Leichtathletik-Europameisterschaften 2018/10.000 m der Frauen

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Disziplin 10.000-Meter-Lauf der Frauen
Stadt Deutschland Berlin
Ort Olympiastadion Berlin
Teilnehmerinnen 26 Athletinnen aus 15 Ländern
Wettkampfphase 8. August 2018
Medaillengewinnerinnen
Gold Gold Lonah Chemtai Salpeter (Israel ISR)
Silbermedaillen Silber Susan Krumins (Niederlande NED)
Bronzemedaillen Bronze Alina Reh (Deutschland DEU)
Das Berliner Olympiastadion am 9. August 2018

Der 10.000-Meter-Lauf der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 fand am 8. August im Olympiastadion in der deutschen Hauptstadt Berlin statt.

Europameisterin wurde Lonah Chemtai Salpeter aus Israel. Die Niederländerin Susan Krumins gewann die Silbermedaille. Bronze ging an die Deutsche Alina Reh.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 29:17,45 min Athiopien Almaz Ayana OS Rio de Janeiro, Brasilien 12. August 2016[1]
Europarekord 29:56,34 min Turkei Elvan Abeylegesse OS Peking, Volksrepublik China 15. August 2008[2]
Meisterschaftsrekord 30:01,09 min Vereinigtes Konigreich Paula Radcliffe EM München, Deutschland 6. August 2002

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Mit ihrer Siegzeit von 31:43,29 min blieb die israelische Europameisterin Lonah Chemtai Salpeter 1:42,20 min über dem Rekord. Zum Europarekord fehlten ihr 1:46,95 min, zum Weltrekord 2:25,84 min.

Doping[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In diesem Wettbewerb gab es einen Dopingfall. Die Schwedin Meraf Bahta, ursprünglich auf Platz drei, wurde im Jahr 2019 wegen Verstößen gegen die Antidopingbestimmungen für ein Jahr gesperrt.[3]

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

PB Persönliche Bestleistung
DNF Wettkampf nicht beendet (did not finish)
DOP wegen Dopingvergehens disqualifiziert

Ergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Europameisterin Lona Chemtai Salpeter
Vizeeuropameisterin Susan Krumins
Bronzemedaillengewinnerin Alina Reh
Yasemin Can – Rang vier

8. August 2018, 20:40 Uhr MESZ

Platz Athletin Land Zeit (min)
Lonah Chemtai Salpeter Israel Israel 31:43,29
Susan Krumins Niederlande Niederlande 31:52,55
Alina Reh Deutschland Deutschland 32:28,48
4 Yasemin Can Turkei Türkei 32:34,34
5 Alice Wright Vereinigtes Konigreich Großbritannien 32:36,45
6 Charlotta Fougberg Schweden Schweden 32:43,04 PB
7 Swjatlana Kudselitsch Belarus Belarus 32:46,34
8 Maitane Melero Lacasia Spanien Spanien 32:52,59
9 Sara Catarina Ribeiro Portugal Portugal 32:53,71
10 Nuria Lugueros Spanien Spanien 32:55,30
11 Roxana Bârcă Rumänien Rumänien 33:17,61
12 Krisztina Papp Ungarn Ungarn 33:20,27
13 Natalie Tanner Deutschland Deutschland 33:22,21
14 Jip Vastenburg Niederlande Niederlande 33:41,79
15 Sophie Duarte Frankreich Frankreich 33:56,57
16 Emma Mitchell Irland Irland 34:08,61
17 Jewhenija Prokofjewa Ukraine Ukraine 34:15,81
DNF Olena Serdjuk Ukraine Ukraine
Julija Schmatenko Ukraine Ukraine
Katarzyna Rutkowska Polen Polen
Anna Gehring Deutschland Deutschland
Ancuța Bobocel Rumänien Rumänien
Sara Moreira Portugal Portugal
Inês Monteiro Portugal Portugal
Tania Carretero Spanien Spanien
DOP Meraf Bahta Schweden Schweden
Zwischenzeiten
Zwischenzeit-
marke
Zwischenzeit Führende 1000-m-Zeit
01000 m 3:14,29 min Ancuța Bobocel mit dem kompletten Feld 3:14,29 min
02000 m 6:23,94 min Salpeter, Can, Bobocel / 6köpfige Verfolgergruppe 2 s zurück 3:09,65 min
03000 m 9:32,37 min Salpeter, Can, Bobocel, Bahta, Krumins / Moreira ca. 3 s zurück / Reh ca. 5 s zurück / Vastenburg ca. 8 s zurück 3:08,43 min
04000 m 12:47,58 min Salpeter, Can, Bobocel, Bahta, Krumins / Moreira, Reh ca. 3 s zurück / Wright, Rutkowska, Vastenburg ca. 8 s zurück 3:15,21 min
05000 m 15:51,76 min Can, Salpeter, Bahta, Krumins / Bobocel ca. 7 s zurück / Reh, Moreira ca. 18 s / Wright, Rutkowska ca. 21 s zurück 3:04,18 min
06000 m 19:02,86 min Salpeter, Can, Krumins / Bahta ca. 2 s zur. / Bobocel ca. 16 s zur. / Moreira, Reh ca. 24 s zur. / Wright ca. 25 s zur. 3:11,10 min
07000 m 22:10,77 min Salpeter / Krumins ca. 2 s zur. / Can ca. 4 s zur. / Bahta ca. 13 s zur. / Reh ca. 33 s zur. / Wright ca. 36 s zur. 3:07,91 min
08000 m 25:21,58 min Salpeter / Krumins ca. 3 s zur. / Can ca. 14 s zur. / Bahta ca. 23 s zur. / Reh ca. 38 s zur. / Wright ca. 44 s zur. 3:10,81 min
09000 m 28:34,67 min Salpeter / Krumins ca. 3 s zur. / Bahta ca. 29 s zur. / Can ca. 33 s zur. / Reh ca. 43 s zur. / Wright ca. 49 s zur. 3:13,09 min
10.000 m 31:43,29 min Lonah Chemtai Salpeter 3:08,62 min

