1000-km-Rennen von Monza 1956

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Ferrari-Rennwagen im Fahrerlager
Arthur Rosenhammer bestritt eines seiner wenigen Rennen außerhalb der DDR: Ausfall nach 55 Runden durch Getriebeschaden

Das dritte 1000-km-Rennen von Monza, auch IV Gran Premio Supercortemaggiore – La 1000 km. di Monza, Autodromo di Monza, fand am 24. Juni 1956 auf dem Autodromo Nazionale Monza statt. Das Rennen zählte zu keiner Rennserie.

Das Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In fast allen Publikation gilt das 1000-km-Rennen von Monza 1965 als das erste Langstreckenrennen auf der Traditionsstrecke von Monza. Tatsächlich war diese Veranstaltung bereits die vierte dieser Art. Schon 1954, 1955 und 1956 fanden in Monza 1000-km-Rennen statt. Offiziell hießen diese Rennen Supercortemaggiore und wurden von der staatlichen italienischen Lotterie-Gesellschaft veranstaltet. In Italien war und ist die Lotterieform 6 aus 90 im ganzen Land populär. Mit einem Teil der Wetteinnahmen wurde bis in die 1980er-Jahre der Sport gefördert. Auch der Nachwuchsbereich des Motorsport – Veranstalter, Fahrer und Teams – wurde großzügig gefördert. Viele spätere italienische Spitzenfahrer die zum Teil sogar den Sprung in die höchste Monopostoklasse, die Formel 1, schafften, verdankten ihren Einstieg in den professionellen Sport der staatlichen Lotterie.

In den 1950er-Jahren wurde mit dem 1000-km-Rennen sogar eine eigene Rennveranstaltung unterstützt. Für die Teams und Fahrer waren vor allem die hohen Preisgelder verlockend. Nach dem Erfolg von Mike Hawthorn und Umberto Maglioli im Werks-Ferrari 735S 1954 und dem Gesamtsieg von Maserati 1955 mit der Besatzung Jean Behra und Luigi Musso im 300S, stieg de Teilnehmerzahl 1956 auf 66 Teams, von denen schlussendlich 41 ins Rennen gingen.

Nur zwei Rennklassen waren zugelassen; Sportwagen bis 2- bzw. 1,5-Liter-Hubraum. Das größte Kontingent an Fahrzeugen stellte mit sechs Sportwagen – 200S und 150S – die Werksmannschaft von Maserati. Ferrari vertraute auf die 2-Liter-Sportwagen 500TR und 500 Mondial. Das 1000-km-Rennen war eine der wenigen internationalen Rennveranstaltungen, an denen sich das ostdeutsche Staatliche Rennkollektiv beteiligte. Zwei AWE 1500RS wurden für Edgar Barth, Arthur Rosenhammer, Paul Thiel und Egon Binner gemeldet; wobei sich das Team Thiel/Binner nicht für das Rennen qualifizieren konnte.

Gefahren wurde auf der 10 Kilometer lange Strecke inklusive der Steilkurvenpassagen, was zu Durchschnittsgeschwindigkeiten über 200 km/h führte. Das Rennen wurde zum erwarteten Zweikampf zwischen den Werkswagen von Ferrari und Maserati, den die Scuderia Ferrari knapp für sich entschied. Nach einer Fahrzeit von 5:07:13,900 Stunden siegten Mike Hawthorn und Peter Collins mit einem Vorsprung von 27 Sekunden auf den Maserati von Cesare Perdisa und Stirling Moss.

