Mockrehna

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Wappen Deutschlandkarte
Mockrehna
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Mockrehna hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 31′ N, 12° 49′ OKoordinaten: 51° 31′ N, 12° 49′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Nordsachsen
Höhe: 99 m ü. NHN
Fläche: 115,82 km2
Einwohner: 5011 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner je km2
Postleitzahl: 04862
Vorwahlen: 034244, 03421 (Klitzschen), 034221 (Langenreichenbach)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: TDO, DZ, EB, OZ, TG, TO
Gemeindeschlüssel: 14 7 30 190
Gemeindegliederung: 9 Ortschaften
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Unterdorf 4
04862 Mockrehna
Website: www.mockrehna.de
Bürgermeister: Peter Klepel
Lage der Gemeinde Mockrehna im Landkreis Nordsachsen
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Karte

Mockrehna ist eine verwaltungsgemeinschaftsfreie Gemeinde im Landkreis Nordsachsen im Freistaat Sachsen. Sie ist eine der flächenmäßig größten Gemeinden im Kreis.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt im nördlichen Teil Sachsens, südlich der Dübener Heide, ungefähr auf halber Strecke zwischen den Städten Eilenburg (15 km) und Torgau (15 km).

Ortsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrere Ortsteile werden im Jahr 1201 in einer Besitzurkunde des Augustinerklosters auf dem Petersberg bei Halle durch Papst Innozenz III. erstmals erwähnt. Nach dem Wiener Kongress im Jahr 1815 kommt das Gebiet zu Preußen und wird dem Kreis Torgau zugeordnet. Im Zuge der sächsischen Gemeindegebietsreform schlossen sich am 1. März 1994 die bis dahin selbständigen Gemeinden Audenhain, Langenreichenbach und Klitzschen zur Großgemeinde Audenhain zusammen[2], die sich am 1. Januar 1999 mit Mockrehna, Schöna, Strelln, Wildenhain und Wildschütz zur jetzigen Gemeinde Mockrehna vereinigte.[3]

Der Name des Ortes Mockrehna, als Teil der Gemeinde Mockrehna, hat seinen Ursprung im slawischen Mokrechna (dt.: Sumpflandschaft) und bezeichnet die Gegebenheiten bei der Besiedlung durch slawische Stämme. Reste dieser Moorlandschaft sind noch im „Zadlitzbruch“ und dem „Wildenhainer Bruch“ im nahegelegenen Naturpark „Dübener Heide“ vorhanden. Im Laufe der Zeit wurde das Gebiet zwischen Mulde und Elbe systematisch entwässert, sodass heute in der Umgebung von Mockrehna eine Flächennutzung durch Land- und Forstwirtschaft im Vordergrund steht.

Eine gewisse Bekanntheit erlangte Mockrehna in weiten Teilen der DDR durch die Ansiedlung eines Großschlachtbetriebes für Geflügel durch das Kombinat Industrielle Mast (KIM), heute als Alfra Geflügel- und Tiefkühlfeinkost GmbH Teil der Sprehe-Gruppe, im Jahre 1972. Der Betrieb war für die Versorgung der südlichen Bezirke der Republik (DDR) mit Geflügelprodukten (hauptsächlich Broiler) zuständig. Diese Ansiedlung führte zum Bau einer Plattenbausiedlung mit 170 Wohneinheiten und zur Erschließung von Flächen zum Bau von Eigenheimen. Die dadurch ausgelöste Veränderung in der Struktur von Bebauung und Bewohnern führte zum Verlust des zuvor stark dörflich geprägten Charakters des Ortes. Lediglich das Unterdorf mit seinen traditionellen Dreiseitenhöfen spiegelt diesen noch wider. Allerdings ist auch hier ein Rückgang der häuslichen Viehzucht und landwirtschaftlichen Nutzung dieser Gebäude zu verzeichnen.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 2000 Stichtag 31. Dezember):

Jahr 1990* 2000 2005 2006 2007 2008 2012 2013
Einwohner 5.851 5.551 5.551 5.468 5.482 5.444 5.084 5.027

* 3. Oktober

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 mit einer Wahlbeteiligung von 64,3 % (2014: 50,8 %) verteilen sich die 18 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

Partei / Liste Stimmenanteil +/− %p Sitze +/−
Freie Wählergemeinschaft 64,6 % + 16,3 % 12 + 3
CDU 27,5 % − 7,0 5 − 2
LINKE 7,9 % − 1,9 1 ± 0

SPD (2014: 1 Sitz) und FDP sind nicht angetreten.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister ist seit 2006 Peter Klepel.

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2020 Peter Klepel Klepel 61,6
2015 79,0
2006 71,8

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein wichtiger Bestandteil der Gemeinde ist der Grund- und Mittelschulstandort im Ortsteil Mockrehna, der 1960 als Georg-Schumann-Oberschule gegründet wurde. Bis Ende 2011 wurde die Schule für etwa zwölf Millionen Euro, zum Teil aus EFRE- und Landesmitteln, neu-, um- und ausgebaut. Neben der Mittelschule, die saniert wurde, entstand eine Zweifeldersporthalle, ein Erweiterungsbau sowie ein Verbindungsbau. In Mockrehna lernen heute 370 Schüler der Oberschule (ehemalige Mittelschule) und 164 Schüler der Grundschule (2012/13).

Gedenkstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Grabstätte auf dem Friedhof des Ortsteiles Klitzschen erinnert an den kommunistischen NS-Gegner Otto Hennicke, der 1942 in Halle von der Gestapo ermordet wurde.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beil im Kirchturm
Gut Mockrehna

Naturschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bundesstraße 87 sowie die Bahnstrecke Halle–Cottbus führen durch das Gemeindegebiet. Der Bahnhof Mockrehna liegt an der vorgenannten Verbindung, die Linie S4 der S-Bahn Mitteldeutschland hält hier. Die Verbindung nach Schildau wurde seit 1971 nicht mehr befahren und ist abgebaut.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gottfried Hientzsch (1787–1856), Musikpädagoge
  • Alfred Erich Hoche (1. August 1865 – 16. Mai 1943), Psychiater
  • Christine Ebersbach (* 1954), im Ortsteil Strelln geborene Grafikerin und Malerin

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mockrehna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
  2. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999