Leichtathletik-Europameisterschaften 2018/Speerwurf der Männer

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Disziplin Speerwurf der Männer
Stadt Deutschland Berlin
Ort Olympiastadion Berlin
Teilnehmer 28 Athleten aus 18 Ländern
Wettkampfphase 8. August 2018 (Qualifikation)
9. August 2018 (Finale)
Medaillengewinner
Gold Gold Thomas Röhler (Deutschland GER)
Silbermedaillen Silber Andreas Hofmann (Deutschland GER)
Bronzemedaillen Bronze Magnus Kirt (Estland EST)
Das Berliner Olympiastadion am 9. August 2018

Der Speerwurf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 fand am 8. und am 9. August im Olympiastadion in der deutschen Hauptstadt Berlin statt.

In diesem Wettbewerb gab es einen deutschen Doppelsieg. Europameister wurde Thomas Röhler. Die Silbermedaille gewann Andreas Hofmann. Bronze ging an den Esten Magnus Kirt.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 98,48 m Tschechien Jan Železný Jena, Deutschland 25. Mai 1996[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 89,72 m Vereinigtes Konigreich Steve Backley EM Budapest, Ungarn 23. August 1998

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die größte Weite erzielte der deutsche Europameister Thomas Röhler im Finale mit 89,47 m, womit er 25 Zentimeter unter dem Rekord blieb. Zum Welt und Europarekord fehlten ihm 9,01 m.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

PB Persönliche Bestleistung
SB Persönliche Jahresbestleistung
verzichtet
x ungültig

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

28 Teilnehmer traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Sechs von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 82,00 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. Das Finalfeld wurde mit den sechs nächstplatzierten Sportlern (hellgrün unterlegt) auf zwölf Werfer aufgefüllt. So reichten für die Finalteilnahme schließlich 79,74 m.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tanel Laanmäe schied mit 78,13 m in der Qualifikation aus

8. August 2018, 13:00 Uhr MESZ

Platz Athlet Land Versuchsserie (m) Weite (m)
1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch
1 Marcin Krukowski Polen Polen 84,35 84,35 SB
2 Andreas Hofmann Deutschland Deutschland 82,36 82,36
3 Rolands Štrobinders Lettland Lettland 76,00 81,93 78,07 81,93
4 Edis Matusevičius Litauen Litauen 79,45 79,49 81,08 81,08
5 Antti Ruuskanen Finnland Finnland x 77,40 79,93 79,93
6 Petr Frydrych Tschechien Tschechien 77,02 74,55 79,74 79,74
7 Gatis Čakšs Lettland Lettland 78,13 x 75,94 78,13
8 Tanel Laanmäe Estland Estland 77,21 x x 77,21
9 Alexandru Novac Rumänien Rumänien 72,81 x 76,44 76,44
10 Vedran Samac Serbien Serbien x 75,89 75,67 75,89
11 Jurij Kuschniruk Ukraine Ukraine 72,17 71,36 73,79 73,79
12 Nicolás Quijera Spanien Spanien 73,27 x 71,04 73,27
13 Roberto Bertolini Italien Italien 71,94 71,64 x 71,94
14 Dejan Mileusnić Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina 67,16 x x 67,16

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

8. August 2018, 14:25 Uhr MESZ

Platz Athlet Land Versuchsserie (m) Weite (m)
1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch
1 Johannes Vetter Deutschland Deutschland 87,39 87,39
2 Thomas Röhler Deutschland Deutschland x 78,95 85,47 85,47
3 Cyprian Mrzygłód Polen Polen 80,52 83,85 83,85 PB
4 Magnus Kirt Estland Estland 83,15 83,15
5 Andrian Mardare Moldau Republik Moldau 78,63 80,46 80,31 80,46
6 Jakub Vadlejch Tschechien Tschechien x 80,28 x 80,28
7 Patriks Gailums Lettland Lettland 78,10 x 75,79 78,10 SB
8 Oliver Helander Finnland Finnland x x 76,64 76,64
9 Jaroslav Jílek Tschechien Tschechien 75,83 75,80 73,06 75,83
10 Sindri Hrafn Guðmundsson Island Island 72,40 74,91 74,13 74,91
11 Bartosz Osewski Polen Polen 73,56 73,37 74,80 74,80
12 Pawel Mjaleschka Belarus Belarus 73,55 x x 73,55
13 Jiannis Smalios Schweden Schweden x 68,61 72,09 72,09
14 Norbert Rivasz-Tóth Ungarn Ungarn x x 69,94 69,94

