Wikipedia Diskussion:Keine Theoriefindung

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Abkürzung: WD:KTF, WD:TF, WD:NOR, WD:OR
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Sind Nachrichten Sekundärliteratur oder (Primär-)Quellen?[Quelltext bearbeiten]

Umseitig wird unterschieden zwischen (primären) Quellen und Sekundärliteratur, verbunden mit der Vorgabe, dass „ursprüngliche Quellen“ nur in Ausnahmefällen verwendet werden dürfen. Dabei wird jedoch nicht klar gesagt, welcher dieser beiden Kategorien Nachrichten und Berichterstattung zuzurechnen sind. --Megalogastor (Diskussion) 08:31, 30. Jun. 2023 (CEST)Beantworten

Es geht wohl leider um den unsäglichen Satz Wikipedia-Artikel sollten auf Informationen aus Sekundärliteratur beruhen, den ich für unsinnig halte, siehe Benutzer:Siehe-auch-Löscher#Primär- und Sekundärquellen. Nachrichten können beides sein. Wenn ein Reporter vor Ort beschreibt was er sieht, ist es eine Primärquelle, wenn eine Pressemeldung verarbeitet wurde oder eine Nachricht einer Presseagentur ist es eine Sekundärquelle. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 09:16, 30. Jun. 2023 (CEST)Beantworten
Derselbe Zeitungsartikel kann Primär- oder Sekundärquelle sein, je nachdem, was wie zitiert wird. Quellen "sind" nicht irgendwas, sie werden als irgendwas verwendet. Außerdem bitte den Kontext beachten. WP:Q verbietet keinesfalls den Gebrauch von Primärquellen, in der Wikipedia werden sie hunderttausendfach zitiert, oft sind sie den Sekundärquellen vorzuziehen. Was verboten ist, ist auf Basis von primären Quellen eigene Theorien zu entwickeln. Die Wiedergabe von Fakten auf Grundlage von Primärquellen ist erlaubt, sofern sie a)(dauerhaft) veröffentlicht und b)reputabel genug sind.--Meloe (Diskussion) 09:25, 30. Jun. 2023 (CEST)Beantworten
Eben, siehe WP:Q.
Und deswegen ist der von Siehe-Auch-Löscher zitierte Satz auf der Vorderseite, den man als (fast) striktes Primärliteraturverbot lesen kann auch m.E. in der Tat unsäglich und nicht deskriptiv, was die Praxis in Wikipedia angeht. Garniert wird der Quatsch auf der Vorderseite durch die dort genannten, der fachlichen Definitionen in reputabler Literatur widersprechenden, Definitionen von Primär- und Sekundärliteratur.
Ansonsten: ja, es überlagert sich teilweise, ob ein Text Primär- oder Sekundär ist, gerade bei journalistischen Quellen. Meldungen über aktuelle Ereignisse würde ich immer als Primär- ansehen. Im Grunde haben diese Kriterien nur im wissenschaftlichen Bereich wirklich Sinn. Eine genaue Exegese, inwieweit ein bestimmter Zeitungstext nun Primär- oder Sekundärliteratur ist, wäre normalerweise eine rein akademische Seminardiskussion. Die Frage hat nur durch eben jenen komischen Satz auf der Vorderseite Bedeutung für uns.--Global Fish (Diskussion) 10:01, 30. Jun. 2023 (CEST)Beantworten
Bei der Anwendung von Regeln ist, hier wie in allen Fällen, die speziellere Regel anzuwenden, wenn es eine gibt. Für die Verwendung als Quelle ist das WP:Q. Unter Verweis auf diese Seite die Verwendung als Quelle anzuzweifeln ist nicht regelgerecht. Mit Verweis hierher kann die Verwendung von Quellen also sowieso nur angefochten werden, wenn der Vorwurf im konkreten Fall "Theoriefindung" lautet.--Meloe (Diskussion) 10:41, 30. Jun. 2023 (CEST)Beantworten
Kontext und wohlwollendes Lesen hilft: Es geht ja vor allem darum, dass in WP keine Essays stehen sollen, in denen der oder die WP:Autor:in eine persönliche Interpretation einer Primärquelle (eines historischen Dokuments, einer einflussreichen Veröffentlichung) nur mit den Stellen aus dieser Veröffentlichung selbst belegt. Natürlich ist die Veröffentlichung, ihr Vorhandensein selbst, ihre Textgestalt durch die Quelle selbst (wenn sie allgemein zugänglich ist) belegbar. Nur ist manchmal die Trennung zwischen Wiedergabe und Interpretation unscharf, dazwischen liegt eine Grauzone. Da empfiehlt sich in jedem Fall die Hinzunahme von im aktuellen Fachdiskurs als gültig anerkannter Sekundärliteratur, um auszuräumen, dass es eine Privatmeinung sei. Ziel ist und beliebt es ja "etabliertes Wissen" darzustellen. Wenn es um die Interpretation eines Textes oder eines Ereignisses sogar eine offene Kontroverse gibt, kann es sogar sein, dass die Sekundärliteratur zur Sache gleichzeitig Primärliteratur zur Kontroverse ist. So weit, so gut? ---- Leif Czerny 14:53, 30. Jun. 2023 (CEST)Beantworten
Nun zu Nachrichten: Eine einzelne Meldung ist - wenn sie eben nicht exemplarisch für eine Vielzahl von Meldungen gleichen Inhalts ist, eine Primärquelle zum Ereignis. Es gibt, wenn nur eine Einzelne Meldung vorliegt, kein etabliertes Wissen darüber, was sich ereignet hat und wer es wie bewertet. Es gibt nur einen Text, der auch irrtümlich veröffentlicht werden kann (wenn z.B. ein vorbereiteter Nachruf versehentlich vor dem Todesdatum erscheint; der ist dann eine Sekundärquelle zum Leben der Person, aber eben eine anzuzweifelnde Primärquelle zu ihrem Tod); der auch eine Propagandamaßnahme sein kann, oder Fake news, oder einen im Herstellungs- oder im Rechercheprozess aufgetretenen inhaltlichen Fehler enthält. Er wird erst dann etabliertes Wissen, wenn man annehmen kann, dass sein Falschmeldungscharakter von Dritten erkannt und gemeldet worden wäre, was eine Gegendarstellung bzw. eine sekundäre Berichterstattung über die Falschmeldung zur Folge gehabt hätte; und wenn eben andere den inhalt der Meldung (z.B. nach geprüfter Übernahme) bestätigen. Daher sind "Echokammern" so gefährlich, weil hier ein Meldungsinhalt ohne inhaltliche Prüfung verbreitet und etabliert wird, so dass es wie etabliertes Wissen aussieht. ---- Leif Czerny 15:00, 30. Jun. 2023 (CEST)Beantworten
Das Vorliegen von Sekundärliteratur aber verspricht genau das: die inhaltliche Prüfung. ---- Leif Czerny 15:02, 30. Jun. 2023 (CEST)Beantworten

Mal ein Beispiel: Politiker Schmidt nennt die Steuerreform auf Twitter "schwachsinnig". Dann wird das in 17 Zeitungen unterschiedlich berichtet. Und ich kann mir willkürlich auswählen ob "Schmidt die Steuerreform kritisiert" oder "missbilligt" oder "ablehnt". Die 17 Quellen zeigen, dass der Tweed rezipiert wurde, aber für mich ist der Tweed selbst die beste Quelle. Und genau der wird aufgrund des obigen Satzes nicht verlinkt. Die Information wird lieber aus zweiter Hand übernommen. Habe ich schon zigfach gesehen. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 16:08, 30. Jun. 2023 (CEST)Beantworten