Beste Europäerin im starken Feld der Afrikanerinnen bei den letzten Weltmeisterschaften war die Niederländerin Susan Krumins gewesen, die den fünften Platz belegt hatte. Die Türkin Yasemin Can hatte bei den Olympischen Spielen 2016 als beste Europäerin Rang sieben erreicht. Diese beiden Läuferinnen gehörten hier zu den Favoritinnen. Can war darüber hinaus Doppeleuropameisterin von 2016 über beide Bahnlangstrecken geworden. Eine weitere Medaillenkandidatin war die schwedische Europameisterin von 2016 über 5000 Meter Meraf Bahta, die allerdings später wegen Dopingmissbrauchs disqualifiziert wurde.

Der erste Kilometer mit der Rumänin Ancuța Bobocel an der Spitze war mit knapp 3:15 min nicht besonders schnell. Hier war das Feld entsprechend noch komplett zusammen. Doch bald übernahm die Israelin Lonah Chemtai Salpeter die Führung und mit einer leichten Temposteigerung fiel das Feld in kleinere Gruppen auseinander. Salpeter konnte sich zusammen mit Can und Bobocel absetzen. Allerdings lag eine sechsköpfige Verfolgergruppe nur wenige Sekunden zurück. Aus dieser Gruppe schlossen Krumins und Bahta zu den drei Spitzenreiterinnen auf. Dahinter folgten jeweils einzeln durch wenige Meter voneinander getrennt die Portugiesin Sara Moreira, die Deutsche Alina Reh und die Niederländerin Jip Vastenburg. Die Fünfergruppe vorne blieb zunächst zusammen, während Reh zu Moreira aufschloss. Wenige Sekunden zurück folgte eine Dreiergruppe mit Vastenburg, der Polin Katarzyna Rutkowska und der Britin Alice Wright. Bei Streckenhälfte verlor Bobocel, die später ganz aufgab, den Anschluss zu den Führenden.

Der Abstand der nun noch vier Spitzenreiterinnen auf Reh und Moreira bzw. Wright und Rutkowska vergrößerte sich im weiteren Verlauf mehr und mehr. Vastenburg war inzwischen zurückgefallen. Als nächste Läuferin verlor Bahta den Kontakt nach ganz vorne. Salpeter, Can und Krumins bildeten nun eine Dreierführungsgruppe. Moreira und Reh liefen weiterhin gemeinsam auf den Rängen fünf und sechs – Bahta war Vierte, Bobocel befand sich noch im Rennen. Als Siebte folgte Wright. Kurz vor der 7000-Meter-Marke hatte sich Salpeter leicht von ihren Konkurrentinnen abgesetzt. Krumins lag allerdings nur wenige Meter zurück, während Can nun Schwierigkeiten bekam und ganz abreißen lassen musste. Bahta war weiterhin Vierte. Reh folgte inzwischen alleine auf dem fünften Rang vor Wright, Moreira war zurückgefallen.

Das Rennen ging nun in die entscheidende Phase. Der Abstand zwischen Salpeter und Krumins blieb lange Zeit ziemlich konstant. Can verlor immer mehr an Boden. Sie musste zunächst die später disqualifizierte Bahta und schließlich auch Reh passieren lassen. Am Ende vergrößerte Lonah Chemtai Salpeter ihren Vorsprung auf fast zehn Sekunden und wurde Europameisterin vor Susan Krumins. Anstelle der zunächst drittplatzierten Bahta gewann Alina Reh schließlich Bronze vor Yasemin Can. Alice Wright wurde Fünfte vor der Schwedin Charlotta Fougberg und der Weißrussin Swjatlana Kudselitsch.

Weblinks und Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videolink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 10.000 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 29. März 2023
  2. Athletics - Progression of outdoor European records, 10.000 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 29. März 2023
  3. Alina Reh: „Ich sehe das als zusätzlichen Ansporn“, leichtathletik.de 14. Oktober 2020, abgerufen am 29. März 2023