6-Stunden-Rennen von Monza 2022

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Der Peugeot 9X8 gab in Monza sein Renndebüt
Das Feld der LMP2-Rennwagen knapp nach dem Start

Das 39. 6-Stunden-Rennen von Monza, auch TotalEnergies 6 Hours of Monza, fand am 10. Juli 2022 auf dem Autodromo Nazionale di Monza statt und war der vierte Wertungslauf der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft dieses Jahres.

Das Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Peugeot 9X8 debütierte in Monza nach dem Toyota GR010 Hybrid und dem Glickenhaus SCG 007 LMH der dritte Rennwagen der 2021 eingeführten Hypercar-Klasse der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft. Mit der ersten Teilnahme von Peugeot in der Weltmeisterschaft stand erneut die Balance of Performance des Automobile Club de l’Ouest im Mittelpunkt. Diskussionen gab es bereits vor dem Rennen, da Peugeot den Hybridantrieb bereits ab einer Geschwindigkeit von 150 km/h nutzen durfte, Toyota beim GR010 Hybrid jedoch erst ab 190 km/h. Begründet wurde der Unterschied seitens des ACO mit den unterschiedlichen Antriebskonzepten. Während beim Toyota der Hybridantrieb auf alle vier Räder wirkt, sind es beim Peugeot nur die Hinterräder. Anpassungen gegenüber dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans gab es auch bei Glickenhaus und dem umgerüsteten ehemaligen LMP-1-Rennwagen von Alpine. Der Glickenhaus SCG 007 LMH erhielt 18 PS dazu und damit war der Pipo Moteurs 3.5L V8 Bi-Turbo mit nunmehr 725 PS der leistungsstärkste Motor im Feld. Der Alpine durfte mit einem Gewicht von 952 kg fahren und war damit um 127 kg leichter als der Peugeot 9X8 (beim Toyota GR010 Hybrid waren es 119 kg).[1]

Im Qualifikationstraining fuhr Romain Dumas im Glickenhaus eine Runde um eine Sekunde schneller als die gesamte Konkurrenz. Im Rennen fuhren Dumas und Teamkollege Luís Felipe Derani einen Vorsprung von 52 Sekunden auf die Konkurrenz heraus. Ein großer Teil dieses Vorsprung resultierte jedoch aus Geschwindigkeitsübertretungen zweier Full-Course-Yellow-Phasen, die eine Durchfahrtsstrafe zur Folge hatten. Nach dieser Strafe wurde aus dem Vorsprung ein Rückstand von 30 Sekunden. Ein Schaden am Turbolader beendete kurz danach den Einsatz.[2]

Auf den zweiten Gesamtsieg von Alpine, nach dem Erfolg beim 1000-Meilen-Rennen von Sebring, mit einem Vorsprung von nur knapp drei Sekunden auf den Toyota von Sébastien Buemi, Brendon Hartley und Ryō Hirakawa, folgte die erwartete Kritik, unteren anderem von Sébastien Buemi. „Wir fuhren gegen ein Auto, das nicht dafür gemacht ist, mit unserem zu konkurrieren. Sie sind schnell in den Kurven und haben keinen Reifenabbau, sodass sie vier Stints mit den Reifen fahren können“, und „Auf den Geraden waren sie ein bisschen langsamer, aber sie waren fast genauso schnell wie wir. Ich habe das Gefühl, dass das keinen Sinn macht, aber so ist es nun mal.“[3]. Buemis Teamkollege Kamui Kobayashi hatte in Führung auf der Start-und-Ziel-Geraden eine Kollision mit Matthieu Vaxivière im Alpine. Kobayashi konnte einen Unfall bei 300 km/h verhindern und brachte den Toyota mit einem Reifenschaden an die Box. Die vom Rennleiter Eduardo Freitas verhängte 90 Sekunden Stop-and-Go-Strafe, da Kobayashi als Auslöser der Kollision bestraft wurde, hatte keinen Einfluss auf das Gesamtergebnis. Der Toyota mit der Nummer 7 wäre so oder so nur als Dritter ins Ziel gekommen.

Erfolglos verlief das Debüt der beiden Peugeot, die das Renntempo der Hypercar-Konkurrenz nur teilweise mitfahren konnte. Dazu kamen viele technische Probleme, die zum Ausfall des Wagens mit der Nummer 93 führten. Das zweite Fahrzeug (Startnummer 94) hatte im Ziel 25 Runden Rückstand und erreichte den 33. Gesamtrang.

