Pionierkommando 800

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Pionierkommando 800
— PiKdo 800 —


(führte kein Verbandsabzeichen)
Aktiv 1. Oktober 1981 bis 1. Oktober 1993
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Heer
Typ Pionierkommando
Unterstellung Territorialkommando Nord
Stabssitz Hilden

Das Pionierkommando 800 war eines der Pionierkommandos des Territorialheeres im Heer der Bundeswehr. Der Stabssitz war Hilden. Das Pionierkommando war dem Territorialkommando Nord unterstellt.

Aufträge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Pionierkommando war ähnlich wie die Pioniere der Korpstruppen im Feldheer dem Befehlshaber des Territorialkommandos unmittelbar unterstellt. Die auf Ebene des Territorialkommandos gebündelten Truppenteile der Pioniertruppe verfügten über „schwere“ pioniertechnische Einsatzmittel wie Schwimmbrücken und die Fähren der Flusspioniere um die Beweglichkeit des Territorialheeres zu fördern, insbesondere um die Nachschubwege im rückwärtigen Gebiet offen zuhalten. Besondere strategische Bedeutung hätten die festen oder pioniertechnisch errichteten Übergänge über den Rhein gehabt, um den Kontakt zu den rückwärtigen Gebieten auf dem Staatsgebiet der Westalliierten nicht zu verlieren. Ein weiterer Schwerpunkt war der Betrieb, Wartung und Instandhaltung der NATO-Pipeline, die enorme Bedeutung für den Nachschub mit Kraftstoff hatte. Je nach Lage unterstützten die Pioniere Maßnahmen der Zivilverteidigung. Wie viele Truppenteile im Territorialheer war das Pionierkommando teilaktiv aufgestellt und wuchs erst im Verteidigungsfall zu seiner vollen Größen auf. Insgesamt entsprach die Größe des Pionierkommandos nach der Mobilmachung mit etwa 6400 Soldaten in etwa einer der Brigaden des Feldheeres.[1]

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um 1989 gliederte sich das Pionierkommando grob in:[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Pionierkommando 800 wurde am 1. Oktober 1981 zur Einnahme der Heeresstruktur IV in der Waldkaserne in Hilden aufgestellt.

Auflösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Ende des Kalten Krieges wurde das Pionierkommando 1993 etwa zeitgleich mit der Außerdienststellung des Territorialkommandos Nord außer Dienst gestellt. Aus dem Stab und weiteren Truppenteilen des Pionierkommandos wurde die Pionierbrigade 30 „Rhein-Weser“ in Hilden neu aufgestellt.

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Dienstgrad Name Beginn der Berufung Ende der Berufung Kommandostruktur
1 Oberst Fricke 1958 1960 sPiRgt 705
2 Oberst Messerer 1960 1962 sPiRgt 705
3 Oberst Gülich 1962 1965 sPiRgt 705
4 Oberst Buchhorn 1965 1969 sPiRgt 705
5 Oberst Jacobi 1969 1971 sPiRgt 705 / sPiRgt80
6 Oberst Petter 1971 1972 sPiRgt 80
7 Oberst Tiedtke 1972 1975 sPiRgt 80
8 Oberst Marohl 1975 1978 sPiRgt 80
9 Oberst Schütz 1978 1980 sPiRgt 80
10 Oberst Kordt 1980 1984 sPiRgt 80 / PiKdo 800
11 Oberst Bucholz 1984 ? PiKdo 800

[2]

Verbandsabzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Internes Verbandsabzeichen des Stabes/Stabskompanie

Das Pionierkommando führte aufgrund seiner Ausplanung als Teil der unselbständigen Truppen des Territorialkommandos kein eigenes Verbandsabzeichen. Die Soldaten trugen daher das Verbandsabzeichen des übergeordneten Territorialkommandos.

Als „Abzeichen“ wurde daher unpräzise manchmal das interne Verbandsabzeichen des Stabes und der Stabskompaniepars pro toto“ für das gesamte Pionierkommando genutzt. Es zeigte im Wesentlichen als Hinweis auf den Stationierungsraum den stilisierten Rhein wie im Wappen Nordrhein-Westfalens, den Bergischen Löwen ähnlich wie im Düsseldorfer Wappen und fast identisch mit der Darstellung im Wuppertaler Wappen. Die stilisierte Brücke ist ähnlich im Barettabzeichen der Pioniertruppe enthalten. Das interne Verbandsabzeichen wurde ähnlich vom Stab und der Stabskompanie des „Nachfolgeverbandes“ Pionierbrigade 30 fortgeführt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b O.W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989. Territorialkommando SCHLESWIG-HOLSTEIN. Territorialkommando NORD. Territorialkommando SÜD. Anhang: Territoriale Gliederung. 4. Auflage. 2.2 – Heer, Februar 2012 (relikte.com [PDF; abgerufen am 10. Juli 2018]).
  2. Oberstleutnant a. D. Bernd Bachmann: Pioniere der Bundeswehr 1955– 1985 Chronik einer Truppengattung. Hrsg.: Pionierschule und Fachschule des Heeres für Bautechnik. Podzun-Pallas-Verlag, ISBN 3-7909-0259-4, S. 93–95.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 51° 10′ 37″ N, 6° 57′ 48,8″ O