Das ist genau der Grund, warum weitergeleitete oder nacherzählte Meldungen eindeutig ebenso als (primäre) Quellen zu werten sind, wie die ursprüngliche Äußerung selbst, und damit auch den genannten Einschränkungen gelten. Die Ebene der Sekundärliteratur ist erst erreicht, wenn Quellen wirklich systematisch ausgewertet werden. In einer anderen Diskussion wurde das bestritten. --Megalogastor (Diskussion) 17:00, 30. Jun. 2023 (CEST)Beantworten
Lest euch das bitte nochmal durch. Die Frage ist ja : wofür ist der Tweet die Quelle? Wenn die Zeitungen in unterschiedlichem Tonfall darüber berichten, dürfen wir aber davon ausgehen, dass der Tweet tatsächlich vom echten Account des Politikers stammt, und dass das nicht sein sicoal-media-praktikant ohne seine Billigung hingeschrieben hat. Die Zeitung hat im Zweifelsfall nämlich angerufen und gefragt, ob das seine Meinung ist und ob er die auch argumentativ vertritt. Der Tweet selbst ist da eben nicht die "beste Quelle". Vielleicht hat er sich vertippt)"kein" vergessen, oder das Büro hat's geschrieben, oder er schreibt in einer Diskussion im Kontext gar nichts zum aktuellen Vorschlag der Regierung, sondern zu einer Steuerreform in einem anderen Land, oder, oder. Ohne die Berichterstattung und die durch sie vorausgesetzte Prüfung ist das daher keine primäre Quelle für "Meinung von x zu y". Sondern nur für "Dieser Tweet ist erschienen". Und das ist - für sich genommen - gar nicht enzyklopädierelevant. ---- Leif Czerny 17:36, 30. Jun. 2023 (CEST)Beantworten
Dieser Thread ist eine Grundsatzdiskussion, so richtig geklärt scheint das bislang noch nie. Ich bin der Meinung, dass dieser ganze Social-Rotz noch nie eine taugliche Quelle war, die wir verwerten könnten, egal wer es verfasst hat bzw. dahintersteht. --Benatrevqre …?! 17:40, 30. Jun. 2023 (CEST)Beantworten
Das mag ja sein, sicher ist das diskussionswürdig, weil das kontextabhängige Zuschreibungen mit Grauzonen zwischen sich sind. Aber ich kann den Eindruck nicht teilen, dass die Begriffe eigentlich klar sind. Und dass da so etwas wie "Der Tweet ist die beste Quelle, weil sich alle Zeitungen darauf beziehen" und "social media ist generell unglaubwürdig" Verkürzungen sind, die fehlgehen. Der Tweet wird durch die Berichterstattung zu einer relevanten Primärquelle, muss aber durch die Sekundärquellen eingeordnet werden. Usf. ---- Leif Czerny 18:10, 30. Jun. 2023 (CEST)Beantworten
Es wird in der Wikipedia selten so viel Unfug getrieben wie bei der Exegese der Begriffe "Primärliteratur" und "Sekundärliteratur". Unglücklicherweise hat das jemand in der Fühzeit mal da reingeschrieben und es ist nicht mehr wegzubekommen. In der Wikipedia soll nicht selbst geforscht und nicht selbst theoretisiert werden, stattdessen ist die veröffentlichte Forschung und veröffentlichte Theorien zu referieren. Darum geht´s. Die Begriffe Primär und Sekundär haben damit per se überhaupt nichts zu tun. Ob ich meine eigenen Thesen und Privattheorien nun anhand von Primär- Sekundär oder Tertiärliteratur entwickele, ist schnurzpiepegal, verboten ist es immer. Wenn es keine Sekundärliteratur (im Sinne der Geschichtswissenschaft) gibt, ist das ein Indiz für eigene Forschung, könnte also regelwidrig sein, möglicherweise. Das ist eigentlich schon alles. Für die Wiedergabe der Aussage eines Politikers, gar als Zitat, ist die Verwendung der Primärquelle nicht nur besser. Sie ist verpflichtend. Indirekte Zitate anhand der Wiedergabe in einer sekundären Quelle sind ein Kunstfehler. Für die Wahlergebnisse und die öffentlichen Ämter des Politikers sind die primären Quellen Wahlergebnis und Homepage der Institution immer besser als sekundäre Quellen gleich welcher Art, wenn es inhaltliche Differenzen gibt, ist den primären Quellen zu folgen, es ist gleichgültig, was in den sekundären Quellen steht. Wenn der Politiker im Interview in einer Zeitung oder einem Online-Medium eine skandalöse Aussage gemacht hat, ist dafür die primäre Quelle, nämlich die Zeitung oder das Online-Medium, die einzige akzeptable Quelle, Sekundärquellen nur Krücken und Notbehelfe, die bei erster Gelegenheit raus gehören. Bei der Frage, ob der Politiker auf dem Marktplatz eine Rede gehalten hat, ist ein dort gemachtes Foto eine valide Quelle, sobald es veröffentlicht ist. Und die Veröffentlichung ist deswegen und nur deswegen nötig, damit es dauerhaft nachvollziehbar und nachprüfbar bleibt, es ist danach immer noch genauso primär wie ein selbst hochgeladenes. Sekundärquellen kommen dann und nur dann ins Spiel, wenn es um die Wertung von Fakten geht. Für den Wortlaut ist der Tweet Quelle genug (einziges Problem mit Tweets ist die dauerhafte Dokumentation, was nichts mit primär oder sekundär zu tun hat). Ob diese Aussage wichtig war, ist ggf. anhand von deren Rezeption aufzuzeigen. Wenn aber Kommentator x in einer Qualitätszeitung schreibt, die Aussage sei ein Skandal, geht es um die Reputation und die Reichweite des Mediums. Ansonsten ist der Kommentar auch nur die primäre Quelle für diese seine (bis dahin noch Einzel-)Meinung. Wenn wir Primärliteratur in der Wikipedia tatsächlich verbieten wollten, wäre grob geschätzt etwa ein Drittel des vorhandenen Artikelbestands als unbelegt zu entfernen. Wer eine Quelle kritisieren will, möge die Quelle kritisieren. Ob es sich dabei um "Primärliteratur" handelt, ist nichtmal nebensächlich von Interesse. Es ist de facto gleichgültig. Wenn die Quelle veröffentlicht und in der konkreten Sachfrage valide ist, ist sie verwendbar. Wenn nicht dann nicht.--Meloe (Diskussion) 18:30, 1. Jul. 2023 (CEST)Beantworten
"Es geht wohl leider um den unsäglichen Satz Wikipedia-Artikel sollten auf Informationen aus Sekundärliteratur beruhen, den ich für unsinnig halte".
Auch ich halte diesen unsäglichen Satz als Grundlage für Wikipedia-Artikel ebenfalls für unsinnig und grundsätzlich falsch. Man darf sich nicht wundern, wenn viele Leser von Wikipedia-Artikeln scharfe Kritik am Wahrheitsgehalt äußern und sich wundern, wie es zu so vielen Falschaussagen kommen kann. Bei dieser Vorgabe ist das allerdings nicht verwunderlich.
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Viele Artikel sind reine Sachartikel, die keine Interpretation anhand von Sekundärliteratur erfordern. Da geht es nicht um persönliche Auslegungen, sondern um nachweisbare Fakten, die sich an ursprünglichen (Primär)-Quellen orientieren können. Und wo nicht mehr Bezug genommen werden muss auf Wunschvorstellungen Einzelner in Sekundärquellen.
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Hier ist meiner Meinung nach eine Nachbesserung/Veränderung dieses Textes zwingend erforderlich.
Speedytop --Speedytop (Diskussion) 18:33, 18. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Danke für die Bestätigung. Mal etwas allgemeiner: Unter Kategorie:Wikipedia:Richtlinien sind hunderte von Seiten entstanden. Oftmals von einer kleinen Gruppe, die sich mit einem speziellen Thema befasst und aus ihrer Perspektive durchaus sinnvolle Grundsätze formuliert. Leider schauen sie dann nicht über den Tellerrand und verallgemeinern die Grundsätze unzulässig. Und den anderen Autoren ist das Wurscht, es ist ja nicht ihr Thema. Auf diesen Artikel bezogen: Mit Theorie ist hier sowas wie die Relativitätstheorie gemeint. Die können nur wenige beurteilen und deshalb verlässt man sich zurecht auf Sekundärliteratur, die besagt, dass das eine schlaue Theorie ist. Nun besteht leider die Wikipedia zu 99 Prozent aus Artikeln, die keine wissenschaftliche Theorie beschreiben. Da geht es um die Einwohnerzahl von Bamberg, das Parteiprogramm der ÖdP oder den Geburtstag von Martin Semmelrogge. Und da gelten komplett andere Richtlinien, die zum Glück oft dem gesunden Menschenverstand folgen. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 08:04, 19. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Ob man Nachrichten als "Literatur" bezeichnen kann sei jetzt mal dahingestellt. Primärquellen sind sie aber nicht. Die Primärquelle wäre in diesem Falle der Tweet. --HH58 (Diskussion) 09:58, 19. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Ich vermute mal, du willst darauf hinaus, dass die Begriff "Primärquellen" und "Primärliteratur" nicht deckungsgleich sind, weil manches, was man als Quelle nehmen könnte, kaum sinnvoll als "Literatur" zu bezeichnen wäre. Das kann man so sehen.
Aber wie auch immer, Sekundärliteratur sind Nachrichten ganz bestimmt nicht.
Ansonsten, schließe ich mich den Vorrednern an: der Wortlaut der Vorderseite ist an manchen Stellen ziemlicher Unsinn. Das eine ist das Quasi-Verbot von Primärliteratur (mit Ausnahme der "Artikel mit anfänglich aktuellem Bezug beschränkt"). Regeln sollten zwar eine präskriptive Komponente haben, aber im Kern deskriptiv sein. Zur großen Mehrheit (ich schätze so 90%) der Artikelgegenstände gibt es gar keine Sekundärliteratur, siehe Vorredner.
Und für völlig unsinnig halte ich, das die Vorderseite das ganze auf völlig freigestrickte und einschlägiger Sekundärliteratur widersprechenden Definitionen von Primär- und Sekundärliteratur stützt: "Sekundärliteratur (auch Fachliteratur [...] genannt)".
Aber wir werden das nicht wegkriegen. Es gibt hier Leute, die diesen Text hier mit allen Zähnen und Klauen verteidigen. --Global Fish (Diskussion) 19:45, 19. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Nein, ich wollte vor allem darauf hinaus, dass Nachrichten zwar keine Sekundär''literatur'' sein mögen, aber durchaus Sekundärquellen sein können. --HH58 (Diskussion) 00:25, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Auch den Historikern hier sollte auffallen, dass die Verwendung irgendwelcher Quellen, als solche, niemals "Theoriefindung" sein kann. "Theoriefindung" wird sie dann und dadurch, dass ich selbst, als Wikipedia-Autor, gestützt auf diese Quellen, eine Theorie entwickele. Nutze ich die "Primär"quellen anders, etwa zum Beleg von Details, kann es keine "Theoriefindung" sein, weil es keine "Theorie" gibt. Ihr schüttet also das Kind mit dem Bade aus. Um missliebige Privattheorien, gestützt auf Primärquellen, zu verbieten, wird eine Formulierung gewählt, die angeblich alle Primärquellen verbietet. Diese Vorschrift wird in der Artikelarbeit tagtäglich, und unwidersprochen, ignoriert, Primärquellen werden an allen möglichen Stellen verwendet, wo das passt und passend erscheint. Ganze Artikel, beruhen im Kern auf Eigenbelegen und Verwendung von Inhalten von Büchern, Filmen oder Kartenwerken, also glasklare "Primärquellen". Selbst wenn man dieser Argumentation folgen wollte, müsste klargestellt werden, dass sich diese Ausagen nur auf historische Themen und die Definition von Primärquellen, wie Historiker diesen Begriff verstehen, beziehen soll. Die Regel soll ja nicht nur für Artikel über historische Themen dienen, sondern für alle. Wenn "Primärquellen" als Belege generell verboten werden sollen, wäre das in Wikipedia:Belege zu regeln, nicht hier. Wenn es um Schwerpunktsetzung und das Verbieten ausufernder Details und Nebensächlichkeiten geht, hat das nichts mit der Quellenauswahl zu tun. Die kann ich auch in einem Fachaufsatz finden, was nichts daran ändern würde, dass sie nebensächlich und unerwünscht wären.--Meloe (Diskussion) 09:00, 27. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Theoriefindung ist es, wenn WP-Autoren selbst Quellen, zum Beispiel Nachrichtentexte, die vielleicht durchaus als verlässlich gelten können, zusammentragen, um dann einen Artikel über ein geschichtliches Ereignis zu schreiben, anstatt ihm wissenschaftliche Literatur zugrunde zu legen. --Megalogastor (Diskussion) 00:24, 3. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Die Intention dieser RL ist nicht alle Primärquellen zu verbieten (das tut sich auch nicht), sondern zu verhindern das WPner in allen möglichen Bereichen anfangen Artikel zu schreiben, die überwiegend auf Primärquellen beruhen und in denen sie dann eigene Narrative/Theorien Schlussfolgerungen entwickeln, die sie dann mit den Primärquellen "belegen". Das ist eben genau das, was zunächst außerhalb von WP publiziert werden sollte (im Idealfall peer reviewed) und dass dann danach bei ausreichender Reputation und Verlässlichkeit in die WP eingepflegt wird. Um genau das sicherzustellen und zu verhindern, dass WPner solche Inhalte bzw. die entsprechenden Schlussfolgerungen/narrative/Theorien direkt bzw. originär in der WP platzieren bedarf es einer (eigenen) RL, denn WP:Q deckt dies nicht ab.
Diese RL dient auch dazu, um den Streit um "die Wahrheit" oder "Korrekheit" in der WP zu reduzieren/besser zu managen/auszulagern, indem so im Regelfall erzwingt, dass eine Schlussfolgerung/Behauptung/Narrativ/Theorie ihre Relevanz und "Korrektheit" zuerst außerhalb der WP "beweisen" muss, bevor wir sie übernehmen. All das ist nicht perfekt und ohne Ausnahmen, aber eben immer noch besser und effektiver als all diese Diskussionen um Relevanz und "Korrektheit" immer direkt in der WP führen zu müssen. Wir haben/hatten auch ohne diesen Filter schon genug inhaltliche Streitereien und Endlosdiskussionen. Dieser Filter ist nun einmal wichtig, um unerwünschten Wildwuchs möglichst klein zu halten bzw. möglichst leicht entfernen zu können.--Kmhkmh (Diskussion) 13:34, 4. Nov. 2023 (CET)Beantworten

erledigtErledigt Die ursprüngliche Frage konnte nicht abschließend beantwortet werden, allenfalls kann man die Diskussion zusammenfassend sagen "je nach dem", nämlich je nach Kontext und vor allem je nach Definition von "Sekundärliteratur", "Primärquelle" und "Quelle" (die Artikel enthalten ein paar weit verbreitete Definitionen). Nachdem aber die eigentliche Grundlage der Frage, nämlich der Gegensatz Quelle vs. Sekundärliteratur als entscheidend für KTF, weggefallen ist, ist die Frage in diesem Sinne erledigt. Gruß --CRolker (Diskussion) 15:03, 13. Mär. 2024 (CET)Beantworten

