Neulewin

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Wappen Deutschlandkarte
?
Neulewin
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Neulewin hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 43′ N, 14° 17′ OKoordinaten: 52° 43′ N, 14° 17′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Märkisch-Oderland
Amt: Barnim-Oderbruch
Höhe: 7 m ü. NHN
Fläche: 41 km2
Einwohner: 937 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 23 Einwohner je km2
Postleitzahl: 16259
Vorwahlen: 033452, 033457 (Neulietzegöricke)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: MOL, FRW, SEE, SRB
Gemeindeschlüssel: 12 0 64 349
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Freienwalder Straße 48
16269 Wriezen
Bürgermeisterin: Kerstin Herrlich
Lage der Gemeinde Neulewin im Landkreis Märkisch-Oderland
KarteAltlandsbergAlt TuchebandBad FreienwaldeBeiersdorf-FreudenbergBleyen-GenschmarBliesdorfBuckowFalkenbergFalkenhagenFichtenhöheFredersdorf-VogelsdorfGarzau-GarzinGolzowGusow-PlatkowHeckelberg-BrunowHöhenlandHoppegartenKüstriner VorlandLebusLetschinLietzenLindendorfMärkische HöheMünchebergNeuenhagen bei BerlinNeuhardenbergNeulewinNeutrebbinOberbarnimOderauePetershagen/EggersdorfPodelzigPrötzelRehfeldeReichenow-MöglinReitweinRüdersdorf bei BerlinSeelowStrausbergTreplinVierlindenWaldsieversdorfWriezenZechinZeschdorfBrandenburg
Karte

Neulewin ist eine amtsangehörige Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg (Deutschland).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt im Oderbruch ca. zehn Kilometer östlich von Wriezen nahe der Oder.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Neulewin besteht aus folgenden Ortsteilen, bewohnten Gemeindeteilen und Wohnplätzen:[2]

Hinzu kommen die Wohnplätze Altlietzegöricker Loose, Brieseberg, Neukarlshof und Philippsberg.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Trockenlegung des Oderbruchs entstand Neulewin als Kolonistendorf mit 80 angesiedelten Familien. Die erste Kirche wurde als Fachwerkkirche mit Bretterverkleidung und Schindeldach bereits 1774 erbaut. Sie wurde 1841 durch eine neue Kirche ersetzt, die 1945 den Kämpfen im Oderbruch zum Opfer fiel.[4] Neulewin war 1818 bis 1952 Teil des Landkreises Oberbarnim.[5] Abweichend davon gehörten die heutigen Ortsteile Neulietzegöricke und Güstebieser Loose sowie die Gemeindeteile Karlshof und Karlsbiese bis 1945 zu der hauptsächlich rechts der Oder gelegenen, heute polnischen Neumark, zum Landkreis Königsberg Nm.[5] Im Zuge der Kreisreform 1952 in der DDR kam Neulewin zum Kreis Bad Freienwalde im Bezirk Frankfurt/Oder. Nach der Wende wurden 1992 in Brandenburg Ämter gebildet, die die Verwaltungsaufgaben der amtsangehörigen Gemeinden wahrnahmen; Neulewin kam unter die Verwaltung des Amtes Wriezen-Land[6], das bereits 1994 in Amt Barnim-Oderbruch umbenannt wurde.[7] Mit der Kreisreform 1993 kamen das Amt Barnim-Oderbruch und damit die Gemeinde Neulewin zum Landkreis Märkisch-Oderland.

Eingemeindungen

Die Gemeinde Heinrichsdorf wurde am 1. Januar 1957 nach Kerstenbruch eingemeindet, das am 1. März 1974 nach Neulewin eingemeindet wurde.[8] Die Gemeinde Karlshof wurde am 1. Januar 1974 nach Neulietzegöricke ein- und am 1. April 1991 nach Neulewin umgemeindet.[8]

Am 26. Oktober 2003 schlossen sich Neulewin und Neulietzegöricke zur neuen Gemeinde Neulewin zusammen.[9] Gleichzeitig wurde die Gemeinde Güstebieser Loose durch Gesetzesbeschluss eingegliedert.[10]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1875 1 211
1890 1 040
1910 0 895
1925 0 798
1933 0 748
1939 0 684
Jahr Einwohner
1946 641
1950 759
1964 703
1971 674
1981 777
1985 760
Jahr Einwohner
1990 0 744
1995 0 750
2000 0 702
2005 1 086
2010 0 971
2015 0 921
Jahr Einwohner
2020 917
2021 932
2022 937