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thomas Röhler – nach dem
Olympiasieg nun der EM-Titel

9. August 2018, 20:22 Uhr MESZ

Platz Athlet Land Versuchsserie (m) Weite (m)
1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch
Thomas Röhler Deutschland Deutschland x 88,02 89,47 87,58 87,90 89,47
Andreas Hofmann Deutschland Deutschland 85,61 87,60 x x x 85,48 87,60
Magnus Kirt Estland Estland 85,96 x 82,84 81,67 82,46 84,81 85,96
4 Marcin Krukowski Polen Polen 77,83 76,04 84,55 83,28 82,84 x 84,55 SB
5 Johannes Vetter Deutschland Deutschland x 82,59 81,51 x 83,27 80,01 83,27
6 Antti Ruuskanen Finnland Finnland 80,13 x 80,38 x 81,70 x 81,70
7 Andrian Mardare Moldau Republik Moldau 81,54 x 80,41 x 80,33 x 81,54
8 Jakub Vadlejch Tschechien Tschechien 80,64 x x x x x 80,64
9 Cyprian Mrzygłód Polen Polen 76,97 78,21 80,20 nicht im Finale der
besten acht Werfer
80,20
10 Edis Matusevičius Litauen Litauen 77,64 76,66 x 77,64
11 Rolands Štrobinders Lettland Lettland 75,76 76,59 x 76,59
12 Petr Frydrych Tschechien Tschechien 72,79 x x 72,79

Zu den Favoriten gehörten unter anderem die drei deutschen Teilnehmer. Johannes Vetter trat als amtierender Weltmeister an und hatte in der Qualifikation mit der größten Weite überzeugt. Thomas Röhler war der Olympiasieger von 2016 und Andreas Hofmann hatte in dieser Saison bereits ausgezeichnete Ergebnisse erzielt. Darüber hinaus waren der tschechische Vizeweltmeister von 2017 und Weltmeister von 2013 Jakub Vadlejch, sein Landsmann Petr Frydrych als WM-Dritter von 2017, der finnische Europameister von 2014 Antti Ruuskanen sowie der Pole Marcin Krukowski mit der drittbesten Qualifikationsweite stark einzuschätzen.

Nach dem ersten Durchgang führte etwas überraschend der Este Magnus Kirt, der 85,96 m erzielt hatte, vor Hofmann mit 85,61 m. In Runde zwei übernahm Röhler mit einem Wurf auf 88,02 m die Führung. Hofmann steigerte sich auf 87,60 m und blieb damit Zweiter. Röhler verbesserte sich im nächsten Durchgang auf 89,47 m. Krukowski warf 84,55 m und war damit Vierter hinter Kirt. Vetter, der Probleme hatte, seine Leistungsmöglichkeiten abzurufen, lag mit 82,59 m auf Platz fünf.

In den drei Finaldurchgängen der besten acht Werfer gab es nur noch kleinere Veränderungen. Ruuskanen verbesserte sich mit 81,70 m auf Rang sechs. Vetter steigerte seine beste Weite auf 83,27 m, was an seiner Position jedoch nichts änderte. So wurde Thomas Röhler nach seinem Olympiasieg 2016 nun auch Europameister. Andreas Hofmann gewann die Silbermedaille vor Magnus Kirt und Marcin Krukowski. Weltmeister Johannes Vetter belegte Rang fünf vor dem Europameister von 2014 Antti Ruuskanen.

Weblinks und Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Javelin throw - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 28. März 2023