Großer Preis von Spanien 1973

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 Großer Preis von Spanien 1973
Renndaten
4. von 15 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1973
Streckenprofil
Name: XIX Gran Premio de España
Datum: 29. April 1973
Ort: Barcelona
Kurs: Circuit de Montjuïc
Länge: 284,25 km in 75 Runden à 3,79 km

Wetter: sonnig und heiß
Pole-Position
Fahrer: Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:21,8 min
Schnellste Runde
Fahrer: Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:23,8 min (Runde 13)
Podium
Erster: Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus
Zweiter: Frankreich François Cevert Vereinigtes Konigreich Tyrrell
Dritter: Vereinigte Staaten George Follmer Vereinigtes Konigreich Shadow

Der Große Preis von Spanien 1973 (offiziell XIX Gran Premio de España) fand am 29. April auf dem Circuit de Montjuïc in Barcelona statt und war das vierte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1973.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der siebenwöchigen Pause nach dem Großen Preis von Südafrika fanden zwei nicht zur Weltmeisterschaft zählende Formel-1-Rennen in Großbritannien statt: Peter Gethin beendete das Race of Champions in Brands Hatch siegreich, Jackie Stewart gewann die International Trophy in Silverstone.

Zum 1. April wurden neue Sicherheitsregeln beschlossen. Unter anderem mussten die Rennwagen über verformbare Strukturen, sogenannte Knautschzonen, verfügen[1]. Da einige Teams mit den entsprechenden Umbaumaßnahmen nicht rechtzeitig fertig wurden, trat ein kleineres Teilnehmerfeld als erwartet zum spanischen Grand Prix an, der entsprechend dem jährlichen Wechsel wieder am Montjuïc stattfand.

Ferrari meldete nur einen Wagen für Jacky Ickx. Dabei handelte es sich um die Neuentwicklung 312B3. Andrea de Adamich wechselte das Team und fuhr statt eines Surtees nun einen dritten Werks-Brabham unter dem Meldenamen seines eigenen Hauptsponsors. Graham Hill bestritt seinen ersten Auftritt in dieser Saison am Steuer eines privat eingesetzten Shadow.

Da March-Stammfahrer Jean-Pierre Jarier an einem gleichzeitig stattfindenden Formel-2-Rennen auf dem Nürburgring teilnahm, wurde er von Henri Pescarolo vertreten. Dabei kam erstmals der neue Typ 731 zum Einsatz.

Nanni Galli kehrte nach seiner Genesung ins Team von Frank Williams zurück, wo man ab diesem Wochenende ein neues Chassis mit der Bezeichnung „IR“ als Abkürzung für Iso Rivolta einsetzte.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die schnellste Trainingsrunde wurde von Ronnie Peterson gefahren, der als einziger Fahrer an diesem Wochenende unter 1:22 Minuten blieb. Neben ihm qualifizierte sich Denis Hulme für die erste Startreihe vor den beiden Tyrrell von Jackie Stewart und François Cevert.[2]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peterson setzte seinen Startplatz in eine Führung vor Hulme und Stewart um. Mike Hailwood musste wegen eines Motorwechsels nach dem morgendlichen Warm-Up aus der Boxengasse starten und dem Feld hinterherfahren, während Niki Lauda nach einem guten Start vom elften Platz auf Rang sechs nach vorn gekommen war.

In der dritten Runde wurde Hulme von Stewart auf Rang drei verdrängt, während sich der aus der vierten Reihe gestartete Emerson Fittipaldi an Lauda und Jean-Pierre Beltoise vorbei auf den fünften Platz nach vorn arbeitete.

