Pionierkommando 850

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Pionierkommando 850
— PiKdo 850 —


(führte kein Verbandsabzeichen)
Aktiv 1. Oktober 1981 bis 31. März 1994
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Heer
Typ Pionierkommando
Unterstellung Territorialkommando Süd
letzter Stabssitz Mannheim

Das Pionierkommando 850 war eines der Pionierkommandos des Territorialheeres im Heer der Bundeswehr. Der Stabssitz war zuletzt Mannheim. Das Pionierkommando war dem Territorialkommando Süd unterstellt.

Aufträge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Pionierkommando war ähnlich wie die Pioniere der Korpstruppen im Feldheer dem Befehlshaber des Territorialkommandos unmittelbar unterstellt. Die auf Ebene des Territorialkommandos gebündelten Truppenteile der Pioniertruppe verfügten über „schwere“ pioniertechnische Einsatzmittel wie Schwimmbrücken und die Fähren der Flusspioniere um die Beweglichkeit des Territorialheeres zu fördern, insbesondere um die Nachschubwege im rückwärtigen Gebiet offen zuhalten. Besondere strategische Bedeutung hätten die festen oder pioniertechnisch errichteten Übergänge über den Rhein gehabt, um den Kontakt zu den rückwärtigen Gebieten auf dem Staatsgebiet der Westalliierten nicht zu verlieren. Ein weiterer Schwerpunkt war der Betrieb, Wartung und Instandhaltung der NATO-Pipeline, die enorme Bedeutung für den Nachschub mit Kraftstoff hatte. Je nach Lage unterstützten die Pioniere Maßnahmen der Zivilverteidigung. Wie viele Truppenteile im Territorialheer war das Pionierkommando teilaktiv aufgestellt und wuchs erst im Verteidigungsfall zu seiner vollen Größen auf. Insgesamt entsprach die Größe des Pionierkommandos nach der Mobilmachung mit etwa 8000 Soldaten in etwa ein bis zwei der Brigaden des Feldheeres.[1]

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um 1989 gliederte sich das Pionierkommando grob in:[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Pionierkommando 850 wurde am 1. Oktober 1981 zur Einnahme der Heeresstruktur IV in der Alten Artilleriekaserne in Mainz aufgestellt. 1987 verlegte der Stab in die Ludwig-Frank-Kaserne in Mannheim.

Auflösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Ende des Kalten Krieges wurde das Pionierkommando 1994 etwa zeitgleich mit der Außerdienststellung des Territorialkommandos Süd außer Dienst gestellt. Nahezu alle Truppenteile des Pionierkommando 850 wurden Aufgelöst, eine Ausnahme bildeten folgende Verbände:

  • Taucherausbildungszentrum 912 (Aufgelöst 2007 in Havelberg)[15]
  • Schwimmbrückenbataillon 863 wurde umbenannt in PiBrBtl 863 Auflösung:30.06.2003[16]
  • Pionierausbildungszentrum 850 wurde in das PiBrBtl 330 integriert.[17]

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Dienstgrad Name Beginn der Berufung Ende der Berufung Kommandostruktur
1 Oberst Schwarz-Gewallig 1957 1959 sPiRgt 706
2 Oberst Schönefeld 1959 1963 sPiRgt 706
3 Oberst W. Kopp 1963 1964 sPiRgt 706
4 Oberst Fröhlich 1964 1967 sPiRgt 706
5 Oberst Kinder 1967 1970 sPiRgt 706
6 Oberst Weißbrodt 1970 1975 sPiRgt 85
7 Oberst Wandelt 1975 1979 sPiRgt 85
8 Oberst Stemmann 1979 1982 sPiRgt 85 / PiKdo 850
9 Oberst Holzki 1982 1985 PiKdo 850
10 Oberst K. Hoffmann 1985 ? PiKdo 850
11 ? ? ? ? ?

[18]

Verbandsabzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Internes Verbandsabzeichen des Stabes/Stabskompanie

Das Pionierkommando führte aufgrund seiner Ausplanung als Teil der unselbständigen Truppen des Territorialkommandos kein eigenes Verbandsabzeichen. Die Soldaten trugen daher das Verbandsabzeichen des übergeordneten Territorialkommandos.

Als „Abzeichen“ wurde daher unpräzise manchmal das interne Verbandsabzeichen des Stabes und der Stabskompaniepars pro toto“ für das gesamte Pionierkommando genutzt. Es zeigte im Wesentlichen als Hinweis auf den Stationierungsraum die Wellenkämme für den Rhein und das Mainzer Rad. Die stilisierte Brücke ist ähnlich im Barettabzeichen der Pioniertruppe enthalten. Die schwarze Grundfarbe des oberen Schildteiles entspricht der Waffenfarbe der Truppengattung.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b O.W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989. Territorialkommando SCHLESWIG-HOLSTEIN. Territorialkommando NORD. Territorialkommando SÜD. Anhang: Territoriale Gliederung. 4. Auflage. 2.2 – Heer, Februar 2012 (relikte.com [PDF; abgerufen am 10. Juli 2018]).
  2. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 18. Juli 2021.
  3. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 18. Juli 2021.
  4. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 18. Juli 2021.
  5. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 18. Juli 2021.
  6. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 18. Juli 2021.
  7. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 18. Juli 2021.
  8. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 18. Juli 2021.
  9. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 18. Juli 2021.
  10. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 18. Juli 2021.
  11. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 18. Juli 2021.
  12. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 18. Juli 2021.
  13. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 18. Juli 2021.
  14. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 18. Juli 2021.
  15. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 18. Juli 2021.
  16. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 18. Juli 2021.
  17. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 18. Juli 2021.
  18. Oberstleutnant a.D. Bernd Bachmann: Pioniere der Bundeswehr 1955– 1985 Chronik einer Truppengattung. Hrsg.: Pionierschule und Fachschule des Heeres für Bautechnik. Podzun-Pallas-Verlag, ISBN 3-7909-0259-4, S. 107–110.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 49° 30′ 28,9″ N, 8° 29′ 35,7″ O