Leichtathletik-Europameisterschaften 2010/Weitsprung der Männer

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20. Leichtathletik-Europameisterschaften
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Disziplin Weitsprung
Geschlecht Männer
Teilnehmer 32 Athleten aus 21 Ländern
Austragungsort Spanien Barcelona
Wettkampfort Estadi Olímpic Lluís Companys
Wettkampfphase 30. Juli (Qualifikation)
1. August (Finale)
Medaillengewinner
Goldmedaille Christian Reif (Deutschland GER)
Silbermedaille Kafétien Gomis (Frankreich FRA)
Bronzemedaille Christopher Tomlinson (Vereinigtes Konigreich GBR)
Das Olympiastadion Estadi Olímpic Lluís Companys
Barcelona im Jahr 2012

Der Weitsprung der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2010 wurde am 30. Juli und 1. August 2010 im Olympiastadion Estadi Olímpic Lluís Companys der spanischen Stadt Barcelona ausgetragen.

Europameister wurde der Deutsche Christian Reif. Kafétien Gomis aus Frankreich errang die Silbermedaille. Bronze ging an den Briten Christopher Tomlinson.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 8,95 m Vereinigte Staaten Mike Powell WM Tokio, Japan 30. August 1991[1]
Europarekord 8,86 m Sowjetunion Robert Emmijan Zaghkadsor, Sowjetunion (heute Armenien) 22. Mai 1987[2]
Meisterschaftsrekord 8,41 m EM Stuttgart, BR Deutschland 29. August 1986

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der deutsche Europameister Christian Reif verbesserte den bestehenden EM-Rekord im Finale am 30. Juli bei einem Rückenwind von 1,6 m/s um sechs Zentimeter auf 8,47 m. Zum Europarekord fehlten ihm 39, zum Weltrekord 48 Zentimeter.

Windbedingungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den folgenden Ergebnisübersichten sind die Windbedingungen zu den jeweiligen Sprüngen mitbenannt. Der erlaubte Grenzwert liegt bei zwei Metern pro Sekunde. Bei stärkerer Windunterstützung wird die Weite für den Wettkampf gewertet, findet jedoch keinen Eingang in Rekord- und Bestenlisten.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

CR Championshiprekord
NM keine Weite (no mark)
ogV ohne gültigen Versuch
verzichtet
x ungültig

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

30. Juli 2010, 18:35 Uhr

32 Wettbewerber traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Elf von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 8,00 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. Das Finalfeld wurde mit dem nächstplatzierter Sportlern (hellgrün unterlegt) auf zwölf Springer aufgefüllt. So mussten schließlich 7,98 m für die Finalteilnahme erbracht werden.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Resultat
(m)
1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
1 Christian Reif Deutschland Deutschland 8,27 x 7,79 / +0,4 8,27 / +1,6
2 Loúis Tsátoumas Griechenland Griechenland 8,17 8,17 / +2,3
3 Luis Felipe Méliz Spanien Spanien 8,06 7,94 / ±0,0 8,06 / +1,4
4 Kafétien Gomis Frankreich Frankreich 8,04 x 8,04 / +0,7
5 Tommi Evilä Finnland Finnland 8,01 7,91 / +1,7 7,90 / +1,0 8,01 / +0,5
6 Dimitri Plotnikow Russland Russland 7,92 x 7,92 / +0,1 7,37 / −0,3
7 Emanuele Formichetti Italien Italien 7,91 x 7,91 / +1,1 7,80 / +0,8
8 Otto Kilpi Finnland Finnland 7,90 7,81 / +2,8 7,90 / +2,0 7,78 / +0,4
9 Yochai Halevi Israel Israel 7,90 x 7,79 / +0,8 7,90 / +0,9
10 Gaspar Araújo Portugal Portugal 7,87 x 7,83 / −0,3 7,87 / +1,7
11 Stefano Tremigliozzi Italien Italien 7,80 7,41 / −0,1 7,80 / +1,0 x
12 Joan Lino Martínez Spanien Spanien 7,63 7,62 / +1,2 7,63 / +0,7 x
13 Thorsteinn Ingvarsson Island Island 7,59 7,44 / +0,5 x 7,59 / +0,3
14 Tõnis Sahk Estland Estland 7,46 7,46 / +0,9 7,41 / +1,9 7,34 / +0,8
NM Morten Jensen Danemark Dänemark ogV x x x
Admir Bregu Albanien Albanien x x x