Ich fand meine Antwort durchaus abschließend. Es ging immer um die Rolle der Quelle im Darstellungs- und Begründungszusammenhang, und eben nicht um eine unscharfe Grenzziehung zwischen primär und sekundär. Das Problem ist durch das Streichen der Reizworte aus der Richtlinienseite nicht gelöst. ---- Leif Czerny 17:54, 13. Mär. 2024 (CET)Beantworten
war nicht gegen deine Antwort gerichtet, inhaltlich ist die prima und mehr als nur "je nachdem", wie ich stark verkürzt schrieb. Ich wollte v.a. klarstellen, dass dieser Abschnitt jetzt wirklich nichts mehr zur Verbesserung der KTF-Definition beiträgt. Gruß --CRolker (Diskussion) 20:25, 13. Mär. 2024 (CET)Beantworten
Dieser Abschnitt kann archiviert werden. Siehe Beitrag eben --CRolker (Diskussion) 15:04, 13. Mär. 2024 (CET)

Ersatzlose Löschung des Absatzes „Theoriedarstellung“[Quelltext bearbeiten]

In Fortsetzung der letzten Diskussion stelle ich die ersatzlose Löschung des Absatzes „Theoriedarstellung“ zur Diskussion. Begründung: Zum einen enthält sie den vielfach bemängelten Satz „Wikipedia-Artikel sollten auf Informationen aus Sekundärliteratur beruhen“ der in dieser Allgemeinheit unzulässig ist und sich aus gutem Grund nicht unter Wikipedia:Belege findet. Zum andern fischt der Absatz in fremdem Gewässer, nämlich Wikipedia:Belege. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 06:17, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Also meine Stimme hättest du, der gesamte Abschnitt ist schlicht unnötig, zudem hat er mit dem tatsächlichen Arbeiten in der Wikipedia nicht viel zu tun (" Inhalten, die umfassend veröffentlicht und von unabhängiger Seite evaluiert wurden." Na klasse. Wer fängt an damit, das durchzusetzen? Normalerweise reicht es, wenn es in der Zeitung stand. Oft genug reicht es auch schon, wenn es per Eigenbeleg reingeschrieben wird.). Ich habe nur meine Zweifel, dass wir das hier im "Hinterzimmer" so beschließen können. Es würde ggf. umgehend revertiert. Da wird sich jemand finden, Und dann?--Meloe (Diskussion) 08:06, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Wir befinden uns hier auf der richtigen Diskussionsseite und warten einfach mal ein paar Meinungen ab. Danke für Deine. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 09:24, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Mit Abstand die am fragwürdigsten angelegte unter den Wikipedia-Richtlinien, beginnend schon im Titel, und zwar am Findungsende. Tatsächlich handelt es sich, wie erst hintan erläutert, um Vorbeugung bzw. Ausschluss ungarer oder voreiliger Theorieetablierung. Skepsis bezüglich möglicher Reparaturen ist aber zweifellos angebracht, und zwar auch bezüglich des Terminus Theoriedarstellung, der ja unglücklich bereits in der Einleitung vollkommen deplatziert ist – und mit einer Falschaussauskunft verbunden. (Wer könnte und konnte bloß auf die Idee kommen, Wikipedia auf Theoriedarstellung zu beschränken oder damit gleichzusetzen?)
Folgefalsch dann der unpassende, aber breit ausgewalzte Abschnitt zur Theoriedarstellung, bevor die sogenannte Theoriefindung überhaupt zu erläutern versucht wird – ein komplettes Fehlkonstrukt also.
Um der obigen Diskussion wenigstens provisorisch-kleinschrittig Rechnung zu tragen, sollte man als Erstes den besonders abwegigen Auftaktsatz des Abschnitts zur Theoriedarstellung streichen. -- Barnos (Post) 09:28, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Bin dagegen. Ich finde die Bestimmungen dort sehr sinnvoll und zitiere sie immer wieder in Diskussionen. --Φ (Diskussion) 09:32, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Gut. Kannst du das auch begründen? Könntest du begründen, warum du eine Regelung "sehr sinnvoll" findest, die auf die übergroße Mehrheit der Artikel schlicht und ergreifend nicht anwendbar ist, weil es zu den fraglichen Artikelgegenständen gar keine Sekundärliteratur gibt? Könntest du begründen, warum du eine Regelung "sehr sinnvoll" findest, die sich auf eine der einschlägigen Literatur widersprechende Definition von "Sekundärliteratur" stützt (und sich damit im Grunde selbst ad absurdum führt)? --Global Fish (Diskussion) 10:00, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Diesen Punkt unterschreibe ich Wort für Wort, man kann´s kaum besser ausdrücken. Diese meist sklavisch befolgte Vorgabe führt letztendlich dazu, dass Wikipedia nicht als seriöse Quelle zu nutzen ist (ich habe sie nicht mal für Referate akzeptiert). Anstatt die Verwendung belegbarer Tatsachen zu gestatten, pickt man sich aus unter Umständen schlecht recherchierter, unverstandener oder tendenziöser "Sekundärliteratur" das heraus, was passt. Oder auch nicht, weil einige Autoren bedauerlicherweise selbst nur Grundahnung vom Thema haben und sich auf das Geschriebene Anderer verlassen, ohne das fundiert beurteilen zu können. --Synuchus (Diskussion) 14:51, 10. Dez. 2023 (CET)Beantworten

Ein wenig zur Geschichte dieses Abschnitts: Es gab ihn in ähnlicher Form bereits in der ersten Version 2006. Es handelte sich dabei um eine Übersetzung der damals aktuellen Version der englischen Fassung. Der Begriff "Theoriedarstellung" geht auf WP:Was Wikipedia nicht ist aus dem Jahr 2003 zurück. Grüße --Millbart talk 09:34, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Interessant, Milbart, und weit erträglicher: das von damals. -- Barnos (Post) 09:43, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Das damalige ist aber eine grundlegend andere Aussage als das heutige. Der heute hier stehende Quatsch ist ganz bestimmt keine Übersetzung mehr von: Original research that creates primary sources is not allowed. However, research that consists of collecting and organizing information from existing primary and/or secondary sources is, of course, strongly encouraged. All articles on Wikipedia should be based on information collected from published primary and secondary sources. This is not "original research"; it is "source-based research", and it is fundamental to writing an encyclopedia. --Global Fish (Diskussion) 10:00, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Das klingt doch viel vernünftiger als unsere bisherige Fassung und gibt den gemeinten Sinn besser wieder. Wenn wir das, übersetzt, einfügen würden wäre das auch eine Möglichkeit. (Die "Theoriefindung" ist, ebenso wie die hiesige Verwendung von "Sekundärliteratur", natürlich eine "Begriffsfindung" der Wikipedia. In unabhängigen Quellen taucht das, im hier verwendeten Sinn, nur auf, wenn die Wikipedia Thema ist. Aber bevor wir uns auf eine völlig neue Seite zu einigen versuchen, wäre der vorgeschlagene erste Schritt schonmal eine klare Verbesserung.)--Meloe (Diskussion) 11:15, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Der Sinn der ganzen Regelseite ist m.E., dass in der Wikipedia nur „etabliertes Wissen“ dargestellt werden soll. Neues Wissen zu generieren, das bisher niemand hatte, indem man z.B. selber Versuche oder macht und auswertet, eigene Messungen oder sozialwissenschaftliche Erhebung vornimmt oder Dokumente aus Archiven zugänglich macht, ist unerwünscht. Primärquellen, die bislang von niemandem ausgewertet oder auch nur gesichtet wurden, können naturgemäß kein „etabliertes Wissen“ enthalten. Ob das Wissen, das man gerne in der Wikipedia darstellen möchte, etabliert ist oder nicht, bemisst sich daran, ob es bereits an anderer, etablierter Stelle veröffentlicht wurde. Daher bin ich gegen eine Änderung der Regel und eine Ausweitung der zulässigen Quellen. Das würde Tür und Tor öffnen für Hobbyforscherinnen, Heimatkundler e tutti quanti, die ihre selbstgewonnenen Erkenntnisse unters Volk bringen wollen.
Gewiss ist Theoriefindung ein doofes Wort, weil einem immer wieder erwidert wird, dass was man da an selbstgeneriertem Wissen in einen Artikel einbringen wollte, doch schließlich keine Theorie sei. Daher fände ich es gut, wenn man die Regelseite entsprechend umformulieren würde, etwa Keine eigene Forschung oder Kein neues Wissen generieren. Inhaltlich sollte man es aber unbedingt beim derzeitigen, restriktiven Stand belassen.
Schönen Grüße in die Runde --Φ (Diskussion) 11:36, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Es geht hier nicht um den Geist der Regeln, wo wir vermutlich nicht so sehr weit auseinanderliegen. Und nein: dass man zulässt "Neues Wissen zu generieren, das bisher niemand hatte, indem man z.B. selber Versuche oder macht und auswertet, eigene Messungen" zu veröffentlchen etc, hat hier niemand gefordert.
Es geht um konkrete Formulierungen. An denen habe ich einiges auszusetzen, ja ich halte einiges für völlig untragbar. Hatte ich oben schon begründet. Um zu verstehen, was hier der Knackpunkt ist, muss man sich schon auf der Ebene der Formulierungen bewegen.
Viele Grüße zurück,--Global Fish (Diskussion)

