Bistroff

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bistroff
Bistroff (Frankreich)
Bistroff (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle
Kanton Sarralbe
Gemeindeverband Saint-Avold Synergie
Koordinaten 49° 0′ N, 6° 43′ OKoordinaten: 49° 0′ N, 6° 43′ O
Höhe 245–315 m
Fläche 19,28 km²
Einwohner 306 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 16 Einw./km²
Postleitzahl 57660
INSEE-Code

Vorlage:Infobox Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

Kirche St. Mauritius (Saint-Maurice)
Nistende Weißstörche

Bistroff (deutsch Bischdorf) ist eine französische Gemeinde mit 306 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt in Lothringen, etwa 45 Kilometer ostsüdöstlich von Metz, 25 Kilometer südwestlich von Forbach, 15 Kilometer südlich von Saint-Avold (Sankt Avold) und zwei Kilometer nordwestlich von Großtänchen auf einer Höhe zwischen 245 und 315 m über dem Meeresspiegel. Das Gemeindegebiet umfasst 19,31 km².

Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Alte Kapelle, Belgrad, Bischwald, Langheck, Neue Kapelle, Neu Max, St. Johann, St. Louis und Tattenwald. Auf der Gemarkung liegen der Bisch-Weiher und der Weiher von Alt Max.

Im Norden des Gemeindegebiets gibt es ein großes Militärgelände, das in den 1950er und 1960er Jahren eine Station der Royal Canadian Air Force (RCAF) war.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ältere Ortsbezeichnungen sind Bizzinsdorff, Bizzersdorff (12. Jh.), Bistrof (1368), Bustroff (1477), Bistorf (1450) und Bistoff (1544).[1] Der Ortsname rührt vom Namen des Waldes her (Bisch-Wald), der teilweise gerodet werden musste, um das Dorf anzulegen. Südlich des Bisch-Weihers verlief eine Römerstraße.

Die Ortschaft gehörte früher zum Bistum Metz,[2] einem Fürstbistum des Heiligen Römischen Reichs, und zwar 1368 zu Sankt Avold und danach zur Kastellanei Hingsingen.[2] Im Jahr 1552 wurde der Ort zusammen mit diesem Bistum vom Königreich Frankreich besetzt und annektiert, das sich den Besitz 1648 im Westfälischen Frieden bestätigen lassen konnte.

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam das Gebiet an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Forbach im Bezirk Lothringen zugeordnet. Die Dorfbewohner betrieben Getreide- und Ölpflanzenbau sowie Viehzucht.[2]

Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt, und der Ort stand unter deutscher Verwaltung. Im November 1944 wurde das Dorf von westalliierten Streitkräften eingenommen und dabei erheblich beschädigt, einschließlich der Dorfschule, in deren Gebäude auch das Rathaus untergebracht war. Der Schulbetrieb konnte jedoch bereits im Januar 1945 wieder aufgenommen werden.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2019
Einwohner 322 294 273 268 276 299 336 313

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kirche St. Mauritius (Saint-Maurice) aus dem 18. Jahrhundert, nach 1950 erheblich umgebaut
  • Weißstorch-Kolonien zur Sommerzeit in den Feuchtgebieten bei den Weihern

Partnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bistroff unterhält eine Partnerschaft mit Steinbach, einem Stadtteil von Ottweiler im Saarland.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 136 (google-books.com).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bistroff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 42 (google-books.com).
  2. a b c Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 383 (google-books.com).