Leichtathletik-Europameisterschaften 2010/4 × 100 m der Frauen

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20. Leichtathletik-Europameisterschaften
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Disziplin 4-mal-100-Meter-Staffel
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 18 Staffeln mit 76 Athletinnen
Austragungsort Spanien Barcelona
Wettkampfort Estadi Olímpic Lluís Companys
Wettkampfphase 31. Juli (Vorläufe)
1. August (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Ukraine Ukraine
Silbermedaille Frankreich Frankreich
Bronzemedaille Polen Polen
Das Olympiastadion Estadi Olímpic Lluís Companys
Barcelona im Jahr 2012

Die 4-mal-100-Meter-Staffel der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2010 wurde am 31. Juli und 1. August 2010 im Olympiastadion Estadi Olímpic Lluís Companys der spanischen Stadt Barcelona ausgetragen.

Europameister wurde die Ukraine in der Besetzung Olessja Powch, Natalija Pohrebnjak, Marija Rjemjen und Jelysaweta Bryshina (Finale) sowie der im Vorlauf außerdem eingesetzten Jelena Tschebanu.
Den zweiten Platz belegte Frankreich mit Myriam Soumaré (Finale), Véronique Mang, Lina Jacques-Sébastien (Finale) und Christine Arron sowie den im Vorlauf außerdem eingesetzten Läuferinnen Céline Distel-Bonnet und Nelly Banco.
Bronze ging an Polen (Marika Popowicz, Daria Korczyńska, Marta Jeschke, Weronika Wedler).

Auch die nur im Vorlauf eingesetzten Läuferinnen erhielten entsprechendes Edelmetall.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 41,37 s Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR
(Gesine Walther, Sabine Rieger,
Ingrid Auerswald, Marlies Göhr)
Canberra, Australien 16. Oktober 1985[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 41,68 s Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR
(Silke Möller, Katrin Krabbe,
Kerstin Behrendt, Sabine Günther)
EM Split, Jugoslawien 1. September 1990

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte das Europameisterquartett aus der Ukraine mit 42,29 s, womit die Staffel eine neue Weltjahresbestleistung aufstellte und 61 Hundertstelsekunden über dem Rekord blieb. Zum Welt- und Europarekord fehlten 92 Hundertstelsekunden.

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurden drei neue Landesrekorde aufgestellt:

Doping[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zunächst viertplatzierte russische Staffel wurde wegen der Beteiligung der auch schon im Artikel zum 200-Meter-Lauf der Frauen benannten Sprinterin Julija Tschermoschanskaja disqualifiziert. Sie hatte mittels Stanozolol und Turinabol gedopt und wurde dafür bestraft.[2]

Leidtragende waren – wie auch über 4-mal 400 Meter – die irischen Staffelläuferinnen, die über die Zeitregel im Finale anstelle des russischen Teams an den Start hätten gehen können.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

WL Weltjahresbestleistung (World Lead)
NR Nationaler Rekord
DNF Wettkampf nicht beendet (did not finish)
DSQ disqualifiziert
DOP wegen Dopingvergehens disqualifiziert

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorrunde wurde in zwei Läufen durchgeführt. Die ersten drei Staffeln pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus zwei zeitschnellsten Teams – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Finale.

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

31. Juli 2010, 10:45 Uhr

Platz Staffel Besetzung Zeit (s) Anmerkung
1 Ukraine Ukraine Olessja Powch
Natalija Pohrebnjak
Marija Rjemjen
Jelena Tschebanu (Vorlauf)
43,24
2 Belarus 1995 Belarus Julija Neszjarenka
Kazjaryna Schumak
Alena Neumjarschyzkaja
Julija Balykina
43,69
3 Spanien Spanien Ana Torrijos
Digna Luz Murillo
Estela García
Amparo María Cotán
43,88
4 Irland Irland Amy Foster
Niamh Whelan
Claire Brady
Ailis McSweeney
43,93 NR eigentlich für das Finale qualifiziert
5 Litauen Litauen Silva Pesackaitė
Edita Kavaliauskienė
Sonata Tamošaitytė
Lina Grinčikaitė
44,13
6 Italien Italien Jessica Paoletta
Tiziana Grasso
Giulia Arcioni
Audrey Alloh
44,15
7 Slowenien Slowenien Tina Murn
Sabina Veit
Kristina Žumer
Merlene Ottey
44,30
8 Niederlande Niederlande Femke van der Meij
Loreanne Kuhurima
Anouk Hagen
Jamile Samuel
44,70
DSQ Deutschland Deutschland Yasmin Kwadwo
Marion Wagner
Anne Möllinger
Verena Sailer

