Roger Masson (Rennfahrer)

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Einen Lotus 11 schob Roger Masson 1957 in Le Mans 90 Minuten um den Kurs

Roger Frédéric Louis Masson (* 11. November 1923 in Châteaudun; † 13. Dezember 2014 in Lutz-en-Dunois) war ein französischer Autorennfahrer und Landwirt.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roger Masson wurde 1957 als schiebender Rennfahrer einer breiten Öffentlichkeit auch abseits des Motorsports bekannt. Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans dieses Jahres teilte er sich das Cockpit eines Lotus 11 mit seinem Landsmann André Héchard. Am Samstagnachmittag, wenige Stunden nach Rennstart, ging dem Lotus auf der Ligne Droite des Hunaudières der Treibstoff aus. Obwohl die Boxen noch sechs Kilometer entfernt lagen, begann Masson den Wagen zu schieben. Der Franzose nahm den Helm ab, zog Hemd und Schuhe aus und schob den Wagen teilweise barfuß die sechs Kilometer zur Box. Dort kam er nach 90 Minuten Schiebezeit völlig erschöpft und mit wundoffenen Füßen an. Der Wagen wurde nachgetankt und Kollege Héchard übernahm das Steuer. Nach 24 Stunden erreichte das Team noch den 16. Rang in der Gesamtwertung.[1]

Zehnmal war Masson in Le Mans am Start. Sein Debüt gab er 1955 auf einem Werks-DB HBR. Der dabei erreichte 12. Gesamtrang blieb all die Jahre die beste Platzierung im Schlussklassement. Seinen letzten Einsatz hatte er 1965 auf einem Alpine M64, dessen Cockpit er sich mit Guy Verrier teilte. Das Rennen endete nach einem Kupplungsschaden vorzeitig. Abseits der Einsätze in Le Mans fuhr er die Tour de France für Automobile, das 12-Stunden-Rennen von Reims und ging in Deutschland beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring an den Start.

Auch im Rallyesport war er aktiv. Er war mehrmals bei der Rallye Monte Carlo gemeldet. 1964 gewann er als Copilot von Jean Vinatier die Tour de Corse.

Nach dem Ende der Karriere erwarb er in Lutz-en-Dunois eine Landwirtschaft, die er bis ins hohe Alter betrieb.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1956 FrankreichFrankreich Automobiles Deutsch et Bonnet DB HBR FrankreichFrankreich André Héchard Rang 12
1957 FrankreichFrankreich André Héchard Lotus 11 FrankreichFrankreich André Héchard Rang 16
1958 FrankreichFrankreich Equipe Lotus France Lotus Mk15 FrankreichFrankreich André Héchard Ausfall Unfall
1959 FrankreichFrankreich Roger Masson DB HBR5 FrankreichFrankreich Jean Vinatier Ausfall Kupplungsschaden
1960 FrankreichFrankreich Roger Masson Lotus Elite Mk14 FrankreichFrankreich Claude Laurent Rang 13
1961 FrankreichFrankreich Roger Masson DB HBR4 FrankreichFrankreich Paul Armagnac Ausfall Motorschaden
1962 FrankreichFrankreich Roger Masson Fiat-Abarth 750 TwinCam ItalienItalien Teodoro Zeccoli Ausfall Motorschaden
1963 FrankreichFrankreich Automobiles René Bonnet René Bonnet Aérodjet LM6 FrankreichFrankreich Pierre Monneret Ausfall Unfall
1964 FrankreichFrankreich Société des Automobiles Alpine Alpine M63 ItalienItalien Teodoro Zeccoli Rang 20
1965 FrankreichFrankreich Société des Automobiles Alpine Alpine M64 FrankreichFrankreich Guy Verrier Ausfall Kupplungsschaden

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
1957 André Héchard Lotus Eleven Argentinien BUA Vereinigte Staaten SEB Italien MIM Deutschland NÜR Frankreich LEM Schweden KRI Venezuela CAR
16
1958 Equipe Lotus France Lotus Mk15 Argentinien BUA Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich RTT
DNF
1959 Deutsch & Bonnet
Roger Masson
DB HBR4
DB HBR5
Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich RTT
40 DNF
1960 Roger Masson Lotus Elite Argentinien BUA Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM
13
1961 Roger Masson DB HBR4 Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PES
DNF
1962 Roger Masson
Abarth
Fiat-Abarth 750
Fiat-Abarth 1000
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten SEB Italien MAI Italien TAR Deutschland BER Deutschland NÜR Frankreich LEM Frankreich TAV Italien CCA Vereinigtes Konigreich RTT Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
DNF DNF
1963 Automobiles René Bonnet René Bonnet Aérodjet LM6 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Belgien SPA Italien MAI Deutschland NÜR Italien CON Deutschland ROS Frankreich LEM Italien MON Deutschland WIS Frankreich TAV Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz OVI Deutschland NÜR Italien MON Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI
DNF
1964 Alpine Alpine M63 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Italien MON Belgien SPA Italien CON Deutschland NÜR Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz SIM Deutschland NÜR Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
20
1965 Alpine Alpine M64 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien BOL Italien MON Italien MON Vereinigtes Konigreich RTT Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Italien MUG Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Italien BOZ Deutschland FRE Italien CCE Schweiz OVI Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI
DNF

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian Moity, Jean-Marc Teissèdre, Alain Bienvenu: 24 heures du Mans, 1923–1992. 2 Bände. Éditions d’Art, Besançon 1992, ISBN 2-909-413-06-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bild: Roger Masson schiebt den Lotus Eleven 1957 in Le Mans