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlussklassement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 S 2.0 64 ItalienItalien Scuderia Ferrari Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Peter Collins
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Hawthorn
Ferrari 500TR Touring 100
2 S 2.0 2 ItalienItalien Officine Maserati ItalienItalien Cesare Perdisa
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Stirling Moss
Maserati 200S 100
3 S 2.0 63 ItalienItalien Scuderia Ferrari ItalienItalien Eugenio Castellotti
Argentinien Juan Manuel Fangio
Ferrari 500TR Touring 100
4 S 2.0 65 ItalienItalien Scuderia Ferrari Belgien Olivier Gendebien
Spanien 1945 Alfonso de Portago
Ferrari 500TR Touring 98
5 S 1.5 26 ItalienItalien Soc. An. Osca ItalienItalien Luigi Villoresi
ItalienItalien Umberto Maglioli
Osca MT4 1500 96
6 S 2.0 35 FrankreichFrankreich Amédée Gordini FrankreichFrankreich Robert Manzon
Brasilien 1889 Hernando da Silva Ramos
Gordini T15S 2.0 94
7 S 2.0 58 ItalienItalien Gaetano Starrabba ItalienItalien Gaetano Starrabba
ItalienItalien Giorgio Mejer
Ferrari 500TR Scaglietti 94
8 S 1.5 5 ItalienItalien Officine Maserati FrankreichFrankreich André Simon
ItalienItalien Piero Taruffi
Maserati 150S 93
9 S 1.5 27 ItalienItalien Soc. An. Osca Monaco Louis Chiron
ItalienItalien Giulio Cabianca
Osca MT4 1500 92
10 S 2.0 62 ItalienItalien Anna Maria Peduzzi ItalienItalien Anna Maria Peduzzi
Belgien Gilberte Thirion
Ferrari 500TR Scaglietti 92
11 S 2.0 61 ItalienItalien Franco Cortese ItalienItalien Franco Cortese
ItalienItalien Enzo Pinzero
Ferrari 500TR Scaglietti 92
12 S 2.0 54 FrankreichFrankreich Jean Guichet FrankreichFrankreich Jean Guichet
FrankreichFrankreich Paul Maret
Ferrari 500TR 91
13 S 1.5 41 Vereinigte Staaten 48 William Buff Vereinigte Staaten 48 William Buff
Deutschland Wolfgang Seidel
Porsche 550 90
14 S 2.0 24 ItalienItalien Scuderia Centro Sud ItalienItalien Giuseppe Musso
ItalienItalien Franco Ribaldi
Maserati A6GCS 89
15 S 1.5 38 FrankreichFrankreich Claude Storez FrankreichFrankreich Claude Storez
FrankreichFrankreich Auguste Veuillet
Porsche 550RS 89
16 S 2.0 14 ItalienItalien Ambrogio Arosio ItalienItalien Giulio Musitelli
ItalienItalien Luciano Massironi
Maserati A6GCS 89
17 S 2.0 59 ItalienItalien Ottavio Guarducci ItalienItalien Ottavio Guarducci
ItalienItalien Giuseppe Rossi
Ferrari 500 Mondial Scaglietti 88
18 S 1.5 37 Schweiz Michael May Schweiz Michael May
Schweiz Pierre May
Porsche 550RS 88
19 S 2.0 15 ItalienItalien Alberico Cacciari ItalienItalien Mario Ricci
ItalienItalien Alberico Cacciari
Maserati A6GCS 87
20 S 2.0 22 ItalienItalien Scuderia Centro Sud ItalienItalien Giorgio Scarlatti
ItalienItalien Azzurro Manzini
Maserati A6GCS 81
Nicht klassiert
21 S 2.0 16 ItalienItalien Arrigo Maccarini ItalienItalien Renzo Cigarini
ItalienItalien Arrigo Maccarini
Maserati A6GCS 78
22 S 2.0 21 ItalienItalien Scuderia Centro Sud ItalienItalien Aldo Pedini
ItalienItalien Antonio Pucci
Maserati A6GCS 77
Ausgefallen
23 S 2.0 4 ItalienItalien Officine Maserati ItalienItalien Luigi Piotti
FrankreichFrankreich Louis Rosier