Bis zur 20. Runde blieb diese Reihenfolge im Wesentlichen konstant. Dann musste Hulme wegen einer Unwucht in einem Rad an die Box und gab somit den dritten Platz frei. Fittipaldi gelangte an Cevert vorbei und als Stewart in Runde 47 aufgeben musste, ergab sich eine Doppelführung für die beiden Lotus-Werksfahrer. Diese hielt bis zur 57. Runde, als der führende Peterson wegen Getriebeproblemen aufgeben musste. Da auch der ab diesem Zeitpunkt zweitplatzierte Carlos Reutemann wenig später ausfiel, erreichten letztendlich Fittipaldi, Cevert und George Follmer Podiumsränge. Für Follmer war dies sein größter Erfolg in der Formel 1, obwohl er erst seinen zweiten Grand Prix bestritt.[3]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus 01 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Lotus 72E Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
02 Schweden Ronnie Peterson
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell 03 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Tyrrell 006 G
04 Frankreich François Cevert
Vereinigtes Konigreich Yardley Team McLaren 05 Neuseeland Denis Hulme McLaren M23 G
06 Vereinigte Staaten Peter Revson
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 07 Belgien Jacky Ickx Ferrari 312B3 Ferrari 001/11 3.0 F12 G
Vereinigtes Konigreich Brooke Bond Oxo Team Surtees 09 Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood Surtees TS14A Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
10 Brasilien 1968 Carlos Pace
Vereinigtes Konigreich STP March Racing Team 11 Frankreich Henri Pescarolo March 731 G
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Clarke-Mordaunt-Guthrie Racing 12 Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler G
Vereinigtes Konigreich Marlboro B.R.M. 14 Schweiz Clay Regazzoni BRM P160E BRM P142 3.0 V12 F
15 Frankreich Jean-Pierre Beltoise
16 Osterreich Niki Lauda
Vereinigtes Konigreich Motor Racing Developments 17 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Brabham BT42 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
18 Argentinien Carlos Reutemann
Vereinigte Staaten UOP Shadow Racing Team 19 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Shadow DN1 G
20 Vereinigte Staaten George Follmer
Vereinigtes Konigreich Ceramica Pagnossin Team 21 Italien Andrea de Adamich Brabham BT37 G
Vereinigtes Konigreich Frank Williams Racing Cars 23 Neuseeland Howden Ganley Iso-Marlboro IR2 F
24 Italien Nanni Galli Iso-Marlboro IR1
Vereinigtes Konigreich Embassy Racing 25 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Shadow DN1 G

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:21,8 166,797 km/h 01
02 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:22,5 165,382 km/h 02
03 Frankreich François Cevert Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:22,7 164,982 km/h 03
04 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:23,2 163,990 km/h 04
05 Vereinigte Staaten Peter Revson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:23,4 163,597 km/h 05
06 Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 1:23,5 163,401 km/h 06
07 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:23,7 163,011 km/h 07
08 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:23,7 163,011 km/h 08
09 Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:24,2 162,043 km/h Box
10 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:24,2 162,043 km/h 10
11 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:24,4 161,659 km/h 11
12 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:24,5 161,467 km/h 12
13 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Vereinigte Staaten Shadow-Ford 1:24,6 161,277 km/h 13
14 Vereinigte Staaten George Follmer Vereinigte Staaten Shadow-Ford 1:24,7 161,086 km/h 14
15 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:24,7 161,086 km/h 15
16 Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:25,0 160,518 km/h 16
17 Italien Andrea de Adamich Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:25,2 160,141 km/h 17
18 Frankreich Henri Pescarolo Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:26,1 158,467 km/h 18
19 Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:26,2 158,283 km/h 19
20 Italien Nanni Galli Vereinigtes Konigreich Iso-Ford 1:26,3 158,100 km/h 20
21 Neuseeland Howden Ganley Vereinigtes Konigreich Iso-Ford 1:26,5 157,734 km/h 21
22 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigte Staaten Shadow-Ford 1:30,3 151,096 km/h 22

