Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf

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Wappen Deutschlandkarte
Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf
Deutschlandkarte, Position der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 45′ N, 7° 0′ OKoordinaten: 49° 45′ N, 7° 0′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bernkastel-Wittlich
Fläche: 144,64 km2
Einwohner: 7392 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 51 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: WIL, BKS
Verbandsschlüssel: 07 2 31 5006
Verbandsgliederung: 21 Gemeinden
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Saarstraße 7
54424 Thalfang
Website: www.erbeskopf.de
Bürgermeisterin: Vera Höfner (CDU)
Lage der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf im Landkreis Bernkastel-Wittlich
KarteEifelkreis Bitburg-PrümLandkreis BirkenfeldLandkreis Cochem-ZellLandkreis VulkaneifelTrierLandkreis Trier-SaarburgRhein-Hunsrück-KreisBernkastel-KuesBraunebergBurgen (bei Bernkastel-Kues)ErdenGornhausenGraach an der MoselHochscheidKestenKleinichKommenLieser (Gemeinde)LösnichLongkampMaring-NoviandMinheimMonzelfeldMülheim an der MoselNeumagen-DhronPiesportÜrzigVeldenzWintrichZeltingen-RachtigBausendorfBengel (Mosel)Diefenbach (bei Wittlich)FlußbachHontheimKinderbeuernKinheimKrövReilWillwerscheidBettenfeldDierfeldEckfeldEisenschmittGipperathGreimerath (Eifel)GroßlittgenHasborn (Eifel)Karl (Eifel)LaufeldManderscheidMeerfeldMusweilerNiederöfflingenNiederscheidweilerOberöfflingenOberscheidweilerPantenburgSchladtSchwarzenborn (Eifel)WallscheidBerglichtBreitBüdlichBurtscheid (Hunsrück)DeuselbachDhroneckenEtgertGielertGräfendhronHeidenburgHilscheidHorathImmertLückenburgMalbornMerschbachNeunkirchen (Hunsrück)RorodtSchönberg (bei Thalfang)TallingThalfangBurg (Mosel)EnkirchIrmenachLötzbeurenStarkenburg (Mosel)Traben-TrarbachAltrichArenrathBergweilerBinsfeld (Eifel)Bruch (Eifel)DierscheidDodenburgDreisEsch (bei Wittlich)Gladbach (Eifel)HeckenmünsterHeidweilerHetzerath (Eifel)HupperathKlausen (Eifel)LandscheidMinderlittgenNiersbachOsann-MonzelPlatten (bei Wittlich)PleinRivenichSalmtalSehlem (Eifel)MorbachWittlich
Karte
Vorlage:Infobox Gemeindeverband in Deutschland/Wartung/Wappen
Erbeskopf
Dhrontalsperre

Die Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf ist eine Gebietskörperschaft im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Der Verbandsgemeinde gehören 21 eigenständige Ortsgemeinden an, der Verwaltungssitz ist in der namensgebenden Gemeinde Thalfang. Im Gebiet der Verbandsgemeinde liegt der ebenfalls namensgebende Erbeskopf, die höchste Erhebung in Rheinland-Pfalz.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet der Verbandsgemeinde liegt im Hunsrück, einem Teil des Rheinischen Schiefergebirges.

Die Gewässer 2. Ordnung im Bereich der Verbandsgemeinde sind die Dhron und die Kleine Dhron im Einzugsbereich der Mosel. An der Kleinen Dhron liegt die Dhrontalsperre. Auf der Gemarkung von Malborn entspringen die Kleine und die Große Prims im Einzugsbereich der Saar.

Verbandsangehörige Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgemeinde Fläche (km²) Einwohner
Berglicht 7,55 437
Breit 4,00 302
Büdlich 4,02 213
Burtscheid 2,99 111
Deuselbach 4,03 276
Dhronecken 1,45 123
Etgert 3,75 65
Gielert 4,09 146
Gräfendhron 3,13 97
Heidenburg 9,49 704
Hilscheid 18,07 251
Horath 11,89 464
Immert 3,14 163
Lückenburg 2,57 96
Malborn 26,31 1.380
Merschbach 3,20 68
Neunkirchen 3,16 152
Rorodt 3,41 51
Schönberg 5,10 238
Talling 3,90 224
Thalfang 19,44 1.831
Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf 144,68 7.392

(Einwohner am 31. Dezember 2022)[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer in ihrem historischen Wert allerdings umstrittenen Urkunde vom 4. April 633 schenkte der fränkische König Dagobert I. dem Kloster Sankt Maximin bei Trier das königliche Land zwischen Ruwerbach und Hochwald, zu dem auch das Hofgut Talovanc gehörte. Ab dem 12. Jahrhundert gehörte Thalfang zur Mark Thalfang, die ab dem 14. Jahrhundert auch Amt Dhronecken genannt wurde.

