Leichtathletik-Europameisterschaften 2018/400 m der Männer

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Disziplin 400-Meter-Lauf der Männer
Stadt Deutschland Berlin
Ort Olympiastadion Berlin
Teilnehmer 39 Athleten aus 24 Ländern
Wettkampfphase 7. August 2018 (Vorläufe)
8. August 2018 (Halbfinale)
10. August 2018 (Finale)
Medaillengewinner
Gold Gold Matthew Hudson-Smith (Vereinigtes Konigreich GBR)
Silbermedaillen Silber Kevin Borlée (Belgien BEL)
Bronzemedaillen Bronze Jonathan Borlée (Belgien BEL)
Das Berliner Olympiastadion am 9. August 2018

Der 400-Meter-Lauf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 fand vom 7. bis zum 10. August im Olympiastadion in der deutschen Hauptstadt Berlin statt.

Europameister wurde der Brite Matthew Hudson-Smith. Silber und Bronze gingen an ein Bruderpaar aus Belgien. Kevin Borlée wurde Zweiter, Jonathan Borlée kam auf den dritten Platz.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 43,03 s Sudafrika Wayde van Niekerk OS Rio de Janeiro, Brasilien 14. August 2016[1]
Europarekord 44,33 s Deutschland Demokratische Republik 1949 Thomas Schönlebe WM Rom, Italien 3. September 1987[2]
Meisterschaftsrekord 44,52 s Vereinigtes Konigreich Iwan Thomas EM Budapest, Ungarn 21. August 1998

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte der spätere Europameister Matthew Hudson-Smith aus Großbritannien im Halbfinale mit 44,76 s, womit er 24 Hundertstelsekunden über dem Rekord blieb. Zum Europarekord fehlten ihm 43 Hundertstelsekunden, zum Weltrekord 1,73 s.

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Vorläufen am 7. August gab es zwei neue Landesrekorde, die beide im Halbfinale am 8. August weiter verbessert wurden:

Durchführung des Wettbewerbs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die neun schnellsten 400-Meter-Läufer der Jahresbestenliste – in den Halbfinal-Resultaten mit ‡ markiert – mussten in den Vorläufen noch nicht antreten. Sie waren automatisch für das Halbfinale qualifiziert und griffen erst dort in den Wettkampf ein.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

NR Nationaler Rekord
PB Persönliche Bestleistung
SB Persönliche Jahresbestleistung
einer der zwölf schnellsten Sprinter der Jahresbestenliste (Markierung verwendet im Halbfinale)

Vorläufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus den vier Vorläufen qualifizierten sich die jeweils drei Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die drei Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Halbfinale.

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

7. August 2018, 10:35 Uhr Ortszeit

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 8 Kevin Borlée Belgien Belgien 45,29 SB
2 6 Ricardo dos Santos Portugal Portugal 45,55 NR
3 7 Witalij Butrym Ukraine Ukraine 45,82 SB
4 2 Pavel Maslák Tschechien Tschechien 45,83
5 3 Yavuz Can Turkei Türkei 46,58
6 1 Christopher O’Donnell Irland Irland 46,81 SB
7 5 Mateo Ružić Kroatien Kroatien 47,32
8 4 Jessy Franco GibraltarGibraltar Gibraltar 48,12 PB

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dariusz Kowaluk erreichte nach Platz fünf in seinem Vorlauf nicht die nächste Runde

7. August 2018, 10:42 Uhr Ortszeit

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 8 Jonathan Borlée Belgien Belgien 45,19 SB
2 7 Matteo Galvan Italien Italien 45,48 SB
3 6 Jānis Leitis Lettland Lettland 45,56 NR
4 4 Samuel García Spanien Spanien 45,63
5 3 Dariusz Kowaluk Polen Polen 46,18
6 5 Stanislaw Senyk Ukraine Ukraine 47,10
7 2 Franko Burraj Albanien Albanien 47,56

Vorlauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Patrik ;Šorm – hier in Linz – reichte sein fünfter Rang im dritten Vorlauf nicht für die Halbfinalteilnahme

7. August 2018, 10:49 Uhr Ortszeit

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 1 Dylan Borlée Belgien Belgien 45,84
2 7 Robert Parge Rumänien Rumänien 45,99
3 8 Martyn Rooney Vereinigtes Konigreich Großbritannien 46,27
4 6 Oleksij Posdnjakow Ukraine Ukraine 46,47
5 4 Patrik Šorm Tschechien Tschechien 46,52
6 2 Johannes Trefz Deutschland Deutschland 46,53
7 5 Tony Nõu Estland Estland 47,19
8 3 Joel Burgunder Schweiz Schweiz 48,78

Vorlauf 4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michal Desenský – hier als Zweiter in einem Staffelrennen – kam als Fünfter seines Vorlaufs nicht ins Halbfinale

7. August 2018, 10:56 Uhr Ortszeit

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 6 Dwayne Cowan Vereinigtes Konigreich Großbritannien 45,75
2 5 Donald Blair-Sanford Israel Israel 46,00
3 3 Patrick Schneider Deutschland Deutschland 46,15
4 4 Łukasz Krawczuk Polen Polen 46,17
5 7 Michal Desenský Tschechien Tschechien 47,68
6 2 Erik Martinsson Schweden Schweden 46,87
7 8 Batuhan Altıntaş Turkei Türkei 46,91

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils beiden Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die beiden Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Finale. Die neun Jahresschnellsten – mit ‡ markiert, die automatisch für das Halbfinale qualifiziert waren, griffen jetzt in das Geschehen ein.

Lauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Matteo Galvan verfehlte als Dritter seines Halbfinallaufs das Finale nur um drei Hundertstelsekunden

8. August 2018, 19:30 Uhr MESZ

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 4 Matthew Hudson-Smith Vereinigtes Konigreich Großbritannien 44,76
2 5 Jonathan Borlée Belgien Belgien 44,87 SB
3 7 Ricardo dos Santos Portugal Portugal 45,14 NR
4 6 Matteo Galvan Italien Italien 45,17 SB
5 2 Dwayne Cowan Vereinigtes Konigreich Großbritannien 45,45 SB
6 3 Lucas Búa Spanien Spanien 45,48
7 8 Pavel Maslák Tschechien Tschechien 45,59 SB
8 1 Łukasz Krawczuk Polen Polen 45,78 SB

Lauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Patrick Schneider schied als Achter seines Halbfinallaufs aus

8. August 2018, 19:37 Uhr MESZ

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 5 Karol Zalewski Polen Polen 45,11 PB
2 4 Óscar Husillos Spanien Spanien 45,17
3 5 Rabah Yousif Vereinigtes Konigreich Großbritannien 45,30 SB
4 3 Davide Re Italien Italien 45,53
5 8 Jānis Leitis Lettland Lettland 45,53 NR
6 7 Dylan Borlée Belgien Belgien 45,63
7 1 Robert Parge Rumänien Rumänien 46,07
8 2 Patrick Schneider Deutschland Deutschland 46,58

Lauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein vierter Platz im dritten Halbfinallauf reichte Liemarvin Bonevacia nicht für den Finaleinzug

8. August 2018, 19:44 Uhr MESZ

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 5 Karsten Warholm Norwegen Norwegen 44,91 SB
2 6 Luka Janežič Slowenien Slowenien 44,93 SB
3 3 Kevin Borlée Belgien Belgien 45,07 SB
4 4 Liemarvin Bonevacia Niederlande Niederlande 45,39
5 7 Donald Blair-Sanford Israel Israel 45,68
6 1 Martyn Rooney Vereinigtes Konigreich Großbritannien 45,73 SB
7 8 Samuel García Spanien Spanien 45,87
8 2 Witalij Butrym Ukraine Ukraine 46,01

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zieleinlauf des 400-m-Finales

10. August 2018, 21:05 Uhr MESZ

Platz Bahn Athlet Land Zeit (s)
3 Matthew Hudson-Smith Vereinigtes Konigreich Großbritannien 44,78
1 Kevin Borlée Belgien Belgien 45,13
4 Jonathan Borlée Belgien Belgien 45,19
4 5 Karol Zalewski Polen Polen 45,34
5 7 Luka Janežič Slowenien Slowenien 45,43
6 8 Óscar Husillos Spanien Spanien 45,61
7 2 Ricardo dos Santos Portugal Portugal 45,78
8 6 Karsten Warholm Norwegen Norwegen 46,68

Vier Läufer hatten im Halbfinale die 45-Sekunden-Marke unterboten, sodass sich ein enges Finale andeutete. Der Brite Matthew Hudson-Smith, Vizeeuropameister von 2014, hatte mit 44,76 s die schnellste Zeit vorgelegt. Zweitschnellster mit 45,87 s war der Belgier Jonathan Borlée, Olympiasechster von 2016. Der norwegische 400 Meter Hürden-Weltmeister von 2017 Karsten Warholm hatte 44,91 s erzielt, der Slowene Luka Janežič war nur zwei Hundertstelsekunden langsamer. Aber zu rechnen war auch mit dem Belgier Kevin Borlée, dem zweiten der Borlée-Brüder – Olympiafünfter von 2016 und EM-Vierter von 2016. Auch die drei weiteren Finalteilnehmer Karol Zalewski aus Polen – 45,11 s, Ricardo dos Santos aus Portugal – 45,14 s – und der Spanier Óscar Husillos – 45,14 s – waren in den Halbfinalläufen nahe an der 45-Sekunden-Marke geblieben.

Im Finale lag Hudson-Smith nach halber Distanz an der Spitze. Mit einer deutlichen Führung kam er auf die Zielgerade. Hinter dem Briten ging es enger zu. Zweiter war Jonathan Borlée, Dritter Zalewski. Der Abstand zu Matthew Hudson-Smith war von keinem der Läufer mehr wettzumachen. Der Brite gewann das Rennen mit klarem Vorsprung. Eine starke Schlussgerade lief Kevin Borlée, der damit noch die Silbermedaille eroberte. Sein Bruder Jonathan wurde sechs Hundertstelsekunden dahinter Dritter vor Karol Zalewski und Luka Janežič. Óscar Husillos kam auf Rang sechs vor Ricardo dos Santos. Karsten Warholm konnte nicht an seine starke Leistung aus dem Halbfinale anknüpfen und belegte den achten Platz. Er war tags zuvor Europameister über 400 Meter Hürden geworden und die zahlreichen Rennen bis zu diesem 400-Meter-Finale hatten ihn wohl doch zu viel Kraft gekostet.

Weblinks und Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videolink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor European records, 400 m - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 26. März 2023
  2. Athletics - Progression of outdoor world records, 400 m - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 26. März 2023