Pius Paschke

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Pius Paschke
Pius Paschke (2017)

Pius Paschke (2017)

Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 20. Mai 1990 (33 Jahre)
Geburtsort München
Größe 175 cm
Gewicht 54 kg
Beruf Polizeibeamter
Karriere
Verein WSV Kiefersfelden
Nationalkader seit 2010
Pers. Bestweite 234,0 m (Planica, 23. März 2022)
Status aktiv
Medaillenspiegel
WM-Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
SFWM-Medaillen 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen 4 × Goldmedaille 4 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Gold 2021 Oberstdorf Team
 Skiflug-Weltmeisterschaften
Silber 2020 Planica Team
Bronze 2024 Kulm Team
 Deutsche Meisterschaften
Gold 2011 Hinterzarten Team
Bronze 2013 Oberstdorf Team
Silber 2014 Hinterzarten Team
Silber 2015 Garmisch-Partenkirchen Team
Silber 2018 Hinterzarten Team
Gold 2020 Oberstdorf Team
Gold 2021 Oberhof Team
Silber 2022 Hinterzarten Team
Gold 2023 Klingenthal Team
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Debüt im Weltcup 21. Dezember 2013
 Weltcupsiege (Einzel) 01  (Details)
 Weltcupsiege (Team) 02  (Details)
 Gesamtweltcup 10. (2023/24)
 Skiflug-Weltcup 13. (2020/21)
 Vierschanzentournee 20. (2019/20, 2023/24)
 Raw Air 15. (2020)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 1 1 1
 Teamspringen 2 4 3
Skisprung-Grand-Prix
 Debüt im Grand Prix 04. Oktober 2014
 Gesamtwertung Grand Prix 20. (2022)
Skisprung-Continental-Cup (COC)
 Debüt im COC 13. März 2010
 COC-Siege (Einzel) 05  (Details)
 Gesamtwertung COC 05. (2017/18)
 Beskiden-Tour 06. (2017)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 5 4 13
letzte Änderung: 24. März 2024

Pius Paschke (* 20. Mai 1990 in München[1]) ist ein deutscher Skispringer. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2021 in Oberstdorf wurde er Weltmeister im Team.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfänge (bis 2012)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paschke, der für den WSV Kiefersfelden startet, begann im Alter von vier Jahren mit dem Skisport[2] und gab sein internationales Debüt im Februar 2005 bei FIS-Springen in Hinterzarten. Im September 2007 kam er in Oberwiesenthal erstmals im FIS Cup zum Einsatz. 2008 wurde Paschke Deutscher Jugendmeister. Bis 2010 startete Paschke vorrangig im FIS- sowie im Alpencup. Dabei verzeichnete er vor allem ab Januar 2010 eine deutliche Leistungssteigerung. So gelang ihm beim Alpencup in Lauscha als Vierter ein Platz nur knapp hinter dem Podest. Am 13. und 14. März 2010 debütierte Paschke im finnischen Kuusamo schließlich im Continental Cup und belegte dabei den 38. und 37. Platz. Seine ersten Continental-Cup-Punkte sammelte er im September des Jahres mit einem 23. Platz in Almaty. Trotz dieses erste Erfolges blieb Paschke auch weiterhin nur im Perspektivkader des Deutschen Skiverbands und startete auch weiterhin häufig im FIS-Cup.

Bei den Deutschen Meisterschaften 2011 in Hinterzarten gewann Paschke im Team-Wettbewerb zusammen mit Michael Neumayer, Marinus Kraus und Severin Freund den Titel.[3] Im Januar 2013 erreichte Paschke im Continental Cup von Titisee-Neustadt als Siebenter erstmals eine Platzierung unter den besten zehn. Bei den Deutschen Meisterschaften 2013 gehörte er wie auch 2012 zum Team Bayern II und gewann mit Christian Heim, Michael Dreher und Markus Eisenbichler die Bronzemedaille.

