Leichtathletik-Europameisterschaften 2010/5000 m der Frauen

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20. Leichtathletik-Europameisterschaften
Logo der 20. Leichtathletik-Europameisterschaften
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Disziplin 5000-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 19 Athletinnen aus 12 Ländern
Austragungsort Spanien Barcelona
Wettkampfort Estadi Olímpic Lluís Companys
Wettkampfphase 1. August
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Elvan Abeylegesse (Turkei TUR)
Silbermedaille Sara Moreira (Portugal POR)
Bronzemedaille Jéssica Augusto (Portugal POR)
Das Olympiastadion Estadi Olímpic Lluís Companys
Barcelona im Jahr 2012

im Olympiastadion Estadi Olímpic Lluís Companys der spanischen Stadt Barcelona ausgetragen.

In diesem Wettbewerb errangen die Langstreckenläuferinnen aus Portugal mit Silber und Bronze zwei Medaillen. Europameisterin wurde die türkische EM-Dritte von 2006 Elvan Abeylegesse, die nach dem 10.000-Meter-Lauf auch die zweite Bahn-Langstrecke für sich entschied. Silber ging an Sara Moreira. Die Vizeeuropameisterin über 10.000 Meter Jéssica Augusto errang die Bronzemedaille.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 14:11,15  min Athiopien Tirunesh Dibaba Oslo, Norwegen 6. Juni 2008[1]
Europarekord 14:23,75 min RusslandRussland Lilija Schobuchowa Kasan, Russland 19. Juli 2008[2]
Meisterschaftsrekord 14:56,18 min Spanien Marta Domínguez EM Göteborg, Schweden 12. August 2006

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die türkische Europameisterin Elvan Abeylegesse verbesserte den bestehende EM-Rekord am 1. August um 1,74 Sekunden auf 14:54,44 min. Zum Europarekord fehlten ihr 20,69 s, zum Weltrekord 43,29 s.

Doping[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In diesem Wettbewerb kam es zu insgesamt vier dopingbedingten nachträglichen Disqualifikationen. Betroffen waren zwei türkische und zwei russische Läuferinnen:

  • Die aus Äthiopien stammende und für die Türkei startende Alemitu Bekele, zunächst Erste, wurde im Jahr 2013 wegen Dopingmissbrauchs gesperrt und nachträglich disqualifiziert.[3]
  • Die Russin Marija Konowalowa, ursprüngliche Fünfte, wurde aufgrund von Unregelmäßigkeiten ihres Biologischen Passes für zwei Jahre suspendiert. Außerdem wurden ihr zahlreiche Resultate, darunter ihre Platzierung bei den Europameisterschaften 2010 aberkannt.[4]
  • Die zunächst siebtplatzierte Türkin Meryem Erdoğan, wurde 2012 wegen Abweichungen in ihrem Blutpass für zwei Jahre gesperrt. Unter anderem auch ihre Resultate der Europameisterschaften von 2010 über 5000 und 10.000 Meter wurden.[5]
  • Die Russin Jelisaweta Gretschischnikowa war zunächst auf Rang neun eingelaufen. Aufgrund von Unregelmäßigkeiten in ihrem Biologischen Pass wurden alle ihre Ergebnisse von 2009 bis 2013 annulliert.[6]

Da keine Vorläufe angesetzt waren, gab es hier keine Athletinnen, die durch die Dopingbetrügerinnen an einer berechtigten Finalteilnahme gehindert wurden. Leidtragende waren vor allem

  • Elvan Abeylegesse, Türkei – Sie erhielt ihre Goldmedaille erst mit Verspätung, wurde allerdings später für andere Veranstaltungen selber des Dopingmissbrauchs überführt.[7]
  • Jéssica Augusto, Portugal – Sie konnte nicht an der Siegerehrung teilnehmen und erhielt ihre Medaille erst verspätet.

Durchführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei nur neunzehn Teilnehmerinnen entfielen die Vorläufe, alle Läuferinnen bestritten gemeinsam das Finale.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Europameisterin Elvan Abeylegesse

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

CR Championshiprekord
DNF Wettkampf nicht beendet (did not finish)
DOP wegen Dopingvergehens disqualifiziert

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. August 2010, 20:40 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Elvan Abeylegesse Turkei Türkei 14:54,44 CR
2 Sara Moreira Portugal Portugal 14:54,71
3 Jéssica Augusto Portugal Portugal 14:58,47
4 Elena Romagnolo Italien Italien 15:14,40
5 Sabine Fischer Schweiz Schweiz 15:19,80
6 Anikó Kálovics Ungarn Ungarn 15:29,44
7 Olga Golowkina Russland Russland 15:31,11
8 Judith Plá Spanien Spanien 15:35,01
9 Karoline Bjerkeli Grøvdal Norwegen Norwegen 15:41,42
10 Krisztina Papp Ungarn Ungarn 15:52,83
11 Ragnhild Kvarberg Norwegen Norwegen 15:59,80
12 Gema Barrachina Spanien Spanien 16:00,51
13 Roxana Bârcă Rumänien Rumänien 16:06,10
DNF Lidia Chojecka Polen Polen
Wolha Krauzowa Belarus 1995 Belarus
DOP Alemitu Bekele Turkei Türkei 14:52,20
Marija Konowalowa Russland Russland 15:08.84
Meryem Erdoğan Turkei Türkei 15:14,92
Jelisaweta Gretschischnikowa Russland Russland 15:16,19

Auf der letzten Runde setzten sich die beiden aus Äthiopien stammenden Türkinnen Alemitu Bekele und Elvan Abeylegesse von den beiden Portugiesinnen Sara Moreira und Jéssica Augusto ab. Bekele lief zwar als Erste ins Ziel, wurde später jedoch disqualifiziert – siehe oben. So gewann Abeylegesse neben dem 10.000 nun auch den 5000-Meter-Lauf. Außerdem erhielt auch Jéssica Augusto mit Bronze ihre verdiente Medaille. Sara Moreira rückte auf den Silberrang vor.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videolink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 5000 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 19. Februar 2023
  2. Athletics - Progression of outdoor European records, 5000 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 19. Februar 2023
  3. Doping overshadows Turkish athletics dailysabah.com 21. August 2015; abgerufen am 19. Februar 2023
  4. Fünf neue Dopingfälle in Russland, leichtathletik.de, 5. November 2015, abgerufen am 19. Februar 2023
  5. Meryem Erdoğan, alchetron.co, abgerufen am 19. Februar 2023
  6. Russians sanctioned with two year bans despite one being a second offence sportsintegrityinitiative.com, 3. Juli 2018, abgerufen am 19. Februar 2023
  7. Olympiazweite wegen Dopings gesperrt auf sport1.de, 31. März 2016, abgerufen am 31. Dezember 2019