Leichtathletik-Europameisterschaften 2016/4 × 100 m der Frauen

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23. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin 4 × 100-m-Staffel
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 16 Staffeln mit 65 Athletinnen
Austragungsort Niederlande Amsterdam
Wettkampfort Olympiastadion Amsterdam
Wettkampfphase 09. Juli (Vorläufe)
10. Juli (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Niederlande Niederlande
Silbermedaille Vereinigtes Konigreich Großbritannien
Bronzemedaille Deutschland Deutschland
Das Olympiastadion in Amsterdam im Jahr 2005

Die 4-mal-100-Meter-Staffel der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2016 wurde am 9. und 10. Juli 2016 im Olympiastadion der niederländischen Hauptstadt Amsterdam ausgetragen.

Europameister wurde die Niederlande in der Besetzung Jamile Samuel, Dafne Schippers (Finale), Tessa van Schagen und Naomi Sedney sowie der im Vorlauf außerdem eingesetzten Marije van Hunenstijn.
Den zweiten Platz belegte Großbritannien mit Asha Philip, Dina Asher-Smith, Bianca Williams und Daryll Neita.
Bronze ging an Deutschland (Tatjana Pinto, Lisa Mayer, Gina Lückenkemper, Rebekka Haase).

Auch die nur im Vorlauf eingesetzte Läuferin der niederländischen Staffel erhielt eine Goldmedaille.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 40,82 s Vereinigte Staaten USA
(Tianna Madison, Allyson Felix,
Bianca Knight, Carmelita Jeter)
OS London, Großbritannien 10. August 2012[1]
Europarekord 41,37 s Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR
(Gesine Walther, Sabine Rieger,
Ingrid Auerswald, Marlies Göhr)
Canberra, Australien 16. Oktober 1985[2]
Meisterschaftsrekord 41,68 s Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR
(Silke Möller, Katrin Krabbe,
Kerstin Behrendt, Sabine Günther)
EM Split, Jugoslawien 1. September 1990

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte Europameister Niederlande im Finale mit 42,04 s, womit das Quartett 36 Hundertstelsekunden über dem Rekord blieb. Zum Europarekord fehlten 67 Hundertstelsekunden, zum Weltrekord 1,22 s.

Rekordegalisierung / -verbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein bestehender Landesrekord wurde egalisiert, drei neue Landesrekorde wurden aufgestellt:

Doping[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In diesem Wettbewerb gab es einen Dopingfall.

Ein Dopingtest der Ukrainerin Olessja Powch vom 15. Juni 2016 ergab eine deutlich zu hohe Testosteron-Konzentration. Dies führte zur Disqualifikation der ukrainischen 4-mal-100-Meter-Staffel, die den vierten Platz erreicht hatte. Olessja Powch erhielt eine vierjährige Sperre vom 15. Juni 2016 bis 14. Juni 2020, alle ihre seit der positiven Dopingprobe erzielten Resultate wurden annulliert, darunter auch ihr Halbfinaleinzug über 100 Meter.[3][4]

Leidtragende waren in erster Linie die vier Sprinterinnen der Staffel aus der Republik Zypern. Olivia Fotopoulou, Ramona Papaioannou, Filippa Fotopoulou und Eleni Artymata mussten im Finale zuschauen, obwohl sie sich über ihre Zeit eigentlich für diese Runde qualifiziert hatten.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

NR Nationaler Rekord
e egalisiert
DNF Wettkampf nicht beendet (did not finish)
DOP wegen Dopingvergehens disqualifiziert

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

9. Juli 2016, 20:00 Uhr

Die Vorrunde wurde in zwei Läufen durchgeführt. Die ersten drei Staffeln pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus zwei zeitschnellsten Teams – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Finale.