Ich weiß nicht wirklich was es an "Wikipedia-Artikel sollten auf Informationen aus Sekundärliteratur beruhen“ zu bemängeln. Aus meiner Sicht ist das einer Grundpfeiler der Wikipedia-Arbeit und steht aus guten Grund sollte, d.h. es gibt Bereich oder Einzelfälle, für die es Ausnahmen gibt, aber zur allgemeinen Orientierung und dem Normalfall ist das genau richtig.--Kmhkmh (Diskussion) 11:45, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Der Sinn der Seite soll doch wohl sein, die Publikation eigener Forschung, eigener Erkenntnisse, eigener Theorien in der Wikipedia zu verhindern. Da sind wohl alle einig und keine vorgeschlagene Änderung hätte das Ziel, daran etwas zu verändern. Aber: Welche Quellen in der Wikipedia verwendet werden dürfen und welche nicht, dafür haben wir die Seite Wikipedia:Belege. Wenn es an der Verwendbarkeit von Belegen Zweifel gibt, sind die dortigen Regeln und Maßstäbe verbindlich. Was auf dieser Seite hier steht, ist dafür weder einschlägig noch verwendbar. Also konkret: Regelungen auf dieser Seite sind für die Legitimität von Quellen völlig belanglos. Bei unserer Regelungsdichte können wir es uns nicht leisten, auch noch zwei Seiten mit konkurrierenden Inhalten zum selben Thema zu betreiben. Wer also Interesse an Quellen hat, ist hier falsch. Er kann auch niemandem die Verwendung von "Primärquellen" (oder was er dafür hält) mit Verweis auf diese Seite verbieten. Was hier wohl gemeint war, aber durch die verquaste Formulierung völlig im Nebel verschwimmt, ist wohl folgendes: Wenn ich unpubliziertes Material verwende, ist das ein Indiz dafür, dass die so dargestellten Inhalte kein etabliertes Wissen darstellen. Für unpubliziertes Material wurde "Primärquelle" geschrieben, verlinkt auf Quelle (Geschichtswissenschaft). Das ist aber schlicht inhaltlich falsch, in jedem möglichen Sinn und in jeder möglichen Interpretation.
Außerdem ist "Theoriefindung" auch dann verboten, wenn ich sie anhand von "Sekundär"quellen betreibe. Es ist eben nur ein Indiz dafür, mehr nicht. Damit kann kein Schaden entstehen, den Murks zu entfernen. Die Theoriefindung bleibt auch nachher verboten. Und für die Auswahl der Belege ist diese Seite hier schlicht nicht zuständig.--Meloe (Diskussion) 12:01, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Etwas, was weder in en:Wikipedia:No_original_research noch in WP:Belege steht, würde ich nicht unbedingt für einen Grundpfeiler der Wikipedia halten. Es gibt selbstverständlich gute Gründe, (wissenschaftliche) Sekundärliteratur zu bevorzugen. Das tun auch die fraglichen Seiten. Den kategorischen Primärliteraturausschluss, nur "Artikel mit anfänglich aktuellem Bezug" ausgenommen, gibt es dagegen nur hier. Und das entspricht nicht der Wikipedia-Realität, ist also nicht deskriptiv. Wie schon andermal gesagt: einfach zehn- oder zwanzigmal auf "Zufälliger Artikel" gehen und schauen, ob Sekundärliteratur für die Kernaussagen verwendet wurde und ob es überhaupt Sekundärliteratur zum fraglichen Thema geben könnte.
Und ich wiederhole mich: die von etablierter Literatur abweichenden Definitionen von "Sekundärliteratur" etc. auf der Vorderseite gehen m.E. überhaupt nicht; und ob die Gleichsetzung von Primär/Sekundär- -quellen einerseits und -literatur andererseits überhaupt sinnvoll ist, ist auch fraglich. Siehe einen Thread höher. --Global Fish (Diskussion) 12:12, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
@Global Fish:, @Meloe:
Also in der oben genannten englischen Variante, steht wörtlich:
Wikipedia articles should be based on reliable, published secondary sources, and to a lesser extent, on tertiary sources and primary sources.
Das habe ich pi mal Daumen mit unserer Formulierung gleich gesetzt bzw. das hat aus meiner Sicht die gleiche Intention. Wenn man sich nun an dem "Literatur" statt "Quelle" - naja - dann schlagt eine alternative "Übersetzung" vor. Auch in der englischen Regel steht explizit, welche Publikationen man (in der Regel) verwenden kann, um Theoriefindung/Original Research zu vermeiden. Ebenso ist mir nicht wirklich klar, was mit "die von etablierter Literatur abweichenden Definitionen von "Sekundärliteratur"" gemeint soll, denn der "etablierten Literatur" gibt es ja scheinbar gerade keine einheitliche Definition über alle Fachbereiche hinweg. Ähnliches gilt für den Begriff "Quelle" bei dem die Historiker (in der WP) traditionell meckern und vermutlich genau deswegen wurde hier vermutlich irgendwann mal "Literatur" statt "Quelle" verwendet.--Kmhkmh (Diskussion) 13:32, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Den englischen Satz würde ich mit Wikipediaartikel sollten auf verlässlichen, veröffentlichten Sekundär- und im kleineren Umfang Primär- und Tertiärquellen basieren übersetzen. Auf WP:TF steht dagegen Wikipedia-Artikel sollten auf Informationen aus Sekundärliteratur beruhen. [...] Die Ausnahme (ist) auf Artikel mit anfänglich aktuellem Bezug beschränkt.
Welche der beiden Formulierungen man besser findet, ist sicherlich Meinungssache. Aber das beide Formulierungen einen grundlegend verschiedenen Sinn haben ist für mich ein Faktum. Das kann man unmöglich gleich setzen, auch pi mal Daumen nicht. Niemals. Mit einer Formulierung wie in en: könnte ich ohne weiteres leben.
mir nicht wirklich klar, was mit "die von etablierter Literatur abweichenden Definitionen von "Sekundärliteratur"" gemeint - zum Verständnis siehe einfach Sekundärliteratur. Die Vorderseite hier erwähnt unter Primärliteratur nur das, was Quellen in der Geschichtswissenschaften sind.
Unter Sekundärliteratur steht so ein Mumpitz wie Sekundärliteratur, auch [...] Fachliteratur genannt. Und das halte ich für völligen Blödsinn. Beides ist mitnichten das Gleiche.
Ein Großteil der Fach- und wissenschaftlichen Literatur ist Primärliteratur, darunter auch so etwas wie wissenschaftliche Originalarbeiten mit Peer-Review. In en:Wikipedia:No_original_research explizit unter "reliable sources" genannt, hier ausgeschlossen (einen "anfänglich aktuellen Bezug" haben sie ja nicht). Ach ja, Tertiärliteratur gibt es unter der Fachliteratur auch noch.
Und wo journalistische Texte eigentlich hingehören, wird überhaupt nicht einmal angeschnitten. --Global Fish (Diskussion) 14:05, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Die Diskussion wird schon wieder sehr speziell. Artikel sollen nur überprüfbare Informationen aus zuverlässigen Veröffentlichungen enthalten. So steht es unter WP:Belege. Alles weitere ist Mumpitz. Es passiert regelmäßig, dass es Informationen, zu denen es überhaupt keine Literatur gibt mit Verweis auf Sekundärquellen aus zweiter Hand abgeschrieben werden. Nach meiner Erfahrung richtet der bemängelte Satz mehr Schaden an, als er Nutzen stiftet. Beispiele habe ich oben genannt, die Einwohnerzahl von Bamberg, das Parteiprogramm der ÖdP oder der Geburtstag von Martin Semmelrogge. Und selbst bei wissenschaftlichen Erkenntnissen gibt es Fälle, in denen die Primärquelle die zu bevorzugende Quelle ist. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 14:42, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Volle Zustimmung zu Siehe-auch-Löscher, Meloe und Global Fish. Der Abschnitt trägt nicht dazu bei, den (von allen Diskussionsteilnehmern unbestrittenen) Grundsatz Artikel sollen nur überprüfbare Informationen aus zuverlässigen Veröffentlichungen enthalten zu vertiefen und zu erläutern, sondern schafft stattdessen durch die Einführung zusätzlicher, unzureichend begründeter Regelungen neue Unklarheiten und überflüssige Diskussionen und verwässert durch die Eröffnung von Nebenkriegsschauplätzen den Grundsatz eher, als ihn zu stärken. Konzentrieren wir uns doch auf das Wesentliche: Es ist (auch in Einzelfalldiskussionen) in der Regel einfacher, nachzuweisen bzw. zu widerlegen, dass es sich um eine überprüfbare Information aus zuverlässiger Quelle handelt, als sich in Auseinandersetzungen um Primär- vs. Sekundärquellen, Quellen vs. Literatur usw. zu verheddern. Im Übrigen heißt diese Projektseite Keine Theoriefindung; deshalb sollte sie erläutern, was im Sinne der Wikipedia unerwünschte Theoriefindung ist. Eine Erläuterung, was „Theoriedarstellung“ sei, ist an dieser Stelle sowohl unnötig als auch verwirrend. --Jossi (Diskussion) 19:45, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Solange ich in der Praxis immer wieder dem Versuch begegne, Zeitungsartikel aus dem 19. und 20. Jahrhundert, Memoiren und ähnlich subjektiv gefärbte Literatur, die man sich irgendwo zusammengegooglet hat, weil das Copyright erloschen und die Textsuche so praktisch ist, politisch und quellenkritisch problematische Publikationen usw. zur Artikelarbeit heranzuziehen, ist das Hauptproblem eher, dass die Formulierungen in dem Abschnitt nicht umfassend genug sind, nicht der Abschnitt an sich. Wie kann man auf die Idee kommen, dass eine Formulierung wie: Original research that creates primary sources is not allowed. However, research that consists of collecting and organizing information from existing primary and/or secondary sources is, of course, strongly encouraged, sinnvoll sein könnte? Historische Forschung schafft keine Primärquellen, sondern basiert darauf. Da wird ein Programm für historische Forschung, ausgenommen lediglich Quellenfälschung, entwickelt und das hat sich ganz offenbar in der englischen Sprachversion nicht gehalten. en:EP:SCHOLARSHIP liest sich anders. Was hier vorgeschlagen wird, ist nicht anderes als der Startschuss für eigene historische Forschung. Die Unterscheidung von Primär- und Sekundärquellen ist grundlegend, weil der historische Quellenbegriff ein dynamischer ist. D.h. wenn ich etwa über den Historikerstreit schreibe, dann werden historiographische Texte zu meinen Primärquellen, die unter anderen Fragestellungen Sekundärquellen sind und deren Zuverlässigkeit nicht zu bestreiten ist. --Assayer (Diskussion) 22:24, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Artikel sollen nur überprüfbare Informationen aus zuverlässigen Veröffentlichungen enthalten. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 07:38, 21. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Man könnte mal analysieren in wievielen Fällen sich die Argumentation auf eine „Theorie“ bezieht. In vielen Fällen wird das Argument verwendet um die Rezeption einer Information zu belegen, dem stimme ich durchaus zu, siehe Benutzer:Siehe-auch-Löscher#Primär- und Sekundärquellen. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 07:38, 21. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Auch Zeitungsartikel aus dem 19. und 20. Jahrhundert, Memoiren und ähnlich subjektiv gefärbte Literatur können im Einzelfall valide Belegangaben sein. Es kommt, wie immer, auf den Kontext an. Es ist sinnlos, Zeitungartikel (egal aus welchem Jahrhundert) als erlaubte "Sekundärquellen" oder als verbotene "Primärquellen" zu deklarieren, weil es darauf überhaupt nicht ankommt. Vom Gesichtspunkt eine Historikers ist auch die Zeitung von gestern eine Primärquelle, wenn ich sie als Primärquelle verwende. Aus Zeitungsmeldungen, beiläufigen Erwähnungen in lokalen Chroniken und ähnlichem Material zusammengestoppelte Biographien sind verboten, wenn es sich um Originalforschung zur Person handelt. Das ist völlig unabhängig davon, welche Belege ich dafür verwendet habe. Das sind doch alles Nebenkriegsschauplätze.--Meloe (Diskussion) 09:24, 21. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Meloe ergänzend: Der Ansatz dieser Diskussion zielt erkennbar sinnvoll darauf, das hier eingetragene Regel-/Richtlinien-Redundanzgestrüpp zu entflechten und stattdessen auf die Kernabsichten der Richtlinie zu fokussieren. Dazu könnte auch die Einsicht beitragen, dass es hier nicht darum gehen kann, speziell auf historische Materie zielende Sonderwünsche zu bedienen, schon gar nicht an erster Stelle (wobei „Theoriedarstellung“ sogar diesbezüglich daneben geht). Eine Grundsanierung ist überfällig. -- Barnos (Post) 10:54, 21. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Als ob diejenigen, die alte Zeitungsartikel, Memoiren und ähnliches verwenden, nicht immer denken würden, sie würden valide Belege haben. Euer Ansinnen ist doch völlig praxisfremd. Soll ich mal ein paar Beispiele liefern, wo Zeitungen, Memoiren und ähnliches dazu verwendet wurden, um vollkommen naiv, aber voller Überzeugung Falschinformationen und problematischen POV von anno dunnemal in Artikel einzubringen? Was es braucht, ist eine Verschärfung der Richtlinien, damit man nicht immer kilometerlange Diskussionen führen muss, warum solche Belege nicht als Belege geeignet sind. --Assayer (Diskussion) 14:32, 21. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Mir fällt bei der Handhabung dieser TF-Richtlinie in der Praxis vor allem auf, dass es viel schlimmer kaum kommen kann. Es handelt sich um ein gleichsam schrotflintenartig nutzbares Instrument zur Abwehr von Inhalten, die irgendwem – oft aus mehr oder minder persönlichen Vorlieben bzw. Antipathien – nicht passen. Dergestalt nutzbar ist das Instrument, weil es mit so breit streuenden, vagen Begrifflichkeiten ausgestattet wurde, dass zwischen sinniger und unsinniger Anwendung kaum noch klar zu unterscheiden ist; dass man sich vielmehr jede sachgerechte Argumentation ersparen kann, indem man aus beliebigem Anlass in Diskussionen oder als Editkommentar „TF“ ausruft nach Motto: irgendwas davon passt doch eigentlich immer – nun sucht mal schön, was ich meinen könnte.