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

31. Juli 2010, 10:55 Uhr

Platz Staffel Besetzung Zeit (s) Anmerkung
1 Polen Polen Marika Popowicz
Daria Korczyńska
Marta Jeschke
Weronika Wedler
43,30
2 Frankreich Frankreich Céline Distel-Bonnet (Vorlauf)
Véronique Mang
Nelly Banco (Vorlauf)
Christine Arron
43,35
3 Belgien Belgien Olivia Borlée
Hanna Mariën
Élodie Ouédraogo
Frauke Penen
43,82
4 Schweden Schweden Emma Rienas
Lena Berntsson
Elin Backman
Moa Hjelmer
43,90
5 Vereinigtes Konigreich Großbritannien Joice Maduaka
Montell Douglas
Hayley Jones
Laura Turner
44,09
6 Bulgarien Bulgarien Inna Eftimowa
Monika Gatschewska
Gabriela Laleva
Iwet Lalowa
44,72
7 Lettland Lettland Marlēna Reimane
Ieva Zunda
Sandra Krūma
Jekaterina Čekele
44,92
8 Norwegen Norwegen Siri Eritsland
Mari Gilde Brubak
Ida Bakke Hansen
Ezinne Okparaebo
44,96
DOP Russland Russland Juna Mechti-Sade
Julia Kazura
Julija Guschtschina
Julija Tschermoschanskaja
43,23 für das Finale zugelassen

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. August 2010, 19:50 Uhr

Platz Staffel Besetzung Zeit (s)
1 Ukraine Ukraine Olessja Powch
Natalija Pohrebnjak
Marija Rjemjen
Jelysaweta Bryshina (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Jelena Tschebanu
42,29 WL
2 Frankreich Frankreich Myriam Soumaré (Finale)
Véronique Mang
Lina Jacques-Sébastien (Finale)
Christine Arron
im Vorlauf außerdem:
Céline Distel-Bonnet
Nelly Banco
42,45
3 Polen Polen Marika Popowicz
Daria Korczyńska
Marta Jeschke
Weronika Wedler
42,68 NR
4 Belarus 1995 Belarus Julija Neszjarenka
Kazjaryna Schumak
Alena Neumjarschyzkaja
Julija Balykina
43,18
5 Spanien Spanien Ana Torrijos
Digna Luz Murillo
Estela García
Amparo María Cotán
43,45 NR
6 Schweden Schweden Emma Rienas
Lena Berntsson
Elin Backman
Moa Hjelmer
43,75
DNF Belgien Belgien Olivia Borlée
Hanna Mariën
Élodie Ouédraogo
Frauke Penen
DOP Russland Russland Juna Mechti-Sade
Alexandra Fedoriwa (Finale)
Julija Guschtschina
Julija Tschermoschanskaja
im Vorlauf außerdem:
Julia Kazura
42,91

Europameister über 4 × 100 m der Frauen wurde die Staffel aus der Ukraine, was als eine Überraschung galt. Favorisiert waren die Französinnen und Polinnen, welche den zweiten bzw. dritten Platz belegten. Die Zeit von 42,29 der Siegerinnen mit Olessja Powch, Natalija Pohrebnjak, Marija Rjemjen und Jelysaweta Bryshina war Weltjahresbestzeit. Die ebenfalls mitfavorisierte deutsche Staffel mit Yasmin Kwadwo, Marion Wagner, Anne Möllinger und Verena Sailer war aufgrund eines Wechselfehlers bereits im Vorlauf ausgeschieden – beim Wechsel zwischen Anne Möllinger und Schlussläuferin Verena Sailer war der Stab zu Boden gefallen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videolink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), 4x100 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 20. Februar 2023
  2. Russian loses women's relay gold from '08 in doping case, eu.usatoday.com 16. August 2016 (englisch), abgerufen am 20. Februar 2023