Leichtathletik-Europameisterschaften 2010/Diskuswurf der Männer

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20. Leichtathletik-Europameisterschaften
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Disziplin Diskuswurf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 31 Athleten aus 18 Ländern
Austragungsort Spanien Barcelona
Wettkampfort Estadi Olímpic Lluís Companys
Wettkampfphase 30. Juli (Qualifikation)
1. August (Finale)
Medaillengewinner
Goldmedaille Piotr Małachowski (Polen POL)
Silbermedaille Robert Harting (Deutschland GER)
Bronzemedaille Róbert Fazekas (Ungarn HUN)
Das Olympiastadion Estadi Olímpic Lluís Companys
Barcelona im Jahr 2012

Der Diskuswurf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2010 wurde am 30. Juli und 1. August 2010 im Olympiastadion Estadi Olímpic Lluís Companys der spanischen Stadt Barcelona ausgetragen.

Europameister wurde der polnische Olympiazweite von 2008 und Vizeweltmeister von 2009 Piotr Małachowski. Platz zwei belegte der deutsche Weltmeister von 2009 und Vizeweltmeister von 2007 Robert Harting. Der ungarische Europameister von 2002 und Vizeweltmeister von 2003 Róbert Fazekas, der zwischenzeitlich nach versuchtem Dopingbetrug mit einer zweijährigen Sperre belegt worden war[1], errang die Bronzemedaille.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 74,08 m Deutschland Demokratische Republik 1949 Jürgen Schult Neubrandenburg DDR (heute Deutschland) 6. Juni 1986[2]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 68,83 m Ungarn Róbert Fazekas EM München, Deutschland 11. August 2002

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der polnische Europameister Piotr Małachowski verbesserte den bestehenden EM-Rekord im Finale am 1. August um vier Zentimeter auf 68,87 m. Zum Welt- und Europarekord fehlten ihm 5,21 m.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

CR Championshiprekord
NM keine Weite (no mark)
ogV ohne gültigen Versuch
verzichtet
x ungültig

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

32 Wettbewerber traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Acht von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 63,50 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. Das Finalfeld wurde mit den vier nächstplatzierten Sportlern (hellgrün unterlegt) auf zwölf Werfer aufgefüllt. So reichten für die Finalteilnahme schließlich 60,87 m.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Apostolos Parellis scheiterte mit 60,57 m in der Qualifikation
Niklas Arrhenius erzielte 60,25 m und erreichte damit nicht das Finale

31. Juli 2010, 10:10 Uhr

Platz Name Nation Resultat
(m)
1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m)
1 Robert Harting Deutschland Deutschland 66,93 63,17 66,93
2 Gerd Kanter Estland Estland 65,43 65,43
3 Róbert Fazekas Ungarn Ungarn 64,30 64,30
4 Märt Israel Estland Estland 63,99 63,27 63,99
5 Virgilijus Alekna Litauen Litauen 63,93 61,08 x 63,93
6 Frank Casañas Spanien Spanien 63,61 63,61
7 Sergiu Ursu Rumänien Rumänien 62,43 x 61,11 62,43
8 Przemysław Czajkowski Polen Polen 61,97 59,36 60,87 61,97
9 Bogdan Pischtschalnikow Russland Russland 60,69 55,89 57,42 60,69
10 Apostolos Parellis Zypern Republik Zypern 60,57 x 58,09 60,57
11 Niklas Arrhenius Schweden Schweden 60,25 60,25 57,30 58,98
12 Mikko Kyyrö Finnland Finnland 58,96 58.02 58,96 x
13 Ivan Hryshyn Ukraine Ukraine 58,61 57,90 58,36 58,61
14 Gaute Myklebust Norwegen Norwegen 58,39 55,60 x 58,39
15 Marin Premeru Kroatien Kroatien 58,03 x 57,85 58,03
16 Libor Malina Tschechien Tschechien 53,64 53,64 x x