Mühselige Diskussionen kennt und führt hier ab und an fast jede und jeder einmal, oft durchaus nicht zum eigenen Vergnügen. Wer aber mit dieser „TF“-Ausrufpraxis konfrontiert ist, erlebt nicht selten einen das eigene Engagement an die Grenzen bringenden Diskurs-Bankrott. Und der wird durch die Machart dieser Richtlinie fatal begünstigt. Besserung verspricht nicht etwa eine zusätzliche „Verschärfung“, sondern eine Rückführung auf das Wesentliche samt Nachdifferenzierung der Begriffe und Anwendungsaspekte. -- Barnos (Post) 17:24, 21. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Und damit meinst du ja wohl mich, lieber Barnos. Daher möchte ich hier noch einmal Assayers Standpunkt unterstützen: Am Platz wäre eher eine deutliche Verschärfung, auf keinen Fall eine Aufweichung unserer Regeln. Nach eigenem Gutdünken ausgesuchte Interview-Äußerungen von Wissenschaftler*innen zu allen möglichen Themen, die von niemandem rezipiert werden, gehören nicht zum etablierten Wissen zur Lemmaperson und deshalb auch nicht in deren Wikipedia-Artikel, dabei bleibe ich. Ein schönes Wochenende allerseits wünscht --Φ (Diskussion) 17:56, 21. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Was hat denn bitte die vorgeschlagene Streichung des Absatzes mit einer Verschärfung oder einer Aufweichung der Regeln zu tun? Originale Forschung (hier "Theoriefindung" genannt) ist vorher verboten. Sie ist hinterher immer noch verboten. Das Verbot ist sogar klarer, da nicht das Resultat und die Mittel miteinander vermengt werden. Mein Eindruck ist, dass einige Benutzer diesen Passus deshalb verteidigen, weil sie ihn eben als eine Vorschrift über die zulässige Auswahl von Quellen auslegen wollen. Das ist schlicht nicht zulässig. Die Aussage "Alle Artikel in der Wikipedia sollen auf Informationen aus bereits veröffentlichten und möglichst verlässlichen Informationsquellen beruhen" ist einfach nur die Übertragung von WP:Q, ein Zitat. Niemand will daran rütteln. Die folgende Aufteilung ist dann doch nur Nonsense. "Quellen im engeren Sinne präsentieren Informationen oder Daten, wie zum Beispiel archäologische Funde, Filme, Bilder, Gesetzestexte, historische Dokumente (z. B. Tagebücher, Transkriptionen und Interviews) oder andere empirische Daten." Man vergleiche diesen wirren Text mit dem verlinkten Quelle (Geschichtswissenschaft) und der Definition dort. Warum haben wir eigentlich Zitierregeln für Gesetze, wenn es sich doch um verbotene Primärquellen handelt? Und die Aussage "Wikipedia-Artikel sollten auf Informationen aus Sekundärliteratur beruhen" kann nicht ausgelegt werden, als würde da stehen "Wikipedia-Artikel dürfen keine primären Quellen verwenden". Klar dürfen sie. Sie tun es auch in der Praxis. Die häufig in Artikeldiskussion zu hörende Argumentation "Quelle x ist doch eine Primärquelle und darf daher nicht verwendet werden" beruht schlich auf dieser falschen Interpretation. Es gibt zwei Ebenen. Das eine ist eine Aussage, insbesondere eine Tatsachenaussage, im Artikeltext. Die darf keine "Theoriefindung" sein. Vorher nicht, und hinterher immer noch nicht. Das andere sind die für diese, oder irgendeine andere, Aussage verwendbaren Belege. Deren Zulässigkeit ist nach WP:Q zu entscheiden. Wenn die Sachaussage Theoriefindung ist, gehört sie raus. Wenn sie unbelegt oder die Belege nicht reputabel genug sind, ist, gehört sie raus (zumindest, wenn es zum Streit darüber kommt). Aber sie wird nicht zur Theoriefindung durch die Auswahl der Belege. Das eine hat mit dem anderen schlicht nichts zu tun. Also nochmal: Die Verwendung von "Primärquellen" in der Wikipedia ist erlaubt. Sie ist vor der Änderung schon erlaubt und wäre es hinterher immer noch. Wer die Qualität der Belege erhöhen will, muss bei WP:Q ansetzen und nicht hier.--Meloe (Diskussion) 19:31, 21. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Nein, so verstehe ich das nicht. Wenn jede irgendwie belegbare „Sachaussage“ in die Wikipedia eingepflegt werden darf, können wir unseren Anspruch etabliertes Wissen abzubilden, verschrotten. Dann kann man die Artikel von Wissenschaftlern mit deren Interviewäußerungen zur Weltlage fluten (leicht im Netz zugänglich, wie praktisch) und dadurch in Schieflage bringen, dann kann man auflisten, wie viele Bankdirektoren Juden waren bzw. wie viele führende Kommunisten (die Verschwörungstheorie, auf die das zielt, braucht man nicht einmal mehr auszuformulieren – alles belegte Sachaussagen), dann kann man alle nur denkbaren irrelevanten Details zu stellvertretenden Schulleitungen, Marktöffnungszeiten oder Bachtiefen in die Wikipedia kippen – möchtest du das?
Ich bestehe ja gar nicht darauf, dass die umseitige Regelseite bleibt, wie sie ist. Aber statt wichtige Abschnitte zu streichen, sollte man sie verbessern. Hast du eine Vorschlag für eine bessere Formulierung, mit der unsere Regeln nicht aufgeweicht werden? Grüße --Φ (Diskussion) 20:35, 21. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Da hast Du recht, etwas ähnliches habe ich auch unter Benutzer:Siehe-auch-Löscher#Primär- und Sekundärquellen geschrieben: Die Sekundärquellen haben ebenfalls eine wichtige Funktion. Sie weisen die Rezeption, die Authentizität und die Seriosität der Primärquelle nach.. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 06:16, 22. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Primär bliebe mit der Vorstellung aufzuräumen, dass irgendjemand von den hier Mitdiskutierenden wünschte, jede irgendwie belegbare „Sachaussage“ dürfe in die Wikipedia eingepflegt werden. Worum es ausweislich zahlreicher Statements vielmehr zuvörderst geht, ist die Beseitigung des in der umseitigen Richtlinienfassung deutlichen Fehlers, Aspekte bevorzugt – und noch dazu missverständlich – auszubreiten, die anderswo im Wikipedia-Regelwerk passender abgehandelt werden. -- Barnos (Post) 06:46, 22. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Phi, siehe Barnos: niemand hat hier gefordert, dass jede irgendwie belegbare „Sachaussage“ in die Wikipedia eingepflegt werden soll.
Was die Sache angeht, Personenartikel mit deren Meinung zu bestimmten Fragen zu fluten: stört mich genauso wie dich. Aber wir können auf dieser Seite nicht jede Situation regeln. Und genau das Beispiel fiele sogar unter die Ausnahmeregelung der jetzigen Formulierung, da dies "anfänglich aktueller Bezug" wäre.
Was statt wichtige Abschnitte zu streichen, sollte man sie verbessern angeht: in der jetzigen Form halte ich den Abschnitt für katastrophal, nicht deskriptiv (zu der Mehrheit derArtikelgegenstände gibt es gar keine Sekundärliteratur) und ebenso inkonsistent zu WP:Belege, sowie letztlich das berechtige Anliegen von WP:KTF selbst ad absurdum führend mit den selbstgestrickten Definitionen von Primär- und Sekundärliteratur.
Und da verstehe ich nicht: wenn dir diese Unterscheidung von Primär-und Sekundärliteratur so wichtig ist: dann sollte es doch ein Herzensanliegen sein, wirklich reputabel belegte Definitionen von Primär- und Sekundärliteratur zu verwenden, statt dieses Krams jetzt?
In der jetzigen Form halte ich den Abschnitt jedenfalls für völlig untragbar. Wenn es gute Ideen für Verbesserungen gibt, soll es nicht an mir liegen , ansonsten aber bleibt nur löschen.--Global Fish (Diskussion) 23:35, 22. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Aussagen wie: Ein Großteil der Fach- und wissenschaftlichen Literatur ist Primärliteratur, sind sachlich falsch und verwischen die Unterschiede zwischen Primärquelle und Sekundärliteratur. Ähnliches gilt für Sätze wie: Für unpubliziertes Material wurde "Primärquelle" geschrieben, verlinkt auf Quelle (Geschichtswissenschaft). Der Status einer Primärquelle hängt nicht von ihrer Publikation ab, in Zeiten der Digitalisierung von Archivalien schon gar nicht. Der Unterschied zwischen Primär- und Sekundärquelle lässt sich nicht über WP:BLG klären, sondern nur über KTF, weil der Status als Quelle dynamisch ist. D.h., was nach BLG zuverlässig aussieht, kann nach KTF unzulässig sein.
Es ist eine alte Veröffentlichung, aber ich finde, dass die Autorinnen in diesem Zusammenhang treffend formulieren:
„Quelle ist der Gegenbegriff zu Fachliteratur und bezeichnet Material zur Rekonstruktion der Vergangenheit als Geschichte im Gegensatz zu den Ergebnissen bereits geleisteter Forschungsarbeit, wie sie die Fachliteratur bietet. […] Es ist die spezifische Fragestellung des Forschenden, die eine bestimmte Auswahl von ‚Zeugnissen‘ der Vergangenheit zu Quellen historischer Erkenntnis werden lässt.“ (Vogel/Wunder, Einführung in die Geschichtswissenschaft I, 5. Aufl., 1989, S. 120) --Assayer (Diskussion) 23:54, 22. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
"Aussagen wie: Ein Großteil der Fach- und wissenschaftlichen Literatur ist Primärliteratur, sind sachlich falsch". Du irrst sinnentstellend. Naturwissenschaftliche Originalarbeiten etwa *sind* Primärliteratur. --Global Fish (Diskussion) 08:22, 23. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
PS: Der Status einer Primärquelle hängt nicht von ihrer Publikation ab - das ist völlig korrekt, darauf wollte ich auch nicht hinaus. Was ich sagen wollte: unter "Quellen" sind Dinge gelistet, die nachvollziehbar nicht als Quelle für uns geeignet sind. Primärliteratur umfasst aber in Wirklichkeit wesentlich mehr. Neben den o.g. (natur)wissenschaftlichen Originalarbeiten z.B. Texte von Gemeinden etc. (wie will man ohjne Hauptsatzung etc. Gemeindeartikel schreiben? Sekundärliteratur existiert dort so gut wie nie), Verzeichnisse und Denkmalbeschreibungen der Denkmalämter (unentbehrlich für uns). Und so weiter und so fort.
und was dein Beispiel unten aus der Geschichtswissenschaft angeht: es ist bekannt und viel hier diskutiert, dass für die Geschichtswissenschaft die fragliche Passage durchaus konsistent ist. Wir sind hier aber eine allgemeine Enzyklopädie, und für viele andere Fachgebiete ist das nicht mehr konsistent, bis hin zum offenkundigen Unsinn wie der Gleichsetzung von Sekundär- und Fachliteratur. --Global Fish (Diskussion) 08:49, 23. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Erstmal zum Sprachgebrauch. Wenn Du mir sagst: Naturwissenschaftliche Originalarbeiten etwa *sind* Primärliteratur, dann heißt das: naturwissenschaftliche Originalarbeiten haben keine empirische oder experimentelle Grundlage, Naturwissenschaftler werten keine Daten aus, sondern schreiben völlig frei. Soll es das heißen? Oder handelt es sich eher um ein Mißverstehen? Denn überprüfbare Experimente oder empirische Beobachtungen und Datenreihen sind die Quellen, die vom Naturwissenschaftler ausgewertet werden. Naturwissenschaftliche Forschungsarbeiten sind dementsprechend Sekundärliteratur. --Assayer (Diskussion) 18:36, 23. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
dann heißt das: naturwissenschaftliche Originalarbeiten haben keine empirische oder experimentelle Grundlage, Naturwissenschaftler werten keine Daten aus, sondern schreiben völlig frei. Soll es das heißen? - nein, das heißt es nicht. Und, tut mir leid, geschätzter Kollege (und das meine ich nicht sarkastisch, sondern ernst, so wie ich dich indirekt über diverse Metadebatten (Paranthese: und beim Nachlesen in den verursachenden Debatten) kennen gelernt habe), vielleicht liest du bitte einfach nach? Ich hab mal vor Jahren in einer ähnlichen Diskussion diverse Bücher gewälzt, und bin auf nichts anderes gestoßen, als das was längst unter Sekundärliteratur steht. Ganz grob: Sekundärliteratur ist der Teil der Fachliteratur, der andere Texte auswertet. Papers (auch peer reviewed!), die in erster Linie das nicht tun, sind Primärliteratur. Also über durchgeführte Experimente, über selbst entwickete Theorien, etc. Alles ganz klar Primärliteratur.
Übrigens: wenn man Sekundär- und Fachliteratur gleichsetzen könnte, könnte man auch gleuch "Fachliteratur" schreiben.--Global Fish (Diskussion) 21:55, 23. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Alles ganz klar Primärliteratur. - da beißen sich die Definitionen. In den Geisteswissenschaften (und keineswegs nur in der Geschichtswissenschaft) ist Primärliteratur immer eine Quelle (unser Artikel deckt das ganz gut ab), die ein Untersuchungsgegenstand ist. Monographien, Fachaufsätze und Fachartikel sind immer Sekundärliteratur (oder Fachliteratur) - es sei denn, sie werden selbst zum Untersuchungsgegenstand, wie beispielsweise eine Arbeit zur Wissenschaftsgeschichte, wenn man etwa die Arbeiten Theodor Mommsens oder Heinrich August Winklers unter einer bestimmten Fragestellung untersucht. Ein Fachartikel, der selbst eine neuartige Fragestellung hat oder Statistiken auswertet, die sonst niemand ausgewertet hat, wird dann aber nie zu Primärliteratur. Das Hauptproblem für Historiker bei einer Aufweichung ist, dass dann jeder "Quellen" für sich auswerten und interpretieren mag - dafür hat die Geschichtswissenschaft aber nicht ohne Grund die Quellenkritik entwickelt, die immer Bezug auf die Forschung nimmt. Wenn nun Leser Max meint, super, ich werte jetzt mal eine digitalisierte Akte eines Einsatzkommandos aus, dann haben wir ein echtes Problem; das passiert schon in "harmloseren" Teilgebieten, wie bei mir, als jemand meinte, er könnte ganz tolle Ergebnisse zu den Merowingern bringen, indem er blind Quellen ausgewertet hat, die teils grob parteiisch und unzuverlässig waren. --Benowar (Diskussion) 22:18, 23. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
In den Geisteswissenschaften (und keineswegs nur in der Geschichtswissenschaft) ist Primärliteratur immer eine Quelle (unser Artikel deckt das ganz gut ab), die ein Untersuchungsgegenstand ist. - mag sein, aber man kann nicht die Sichtweise eines Bereiches *gegen* die Sichtweise anderer Bereiche als Grundlage für eine allgemeine Enzyklopädie nehmen. Never. Abgesehen (ich wiederhole mich) behandelt das Gros des Artikelbestandes weder geistes- (im weiteren Sinne) noch naturwissenschaftliche Themen, wo es eh überhaupt keine Sekundärliteratur gibt. --Global Fish (Diskussion) (ohne (gültigen) Zeitstempel signierter Beitrag von Global Fish (Diskussion | Beiträge) 22:28, 23. Okt. 2023 (CEST))Beantworten
Der Punkt sollte halt nur berücksichtigt werden, das ist denke ich nicht zu viel verlangt. --Benowar (Diskussion) 22:33, 23. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Volle Zustimmung, @Global Fish, man "man kann nicht die Sichtweise eines Bereiches *gegen* die Sichtweise anderer Bereiche als Grundlage für eine allgemeine Enzyklopädie nehmen". Das gilt für "Primärliteratur ist eine Quelle" - eine Aussage, die in Geisteswissenschaften trivial, in anderen Kontexten aber unverständlich ist, aber ebenso wie für "naturwissenschaftliche Originalarbeiten *sind* Primärliteratur", ein Satz, der in den Naturwissenschaften selbstverständlich sein mag, in anderen Kontexten aber unverständlich. "Quelle", "Primärliteratur" und "Tertiärliteratur" werden in verschiedenen Kontexten extrem unterschiedlich verwendet, "Sekundärliteratur" zumindest unterschiedlich. Aus meiner Sicht ist das ein starkes Argument gegen die Verwendung dieser Ausdrücke in wichtigen Definitionen.
Was wir ausschließen wollen, und darin sind wir uns annähernd einig, ist die eigenständige Interpretation egal welcher Befunde. Das erfordert je nach Kontext eigene Regeln:
  • Themen, zu denen es einen wissenschaftlichen Konsens gibt - da ist die Regel einfach: bilde ihn ab, das dürfte unstrittig sein. Der Dissens zwischen Global Fish und Assayer ist vor allem durch unterschiedlichen Sprachgebrauch zu erklären, denn für denen einen folgt daraus das Gebot, Primärliteratur zu nutzen, für den anderen das Verbot, Primärliteratur zu nutzen.
  • Themen, zu denen es mangels passender Wissenschaft keinen wiss. Konsens gibt (daran denkt @Global Fish): Hier müssen, wie jetzt auch schon, andere Regeln formuliert werden, das haben Deine Mitdiskutanten nicht bestritten, aber sie wollen verhindern, dass hier Ausnahmen formuliert werden, die dann auch in den anderen Bereichen als Freibrief für Forschung wirken.
  • Themen, zu denen es einen wissenschaftlichen Konsens geben könnte, aber nicht gibt (Forschungslücke). Daran denkt vor allem @Assayer, der gerade hier ein Einfallstor für eigene Forschung sieht. Der Hinweis, dass solche Themen meist nicht wikipedianisch relevant sind, funktioniert in der Praxis nicht und ist auch nicht immer zutrffend.
Gerade weil (in der Historikersprache) prinzipiell alles als Quelle dienen kann, schlage ich grundsätzlich vor, nicht das Verbot bestimmter Materialien, sondern das Verbot der Quellenarbeit (wie der Historiker sagt), d.h. der Interpretation in den Vordergrund zu rücken. Vor allem aber sollte die Definition keine Begriffe enthalten, die von großen Nutzergruppen stark unterschiedlich verwendet werden. --CRolker (Diskussion) 10:20, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
„... sondern das Verbot der Quellenarbeit (wie der Historiker sagt).“ Ja, gut. Bloß deckt Dein Vorschlag das meines Erachtens nicht ab. Er bezieht sich zu sehr auf die Belegqualität und zu wenig auf den eigentlichen Sinn der Richtlinie ("keine Eigenforschung"). --Mautpreller (Diskussion) 10:35, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten