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[11][12][13], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeindevertretung von Neulewin besteht aus zehn Gemeindevertretern und der ehrenamtlichen Bürgermeisterin. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[14]

Partei / Wählergruppe Sitze
2003
Sitze
2008
Sitze
2014[15]
Sitze
2019
Stimmenanteil
2019
Liste Lietze, Neulewin, Güstebiese 4 6 3 4 45,2 %
Karnevalsclub Neulewin 1 3 25,4 %
Wählergruppe Güstebieser Loose 2 2 21,7 %
Einzelbewerberin Christine Reichmuth 1 07,7 %
Bürger für Neulewin 2 2
Wählergruppe Drei Bürger für unsere Oderbruchgemeinde Neulewin 2
3 Einzelbewerber 3
Unabhängige Wählergemeinschaft Oderbruch 4
Insgesamt 10 9 10 10 100 %

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1993–2003: Christine Reichmuth[16]
  • 2003–2019: Horst Wilke[17]
  • seit 2020: Kerstin Herrlich

Für die Neuwahl des Bürgermeisters am 26. Mai 2019 fand sich kein Bewerber.[18] Entsprechend dem Brandenburgischen Kommunalwahlgesetz[19] wählte die Gemeindevertretung am 29. Januar 2020 aus ihrer Mitte Kerstin Herrlich für eine Amtszeit von fünf Jahren[20] zur ehrenamtlichen Bürgermeisterin.[21]

Vierseithof Neulietze

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste der Baudenkmale in Neulewin stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neulewin liegt an der Landesstraße L 34 zwischen dem Ortsteil Güstebieser Loose und Gottesgabe (an der Bundesstraße B 167).

Seit dem 20. Oktober 2007 verkehrt nach 62 Jahren wieder eine Fähre über die Oder vom Ortsteil Güstebieser Loose zur polnischen Ortschaft Gozdowice (deutsch Güstebiese). Die in Gozdowice stationierte Schaufelradfähre hat eine Betriebserlaubnis von Anfang April bis Ende Oktober und kann Fußgänger, Radfahrer und jeweils bis zu sechs PKW aufnehmen.

Die Bahnhöfe Neulewin, Kerstenbruch und Heinrichsdorf lagen an der Bahnstrecke Fürstenwalde–Wriezen, die 1966 stillgelegt wurde.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil VI – Barnim. Bearbeitet von Lieselott Enders unter Mitarbeit von Margot Beck. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 16. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2011, ISBN 978-3-941919-83-9, S. 319 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Neulewin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Hauptsatzung der Gemeinde Neulewin
  3. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Neulewin (Memento des Originals vom 22. Juli 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/service.brandenburg.de
  4. Unterwegs im Oderbruch, Tourismusverband Seenland Oder-Spree e.V.
  5. a b Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. Landkreis Oberbarnim. gemeindeverzeichnis.de, abgerufen am 4. Juli 2011
  6. Bildung des Amtes Wriezen-Land. Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 7. Mai 1992. Amtsblatt für Brandenburg - Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 3. Jahrgang, Nummer 47, 10. Juli 1992, S. 890.
  7. Änderung des Namens des Amtes Wriezen-Land. Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 13. September 1994. Amtsblatt für Brandenburg - Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 5. Jahrgang, Nummer 70, vom 5. Oktober 1994, S. 1430.
  8. a b Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg von 1875 bis 2005 PDF
  9. Bildung einer neuen Gemeinde Neulewin. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 19. Februar 2003. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 14. Jahrgang, Nummer 9, 5. März 2003, S. 276 PDF
  10. Fünftes Gesetz zur landesweiten Gemeindegebietsreform betreffend die Landkreise Barnim, Märkisch-Oderland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Prignitz, Uckermark (5. GemGebRefGBbg) vom 24. März 2003 (Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg, I (Gesetze), 2003, Nr. 05, S. 82), geändert durch Gesetz vom 1. Juli 2003 (Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg, I (Gesetze), 2003, Nr. 10, S. 187)
  11. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Märkisch-Oderland. S. 30–33
  12. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  13. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  14. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  15. Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
  16. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Märkisch-Oderland (Memento des Originals vom 1. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
  17. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 26
  18. Kein Mensch regiert in Neulewin. In: Die Zeit, 20. Januar 2020.
  19. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 72 (5)
  20. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  21. Neulewin hat zum ersten Mal eine Bürgermeisterin. In: Märkische Oderzeitung, 31. Januar 2020.