Verteidigungsbezirkskommando 63

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Verteidigungsbezirkskommando 63
— VBK 63 —


(führte kein Verbandsabzeichen)
Aktiv ca. 1963 bis 2007
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Typ Verteidigungsbezirkskommando
letzter Stabssitz Marktbergel

Das Verteidigungsbezirkskommando 63 war ein Verteidigungsbezirkskommando der Bundeswehr mit Sitz des Stabs zuletzt in Marktbergel-Munasiedlung. Hauptaufgabe des Kommandos war die Territoriale Verteidigung in seinem Verteidigungsbezirk.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verteidigungsbezirkskommando wurde zur Einnahme der Heeresstruktur II in den 1960er-Jahren als Teil des Territorialheeres ausgeplant und dem Befehlshaber im Wehrbereich VI unterstellt. Angelehnt an die zivilen Verwaltungsgliederung entsprach der Verteidigungsbezirk in etwa dem (Regierungs-)Bezirk Mittelfranken. Entsprechend war der Standort des Stabs Ansbach.[1][2]

Verlegung nach Marktbergel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1998 verlegte der Stab in die Frankenkaserne nach Marktbergel.[2]

Wechsel in die Streitkräftebasis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2001 wurde das Territorialheer aufgelöst. Die Wehrbereichskommandos und Verteidigungsbezirkskommandos wurden der neu aufgestellten Streitkräftebasis unterstellt. Die Wehrbereiche und Verteidigungsbezirke wurden grundlegend neu geordnet und ihre Anzahl reduziert. Das Verteidigungsbezirkskommando wechselte zum „neuen“ Wehrbereichskommando IV „Süddeutschland“. Zeitgleich wurde das Verteidigungsbezirkskommando 61 außer Dienst gestellt und dessen Kommandobereich, der etwa dem (Regierungs-)Bezirk Schwaben entsprach, dem Verteidigungsbezirk 63 eingegliedert. Die unterstellten Verteidigungskreiskommandos wurden aufgelöst und seine Aufgabe teils den neu aufgestellten Kreisverbindungskommandos übertragen.[2][3]

Auflösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verteidigungsbezirkskommando wurde 2007 außer Dienst gestellt. Einige seiner Aufträge wurden dem neu aufgestellten Landeskommando Bayern und unterstellten Bezirksverbindungskommandos übertragen.[2][3]

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verteidigungsbezirkskommando umfasste wie die meisten Truppenteile des Territorialheeres nur wenige aktive Soldaten. Erst im Verteidigungsfall konnte das Verteidigungsbezirkskommando durch die Einberufung von Reservisten und die Mobilmachung eingelagerten und zivilen Materials auf eine Truppenstärke anwachsen, die etwa einer Brigade des Feldheeres entsprach. Die längste Zeit seines Bestehens untergliederte sich das Verteidigungsbezirkskommando abgeleitet von der zivilen Verwaltungsgliederung grob in Verteidigungskreiskommandos. Die den Verteidigungskreiskommandos unterstellten Heimatschutzkompanien sowie das dem Verteidigungsbezirkskommando direkt unterstellte Heimatschutzregiment 76 „Franken“ bildeten um 1989 der Kern der infanteristisch geprägten Heimatschutztruppe.[4]

Verbandsabzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Version des internen Verbandsabzeichens des Stabes/Stabskompanie
Version des internen Verbandsabzeichens des Stabes/Stabskompanie (ab etwa 2001)

Das Verteidigungsbezirkskommando führte aufgrund seiner Ausplanung als überwiegend nicht aktiver Truppenteil kein eigenes Verbandsabzeichen. Die wenigen aktiven Soldaten trugen daher das Verbandsabzeichen des übergeordneten Wehrbereichskommandos.

Als „Abzeichen“ wurde daher unpräzise manchmal das interne Verbandsabzeichen des Stabes und der Stabskompaniepars pro toto“ für das gesamte Verteidigungsbezirkskommando genutzt. Neben einem Arm mit Schwert zeigte es als Hinweis auf den Stationierungsraum zunächst im Feld rechts oben als kleines aufgelegtes Schild das Bezirkswappen Mittelfrankens mit dem hohenzollerschen Wappen, dem Fränkischen Rechen und dem Nürnberger Reichsadler. Es ähnelte dem Wappen des Landkreises Ansbach. Im linken Feld zeigte es das Eiserne Kreuz als Hoheitszeichen der Bundeswehr. Nach Eingliederung des schwäbischen Verteidigungsbezirkskommandos 61 wurde das interne Verbandsabzeichen etwa 2001 neu gestaltet. Es übernahm nun das linke Feld des internen Verbandsabzeichens des Stabes des Verteidigungsbezirkskommandos 61 mit dem Kleeblattkreuz. Das Kreuz fand sich ähnlich im Wappen von Merching sowie in den Wappen der Augsburger Stadtteile Haunstetten und Inningen. Es ist wahrscheinlich dem Wappen der Reichsabtei St. Ulrich und Afra in Augsburg entnommen war damit ein Hinweis auf den ursprünglichen Standort des Stabes des Verteidigungsbezirkskommandos 61.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wehrbereichskommando VI. BArch, BH 28-6. In: invenio. Bundesarchiv, 2004, abgerufen am 14. Juli 2018.
  2. a b c d Verteidigungsbezirkskommandos. BArch, BH 30. In: invenio. Bundesarchiv, abgerufen am 14. Dezember 2018.
  3. a b Wehrbereichskommando I – Küste – (Kiel). BArch, BW 68-1. In: invenio. Bundesarchiv, 2004, abgerufen am 14. Juli 2018 (umfasst Darstellung aller vier WBKs).
  4. O.W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989. Territorialkommando SCHLESWIG-HOLSTEIN. Territorialkommando NORD. Territorialkommando SÜD. Anhang: Territoriale Gliederung. 4. Auflage. 2.2 – Heer, Februar 2012 (relikte.com [PDF; abgerufen am 10. Juli 2018]).

Koordinaten: 49° 25′ 34″ N, 10° 23′ 6″ O