Die wildgräfliche Burg Dhronecken war Verwaltungssitz des Amtes. Die Burg wurde 1403 durch den Trierer Kurfürsten erfolglos belagert. Erst unter den Franzosen wurde 1800 die Mark Dhronecken aufgelöst. Die Franzosen reorganisierten die Landverteilung, und die Mairien Talling und Thalfang entstanden. Zur Mairie Thalfang gehörten die Orte Bäsch, Burtscheid, Deuselbach, Dhronecken, Etgert, Hilscheid, Immert, Malborn, Rorodt und das ausgestorbene Röderbach (um 1900 aufgegeben). Zur Mairie Talling gehörten die Ortschaften Berglicht, Gielert, Lückenburg, Neunkirchen und Schönberg. Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress kam das Rheinland 1815 zu Preußen. Aus den beiden Mairien wurden 1816 die Bürgermeistereien Talling und Thalfang gebildet, die dem Kreis Bernkastel und dem Regierungsbezirk Trier zugeordnet waren.[2] Diese Gebietsneuordnung hält noch bis heute an, außer dass in den Jahren 1969 bis 1972 durch die rheinland-pfälzische Gebietsreform noch die Ortsgemeinden Gräfendhron und Horath aus der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron, Merschbach aus der Verbandsgemeinde Morbach sowie Breit, Büdlich und Heidenburg aus der Verbandsgemeinde Klüsserath hinzukamen.[3] Im Rahmen der zeitgleichen Verwaltungsreform wurde die „Verbandsgemeinde Thalfang“ neu gebildet. Seit dem 14. Januar 1993 führt die Verbandsgemeinde die Zusatzbezeichnung „am Erbeskopf“.[4]

Im Rahmen einer Gebietsreform seit 2009 war ein Änderungsbedarf für die Verbandsgemeinde Thalfang a. E. vorgesehen. Im Juli 2023 wurde nach einem Gespräch im Mainzer Innenministerium von Vertretern des Ministeriums mit den beteiligten Kommunen entschieden, dass die Verbandsgemeinde Thalfang a. E. mit keiner der umliegenden Kommunen fusionieren wird, sondern weiter selbstständig bleibt.[5]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entwicklung der Einwohnerzahl bezogen auf das Gebiet der heutigen Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]

Jahr Einwohner
1815 4.708
1835 6.478
1871 6.340
1905 6.004
1939 6.863
1950 6.737
1961 7.089
Jahr Einwohner
1970 7.297
1987 7.219
1997 7.565
2005 7.507
2011 7.342
2017 7.208
2022 7.392[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbandsgemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verbandsgemeinderat Thalfang am Erbeskopf besteht aus 22 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Bürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Verbandsgemeinderat:[7]

Wahl SPD CDU FDP Grüne FWE NL TFL Gesamt
2019 6 7 2 2 1 2 2 22 Sitze
2014 8 7 2 3 2 22 Sitze
2009 9 9 4 2 24 Sitze
2004 8 10 3 3 24 Sitze
  • FWE = Freie WählerGemeinschaft Erbeskopf e. V.
  • NL = Neue Liste e. V.
  • TFL = Thalfanger Freie Liste

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bürgermeister, unter Einbeziehung des vorhergehenden Amtes Thalfang:
von bis Name Titel
1946 1960 Otto Boussonville Amtsbürgermeister
1960 1965 Rolf Ströher Amtsbürgermeister
1966 1986 Walter Freis Amtsbürgermeister bis 1968
Bürgermeister ab 1968
1986 1989 Albert Schmidt Bürgermeister
1989 2013 Hans-Dieter Dellwo Bürgermeister
2013 2019 Marc Hüllenkremer Bürgermeister
2020 Vera Höfner Bürgermeisterin

