Leichtathletik-Europameisterschaften 2018/Kugelstoßen der Frauen

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Disziplin Kugelstoßen der Frauen
Stadt Deutschland Berlin
Ort Olympiastadion Berlin
Teilnehmerinnen 23 Athletinnen aus 14 Ländern
Wettkampfphase 7. August 2018 (Qualifikation)
8. August 2018 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Gold Gold Paulina Guba (Polen POL)
Silbermedaillen Silber Christina Schwanitz (Deutschland GER)
Bronzemedaillen Bronze Aljona Dubizkaja (Belarus BLR)
Das Berliner Olympiastadion am 9. August 2018

Das Kugelstoßen der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 fand am 7. und 8. August im Olympiastadion in der deutschen Hauptstadt Berlin statt.

Europameisterin wurde die Polin Paulina Guba. Die Deutsche Christina Schwanitz gewann die Silbermedaille. Bronze ging an die Belarussin Aljona Dubizkaja.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 22,63 m Sowjetunion Natalja Lissowskaja Moskau, Sowjetunion (heute Russland) 7. Juni 1987[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 21,69 m Ukraine Wita Pawlysch EM Budapest, Ungarn 20. August 1998

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die größte Weite erzielte die polnische Europameisterin Paulina Guba im sechsten Versuch des Finales mit 19,33 m, womit sie 2,36 m unter dem Rekord blieb. Zum Welt- und Europarekord fehlten ihr 3,30 m.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

PB Persönliche Bestleistung
SB Persönliche Jahresbestleistung
NU23R Nationaler U23-Rekord
verzichtet
x ungültig

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

7. August 2018, 10:10 Uhr MESZ

23 Wettbewerberinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Elf von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 17,20 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. Das Finalfeld wurde mit der nächstplatzierten Sportlerin (hellgrün unterlegt) auf zwölf Athletinnen aufgefüllt. So reichten für die Finalteilnahme schließlich 17,17 m.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Melissa Boekelman schied mit 16,90 m in der Qualifikation aus
Platz Athletin Land Versuchsserie (m) Weite (m)
1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch
1 Aljona Dubizkaja Belarus Belarus 18,67 18,67
2 Paulina Guba Polen Polen 18,66 18,66
3 Radoslawa Mawrodiewa Bulgarien Bulgarien x 17,87 17,87
4 Fanny Roos Schweden Schweden 17,71 17,71
5 Alina Kenzel Deutschland Deutschland 17,13 17,46 17,46
6 Sara Gambetta Deutschland Deutschland 17,23 17,23
7 Melissa Boekelman Niederlande Niederlande 16,90 x 16,78 16,90
8 Olha Holodna Ukraine Ukraine x 16,69 x 16,69
9 Markéta Červenková Tschechien Tschechien 15,71 16,19 16,62 16,62
10 Divine Oladipo Vereinigtes Konigreich Großbritannien 15,28 15,78 15,35 15,78
11 Eliana Bandeira Portugal Portugal 15,09 x 15,18 15,18
12 Ieva Zarankaitė Litauen Litauen 15,13 x 14,81 15,13

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

16,04 m reichten Senja Mäkitörmä nicht für den Einzug ins Finale
Platz Athletin Land Versuchsserie (m) Weite (m)
1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch
1 Christina Schwanitz Deutschland Deutschland 18,83 18,83
2 Klaudia Kardasz Polen Polen 17,15 18,00 18,00
3 Wiktoryja Kolb Belarus Belarus 17,36 17,36
4 Amelia Strickler Vereinigtes Konigreich Großbritannien 16,15 17,31 17,31 PB
5 Sophie McKinna Vereinigtes Konigreich Großbritannien 17,24 17,24
6 Alena Abramtschuk Belarus Belarus 16,86 17,17 17,12 17,17
7 Úrsula Ruiz Spanien Spanien 17,06 x 16,77 17,06 SB
8 Dimitriana Surdu Moldau Republik Moldau 16,17 16,66 16,87 16,87
9 Wiktorija Klotschko Ukraine Ukraine 15.05 15.96 16,27 16,27
10 Frida Åkerström Schweden Schweden 16,17 x 16,20 16,20
11 Senja Mäkitörmä Finnland Finnland 16,04 15,50 x 16,04

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Überraschungseuropameisterin Paulina Guba

