Volksen (Einbeck)

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Volksen
Stadt Einbeck
Wappen von Volksen
Koordinaten: 51° 49′ N, 9° 56′ OKoordinaten: 51° 48′ 58″ N, 9° 56′ 5″ O
Höhe: 159 m
Fläche: 2,95 km²[1]
Einwohner: 270 (28. Feb. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 92 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 37574
Vorwahl: 05561
Volksen (Niedersachsen)
Volksen (Niedersachsen)

Lage von Volksen in Niedersachsen

Hof Charles Knie im Sommer 2020
Hof Charles Knie im Sommer 2020

Volksen ist eine Ortschaft der Stadt Einbeck im südniedersächsischen Landkreis Northeim.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf Volksen befindet sich im östlichen Teil der Stadt Einbeck und liegt am Westufer der Leine in der Nähe der Ilmemündung. Volksen liegt in einer Engstelle des Leinetales, das hier in geologische Schichten des Buntsandsteins und des Muschelkalks eingetieft ist. Der Talboden besteht aus Auelehm, der in Jahrhunderten an den Hanglagen erodiert und im Tal abgelagert wurde. Volksen liegt auf einem Schwemmkegel, vor Hochwasser aber nur leicht gesichert.

Blick auf das Dorf und den Altendorfer Berg im Hintergrund
Blick auf das Dorf Volksen und den Altendorfer Berg im Hintergrund. Foto: 15. Mai 2017

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, wurde die zuvor selbständige Gemeinde Volksen durch Eingemeindung zur Ortschaft der Stadt Einbeck.[3]

Von 1973 bis 2012 befand sich das Winterquartier des Circus Barum in der Braunschweiger Straße (Landesstraße 487). Der eindrucksvolle Hof wurde von Raubtierdompteur und Circus Direktor Gerd Siemoneit-Barum aufwändig für Tierhaltung und Circus-Material hergerichtet. Seit Januar 2013 ist der Hof in Besitz des Zirkus Charles Knie.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsrat, der die Ortschaften Negenborn und Volksen gemeinsam vertritt, setzt sich aus sieben Ratsmitgliedern zusammen.[4] Die Wahlperiode begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

  • Wgem. Negenborn-Volksen: 7 Sitze

(Stand: Kommunalwahl 12. September 2021)

Ortsbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsbürgermeister ist Matthias Cohrs (WG).[5]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ortswappen zeigt den Wehrturm der Marienkapelle in Volksen auf rotem Grund.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kapelle

Die Marienkapelle in Volksen ist eine der wenigen erhaltenen mittelalterlichen Dorfkirchen in Südniedersachsen. Der etwa 12 Meter hohe Wehrturm aus Bruchsteinmauerwerk mit Schießscharten wurde zuerst errichtet; er hatte einen Zugang 3 Meter hoch über dem Boden. Später wurde die kleine gotische Kapelle mit Kreuzgewölbe und Kopfkonsolen angebaut. Die Marienkapelle wird 1386 als Filialkirche erwähnt, als Florinus de Hupeden gemeinsamer Pfarrer mit der Pfarrkirche St. Laurentius in Negenborn war. Die Kapelle war Wallfahrtsort zu der „Pieta von Volksen“, einer um 1400 entstandenen, holzgeschnitzten Madonna mit dem Leichnam Jesu auf dem Schoß. Nach der Reformation wurde sie auf dem Dachboden gelagert und befindet sich heute als Leihgabe im Stadtmuseum Einbeck. Die Kapelle ist fast unverändert erhalten geblieben, der Turm kann nur über eine Leiter im Innern bestiegen werden und die außen hängende Glocke wird per Hand an einem Seil geläutet. Sie wird heute unter anderem als Friedhofskapelle genutzt.[7]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landesstraße 487 führt durch das Dorf. Parallel dazu verläuft der Europaradweg R1 und der Leine-Heide-Radweg.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wagner, Helga, geb. Cohrs:: Die Kapelle zu Volksen. Ein Beitrag zu ihrer Geschichte. Würzburg 2014.
  • Wagner, Helga, geb. Cohrs:: Die Veränderungen der Agrarlandschaft im mittleren Leinetal von 1750 bis 1880. Eine Fallstudie aus dem südlichen Niedersachsen (Volksen, Negenborn) zur historischen Wirtschaftsgeographie. Heft 84. Würzburger Geographische Manuskripte, Würzburg 2016.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Volksen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 29, Landkreis Einbeck (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 28. Dezember 2021]).
  2. Zahlen, Daten, Fakten. (PDF; 2,5 MB) In: Website Stadt Einbeck. 28. Februar 2021, S. 2, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Juni 2021; abgerufen am 28. Dezember 2021.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 207.
  4. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 11. Juli 2022.
  5. Ortsrat Negenborn/Volksen. (PDF; 33 kB) In: Website Stadt Einbeck. Abgerufen am 28. Dezember 2021.
  6. Wappen. In: Website Stadt Einbeck. Abgerufen am 28. Dezember 2021.
  7. Dagmar Koch: Die Kirche im Dorf lassen. (PDF; 1,9 MB) Einblick – Gemeindebrief der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden der Stadt Einbeck vom 14. April–9. Juni 2013. In: muenstergemeinde.de. April 2013, S. 1, 3, 4, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. März 2014; abgerufen am 28. Dezember 2021.