Dargestellte Theorien sollten auf Sekundärliteratur beruhen[Quelltext bearbeiten]

OK, man könnte auch den Satz erstmal so umformulieren, dass der Kontext beim Zitieren erhalten bleibt:

  • statt Wikipedia-Artikel sollten auf Informationen aus Sekundärliteratur beruhen
  • Dargestellte Theorien sollten auf Sekundärliteratur beruhen

Damit haben wir auch nicht in Wikipedia:Belege gefischt. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 06:12, 22. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Einbettung in ein vorläufiges Gesamtkonzept[Quelltext bearbeiten]

Den wünschenswerten ersatzlosen Wegfall des Absatzes „Theoriedarstellung“ vorausgesetzt, schlage ich folgende weitere vorläufige Änderungen der Richtlinie vor:

  • Im ersten Satz der Artikeleinleitung sollte es heißen:
    Einer der Grundsätze bei der Erstellung dieser Enzyklopädie ist: Die Wikipedia bildet bekanntes Wissen ab. Sie dient folglich unter anderem der Theoriedarstellung, nicht der Theoriefindung (TF; engl. original research (OR)) oder Theorieetablierung. Aussagen, die nur auf persönlichen Erkenntnissen von Wikipedia-Autoren basieren, gehören nicht in die Artikel. Zu ermitteln und darzustellen ist vielmehr, wie das Thema von überprüfbaren, verlässlichen Informationsquellen in seriösen Publikationsorganen gesehen wird. Zusammen mit dem neutralen Standpunkt und der Pflicht zur Angabe von Belegen bildet diese Richtlinie die inhaltliche Grundlage für dieses Projekt.
    (Die Aussage zur „Wahrheit“ ist sowohl unnötig wie auch missverständlich und entfällt, zumal Wikipedia ohnehin keine „Wahrheiten“ welcher Provenienz auch immer anbietet.)
  • Der Abschnitt „Grundsatz“ kann als unnötig-redundant ebenfalls entfallen, sodass auf die Einleitung unmittelbar der einschlägige Erläuterungsabschnitt „Was ist Theoriefindung“ (allgemeinverständlich korrekt wäre Theoriebildung) folgte.