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 75 0 1:48:18,7 07 1:24,8
02 Frankreich François Cevert Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 75 1 + 42,7 03 1:24,2
03 Vereinigte Staaten George Follmer Vereinigte Staaten Shadow-Ford 75 0 + 1:13,1 14 1:25,2
04 Vereinigte Staaten Peter Revson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 74 0 + 1 Runde 05 1:24,9
05 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Vereinigtes Konigreich B.R.M. 74 0 + 1 Runde 10 1:26,4
06 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 74 1 + 1 Runde 02 1:24,0
07 Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler Vereinigtes Konigreich March-Ford 74 0 + 1 Runde 19 1:26,8
08 Frankreich Henri Pescarolo Vereinigtes Konigreich March-Ford 73 0 + 2 Runden 18 1:26,9
09 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich B.R.M. 69 1 + 6 Runden 08 1:24,8
10 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 69 0 + 6 Runden 12 1:25,7
11 Italien Nanni Galli Vereinigtes Konigreich Iso-Ford 69 0 + 6 Runden 20 1:27,1
12 Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 69 1 + 6 Runden 06 1:24,1
Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 66 0 DNF 15 1:24,4
Neuseeland Howden Ganley Vereinigtes Konigreich Iso-Ford 63 0 DNF 21 1:28,2
Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 56 0 DNF 01 1:23,8 (13.)
Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 47 0 DNF 04 1:24,3
Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich B.R.M. 28 1 DNF 11 1:26,4
Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigte Staaten Shadow-Ford 27 0 DNF 22 1:30,5
Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 25 0 DNF Box 1:25,2
Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Vereinigte Staaten Shadow-Ford 23 0 DNF 13 1:26,1
Italien Andrea de Adamich Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 17 0 DNF 17 1:26,9
Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 13 0 DNF 16 1:25,3

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e). In der Konstrukteurswertung zählten nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Lotus-Ford 31
02 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Tyrrell-Ford 19
03 Frankreich François Cevert Tyrrell-Ford 12
04 Vereinigte Staaten Peter Revson McLaren-Ford 9
05 Neuseeland Denis Hulme McLaren-Ford 9
06 Italien Arturo Merzario Ferrari 6
07 Vereinigte Staaten George Follmer Shadow-Ford 5
08 Belgien Jacky Ickx Ferrari 5
09 Frankreich Jean-Pierre Beltoise B.R.M. 2
10 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Brabham-Ford 1
11 Schweiz Clay Regazzoni B.R.M. 1
12 Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler March-Ford 0
13 Neuseeland Howden Ganley Iso-Ford 0
14 Argentinien Carlos Reutemann Brabham-Ford 0
15 Osterreich Niki Lauda B.R.M. 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
16 Italien Andrea de Adamich Surtees-Ford / Brabham-Ford 0
17 Frankreich Henri Pescarolo March-Ford 0
18 Italien Nanni Galli Iso-Ford 0
19 Sudafrika 1961 Jody Scheckter McLaren-Ford 0
20 Brasilien 1968 Luiz Bueno Surtees-Ford 0
Frankreich Jean-Pierre Jarier March-Ford 0
Schweden Ronnie Peterson Lotus-Ford 0
Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood Surtees-Ford 0
Brasilien 1968 Carlos Pace Surtees-Ford 0
Sudafrika 1961 Eddie Keizan Tyrrell-Ford 0
Sudafrika 1961 Jackie Pretorius Iso-Ford 0
Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Shadow-Ford 0
Sudafrika 1961 Dave Charlton Lotus-Ford 0
Vereinigtes Konigreich Graham Hill Shadow-Ford 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 31
02 Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 27
03 Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 15
04 Italien Ferrari 9
05 Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 5
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Vereinigtes Konigreich B.R.M. 3
07 Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1
08 Vereinigtes Konigreich March-Ford 0
09 Vereinigtes Konigreich Iso-Ford 0
10 Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kampf am Limit. Die Formel 1 Chronik 1950–2000, hrsg. v. Willy Knupp, RTL Buchedition: Zeitgeist Verlag: Düsseldorf/Gütersloh 2000, ISBN 3-89748-277-0, S. 173
  2. „Training“@1@2Vorlage:Toter Link/www.motorsportarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 23. Juli 2011)
  3. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 23. April 2024.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]