Continental Cup und Weltcup-Teilnahmen (2012–2019)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals mit der Saison 2012/13 nahm Paschke beinahe an jedem Wettkampf des Continental Cups teil. Dabei gelangen ihm im März 2013 in Liberec und Vikersund zwei vierte Plätze. Auch in die Sommerspringen startete er mit einem guten vierten Platz in Stams. Bei seinem Debüt im Weltcup belegte er am 21. Dezember 2013 in Engelberg den 47. Platz, beim zweiten Einzel einen Tag später kam er auf den 41. Platz. Zurück im Continental Cup wurde er auf gleicher Schanze nur fünf Tage später Fünfter. Am 11. Januar 2014 stand er in Courchevel als Zweiter erstmals auf dem Podium in einem Continental Cup.[4] Auch bei den folgenden Springen in Sapporo zeigte er mit drei Top-10-Platzierungen seine gute Form[5], woraufhin er für den folgenden Weltcup in Sapporo erneut eine Nominierung von Bundestrainer Werner Schuster bekam. Mit den Plätzen 41 und 44 verpasste er jedoch erneut die Punkteränge.

Zurück im Continental Cup sprang Paschke in Iron Mountain erneut nur knapp am Podest vorbei. Bei den Deutschen Meisterschaften 2014 in Hinterzarten feierte er mit dem Team Bayern II erneut einen Medaillenerfolg und sicherte sich Silber.[6] Am 4. Oktober 2014 startete Paschke in Klingenthal erstmals im Skisprung-Grand-Prix und gewann als 30. einen Punkt.[7] Am 14. Februar 2015 konnte er beim Skifliegen (Skisprung-Weltcup 2014/15) in Vikersund seine ersten zwei Weltcup-Punkte sammeln, indem er 29. wurde.

Bundestrainer Werner Schuster nominierte Paschke im Dezember 2015 erstmals in die Nationale Gruppe bei den Springen zur Vierschanzentournee 2015/16. In Oberstdorf konnte sich Paschke im ersten Durchgang im Duell gegen Jurij Tepeš durchsetzen und erlangte mit dem 29. Platz die ersten Weltcuppunkte in dieser Saison.

Seinen ersten Sieg im Continental Cup feierte Paschke am 16. September 2017 im norwegischen Trondheim, zwei weitere folgten daraufhin am 23. und 24. September in Râșnov. Am 9. Februar 2019 gewann er auf der Schanze Pine Mountain Jump in Iron Mountain erstmals ein Continental-Cup-Springen im Winter.

Etablierung im Weltcup (ab 2019)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der kompletten Saison 2019/20 sprang Paschke im Weltcup. Dabei erreichte er außer dreimal immer die Punkteränge. Am 11. Januar 2020 ersprang er in Predazzo von der Normalschanze mit Platz 8 seine beste Weltcupplatzierung. Am 29. Februar 2020 gewann Paschke in Lahti im Teamwettkampf mit Karl Geiger, Stephan Leyhe und Constantin Schmid erstmals ein Weltcupspringen. Beim einzigen Skifliegen der Saison flog er am Kulm seine Persönliche Bestweite von 220,5 Meter. Am Ende der Saison belegte er mit 353 Punkten Platz 21 im Gesamtweltcup.

Zur Saison 2020/21 stand Paschke ebenfalls direkt zum Start im Weltcup-Aufgebot der deutschen DSV-Adler. Am 28. November 2020 konnte er mit einem 8. Platz in Kuusamo sein bestes Weltcup-Ergebnis wiederholen. Am 5. Dezember 2020 wurde der Wahl-Oberaudorfer Fünfter im russischen Nischni Tagil und konnte damit sein bestes Weltcupergebnis erzielen. Bei der Skiflug-Weltmeisterschaft 2020 in Planica wurde Paschke Elfter im Einzel. Im Teamwettbewerb gewann er mit Markus Eisenbichler, Karl Geiger und Constantin Schmid die Silbermedaille hinter Norwegen und vor Polen. Paschke konnte sich im Laufe des Dezembers 2020 immer weiter in den Top Ten des Weltcups festsetzen. In Engelberg wurde er am 20. Dezember 2020 erneut Fünfter und wiederholte damit sein bestes Weltcup-Ergebnis. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2021 in Oberstdorf wurde er zusammen mit Severin Freund, Markus Eisenbichler und Karl Geiger Weltmeister im Team.[8]

In der Saison 2021/22 konnte Paschke oft nicht an die guten Ergebnisse der vorherigen Saisons anschließen. Bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking wurde er lediglich von der Großschanze eingesetzt und belegte dort den 28. Rang. Das Ende der Saison verpasste Paschke aufgrund einer Corona-Erkrankung. Am Ende belegte er Platz 33 im Gesamtweltcup, in der darauffolgenden Saison Platz 34.