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlussklassement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 LMH 36 FrankreichFrankreich Alpine Elf Matmut Brasilien André Negrão
FrankreichFrankreich Nicolas Lapierre
FrankreichFrankreich Matthieu Vaxivière
Alpine A480 194
2 LMH 8 JapanJapan Toyota Gazoo Racing Schweiz Sébastien Buemi
Neuseeland Brendon Hartley
JapanJapan Ryō Hirakawa
Toyota GR010 Hybrid 194
3 LMH 7 JapanJapan Toyota Gazoo Racing Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Conway
JapanJapan Kamui Kobayashi
Argentinien José María López
Toyota GR010 Hybrid 192
4 LMP2 41 Belgien RealTeam by WRT Portugal Rui Andrade
OsterreichÖsterreich Ferdinand Habsburg
FrankreichFrankreich Norman Nato
Oreca 07 188
5 LMP2 38 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jota Mexiko Roberto González
Portugal António Félix da Costa
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Will Stevens
Oreca 07 188
6 LMP2 10 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vektor Sport Schweiz Nico Müller
Irland Ryan Cullen
FrankreichFrankreich Sébastien Bourdais
Oreca 07 188
7 LMP2 34 Polen Inter Europol Competition Polen Jakub Śmiechowski
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Alex Brundle
Mexiko Esteban Gutiérrez
Oreca 07 188
8 LMP2 23 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten United Autosports USA Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Alex Lynn
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Oliver Jarvis
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Josh Pierson
Oreca 07 188
9 LMP2 9 ItalienItalien Prema Orlen Team Polen Robert Kubica
Schweiz Louis Delétraz
ItalienItalien Lorenzo Colombo
Oreca 07 188
10 LMP2 45 Portugal Algarve Pro Racing Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Steven Thomas
AustralienAustralien James Allen
OsterreichÖsterreich René Binder
Oreca 07 187
11 LMP2 35 FrankreichFrankreich Ultimate FrankreichFrankreich Jean-Baptiste Lahaye
FrankreichFrankreich Matthieu Lahaye
FrankreichFrankreich François Hériau
Oreca 07 187
12 LMP2 83 ItalienItalien AF Corse FrankreichFrankreich François Perrodo
Danemark Nicklas Nielsen
ItalienItalien Alessio Rovera
Oreca 07 187
13 LMP2 28 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jota Danemark Oliver Rasmussen
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ed Jones
Sudafrika Jonathan Aberdein
Oreca 07 186
14 LMP2 44 Slowakei ARC Bratislava Slowakei Miroslav Konôpka
NiederlandeNiederlande Tijmen van der Helm
Schweiz Mathias Beche
Oreca 07 186
15 LMGTE-Pro 64 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corvette Racing Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy Milner
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nick Tandy
Chevrolet Corvette C8.R 181
16 LMGTE-Pro 52 ItalienItalien AF Corse SpanienSpanien Miguel Molina
ItalienItalien Antonio Fuoco
Ferrari 488 GTE Evo 181
17 LMGTE-Pro 51 ItalienItalien AF Corse ItalienItalien Alessandro Pier Guidi
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Calado
Ferrari 488 GTE Evo 181
18 LMGTE-Pro 92 Deutschland Porsche GT Team Danemark Michael Christensen
FrankreichFrankreich Kévin Estre
Porsche 911 RSR-19 181
19 LMGTE-Pro 91 Deutschland Porsche GT Team ItalienItalien Gianmaria Bruni
FrankreichFrankreich Frédéric Makowiecki
Porsche 911 RSR-19 180
20 LMGTE-Am 77 Deutschland Dempsey-Proton Racing Deutschland Christian Ried
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sebastian Priaulx
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Harry Tincknell
Porsche 911 RSR-19 179
21 LMP2 31 Belgien Team WRT Indonesien Sean Gelael
NiederlandeNiederlande Robin Frijns
Deutschland René Rast
Oreca 07 178
22 LMGTE-Am 85 ItalienItalien Iron Dames Schweiz Rahel Frey
Danemark Michelle Gatting
Belgien Sarah Bovy
Ferrari 488 GTE Evo 178
23 LMP2 22 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten United Autosports USA Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Philip Hanson
Portugal Filipe Albuquerque
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Will Owen
Oreca 07 178
24 LMGTE-Am 46 Deutschland Team Project 1 ItalienItalien Matteo Cairoli
Danemark Mikkel Pedersen
Schweiz Nicolas Leutwiler
Porsche 911 RSR-19 178
25 LMGTE-Am 60 ItalienItalien Iron Lynx ItalienItalien Claudio Schiavoni
ItalienItalien Matteo Cressoni
Finnland Giancarlo Fisichella
Ferrari 488 GTE Evo 178
26 LMGTE-Am 71 Schweiz Spirit of Race FrankreichFrankreich Franck Dezoteux
FrankreichFrankreich Pierre Ragues
FrankreichFrankreich Gabriel Aubry
Ferrari 488 GTE Evo 177
27 LMGTE-Am 88 Deutschland Dempsey-Proton Racing Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Fred Poordad
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Patrick Lindsey
Belgien Jan Heylen
Porsche 911 RSR-19 96
28 LMGTE-Am 21 ItalienItalien AF Corse ItalienItalien Simon Mann
Schweiz Christoph Ulrich
Finnland Toni Vilander
Ferrari 488 GTE Evo 177
29 LMGTE-Am 98 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Northwest AMR Kanada Paul Dalla Lana
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Pittard
Danemark Nicki Thiim
Aston Martin Vantage AMR 177
30 LMGTE-Am 54 ItalienItalien AF Corse Schweiz Thomas Flohr
ItalienItalien Francesco Castellacci
Neuseeland Nick Cassidy
Ferrari 488 GTE Evo 177
31 LMGTE-Am 56 Deutschland Team Project 1 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Brendan Iribe
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ollie Millroy
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ben Barnicoat
Porsche 911 RSR-19 176
32 LMGTE-Am 777 JapanJapan D'station Racing JapanJapan Satoshi Hoshino
JapanJapan Tomonobu Fujii
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Charlie Fagg
Aston Martin Vantage AMR 171
33 LMH 94 FrankreichFrankreich Peugeot TotalEnergies FrankreichFrankreich Loïc Duval
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gustavo Menezes
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Rossiter
Peugeot 9X8 169
34 LMGTE-Am 86 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich GR Racing Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Wainwright
ItalienItalien Riccardo Pera
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ben Barker
Porsche 911 RSR-19 163
35 LMP2 1 FrankreichFrankreich Richard Mille Racing Team FrankreichFrankreich Lilou Wadoux
FrankreichFrankreich Paul-Loup Chatin
FrankreichFrankreich Charles Milesi
Oreca 07 146
Ausgefallen
36 LMH 708 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Glickenhaus Racing FrankreichFrankreich Olivier Pla
FrankreichFrankreich Romain Dumas
Brasilien Luís Felipe Derani
Glickenhaus SCG 007 LMH 96
37 LMGTE-Am 33 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich TF Sport Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ben Keating
Portugal Henrique Chaves
Danemark Marco Sørensen
Aston Martin Vantage AMR 73
38 LMH 93 FrankreichFrankreich Peugeot TotalEnergies Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Paul di Resta
Danemark Mikkel Jensen
FrankreichFrankreich Jean-Éric Vergne
Peugeot 9X8 46