Maserati A6GCS 85
24 S 2.0 55 ItalienItalien Piero Carini ItalienItalien Piero Carini
ItalienItalien Franco Bordoni-Bisleri
Ferrari 500 Mondial Scaglietti 77
25 S 1.5 7 ItalienItalien Officine Maserati Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jack Fairman
ItalienItalien Maria Teresa de Filippis
Maserati 150S 72
26 S 2.0 44 ItalienItalien Scuderia Centro Sud FrankreichFrankreich Jean-Claude Vidilles
FrankreichFrankreich Georges Houel
Maserati A6GCS 62
27 S 1.5 46 ItalienItalien Scuderia Madunina Argentinien Carlo Tomasi
Argentinien Alejandro de Tomaso
Maserati 150S 61
28 S 1.5 6 ItalienItalien Officine Maserati ItalienItalien Francesco Giardini
Belgien André Pilette
Maserati 150S 58
29 S 1.5 33 Deutschland Demokratische Republik 1949 Alfred Hartmann Deutschland Demokratische Republik 1949 Edgar Barth
Deutschland Demokratische Republik 1949 Arthur Rosenhammer
AWE 1500RS 55
30 S 1.5 48 ItalienItalien Scuderia Madunina ItalienItalien Amelio Garavaglia
ItalienItalien Nello Pagani
Maserati 150S 44
31 S 2.0 56 Belgien Equipe Nationale Belge Belgien Paul Frère
Belgien André Milhoux
Ferrari 500TR Scaglietti 38
32 S 2.0 60 ItalienItalien Bruno Gavazzoli ItalienItalien Gerino Gerini
ItalienItalien Bruno Gavazzoli
Ferrari 500 Mondial Scaglietti 32
33 S 2.0 49 ItalienItalien Scuderia Madunina ItalienItalien Angelo Benzoni
ItalienItalien Mario Tramontana
Maserati A6GCS 31
34 S 1.5 30 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Piper Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Piper
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mark Lund
Lotus Eleven 26
35 S 2.0 52 FrankreichFrankreich Cerle Los Amigos FrankreichFrankreich Fernand Tavano
FrankreichFrankreich Jean Lucas
Ferrari 500TR Scaglietti 26
36 S 1.5 9 ItalienItalien Officine Maserati Brasilien 1889 Chico Landi
ItalienItalien Gilberto Cornacchia
Maserati 150S 23
37 S 2.0 20 ItalienItalien Scuderia Centro Sud Schweiz Toulo de Graffenried
Schweiz André Canonica
Ferrari 500 Mondial Scaglietti 17
38 S 1.5 10 FrankreichFrankreich Claude Bourillot FrankreichFrankreich Claude Bourillot
FrankreichFrankreich Henri Perroud
Maserati 150S 12
39 S 1.5 11 SchwedenSchweden Scuderia Bonnier Vereinigte Staaten 48 Herbert MacKay-Fraser
SchwedenSchweden Joakim Bonnier
Maserati 150S 4
40 S 2.0 66 ItalienItalien Scuderia Ferrari Deutschland Wolfgang von Trips
Deutschland Hans Herrmann
Ferrari 500 Mondial Scaglietti 2
41 S 1.5 1 ItalienItalien Officine Maserati Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Stirling Moss
ItalienItalien Piero Taruffi
Maserati 200S 1
Nicht gestartet
42 S 2.0 ItalienItalien Officine Maserati ItalienItalien Giuseppe Farina
ItalienItalien Cesare Perdisa
Maserati 200S 1
43 S 2.0 31 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Michael Anthony Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Michael Anthony
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mark Lund
Lotus Eleven 2
Nicht qualifiziert
44 S 1.5 34 Deutschland Demokratische Republik 1949 Alfred Hartmann Deutschland Demokratische Republik 1949 Paul Thiel
Deutschland Demokratische Republik 1949 Egon Binner
AWE 1500RS 3