Zu Beginn der Saison 2023/24 sprang Paschke in Ruka auf den zweiten Platz und damit erstmals im Weltcup auf das Podest.[9] Am 16. Dezember 2023 feierte er auf der Gross-Titlis-Schanze in Engelberg im Alter von 33 Jahren seinen ersten Weltcupsieg.[10] Er ist damit der älteste Skispringer, der zum ersten Mal einen Weltcup gewann sowie der älteste Deutsche mit einem Einzelsieg im Weltcup.[11]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcupsiege im Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Typ
1. 16. Dezember 2023 Schweiz Engelberg Großschanze

Weltcupsiege im Team[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Typ
1. 29. Februar 2020 Finnland Lahti Großschanze
2. 28. März 2021 Slowenien Planica Flugschanze

Continental-Cup-Siege im Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Typ
1. 16. September 2017 Norwegen Trondheim Großschanze
2. 23. September 2017 Rumänien Râșnov Normalschanze
3. 24. September 2017 Rumänien Râșnov Normalschanze
4. 9. Februar 2019 Vereinigte Staaten Iron Mountain Großschanze
5. 6. Oktober 2023 Vereinigte Staaten Lake Placid Großschanze

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcup-Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Platz Punkte
2014/15 82. 002
2015/16 74. 002
2017/18 30. 090
2018/19 59. 010
2019/20 21. 353
2020/21 15. 514
2021/22 33. 174
2022/23 34. 168
2023/24 10. 778

Vierschanzentournee-Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Platz Punkte
2015/16 39. 331,8
2016/17 48. 240,2
2017/18 39. 370,2
2018/19 40. 337,8
2019/20 20. 880,0
2020/21 30. 695,5
2021/22 29. 707,3
2022/23 30. 651,7
2023/24 20. 914,4

Grand-Prix-Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Platz Punkte
2014 80. 001
2015 83. 004
2016 78. 002
2017 51. 031
2018 34. 056
2019 47. 030
2021 79. 006
2022 20. 073
2023 25. 080

Continental-Cup-Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Sommer Winter Gesamt
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
2010/11 082. 022 134. 022
2011/12 093. 021 119. 021
2012/13 029. 258 041. 258
2013/14 026. 095 006. 567 006. 662
2014/15 017. 180 028. 289 019. 469
2015/16 052. 052 014. 459 019. 511
2016/17 043. 080 018. 398 021. 478
2017/18 003. 562 021. 360 005. 922
2018/19 005. 744 012. 744
2019/20 003. 556 014. 556
2022/23 022. 314 030. 314
2023/24 001. 466 020. 466

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paschke 2017

Paschke lebt derzeit in Kiefersfelden. Im Sommer 2010 hat er am Skiinternat Oberstdorf sein Abitur abgelegt und bestanden.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pius Paschke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pius Paschke. In: teamdeutschland.de. Abgerufen am 30. Dezember 2019.
  2. Pius Paschke. Skiinternat Oberstdorf, archiviert vom Original am 14. Februar 2015; abgerufen am 14. Februar 2015.
  3. Ergebnisse
  4. Rok Justin gewinnt in Courchevel, Pius Paschke Zweiter. Skispringen.com, 11. Januar 2014, abgerufen am 14. Februar 2015.
  5. Spezialspringer Pius Paschke beim FIS Continental Cup am Start. WSV Kiefersfelden, 27. Januar 2014, abgerufen am 14. Februar 2015.
  6. Team Bayern verteidigt Meistertitel in Hinterzarten. skispringen.com, abgerufen am 3. Januar 2015.
  7. Richard Freitag lässt die Arena beben. Weltcup Klingenthal, 4. Oktober 2014, abgerufen am 14. Februar 2015.
  8. Marco Ries: Krimi zum WM-Finale in Oberstdorf! Deutschland fliegt zum Weltmeistertitel. In: skispringen.com. 6. März 2021, abgerufen am 6. März 2021.
  9. sportschau.de: Weltcup-Auftakt - Pius Paschke sorgt für Novum in der Skisprung-Geschichte. Abgerufen am 16. Dezember 2023.
  10. Raphael Crass: Skispringen: Pius Paschke feiert ersten Weltcup-Einzelsieg. Abgerufen am 16. Dezember 2023.
  11. Erster Weltcupsieg mit 33: Paschke schreibt Geschichte. In: sport1.de. 16. Dezember 2023, abgerufen am 16. Dezember 2023.