Leichtathletik-Europameisterschaften 2018/400 m Hürden der Männer

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Disziplin 400-Meter-Hürdenlauf der Männer
Stadt Deutschland Berlin
Ort Olympiastadion Berlin
Teilnehmer 37 Athleten aus 23 Ländern
Wettkampfphase 6. August 2018 (Vorläufe)
7. August 2018 (Halbfinale)
9. August 2018 (Finale)
Medaillengewinner
Gold Gold Karsten Warholm (Norwegen NOR)
Silbermedaillen Silber Yasmani Copello (Turkei TUR)
Bronzemedaillen Bronze Thomas Barr (Irland IRL)
Das Berliner Olympiastadion am 9. August 2018

Der 400-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 fand vom 6. bis 9. August im Olympiastadion in der deutschen Hauptstadt Berlin statt.

Europameister wurde der Norweger Karsten Warholm. Er siegte vor dem Türken Yasmani Copello. Der Ire Thomas Barr gewann die Bronzemedaille.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 46,78 s Vereinigte Staaten Kevin Young OS Barcelona, Spanien 6. August 1992[1]
Europarekord 47,37 s Frankreich Stéphane Diagana Lausanne, Schweiz 5. Juli 1995[2]
Meisterschaftsrekord 47,48 s Deutschland Harald Schmid EM Athen, Griechenland 8. September 1982

Der bereits seit 1982 bestehende EM-Rekord wurde auch bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte der norwegische Europameister Karsten Warholm im Finale mit 47,64 s, womit er sechzehn Hundertstelsekunden über dem Rekord blieb. Zum Europarekord fehlten ihm 27 Hundertstelsekunden, zum Weltrekord 86 Hundertstelsekunden.

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Finale am 9. August wurden zwei neue Landesrekorde aufgestellt:

Durchführung des Wettbewerbs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die elf schnellsten Hürdensprinter der Jahresbestenliste – in den Halbfinalresultaten mit ‡ markiert – mussten in den Vorläufen noch nicht antreten. Sie waren automatisch für das Halbfinale qualifiziert und griffen erst dort in den Wettkampf ein.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

NR Nationaler Rekord
NU23R Nationaler U23-Rekord
EU23ER Europäischer U23-Rekord
PB Persönliche Bestleistung
SB Persönliche Jahresbestleistung
DNF Wettkampf nicht beendet (did not finish)
DNS nicht am Start (did not start)
einer der elf schnellsten Sprinter der Jahresbestenliste (Markierung verwendet im Halbfinale)

Vorläufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus den vier Vorläufen qualifizierten sich die jeweils beiden Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die fünf Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Halbfinale.

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

6. August 2018, 17:05 Uhr MESZ

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 8 Maksims Sinčukovs Lettland Lettland 50,39 SB
2 5 Jaak-Heinrich Jagor Estland Estland 50,47
3 6 Alexander Skorobogatko Authorised Neutral Athletes Authorised Neutral Athletes 50,74
4 3 Dany Brand Schweiz Schweiz 50,82 SB
5 7 Nick Smidt Niederlande Niederlande 50,96
6 4 Martin Tuček Tschechien Tschechien 51,63
DNS 2 Dai Greene Vereinigtes Konigreich Großbritannien

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sebastian Rodger schied als Fünfter seines Vorlaufs aus

6. August 2018, 17:12 Uhr MESZ

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 7 Muhammad Kounta Frankreich Frankreich 50,60
2 4 Martin Kučera Slowakei Slowakei 50,75
3 8 Danylo Danylenko Ukraine Ukraine 51,02
4 5 Jakub Mordyl Polen Polen 51,15
5 3 Sebastian Rodger Vereinigtes Konigreich Großbritannien 51,30
6 6 Aleix Porras Spanien Spanien 51,69

Vorlauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

6. August 2018, 17:19 Uhr MESZ

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 6 Victor Coroller Frankreich Frankreich 50,10
2 4 Alain-Hervé Mfomkpa Schweiz Schweiz 50,34
3 5 Emir Bekrić Serbien Serbien 50,46 SB
4 7 Máté Koroknai Ungarn Ungarn 50,70
5 3 Michal Brož Tschechien Tschechien 50,74
6 2 Diogo Mestren Portugal Portugal 52,65
7 8 Andrea Ercolani Volta San Marino San Marino 53,86

Vorlauf 4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

6. August 2018, 17:25 Uhr MESZ

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 8 Denys Netschyporenko Ukraine Ukraine 50,26 SB
2 7 Tibor Koroknai Ungarn Ungarn 50,34
3 4 José Reynaldo Bencosme de Leon Italien Italien 50,80
4 6 Vít Müller Tschechien Tschechien 51,00
5 5 Isak Andersson Schweden Schweden 51,18
6 3 Hrvoje Čukman Kroatien Kroatien 52,91

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils beiden Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die beiden Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Finale. Die elf Jahresschnellsten – mit ‡ markiert, die automatisch für das Halbfinale qualifiziert waren, griffen jetzt in das Geschehen ein.

Lauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um eine Hun­dert­stel­se­kun­de verpasste Luke Campbell den Einzug ins Finale

7. August 2018, 19:55 Uhr MESZ

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 6 Karsten Warholm Norwegen Norwegen 48,67
2 4 Patryk Dobek Polen Polen 48,75 SB
3 3 Luke Campbell Deutschland Deutschland 49,20
4 5 Victor Coroller Frankreich Frankreich 49,34 SB
5 7 José Reynaldo Bencosme de Leon Italien Italien 49,86
6 2 Michal Brož Tschechien Tschechien 50,31
7 8 Jaak-Heinrich Jagor Estland Estland 50,41
8 1 Emir Bekrić Serbien Serbien 50,96

Lauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tibor Koroknai schied als Fünfter seines Halbfinals aus

7. August 2018, 19:55 Uhr MESZ

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 6 Rasmus Mägi Estland Estland 48,80 SB
2 4 Ludvy Vaillant Frankreich Frankreich 48,88
3 3 Timofei Tschaly Authorised Neutral Athletes Authorised Neutral Athletes 48,89 SB
4 5 Sergio Fernández Spanien Spanien 49,19 SB
5 7 Tibor Koroknai Ungarn Ungarn 49,24 PB
6 1 Martin Kučera Slowakei Slowakei 50,30 PB
7 2 Maksims Sinčukovs Lettland Lettland 50,33 NU23R
8 8 Alain-Hervé Mfomkpa Schweiz Schweiz 50,71

Lauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jack Greene – ausgeschieden als Sechster des dritten Semifinals

7. August 2018, 19:55 Uhr MESZ

Platz Bahn Athlet Land Zeit (s)
1 6 Yasmani Copello Turkei Türkei 48,88
2 5 Thomas Barr Irland Irland 49,10
3 3 Lorenzo Vergani Italien Italien 49,41
4 8 Muhammad Kounta Frankreich Frankreich 49,58
5 2 Máté Koroknai Ungarn Ungarn 49,77 PB
6 4 Jack Green Vereinigtes Konigreich Großbritannien 49,84
7 1 Denys Netschyporenko Ukraine Ukraine 50,27
DNF 7 Alexander Skorobogatko Authorised Neutral Athletes Authorised Neutral Athletes

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

400-Meter-Hürdenfinale: Europameister Karsten Warholm (rechts) und der viertplatzierte Ludvy Vaillant

9. August 2018, 20:15 Uhr MESZ

Platz Bahn Athlet Land Zeit (s)
6 Karsten Warholm Norwegen Norwegen 47,64 NR/EU23R
4 Yasmani Copello Turkei Türkei 47,81 NR
8 Thomas Barr Irland Irland 48,31 SB
4 7 Ludvy Vaillant Frankreich Frankreich 48,42 PB
5 3 Patryk Dobek Polen Polen 48,59 SB
6 5 Rasmus Mägi Estland Estland 48,75 SB
7 2 Sergio Fernández Spanien Spanien 48,98 SB
8 1 Timofei Tschaly Authorised Neutral Athletes Authorised Neutral Athletes 49,41

Topfavoriten waren die beiden Athleten, die bei den letzten Weltmeisterschaften die Ränge eins und zwei belegt hatten: Weltmeister Karsten Warholm aus Norwegen und Vizeweltmeister Yasmani Copello, der Titelverteidiger aus der Türkei. In den Halbfinals hatte sich angedeutet, dass die Leistungsdichte hoch war und die Konkurrenten für den Kampf um die weiteren vorderen Platzierungen eng zusammenlagen. Der Pole Patryk Dobek hatte dort die zweitschnellste Zeit nach Warholm erzielt, Rasmus Mägi aus Estland war Drittschnellster, der Franzose Ludvy Vaillant folgte zeitgleich mit Copello nur knapp dahinter. Auch der unter neutraler Flagge startende Timofei Tschaly war unter 49 Sekunden geblieben.

Das Rennen entwickelte sich am Ende zu dem erwarteten Zweikampf. Karsten Warholm setzte sich mit einem neuen U23-Europarekord in 47,64 s durch. Diese Zeit stellte gleichzeitig einen neuen norwegischen Landesrekord dar. Yasmani Copello wurde siebzehn Hundertstelsekunden hinter dem Norweger Vizeeuropameister und blieb damit ebenfalls unter der 48-Sekunden-Marke. Auch mit seiner Leistung stellte er einen neuen Landesrekord auf. Das Niveau hinter diesen beiden Athleten war ebenfalls hoch. Der Ire Thomas Barr wurde in 48,31 Sekunden überraschender Dritter. Ludvy Vaillant verpasste Bronze nur um etwas mehr als eine Zehntelsekunde. Patryk Dobek kam auf den fünften Platz vor Rasmus Mägi. Der Spanier Sergio Fernández belegte Rang sieben, Timofei Tschaly wurde Achter.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videolink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 400 m Hurdles - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 27. März 2023
  2. Athletics - Progression of outdoor European records, 400 m Hurdles - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 27. März 20232