-- Barnos (Post) 13:30, 22. Okt. 2023 (CEST)zBeantworten

Ich bin aus den o.g. Gründen strikt dagegen. --Φ (Diskussion) 13:33, 22. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Schon die ganze Geschichte mit dem Begriff "Theorie" ist unglücklich. Es geht nicht um wie auch immer geartete Theorien. Es geht darum, dass Wikipedia-Autoren nur veröffentlichte Dinge darstellen und nichts, was nur auf ihrem eigenen Mist gewachsen ist. Das muss keine Theorie sein. Leider weiß ich für original research keinen wirklich etabliertem Begriff im Deutschen. --Global Fish (Diskussion) 22:14, 22. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Der Absatz Theoriedarstellung enthält wichtige Aussagen zur Unterscheidung von Quellen und Fachliteratur, die in der vorgeschlagenen Stummelversion nicht berücksichtigt werden. --Assayer (Diskussion) 23:57, 22. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Ich verstehe ja einerseits das Bemühen um Klärung - und man mag sich auch denken: "Diese blöden Historiker sehen überall nur ihre Probleme". Ich sehe es aber ähnlich wie Phi und Assayer. Aus jüngsten Diskussionen um militärgeschichtliche Themen des 2. WK habe ich jedenfalls in einen Abgrund geschaut, den ich hier in der WP nicht für möglich gehalten habe. Da musste man sich rechtfertigen (ja, ohne Spaß), dass man auf grundlegende Standardwerke verwies und einforderte, Fachliteratur zu verwenden und nicht leicht zugängliche Militaria. Da kamen Aussagen wie "wer hat schon die Zeit, um das auszuwerten" oder "man kommt ja an nix anderes ran" usw. Dann werden da Schlussfolgerungen aufgestellt, wo man mit Hinweis auf WP:Lit, WP:Belege und ja, auch WP:TF praktisch kaum durchdringt. Ich stelle mir gerade vor, die Stummelfassung (schöner Begriff, Assayer) kommt durch. Und dann kommt in einer abgelegenen Diskussion um die 17827. Panzerabwehrfallschirmjägerdivision (jep, ich überspitze, aber nur, weil ich letztens hier Dinge gelesen habe, die in meinem vertrauten Bereich der alten Geschichte wohl null Chance gehabt hätte) der Hinweis, ja, das sind doch alles reputable Quellen ("jetzt beweise mir mal, dass es nicht so ist" ... ich kann es schon fast hören). "Aber benutze doch bitte seriöse Publikationen" - "Was willst du denn, das Panzerlexikon ist doch wohl reputabel." blub, blub, blub. Ach, wir werden viel Freude haben. Sorry für den leichten Sarkasmus, das geht gegen keinen der Beteiligten hier, ich verstehe ja das grundlegende Anliegen. In meinem Stammbereich (vor allem Spätantike und Frühmittelalter sowie Geschichtsschreibung) habe ich so ziemlich alles erlebt und durchgemacht, obwohl dort die Fachlit üppig und relativ gut zugänglich ist. Aber nach meinen Erfahrungen der letzten Wochen in dem oben angesprochenen Bereich, verliere ich wirklich den Glauben, dass eine Fassung hier das Resultat hat, das sich wohl jeder von uns wünscht: eine nachvollziehbare Richtlinie, die OR verhindert und bekanntes Wissen abbildet. Ich glaube aber ganz ehrlich nicht, dass es klappen wird. --Benowar (Diskussion) 00:23, 23. Okt. 2023 (CEST) PS: und wem es zu flapsig war - nein, ich bin gegen die Aufweichung zumindest in dieser Form.Beantworten
Es geht vorrangig um den Satz Wikipedia-Artikel sollten auf Informationen aus Sekundärliteratur beruhen, der auf die Geschichtswissenschaft und auf die Relativitätstheorie durchaus Gültigkeit hat, der jedoch häufig aus dem Kontext gerissen wird. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 07:16, 23. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Deine exemplarische Problembetrachtung, Benowar, betrifft leider gar nicht das Kernanliegen der umseitigen Richtlinie, das durch den Theoriedarstellungsabschnitt vielmehr vernebelt wird. Dein Beispiel hat in erster Linie mit WP:BEL zu tun (vulgo: Was sind zuverlässige Informationsquellen?) und in zweiter Linie damit, was – in diesem Fall tatsächlich unter historischen Gesichtspunkten – als Stand der Forschung zu betrachten ist. Das müsste völlig genügen, um geschichtsklitternde Einträge auszuschalten, weshalb die Argumentation auch allein darauf zu fokussieren hätte.
In der vorliegenden Diskussion geht es mir nicht zuletzt darum, die Richtlinienformulierungen so auszugestalten, dass sie ein in sich stimmiges Ganzes ermöglichen, bei dem nicht dieses, das und jenes vermengt werden, wie das auch in Diskussionen und Editkommentaren häufig geschieht. Was dabei nämlich herauskommt, sind Regelkürzelkonglomerate nach dem Muster POV-KTF-Q, aus denen überhaupt nicht deutlich wird, was nun eigentlich konkret gemeint ist – mit abschreckenden Folgen für Mitarbeitswillige an diesem Projekt. -- Barnos (Post) 08:33, 23. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Der Absatz Theoriedarstellung enthält wichtige Aussagen zur Unterscheidung von Quellen und Fachliteratur, die in der vorgeschlagenen Stummelversion nicht berücksichtigt werden. Ähm, sorry Assayer. Aber der Abschnitt "Theoriedarstellung" enthält frei erfundene Definitionen der Fachbegriffe, die denen in einschlägiger Sekundärliteratur widersprechen. Im ANR würde so etwas einem sofort um die Ohren gehauen werden. Das kann man nicht ernsthaft als Grundlage unseres Arbeitens nehmen wollen. --Global Fish (Diskussion) 08:17, 23. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Die Darstellung von Wissen in der Wikipedia soll den Stand des Wissens im jeweiligen Fachgebiet abbilden, ohne unzulässige Hinzufügungen oder eigene Schwerpunktsetzungen der Wikipedia-Autoren. Ich hoffe, das ist soweit Konsens, ich sehe jedenfalls niemanden, der bisher dagegen argumentiert hätte. Dabei gibt es, als Regel, eine Hierarchie der Quellen. Grundlegende Arbeiten zum Thema, im naturwissenschaftlichen Bereich wären das vor allem Reviews, sind besser als einzelne Originalarbeiten. Wissenschaftliche Originalarbeiten sind besser als reputable Populärquellen, zum Beispiel die "Qualitätspresse". Reputable Populärquellen schlagen andere Populärquellen geringerer Reputabilität. Die Zuordnung eines angeführten Belegs zu einer der Gattungen versteht sich dabei nicht von selbst: auch Historiker schreiben "Sachbücher", unter Umständen sogar über ihre eigenes Forschungsgebiet. Zudem gibt es Ausnahmen: Ein aktuelles Fachreview oder eine wegweisende, vielfach rezipierte Originalarbeit schlägt ein altes Fachbuch oder Standardwerk. Außerdem ist der Stand des Wissens in vielen Sachfragen durchaus umstritten, es gibt neben persönlichen Meinungen auch ganze Fachwissenschaften mit zueinander konträren Positionen. Soweit ein Schweinsgalopp durch die Quellenarbeit. Worauf es dabei allerdings überhaupt nicht ankommt, ist, ob eine bestimmte Belegangabe nun "primär" oder "sekundär" ist. Diese Begrifflichkeiten richten nur Schaden an. Zudem hat unsaubere Quellenarbeit überhaupt nix mit originärer Forschung in der Wikipedia zu tun. Ich kann meine steile Privattheorie genauso aus dem Studium reputablester Fachquellen ableiten. Etwa indem ich da Sachen herauslese, die so nicht drinstehen. Indem ich passende Zitate raussuche und zusammenmontiere. Indem ich die Fußnote auf Seite 1062 zur Kernaussage des Werks aufblase. Der typische Theoriefinder, wie ich ihn in der Wikipedia erlebe, arbeitet so. Anstatt also endlos darüber zu räsonieren, ob ein Militaria-Buch über die Panzerschlachten des Zweiten Weltkriegs eine "Sekundärquelle" ist (nach meinem Verständnis ist es eine), wäre es vielleicht produktiver, darüber zu streiten, ob es für die jeweils behandelte Sachaussage eine reputable und valide Quelle ist. Und die Antwort wird davon abhängen, ob es um die Politik des Dritten Reichs geht oder darum, wieviel PS ein bestimmter Panzermotor in einer bestimmten Modellvariante nun hatte. Ich höre hier raus: Das stimmt schon, dass das missverständlich und verquast formuliert ist, und eigentlich inhaltlich rechtfertigen mag ich es auch nicht; aber es ist mir manchmal in der Argumentation nützlich. Das ist, mit Verlaub, zu wenig. Wir sollten, wo es um Originalforschung gehen soll, von Originalforschung, vom Aufstellen eigener Theorien, reden. Von Meinungen, von Standpunkten, und deren angemessener Darstellung. Nicht von Quellen. Hier geht es nicht um Quellen. Originalforschung in der Wikipedia ist verboten. Punkt. Originalforschung erkenne ich daran, dass sie Standpunkte aufstellt, Zusammenhänge darstellt, Fakten hervorhebt, die sich, in dieser Form, in den dem Thema angemessenen Quellen nicht wiederfinden und damit also nicht belegbar sind. Indem sie ausschließlich auf Belegen geringer Reputation, etwa Eigenbelegen, aufbaut. Welche Belege das im Einzelfall sind, hängt vom Sachgebiet ab. Da wir Artikel über Realityshow-Teilnehmer und andere "Promis" für "relevant" erklärt haben, müssen wir damit auskommen, dass zu diesem Metier passende Belege angegeben werden. Das ist zulässig, solange die Quelle überhaupt zulässig ist. Und das wird ein anderes Niveau von Belegen sein, als beim umseitig als Paradebeispiel angeführten Artikwl über die Neuzeit, wo unter Umständen auch eine wissenschaftlich hochwertige Arbeit eines bekannten Fachistorikers zu wenig sein kann. Nur, für diese Fragen ist diese Funktionsseite schlicht nicht zuständig. Die Löschung ist schon dadurch gerechtfertigt, weil sie der end- und fruchtlosen Exegese über "Primärquellen" endlich den Boden entzieht. Vielleicht schaffen wir es anschließend, tatsächlich über angemessene Quellenarbeit zu debatieren. Mit Bezug auf WP:Q, versteht sich.--Meloe (Diskussion) 09:01, 23. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Nochmal: WP:BLG/WP:Q reicht nicht aus, um das beschriebene Problem der Theoriefindung bzw. des Original Research zu lösen. Da wird nur beschrieben, was als Beleg für Wikipedia verwendet werden soll, aber der Status von Primär- und Sekundärquellen nicht geklärt oder, auch nicht ganz unwichtig, auf die Problematik der Quellenauswahl verwiesen. Die Argumentation geht in der Regel so: »Ich habe hier eine total interessante Aussage, ein Detail, das ich nicht mit Fachliteratur belegen kann, aber mit einer journalistischen Quelle. Das ist ein seriöses Medium, sagen wir mal, Der Spiegel, und auch leicht online verfügbar. Mit dem Spiegel wird in Wikipedia zigtausendfach belegt, ist also laut BLG voll in Ordnung.«  Problem dabei: Durch die Auswahl dieser Berichterstattung wird POV in den Artikel eingebracht (ich denke hier konkret an orientalistische Frauenbilder aus den 60ern). Auch wenn Urteile aus der damaligen Zeit nur als Zitate erwähnt werden, ist es Theoriefindung/OR, weil bereits die Auswahl bestimmter Ausschnitte aus dem Quellenreservoir eine Theoriefindung darstellt. Das Problem potenziert sich noch, wenn dem Glaubenssatz »Relevanz vergeht nicht« angehangen wird. Dann werden nämlich umfängliche Darstellungen aus den Quellen geschöpft, die in keiner Weise zuvor umfassend veröffentlicht und von unabhängiger Seite evaluiert wurden.