Nur in der Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu diesem Rennen sind keine weiteren Meldungen bekannt.

Klassensieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klasse Fahrer Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
LMH Brasilien André Negrão FrankreichFrankreich Nicolas Lapierre FrankreichFrankreich Matthieu Vaxivière Alpine A480 Gesamtsieg
LMP2 Portugal Rui Andrade OsterreichÖsterreich Ferdinand Habsburg FrankreichFrankreich Norman Nato Oreca 07 Rang 4
LMGTE-Pro Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy Milner Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nick Tandy Chevrolet Corvette C8.R Rang 15
LMGTE-AM Deutschland Christian Ried Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sebastian Priaulx Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Harry Tincknell Porsche 911 RSR-19 Rang 20

Renndaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeldet: 38
  • Gestartet: 38
  • Gewertet: 35
  • Rennklassen: 4
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Rennwochenende: warm und trocken
  • Streckenlänge: 5,793 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 6:00:47,738 Stunden
  • Runden des Siegerteams: 194
  • Distanz des Siegerteams: 1132,842 km
  • Siegerschnitt: unbekannt
  • Pole Position: Romain Dumas – Glickenhaus SCG 007 LMH (#708) – 1:35,416 = 218,600 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Romain Dumas – Glickenhaus SCG 007 LMH (#708) – 1:36,589 = 215,900 km/h
  • Rennserie: 4. Lauf zur FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft 2022

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. BoP Monza 2022
  2. Strafe und Ausfall bei Glickenhaus
  3. Toyota gegen Alpine
Vorgängerrennen
24-Stunden-Rennen von Le Mans 2022
FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft Nachfolgerennen
6-Stunden-Rennen von Fuji 2022