Jürgen Austin-Kerl

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Jürgen Austin-Kerl


Jürgen Austin-Kerl (links) und Alina Reh
beim Einstein-Marathon in Ulm 2016

Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 28. Januar 1970 (54 Jahre)
Geburtsort NortheimDeutschland
Beruf Berufssoldat
Karriere
Disziplin Langstreckenlauf
Verein LG Göttingen (1977–1998)
LG Braunschweig (1999–2002)
LG Göttingen (2003–2004)
PSV Grün-Weiß Kassel (2005–2011)
LC Phönix Geilenkirchen (2012)
SSV Ulm 1846 (2013–2014)
PSV Grün-Weiß Kassel (2015–2016)
SSV Ulm 1846 (seit 2017)
Trainer u. a. Winfried Aufenanger
Status zurückgetreten
Karriereende Mai 2011
Medaillenspiegel
Deutsche Meisterschaften 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Logo des DLV Deutsche Meisterschaften
Bronze Regensburg 2005 Marathon
letzte Änderung: 18. April 2020

Jürgen Austin-Kerl (geb. Kerl; * 28. Januar 1970 in Northeim[1]) ist ein ehemaliger deutscher Langstreckenläufer.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jürgen Austin-Kerl wuchs im südniedersächsischen Bilshausen auf und absolvierte nach der Realschule eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann. Später arbeitete er als Berufssoldat in der Bundeswehr und stieg bis in den Rang des Stabsfeldwebels auf.[2] Zwischen 2002 und 2007 war er in der Fritz-Erler-Kaserne im nordhessischen Rothwesten stationiert,[1] seit dem 1. August 2007 im Nato-Hauptquartier im niederländischen Brunssum.[3] Jürgen Austin-Kerl hat aus erster Ehe zwei Kinder und lebt mit seiner zweiten Frau und einem gemeinsamen Sohn seit 2007 in den Niederlanden, zuvor wohnte er in Simmershausen.[1]

Seit seinem fünften Lebensjahr ist Jürgen-Austin-Kerl sportlich aktiv, seinen ersten Wettkampf lief er am 11. September 1977.[1] Bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften 1989 in Stavanger (NOR) lief er bei den Junioren über 8000 m in 28:22 min als drittbester Deutscher auf den 83. Platz von 134 Athleten. Seine erste Medaille bei Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften gewann er mit der Mannschaft der LG Göttingen. Zusammen mit Axel Wölk und Wilhelm Gräber lief er bei der in den Berlin-Marathon 1996 integrierten Marathon-DM 1996 auf den Bronze-Rang; in der DM-Einzelwertung belegte er mit einer Zeit von 2:18:37 h den sechsten Platz und im Gesamteinlauf des Berlin-Marathon Platz 31. Im Jahr 1999, inzwischen zur LG Braunschweig gewechselt, lief er bei der Halbmarathon-DM 1999 in Xanten mit 1:04:50 h auf den achten Platz und in der Mannschaft zusammen mit Jörn Wagner und Georg Diettrich zur Bronze-Medaille. Noch steigern konnten sie dieses Mannschafts-Ergebnis mit DM-Silber bei der Crosslauf-DM über die Langstrecke im selben Jahr in Viersen, anstelle von Jörn Wagner lief jedoch Thorsten Witte für die LG Braunschweig.

Seine erste von insgesamt drei DM-Mannschafts-Goldmedaillen gewann Jürgen Austin-Kerl bei der Crosslauf-DM 2001 über die Langstrecke für die LG Braunschweig zusammen mit Robert Langfeld und Georg Diettrich in Regensburg. Die zweite DM-Goldmedaille in der Mannschaftswertung folgte bei der Halbmarathon-DM 2002 in Schotten mit Carsten Eich und Jörn Wagner, sowie noch im selben Jahr im 10-km-Straßenlauf DM-Silber in Salzgitter mit Georg Diettrich und Jörn Wagner. Nach Wechsel zum PSV Grün-Weiß Kassel 2005 konnte Jürgen Austin-Kerl bei der Marathon-DM 2005 im Rahmen des Regensburg-Marathons auch in der Einzelwertung mit Bronze eine Podiumsplatzierung erlaufen, zudem mit seinem neuen Verein und den Athleten Alexander Merkel und Jürgen Wagner DM-Silber in der Mannschaftswertung gewinnen. Seine in Regensburg gelaufene Zeit von 2:25:25 h war die schnellste Zeit eines nordhessischen Marathonläufers seit Djillali Abdesselam (DZA) beim Frankfurt-Marathon 1999, zur Hälfte in 1:12:12 h hatte Jürgen Austin-Kerl noch mit dem späteren DM-Sieger Dirk Nürnberger (SC DHfK Leipzig) gleichauf gelegen.[4] Im Folgejahr bei der Marathon-DM 2006 im Rahmen des München-Marathons lief er zunächst in einer dreiköpfigen Spitzengruppe mit, welche die Halbmarathonmarke nach 1:10:28 h passierte, musste wegen starker Zahnschmerzen zwei Kilometer später jedoch abreißen lassen und schließlich nach 35 km aufgeben.[5]

Seine dritte und letzte DM-Mannschafts-Goldmedaille gewann er bei der Halbmarathon-DM 2009 in Aichach zusammen mit Julian Flügel und Jörn Harland, in selber Besetzung folgte ein Jahr später im 10-km-Straßenlauf Mannschafts-DM-Silber in Ohrdruf. Im Alter von 41 Jahren beendete Jürgen Austin-Kerl beim Kassel-Marathon 2011 wegen anhaltender körperlicher Probleme seine Leistungssport-Karriere. Er wurde 13 × Norddeutscher Meister, 63 × Niedersachsenmeister, 28 × Hessenmeister und nahm 9 × an der Militär-Weltmeisterschaft im Crosslauf teil.[1]

Von 2016 bis 2019 trainierte Jürgen Austin-Kerl die Langstreckenläuferin Alina Reh (* 1997) beim SSV Ulm 1846 und führte diese zu mehreren deutschen Meistertiteln sowie Gewinnen bei U23-Europameisterschaften und Crosslauf-Europameisterschaften (Altersklasse U23). Aufgrund starker familiärer Verpflichtungen seitens Jürgen Austin-Kerls war eine Fortführung der Betreuung seiner Athletin wie bisher nicht mehr möglich, woraufhin diese seitdem von dem ehemaligen Geher und jetzigen Langstrecken-Bundestrainer der Männer André Höhne betreut wird.[6]

Persönliche Bestzeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönliche Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e „Jede freie Minute bin ich gelaufen“. In: HNA. 28. Mai 2011.
  2. Ewald Walker: Die Kämpferin von der Schwäbischen Alb – Alina Reh peilt in Belgrad das Finale an. In: News, 2. März 2017. Deutscher Leichtathletik-Verband (DLV). Auf Leichtathletik.de, abgerufen am 25. Oktober 2020.
  3. Austin-Kerls Abschied mit Sieg. In: HNA. 11. Juli 2007.
  4. PSV-Läufer holen fünf DM-Medaillen. In: HNA. 10. Mai 2005.
  5. Hermes holt Meistertitel. In: HNA. 12. Oktober 2006.
  6. Alina Reh wechselt zu André Höhne. In: leichtathletik.de. 3. Januar 2020, abgerufen am 4. März 2020.