8. August 2018, 20:09 Uhr MESZ

Platz Athletin Land Versuchsserie (m) Weite (m)
1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch
Paulina Guba Polen Polen 18,77 18,77 x 18,49 19,02 19,33 19,33
Christina Schwanitz Deutschland Deutschland 19,19 19,08 x 18,86 x 18,98 19,19
Aljona Dubizkaja Belarus Belarus 18,59 18,75 18,57 x 18,81 x 18,81
4 Klaudia Kardasz Polen Polen 16,82 17,96 x x 18,38 18,48 18,48 NU23R
5 Sara Gambetta Deutschland Deutschland 16,44 18,09 17,53 17,74 17,39 18,13 18,13 SB
6 Radoslawa Mawrodiewa Bulgarien Bulgarien 18,03 x x 17,86 x x 18,03
7 Sophie McKinna Vereinigtes Konigreich Großbritannien 17,58 17,29 17,03 17,65 17,29 17,69 17,69
8 Wiktoryja Kolb Belarus Belarus 16,93 17,50 17,30 x 17,04 17,27 17,50
9 Alina Kenzel Deutschland Deutschland 17,26 x x nicht im Finale der
besten acht Athletinnen
17,26
10 Amelia Strickler Vereinigtes Konigreich Großbritannien 16,43 16,13 17,15 17,15
11 Fanny Roos Schweden Schweden 17,03 17,09 16,90 17,09
12 Alena Abramtschuk Belarus Belarus 16,90 x x 16.90

In diesem Wettbewerb gab es nur einen kleinen Kreis von Favoritinnen. Die in der Vergangenheit international immer wieder weit oben platzierte Ungarin Anita Márton war nicht unter den Teilnehmerinnen. So war es vor allem die deutsche Weltmeisterin von 2015 und Europameisterin von 2014 / 2016 Christina Schwanitz, die als Favoritin gehandelt wurde. Sie war allerdings nach der Geburt ihrer Zwillinge noch nicht wieder auf dem Leistungsniveau von 2015. Eine Konkurrentin war die Belarussin Aljona Dubizkaja, die bei den großen internationalen Meisterschaften der letzten Jahre immer wieder Platzierungen zwischen sechs und acht erreicht hatte. Drittbeste Athletin in der Qualifikation war die Polin Paulina Guba.

Der Wettbewerb erreichte nicht das Niveau früherer Jahre. Die Zeit der übermächtigen Kugelstoßerinnen aus den sogenannten Ostblockstaaten war zunächst einmal vorüber. Athletinnen aus Russland waren nicht am Start, vielleicht trugen auch verbesserte Dopingkontrollen mit zu der Entwicklung bei. Dieser Trend war jedenfalls nicht neu.

Schwanitz war mit 19,19 m im ersten Durchgang die einzige Athletin, der ein Stoß über neunzehn Meter gelang. Zweite war Guba mit 18,77 m vor Dubizkaja mit 18,59 m. Ansonsten übertraf nur noch die Bulgarin Radoslawa Mawrodiewa mit ihrem Stoß auf 18,03 m die 18-Meter-Marke. In Runde zwei wiederholte Guba exakt ihre Weite aus dem ersten Durchgang. Wieder war Schwanitz mit 19,08 m die einzige Teilnehmerin mit einer Weite jenseits von neunzehn Metern. Dubizkaja steigerte sich auf 18,75 m und lag damit nur noch zwei Zentimeter hinter Guba. Die Deutsche Sara Gambetta verbesserte sich auf 18,09 m und nahm damit Position vier ein. Durchgang drei brachte lediglich eine Veränderung auf den hinteren Rängen.

Im fünften Durchgang gab es dann wieder einige Verbesserungen. Guba übertraf mit 19,02 m als zweite Kugelstoßerin in dieser Konkurrenz die 10-Meter-Marke. Dubizkaja steigerte sich auf 18,81 m. Die beiden Athletinnen blieben aber zunächst auf ihren Positionen wie vorher. Die Polin Klaudia Kardasz erzielte nun 18,38 m und verdrängte Gambetta damit auf den fünften Platz. Die Entscheidung fiel im letzten Durchgang. Zunächst steigerten sich Sara Gambetta auf 18,13 m und Klaudia Kardasz auf 18,48 m, womit sie ihre Ränge fünf bzw. vier festigten. Dann gelangen Paulina Guba 19,33 m und sie wurde überraschend Europameisterin, denn Schwanitz konnte nicht mehr kontern. Damit gewann Christina Schwanitz Silber. Aljona Dubizkaja blieb schließlich auf dem Bronzerang. Sechste wurde Radoslawa Mawrodiewa.

Weblinks und Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videolink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Shot Put - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 31. März 2023