Vera Höfner (CDU) wurde am 1. Oktober 2020 Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde,[8] nachdem sie als bisherige Erste Beigeordnete die Amtsgeschäfte seit der vorzeitigen Pensionierung ihres Vorgängers bereits kommissarisch geführt hatte.[9] Am 20. September 2020 war sie in einer Stichwahl mit einem Stimmenanteil von 62 % für die Dauer von fünf Jahren zur neuen Bürgermeisterin gewählt worden, nachdem bei der Direktwahl am 6. September 2020 keiner der ursprünglich fünf Bewerber eine ausreichende Mehrheit erreicht hatte.[10]

Die Neuwahl hatte sich aufgrund der COVID-19-Pandemie in Deutschland weiter verzögert, nachdem zunächst die gesetzliche Grundlage für eine Abstimmung geschaffen werden musste. Wegen des festgestellten Gebietsänderungsbedarfs war eigentlich keine Neuwahl für die jetzige Verbandsgemeinde vorgesehen. Da die Suche nach einer einvernehmlichen Lösung jedoch noch zusätzliche Zeit benötigt, wurde im Januar 2020 durch Änderung des Landesgesetzes die Wahl eines Bürgermeisters für eine fünfjährige Amtszeit ermöglicht.[11][12]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hochwald Foods GmbH ist seit einigen Jahren schon im Luftkurort Thalfang ansässig und liefert rund um die Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf und außerhalb Molkereiprodukte, sowie Milch, Sahne, Quark, und vieles mehr.

In Thalfang sind unter anderem auch Firmen, wie die Seitz Stahlbau GmbH, Druck-Design Schärf und die Bärenmarke Vertriebsgesellschaft mbH ansässig.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ansässig sind die Grundschulen in Heidenburg, Malborn und Thalfang sowie die Erbeskopf-Realschule plus Thalfang.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die stillgelegte Hunsrückquerbahn zwischen Hermeskeil und Morbach verläuft durch das Gebiet der Verbandsgemeinde Thalfang a. E.

Straßen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thalfang liegt an der Hunsrückhöhenstraße, die der Bundesstraße 327 folgt. Durch Thalfang führt die Landesstraße 153, die an der B 327 endet.

Die Bundesautobahn 1 wird über die B 327 und die B 52 an der Anschlussstelle Hermeskeil erreicht.

Öffentlicher Personennahverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Linien rund um die Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf
Linie Linienweg Betreiber Anmerkungen
206 Deuselbach – Thalfang – Hilscheid – Dhronecken – Geisfeld – (Malborn) – Hermeskeil Jozi-Reisen
304 Thalfang – Neumagen-Dhron – Klausen – Wittlich DB Regio Bus Mitte
314 Morbach – Thalfang Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft nur Rufbus-Fahrten
328 Thalfang – Neunkirchen (Hunsrück) – Heidenburg – Breit – Büdlich – Fell – Schweich – Kenn – Ruwer – Trier ROBERT-Reisen
391 Thalfang – Hermeskeil DB Regio Bus Mitte
800 Hochwald-Schnellbus: Idar-Oberstein – Thalfang – Trier Scherer Reisen

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830, Seite 921
  3. Die Geburtsstunde der heutigen VG Thalfang aus: Trierischer Volksfreund Online vom 9. Januar 2012
  4. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 186 (PDF; 2,8 MB).
  5. Gebietsreform geplatzt: Verbandsgemeinde Thalfang bleibt selbstständig (Trierischer Volksfreund vom 22. Juli 2023)
  6. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Meine Verbandsgemeinde. Abgerufen am 28. November 2022.
  7. Wahlband Kommunalwahlen 2019 Verbandsgemeindeebene
  8. Vera Höfner ist vereidigt. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 2. Oktober 2020, abgerufen am 8. Oktober 2020 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  9. Vera Höfner kandidiert als Bürgermeisterin für die VG Thalfang. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 8. März 2020, abgerufen am 8. Oktober 2020.
  10. Christian Moeris: Erste Frau auf dem Chefsessel: Vera Höfner (CDU) gewinnt Bürgermeisterwahl in der VG Thalfang. In: Rhein-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 21. September 2020, abgerufen am 24. September 2020 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  11. Gesetzentwurf „…tes Landesgesetz zur Änderung des Landesgesetzes über Maßnahmen zur Vorbereitung der Gebietsänderungen von Verbandsgemeinden“. (PDF) In: Drucksache 17/10711. Landtag Rheinland-Pfalz, 3. Dezember 2019, abgerufen am 28. September 2020.
  12. Plenarbeschlussprotokoll 17/98. (PDF) Landtag Rheinland-Pfalz, 29. Januar 2020, abgerufen am 8. Oktober 2020.