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erster Vorlauf, letzter Wechsel (von innen nach außen.): Salomé Kora, Schlussläuferin der Schweiz, die Britin Bianca Williams wechselt auf Daryll Neita und die Französin Jennifer Galais übergibt den Stab an Stella Akakpo
Platz Staffel Besetzung Zeit (s) Anmerkung
1 Vereinigtes Konigreich Großbritannien Asha Philip
Dina Asher-Smith
Bianca Williams
Daryll Neita
42,59
2 Schweiz Schweiz Ajla Del Ponte
Sarah Atcho
Ellen Sprunger
Salomé Kora
42,87 NR
3 Frankreich Frankreich Floriane Gnafoua
Céline Distel-Bonnet
Jennifer Galais
Stella Akakpo
43,06
4 Zypern Republik Zypern Olivia Fotopoulou
Ramona Papaioannou
Filippa Fotopoulou
Eleni Artymata
43,87 NR eigentlich für das Finale qualifiziert
5 Schweden Schweden Elin Östlund
Linnea Killander
Isabelle Eurenius
Pernilla Nilsson
44,27
6 Irland Irland Joan Healy
Phil Healy
Sarah Murray
Niamh Whelan
44,29
DNF Norwegen Norwegen Helene Rønningen
Ida Bakke Hansen
Astrid Mangen Ingebrigtsen
Ezinne Okparaebo
DOP Ukraine Ukraine Olessja Powch
Natalija Pohrebnjak
Marija Rjemjen
Jelysaweta Bryshina
42,93 für das Finale zugelassen

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Staffel Besetzung Zeit (s)
1 Deutschland Deutschland Tatjana Pinto
Lisa Mayer
Gina Lückenkemper
Rebekka Haase
42,71
2 Italien Italien Irene Siragusa
Gloria Hooper
Martina Amidei
Audrey Alloh
43,33
3 Niederlande Niederlande Jamile Samuel
Marije van Hunenstijn (Vorlauf)
Tessa van Schagen
Naomi Sedney
43,34
4 Polen Polen Agata Forkasiewicz
Marika Popowicz-Drapała
Anna Kiełbasińska
Ewa Swoboda
43,59
5 Spanien Spanien María Isabel Pérez
Nana Jacob
Estela García
Cristina Lara
44,14
6 Ungarn Ungarn Fanni Schmelcz
Éva Kaptur
Gréta Kerekes
Anasztázia Nguyen
44,34 NRe
7 Griechenland Griechenland Maria Gatou
Elisavet Pesiridou
Katerina Dalaka
Maria Belimbasaki
44,58
8 Slowakei Slowakei Vladimíra Šibová
Lenka Kršáková
Denisa Bučková
Alexandra Bezeková
45,31

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Niederländerinnen feierten ihren Titelgewinn

10. Juli 2016, 17:35 Uhr

Platz Staffel Besetzung Zeit (s)
1 Niederlande Niederlande Jamile Samuel
Dafne Schippers (Finale)
Tessa van Schagen
Naomi Sedney
im Vorlauf außerdem:
Marije van Hunenstijn
42,04 NR
2 Vereinigtes Konigreich Großbritannien Asha Philip
Dina Asher-Smith
Bianca Williams
Daryll Neita
42,45
3 Deutschland Deutschland Tatjana Pinto
Lisa Mayer
Gina Lückenkemper
Rebekka Haase
42,48
4 Schweiz Schweiz Ajla Del Ponte
Sarah Atcho
Ellen Sprunger
Salomé Kora
43,00
5 Frankreich Frankreich Floriane Gnafoua
Céline Distel-Bonnet
Jennifer Galais
Stella Akakpo
43,05
6 Polen Polen Agata Forkasiewicz
Marika Popowicz-Drapała
Anna Kiełbasińska
Ewa Swoboda
43,24
7 Italien Italien Irene Siragusa
Gloria Hooper
Martina Amidei
Audrey Alloh
43,57
DOP Ukraine Ukraine Olessja Powch
Natalija Pohrebnjak
Marija Rjemjen
Jelysaweta Bryshina
42,87

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videolink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 4x100 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 24. März 2023
  2. Athletics - Progression of outdoor European records, 4x100 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 24. März 2023
  3. Olesya Povh (W), dopingsanctions.com (englisch), abgerufen 18. März 2023
  4. Ukrainian sprinters fail in bid to get drugs bans overturned at CAS, insidethegames.biz 29. März 2019 (englisch), abgerufen 18. März 2023