1Unfall im Training 2nicht gestartet 3nicht qualifiziert

Nur in der Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
45 S 1.5 29 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Hawthorn Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Hawthorn
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Duncan Hamilton
Lotus Eleven
46 S 1.5 ItalienItalien Maserati Lotus Eleven
47 S 2.0 3 ItalienItalien Officine Maserati ItalienItalien Luigi Bellucci
ItalienItalien Franco Cornacchia
Maserati
48 S 1.5 8 ItalienItalien Officine Maserati ItalienItalien Guido Perrella
ItalienItalien Giuseppe Ruggero
Maserati 150S
49 S 2.0 12 FrankreichFrankreich Georges Guyot FrankreichFrankreich Georges Guyot
FrankreichFrankreich René Cotton
Maserati
50 S 1.5 18 ItalienItalien Vincenzo Sorrentino ItalienItalien Vincenzo Sorrentino
ItalienItalien Mennato Boffa
Maserati 150S
51 S 2.0 19 ItalienItalien Scuderia Sette Colli ItalienItalien Giuseppe-Maria Favero Maserati
52 S 2.0 23 ItalienItalien Scuderia Centro Sud Maserati
53 S 2.0 25 ItalienItalien Scuderia Centro Sud ItalienItalien Guglielmo Dei
ItalienItalien Giuseppe Rossi
Maserati
54 S 2.0 28 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Grant Gregor Auto-Sport Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cliff Davis
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Peter Jopp
Lotus Eleven
55 S 1.5 32 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Grant Gregor Auto-Sport Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Colin Chapman
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jack Sears
Lotus Eleven
56 S 1.5 36 FrankreichFrankreich Amédée Gordini Gordini T15S 1.5
57 S 1.5 39 ItalienItalien Scuderia Ambrosiana ItalienItalien Carlo Leto di Priolo
Deutschland Richard von Frankenberg
Porsche
58 S 1.5 40 Deutschland Theo Helfrich Deutschland Theo Helfrich Porsche
59 S 1.5 42 Deutschland Karl Busch Deutschland Karl Busch
Deutschland Franz Gros
Porsche
60 S 1.5 43 Deutschland Rolf Knoch Deutschland Rolf Knoch
Deutschland Günter Besier
Porsche
61 S 1.5 45 ItalienItalien Scuderia S. Ambroeus ItalienItalien Luciano Mantovani
ItalienItalien Umberto Castiglioni
Osca 1100
62 S 1.5 49 ItalienItalien Scuderia Madunina ItalienItalien Angelo Benzoni
ItalienItalien Luciano Gramegna
Ferrari
63 S 1.5 50 ItalienItalien Scuderia Madunina Vereinigte Staaten 48 Isabelle Haskell
ItalienItalien Luigi Bettiol
Maserati 150S
64 S 1.5 51 FrankreichFrankreich Fernand Masoreo FrankreichFrankreich Fernand Masoreo
ItalienItalien Aristide Molteni
Alfa Romeo
65 S 1.5 53 FrankreichFrankreich Cerle Los Amigos FrankreichFrankreich Louis Cornet
FrankreichFrankreich Jean-Claude Vidilles
Maserati 150S
66 S 2.0 57 ItalienItalien Siro Sbraci ItalienItalien Siro Sbraci
ItalienItalien Piero Scotti
Ferrari 500 Mondial

Klassensieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klasse Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
S 2.0 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Peter Collins Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Hawthorn Ferrari 500TR Gesamtsieg
S 1.5 ItalienItalien Luigi Villoresi ItalienItalien Umberto Maglioli Osca MT4 1500 Rang 5

Renndaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeldet: 66
  • Gestartet: 41
  • Gewertet: 20
  • Rennklassen: 2
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: sonnig und warm
  • Streckenlänge: 10,000 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 5:07:13,900 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 100
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 1000,204 km
  • Siegerschnitt: 195,293 km/h
  • Pole Position: Stirling Moss – Maserati 200S (#1) – 2:59.400
  • Schnellste Rennrunde: Peter Collins – Ferrari 500TR (#64) – 2:58.400 – 201,793 km/h
  • Rennserie: zählte zu keiner Rennserie

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: 1000-km-Rennen von Monza 1956 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien