Oberdorff

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Oberdorff
Oberdorff (Frankreich)
Oberdorff (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle
Kanton Bouzonville
Gemeindeverband Houve-Pays Boulageois
Koordinaten 49° 16′ N, 6° 36′ OKoordinaten: 49° 16′ N, 6° 36′ O
Höhe 263–340 m
Fläche 4,22 km²
Einwohner 336 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 80 Einw./km²
Postleitzahl 57320
INSEE-Code

Vorlage:Infobox Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

Kirche St. Martin im Ortsteil Odenhoven

Oberdorff (deutsch: Oberdorf) ist eine französische Gemeinde mit 336 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle und zum Gemeindeverband Houve-Pays Boulageois.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt in Lothringen zwischen Hügeln eingebettet am Schrecklinger Bach, 35 Kilometer nordöstlich von Metz, 13 Kilometer nordöstlich von Boulay-Moselle (Bolchen) und 5½ Kilometer südöstlich von Bouzonville (Busendorf) sowie 13 Kilometer westsüdwestlich von Saarlouis, unweit der Grenze zum Saarland. Im Norden ist Oberdorff mit der Gemeinde Château-Rouge (Rothendorf) zusammengewachsen.

Zur Gemeinde gehört der südlich gelegene Weiler Odenhoven (Odenhofen).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft gehörte früher zum Herzogtum Lothringen[1] im Heiligen Römischen Reich. Im Ortsteil Odenhoven stand einst ein Kloster von Kartäuserinnen, das am 9. Juni 1792 abbrannte.[1]

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam das Gebiet an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Bolchen im Bezirk Lothringen zugeordnet. Die Dorfbewohner betrieben Getreide- und Obstbau sowie Viehzucht.[1]

Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt und stand bis 1944 unter deutscher Verwaltung.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2019
Einwohner 285 314 302 306 314 372 364 337

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Gemeindewappen finden sich die früheren Abhängigkeiten des Dorfs: der Bischofsstab steht für die Kartause Rettel, die Löwen waren die Attribute der Kastellanei im saarländischen Berus, und das blaue Dreieck symbolisiert den Mantel des Heiligen Martin, Schutzpatron der alten Pfarrei des Ortsteils Odenhoven.[2]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lothringerhaus-Museum („Maison Lorraine“)
  • Kirche St. Martin im Ortsteil Odenhoven

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oberdorf, Kreis Bolchen, Elsass-Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912 (meyersgaz.org).
  • Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 362 (google-books.com).
  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 124 (google-books.com).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Oberdorff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 362 (google-books.com).
  2. Wappenbeschreibung auf genealogie-lorraine.fr (französisch)