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

31. Juli 2010, 11:40 Uhr

Platz Name Nation Resultat
(m)
1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m)
1 Mario Pestano Spanien Spanien 64,95 62,47 64,95
2 Piotr Małachowski Polen Polen 63,69 63,69
3 Martin Wierig Deutschland Deutschland 62,57 x 58,64 62,57
4 Martin Marić Kroatien Kroatien 62,27 61,26 62,27 x
5 Erik Cadée Niederlande Niederlande 61,97 61,86 x 61,97
6 Roland Varga Kroatien Kroatien 61,55 60,53 61,11 61,55
7 Gerhard Mayer Osterreich Österreich 60,76 59,88 59,31 60,76
8 Aleksander Tammert Estland Estland 60,07 60,07 59,38 58,98
9 Frantz Kruger Finnland Finnland 59,55 59,55 x x
10 Zoltán Kővágó Ungarn Ungarn 59,04 x x 59,04
11 Jan Marcell Tschechien Tschechien 58,95 x 58,95 57,73
12 Markus Münch Deutschland Deutschland 58,81 58,81 58,25 x
13 Mihai Grasu Rumänien Rumänien 58,55 57,61 x 58,55
14 Dzmitry Sivakou Belarus Belarus 58,53 57,42 58,53 x
15 Aleksas Abromavičius Litauen Litauen 58,05 58,05 x x
16 Oleksij Semenow Ukraine Ukraine 56,42 x x 56,42

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Piotr Małachowski, 2008 Olympiazweiter und 2009 Vizeweltmeister, errang hier seinen ersten großen internationalen Titel – weitere Erfolge hatte er noch vor sich

1. August 2010, 19:45 Uhr

Platz Name Nation Resultat
(m)
1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m) 4. Versuch (m) 5. Versuch (m) 6. Versuch (m)
1 Piotr Małachowski Polen Polen 68,87 CR 65,84 68,87 x 64,06 x 64,37
2 Robert Harting Deutschland Deutschland 68,47000 68,33 66,46 68,47 66,35 66,86 68,34
3 Róbert Fazekas Ungarn Ungarn 66,43000 64,84 64,85 66,43 x 64,65 66,15
4 Gerd Kanter Estland Estland 66,20000 63,17 64,57 65,38 63,85 65,44 66,20
5 Virgilijus Alekna Litauen Litauen 64,64000 62,05 63,59 63,19 63,15 64,64 63,56
6 Mario Pestano Spanien Spanien 64,51000 64,41 61,02 64,51 63,98 63,38 62,57
7 Martin Wierig Deutschland Deutschland 63,32000 60,96 63,32 x 63,24 x 61,91
8 Sergiu Ursu Rumänien Rumänien 63,11000 60,73 61,36 63,11 x 61,90 62,11
9 Märt Israel Estland Estland 62,59000 x 62,59 x nicht im Finale der
besten acht Werfer
10 Martin Marić Kroatien Kroatien 62,53000 61,52 x 62,53
11 Frank Casañas Spanien Spanien 62,15000 x 62,15 x
NM Erik Cadée Niederlande Niederlande ogV000 x x x

Der amtierende Weltmeister Robert Harting aus Deutschland errang mit 68,47 m die Silbermedaille. Gold ging mit 68,87 m im zweiten Wurf an den Polen Piotr Małachowski, den WM-Zweiten von 2009 in Berlin. Róbert Fazekas aus Ungarn, Europameister von 2002 in München, belegte mit 66,43 m Platz drei. Nach Olympia- und Weltmeisterschaftssilber gewann Piotr Małachowski seine erste Goldmedaille, Robert Harting zeigte sich selbst trotz Silbermedaille nach dem Wettbewerb mit seinem Abschneiden unzufrieden.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videolink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hungarians ban doping pair bbc.co.uk 30. September 2004, abgerufen am 17. Februar 2023
  2. Athletics - Progression of outdoor world records, Discus throw - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 17. Februar 2023