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit 7,66 m hatte Oleksandr Soldatkin keine Chance auf die Teilnahme am Finale
Platz Name Nation Resultat
(m)
1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
1 Eusebio Cáceres Spanien Spanien 8,27 7,73 / +0,3 7,90 / ±0,0 8,27 / +1,7
2 Christopher Tomlinson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 8,20 7,98 / +1,6 8,20 / +0,7
3 Andrew Howe Italien Italien 8,15 8,15 / −0,3
4 Michel Tornéus Schweden Schweden 8,12 8,12 / +1,2
5 Salim Sdiri Frankreich Frankreich 8,09 8,09 / +1,9
6 Roman Novotný Tschechien Tschechien 8,00 7,86 / +3,2 x 8,00 / +1,2
7 Petteri Lax Finnland Finnland 7,98 7,48 / +0,9 7,98 / +1,5 x
8 Povilas Mykolaitis Litauen Litauen 7,94 x 7,85 / ±0,0 7,94 / +1,0
9 Pawel Schalin Russland Russland 7,94 x 7,85 / ±0,0 7,94 / +1,0
10 Jānis Leitis Lettland Lettland 7,87 6,30 / +2,2 7,87 / ±0,0 x
11 Oleksandr Soldatkin Ukraine Ukraine 7,66 x 7,66 /+1,6 7,32 / +0,4
12 Zacharias Arnos Zypern Republik Zypern 7,61 x 7,37 / +1,1 7,61 / +3,5
13 Arsen Sargsyan Armenien Armenien 7,60 7,60 / +0,9 x 7,59 / +1,2
14 Mihaíl Mertzanídis-Despotéris Griechenland Griechenland 7,58 x x 7,58 / +0,8
15 Sávvas Diakonikólas Griechenland Griechenland 7,46 x 7,22 / +1,8 7,46 / +1,6
NM Nikolaj Atanassow Bulgarien Bulgarien ogV x x x

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Europameister Christian Reif – er stand sowohl in der Qualifikation als auch im Finale bei seinem jeweils dritten Sprung sehr unter Druck und zeigte dann seine besten Leistungen

1. August 2010, 20:10 Uhr

Platz Name Nation Resultat
(m)
1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
4. Versuch (m)
Wind (m/s)
5. Versuch (m)
Wind (m/s)
6. Versuch (m)
Wind (m/s)
1 Christian Reif Deutschland Deutschland 8,47 CR x 7,87 / +0,5 8,47 / +1,6 8,00 / +0,9
2 Kafétien Gomis Frankreich Frankreich 8,24000 8,00 / +0,9 x x x x 8,24 / +1,0
3 Christopher Tomlinson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 8,23000 8,18 / −0,1 7,97 / +0,1 8,95 / +0,9 8,23 / +0,6 8,20 / +0,8 7,57 / +0,9
4 Salim Sdiri Frankreich Frankreich 8,20000 8,20 / +0,3 x x x x 8,12 / +0,2
5 Andrew Howe Italien Italien 8,12000 7,96 / +0,8 8,12 / −0,1 8,00 / −0,4 7,74 / +1,6 8,08 / −0,2 7,97 / +0,5
6 Loúis Tsátoumas Griechenland Griechenland 8,09000 x 8,09 / +0,3 x 7,66 / +0,2 x x
7 Petteri Lax Finnland Finnland 7,96000 7,96 / +1,1 x x x x x
8 Eusebio Cáceres Spanien Spanien 7,93000 7,92 / +1,5 x 7,93 / −0,3 x x
9 Michel Tornéus Schweden Schweden 7,92000 7,77 / ±0,0 7,92 / +0,2 7,88 / −0,3 nicht im Finale der
besten acht Springer
10 Tommi Evilä Finnland Finnland 7,91000 7,56 / +0,6 7,62 / +1,4 7,91 / +1,1
11 Luis Felipe Méliz Spanien Spanien 7,90000 x 7,90 / +0,5 7,90 / +2,4
12 Roman Novotný Tschechien Tschechien 7,65000 x 7,65 / +0,4 x

Überraschender Sieger wurde mit einer Weltjahresbestleistung von 8,47 m der Deutsche Christian Reif. Nach zwei Fehlversuchen drohte ihm sogar das frühzeitige Aus. Doch Reif steigerte seine persönliche Bestleistung im dritten Sprung um zwanzig Zentimeter und gewann die Goldmedaille. Kafétien Gomis aus Frankreich errang mit einer neuen persönlichen Saisonbestleistung von 8,24 m die Silbermedaille. Nur einen Zentimeter dahinter folgte der Brite Chris Tomlinson auf Platz drei.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videolink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Long jump - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 17. Februar 2023
  2. Athletics - Progression of outdoor European records, Long jump - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 17. Februar 2023