Liste der Elektrolokomotiven der Maurienne-Strecke

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Diese Liste führt die Lokomotiven auf, welche für den Einsatz auf der von 1925 bis 1976 teilweise mit Stromversorgung aus dritter Schiene ausgerüstete Maurienne-Strecke auf der französischen Seite der Mont-Cenis-Bahn eingesetzt waren.

Elektrifizierung der Maurienne-Strecke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1921 beschloss die Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (PLM), den Streckenabschnitt ChambéryModane mit 1500 V Gleichstrom zu elektrifizieren, wobei dieser als Versuchsbetrieb für eine spätere Elektrifizierung der Strecke MarseilleNizza dienen sollte. Im Jahre 1925 konnte der elektrische Betrieb auf dem Abschnitt Chambéry–St-Pierre d’Albigny, 1929 bis Saint-Jean-de-Maurienne und 1930 bis zum italienischen Grenzbahnhof Modane aufgenommen werden. Die Lokomotiven bezogen die Energie auf freier Strecke aus einer seitlich angeordneten Stromschiene, nur in den Bahnhöfen wurde eine einfache Fahrleitung benutzt. Einzig der Bahnhof Modane war mit Stromschiene elektrifiziert, weil er bereits mit der doppelpoligen Fahrleitung für den 3600 V-Drehstrombetrieb der italienischen Staatsbahn ausgerüstet war.[1] 1933 wurde der restliche Teil der Maurienne-Strecke von Culoz nach Chambéry mit Fahrleitung überspannt. Der Stromschienenbetrieb wurde bis 1973 aufrechterhalten, danach begann die Umstellung auf durchgehenden Fahrleitungsbetrieb. Der Abbau der dritten Schiene war 1976 beendet.

PLM-Versuchslokomotiven[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die PLM bestellt 1922 vier Versuchslokomotiven, die zwischen 1925 und 1928 auf dem Abschnitt Chambéry–St-Pierre d’Albigny erprobt wurden und bis auf die 242 CE in den regulären Betrieb übernommen wurden.

Baureihe PLM Baureihe SNCF Hersteller Anzahl Baujahr Ausrangiert Achsfolge Technik Kommentar Bild
242 AE 2BB2 3200 SACM 1 1926 1967 (2’Bo)–(Bo2’)
242 BE 2BB2 3300 Batignolles-Châtillon
MFO
1 1925 ungefähr 1961 (2’Bo)–(Bo2’) Oerlikon-Einzelachsantrieb zur
262 AE weiterentwickelt
242 CE Fives-Lille 1 1925 1927 2’B1+1B2’ Stangenantrieb nach Auvert nach Elektrobrand ausrangiert
161 AE 1ABBA1 3500 Schneider
Alsthom
1 1925 1967 1A’Bo’+Bo’A1’ Tatzlager-Antrieb zur
161 BE weiterentwickelt

PLM-Lokomotiven[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Versuchen auf dem Abschnitt Chambéry–St-Pierre d’Albigny bestellte die PLM 30 Güterzugs- und 4 Schnellzuglokomotiven.

Baureihe PLM Baureihe SNCF Hersteller Anzahl Baujahr Ausrangiert Achsfolge Technik Kommentar Bild
161 BE 1ABBA1 3600 Schneider
Alsthom
10 1927 1973 1A’Bo’+Bo’A1’ Tatzlager-Antrieb aus
161 AE weiterentwickelt
161 CE 1CC1 3700 CEF
Alsthom
10 1928 1972 (1’C)–(C1’) Tatzlager-Antrieb
161 DE 1CC1 3800 CEM
Fives-Lille
10 1927 1973 1’C+C1’ Tatzlager-Antrieb
262 AE 2CC2 3400 Batignolles-Châtillon
MFO
4 1929–1930 1974 (2’Co)–(Co2’) Oerlikon-Einzelachsantrieb Schnellzuglokomotive aus
262 BE weiterentwickelt

SNCF-Lokomotiven[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Ansteigen des Verkehrs zwischen Frankreich und Italien nach dem Zweiten Weltkrieg musste die SNCF den Bestand an Lokomotiven, die auf der Maurienne-Strecke verkehren konnten, erhöhen. Die Anzahl Lokomotiven bezieht sich auf die tatsächlich auf der Strecke eingesetzten.

Baureihe SNCF Hersteller Anzahl Baujahr Ausrangiert Achsfolge Technik Kommentar Bild
1C 1000 CEM
Fives-Lille
SNCF
1 1927 (1949) 1966 1’C Tatzlager-Antrieb Rangierlok aus einer Hälfte der bei einem Bombenangriff beschädigten SNCF 1CC1 3805 umgebaut
BB 1–80 Schneider
Alsthom
22 1924–1927 (1960) 1970 Bo’Bo’ Tatzlager-Antrieb für den Einsatz auf der Maurienne-Strecke umgebaute Lokomotiven der Chemin de fer de Paris à Orléans (PO), die in Doppeltraktion eingesetzt wurden
CC 7100 Alsthom
Fives-Lille
CEM
6 1952–1955 (1959) 1985–2001 Co’Co’ Gelenkmechanismus mit „Tanzendem Ring“
CC 6500 Alsthom
Fives-Lille
CEM
20 1969–1975 2006–2007 C’C’ Einmotordrehgestelle mit Hohlwellen-Antrieb

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Le troisième rail. In: Le materiel moteur PLM à 3ème rail de la ligne de la Maurienne. APMFS, abgerufen am 26. Mai 2016 (französisch).