Staaten USA 8:21,09
6 Matthew Hughes Kanada Kanada 8:21.84 SB
7 Tesfaye Deriba Athiopien Äthiopien 8:22,12
8 Tafese Seboka Athiopien Äthiopien 8:23,02
9 Getnet Wale Athiopien Äthiopien 8:25,28
10 Albert Chemutai Uganda Uganda 8:25,94
11 Ezekiel Kemboi Kenia Kenia 8:29,38
12 Jairus Kipchoge Birech Kenia Kenia 8:32,90
13 Yoann Kowal Frankreich Frankreich 8:34,53
14 Jacob Araptany Uganda Uganda 8:49,18
DSQ Bilal Tabti Algerien Algerien IAAF Rule 163.3a – Bahnübertreten[2]

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks und Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 3.000 m steeplechase - Men, sport-record.de, abgerufen am 8. Februar 2022
  2. Wettkampfregeln der IAAF, Seite 91 (PDF; 7,0 MB), abgerufen am 28. Februar 2021