So wie hier in der Diskussion mit den Begriffen Primär- und Sekundärliteratur hantiert wird, lässt das auf Sprachverwirrung schließen. Ob eine bestimmte Belegangabe "primär" oder "sekundär" ist, ist entscheidend für die geschichtswissenschaftliche Arbeit, und die macht einen sehr großen Teil der Wikipedia aus. (Realityshows gehören nicht zu diesem Komplex.) Diese Probleme löst man nicht, wenn man die Augen verschließt, und meint, dass sei sowieso zu schwierig, und dann alles weglöscht. --Assayer (Diskussion) 18:46, 23. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Ich sehe ja das Problem der unbrauchbaren Belege in Militär- und WK-II-Artikeln auch, aber dieser unglücklich formulierte Abschnitt löst das Problem nicht, weil es nicht in erster Linie ein Problem von Primär- vs. Sekundärliteratur ist, sondern von reputablen vs. nicht reputablen Belegen. Meloe hat das oben noch einmal sehr gut zusammengefasst. Wenn (wie mir dieser Tage noch im Artikel Fritz Todt begegnet) eine NS-Biographie von 1943 als Literatur angeführt wird, dann hilft ein Verbot von Primärquellen gar nichts – das ist schließlich Sekundärliteratur, aber eben keine akzeptable. Und man kann einem Artikel nicht nur durch die Auswahl und Gewichtung von journalistischen Quellen einen bestimmten Dreh geben, sondern ganz genauso durch die Auswahl und Gewichtung von Sekundärliteratur, zum Beispiel, indem man bevorzugt ältere wissenschaftliche Literatur zitiert, die ja auch oft digitalisiert und dadurch online leicht zugänglich ist, aber etwa beim Thema „orientalistische Frauenbilder“ keinem Spiegel-Artikel etwas nachgibt. Ja, wir müssen das Problem der Abgrenzung von verwendbaren und nicht verwendbaren Belegen lösen, aber die Verengung auf ein Verbot von Primärquellen ist nicht der richtige Weg. Und wir können eine grundlegende Richtlinie, die für die gesamte Wikipedia gelten soll, auch nicht nur aus dem Blickwinkel unserer spezifischen historischen Probleme verfassen. Kein Mathematiker käme auch nur im entferntesten auf die Idee, man dürfe die Erstveröffentlichung eines Beweises im Artikel über diesen Beweis nicht als Beleg benutzen, kein Geograph wird sich die Verwendung amtlicher Basisdaten verbieten lassen und kein Biologe würde akzeptieren, dass man sich im Artikel über eine seltene Spezies nicht auf die Erstbeschreibung stützen, sondern ein zusammenfassendes Überblickswerk oder ein biologisches Lexikon benutzen soll. --Jossi (Diskussion) 20:31, 23. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Das Problem ist sehr fachspezifisch. Kein Biologe würde akzeptieren, dass man sich im Artikel über eine seltene Spezies nicht auf die Erstbeschreibung stützen darf, aber in anderen Bereichen, wie zuletzt Wikipedia:Löschkandidaten/16._Oktober_2023#Kameographie_(gelöscht) akzeptieren wir zu Recht nicht, dass es außer dem Erfinder niemanden sonst gibt, der ein Thema aufgreift.--Karsten11 (Diskussion) 21:04, 23. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Da war das Problem aber der fehlende Relevanznachweis. --Jossi (Diskussion) 21:35, 23. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Nein, der Autor/Erfinder bestätigt selbst, dass es keine Rezeption gibt. Da geht es nicht um Relevanz (die natürlich auch fehlt) sondern um TF.--Karsten11 (Diskussion) 21:41, 23. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Warum sollte man bei einer Richtlinie für die gesamte Wikipedia die geschichtswissenschaftliche Perspektive weglöschen, nur weil sie Mathematikern oder Biologen nicht eingängig ist? Haben Mathematiker oder Biologen überhaupt ein Quellenproblem? Das man Artikelinhalte auch mit Sekundärliteraturauswahl und -zitaten beeinflussen kann, tangiert das Primärquellenproblem auch nicht. Und die NS-Bigraphie Todts fällt nach WP:LIT durch. Hier geht es um das Problem des Primärquellengebrauchs, der von WP:BLG nicht abgedeckt wird – und bitte nicht wieder das Beispiel der Amtsblätter bringen. WP:TF ist ein innerwikipedianisches Regulativ. Das kann nicht dazu dienen, Artikel über Erfindungen, die außerhalb der Wikipedia stattfinden, zu löschen. Es fehlt dann eher an Relevanz. --Assayer (Diskussion) 21:49, 23. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Nein, Mathematiker haben kein Quellenproblem. Die hauen dir einen Beweis um die Ohren, und das war's dann in vielen Fällen auch schon in Sachen Artikelarbeit. --Matthiasb – (CallMyCenter) Wikinews ist nebenan! 03:16, 24. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Karsten11, der Unterschied liegt nicht in den Begriffen "Primär- und Sekundär", sondern er macht sich am durchaus etablierten Begriff "reputabel" fest. Wenn ein Biologe eine neue Art entdeckt, wird das in reputabler (sicherlich peer reviewed) Literatur (zunächst Primär-) stehen. Bei der Kameographie dürfte es keine Veröffentlichung in reputabler Literatur gegeben haben. --Global Fish (Diskussion) 22:22, 23. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Nochmal zur Erklärung: Entdeckt ein Biologe eine neue Art und schreibt darüber einen Artikel, dann ist das aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive Sekundärliteratur. Die neu entdeckte Art ist die Quelle. Primär- hat nach diesem Verständnis nichts mit Erst- zu tun. Ich sehe keinen Schaden darin, dieses Verständnis anzuwenden, außer Unverständnis aufgrund des jeweiligen wissenschaftlichen Hintergrunds. --Assayer (Diskussion) 22:36, 23. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive ist der Spiegel-Artikel Sekundärliteratur. --Matthiasb – (CallMyCenter) Wikinews ist nebenan! 03:20, 24. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Sorry, aber was das aus geschichtswissenschaflicher Perspektive ist, ist für eine allgemeine Enzyklopädie völlig Banane.
Ebenso, wie man eine geschichtliche Veröffentlichung aus der Sichtweise von Biologen einordnet. --Global Fish (Diskussion)
So wie hier in der Diskussion mit den Begriffen Primär- und Sekundärliteratur hantiert wird, lässt das auf Sprachverwirrung schließen - und wenn diese Sprachverwirrung nicht nur aus Unverständnis der Schreiber hier resultiert, sondern aus unterschiedlichen Definition in verschiedenen Bereichen, dann sollte doch bitte klar sein, dass diese Begriffe hier nicht als Grundlage für irgendwas taugen!
Was ich an der fraglichen Formulierung auf der Vorderseite so abstrus finde: sie ist nicht ansatzweise deskriptiv! Ich wiederhole mich bis zum Erbrechen: zu geschätzt 90% der Artikelgegenstände gibt es überhaupt gar keine Sekundärliteratur! Und wenn man das nicht glaubt: einfach 10, 20 Mal auf "zufälliger Artikel" klicken und überlegen, ob es zu diesem Thema etwas an Sekundärliteratur geben könnte.
Phi kritisierte in dieser Diskussion (m.E. völlig zu Recht!), dass biographische Artikel mit den jeweiligen Positionen der dargestellten Person zu irgendwelchen Weltfragen geflutet werden. Aber was kann da Primär/Sekundär dabei lösen? Was gibt es etwa zum Artikel über Juli Zeh (das wäre so einer Person) im biographischen Teil an Sekundärquellen? Zum literarischen Schaffen vielleicht, aber zur Biographie? Im Kern wird die auch nur durch journalistische Artikel belegt, in der Hinsicht wäre kein Unterschied zu dem Artikelteil über ihre Statements über dies und das.
Ein Großteil des Artikelbestands behandelt generell nicht-wissenschaftliche Themen, wo man überhaupt nicht von Sekundärliteratur spricht.
Und wenn diese nicht-deskriptive Regel auf der Vorderseite dann noch mit frei gestrickten Definitionen von Primär- und Sekundärliteratur untermauert wird... Sorry. Das ist mir deutlich zu viel. Siehe auch weiter oben.
Und nein: man muss nicht die "geschichtswissenschaftliche Perspektive weglöschen". Niemand fordert das, das wäre Quatsch. Aber sie kann einfach nicht die Richtlinien einer allgemeinen Enzyklopädie bestimmen.--Global Fish (Diskussion) 22:09, 23. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Wenn es keine universale Wissenschaftsmethodik oder -sprache gibt, verzichten wir deshalb auf jegliche Regularien? Ich habe jetzt mal 10 mal "zufälliger Artikel" gedrückt und hatte 9 mal Sekundärliteratur. Der eine Fall ohne war ein olympischer Hinterbänkler, wo Datenbanken abgeschöpft wurden. Die Biographie von Schriftstellern besteht im wesentlichen aus ihren Werken. Die biographischen Angaben zu Juli Zeh in dem ihr gewidmeten TEXT + KRITIK 237 (2023) sollten ausreichend ausführlich sein. Dass nicht ausreichend recherchiert wird, ist kein Richtlinienproblem. Die Definitionen sind nicht "frei gestrickt", und wo liegt der Unterschied zwischen "kann nicht bestimmen" und weglöschen, was bzgl. der Richtlinien ja explizit gefordert wurde. --Assayer (Diskussion) 22:29, 23. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Warum sollen wir auf Regularien verzichten? Besteht kein Grund dazu.
Nur auf untaugliche Regularien sollten wir verzichten.
Und was kleine Stichproben so ausmachen! Ich hab den Test mal in der Summe aus Anlass verschiedener Diskussionen bestimmt 200 Mal gemacht, und bin mir über meine 90% sehr sicher. Es kann sein, dass irgendein Nebenaspekt mal durch Sekundärliteratur belegt war, aber darauf kam es nicht an. Um mal konkret zu bleiben, was man nicht auf den Zufallsgenerator schieben kann, beim diskutierten Artikel zu Juli Zeh finde ich an den tatsächlich verwendeten Referenzen: (2) Munzinger (Tertiär), (23) Literaturanalyse (sekundär). Das wars. Der ganze Rest der Referenzen wäre m.E. bei einem strikten Primärliteraturverbot untauglich. Und selbst, wenn ich ein paar übersehen habe oder man sich durchaus bei ein paar streiten könnte, wäre es immer noch die große Mehrheit. --Global Fish (Diskussion) 22:41, 23. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Mir scheint, vor allem stört der Begriffsgebrauch QuelleSekundärliteratur, mit der Behauptung a.) Sekundärliteratur sei ein größtenteils ungebräuchlicher Begriff und b.) die geschichtswissenschaftliche Perspektive dürfe nicht die Richtlinien einer allg. Enzyklopädie bestimmen. Gegeneinander ausgespielt werden die unterschiedlichen Begriffsverständnisse aber von denjenigen, die sich eine Zusammenstreichung der Richtlinie wünschen. Ich für meinen Teil kann naturwissenschaftliche Originalarbeiten oder Erstbeschreibungen von Arten sehr gut mit meinem Verständnis von Quellen und Sekundärliteratur vereinbaren. Da sehe ich keinen Konflikt und damit auch nichts, was dagegen spricht. Umgekehrt sehe ich keinen Lösungsansatz für die von Benowar und mir beschriebenen Probleme, dass Quellen nach BLG durchgewunken und für das verwendet werden, was in der Wikipedia Theoriefindung genannt wird.
Ich gehe jetzt nicht den Artikel Juli Zeh im einzelnen durch. Der Artikel ist wie so viele Artikel, zu denen viel Tagespresse ausgewertet wird, ausgesprochen seicht. Das übliche google-patchwork halt. Da wäre es der Qualität vermutlich zuträglich, wenn ein „Primärquellenverbot“ mal konsequent umgesetzt und die reichlich vorhandene Sekundärliteratur verarbeitet würde. --Assayer (Diskussion) 02:14, 24. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Wir drehen uns im Kreis. Was du willst, ist die Verwenung von Quellen regulieren. Das ist schlicht unzulässig. Diese Seite hier ist für die Zulässigkeit von Quellen nicht zuständig. Punkt. Es hat sich in gewissen Diskussionen über kontroverse Inhalte eingebürgert, so zu argumentieren: Aussage x steht zwar in einer akzeptablen Quelle, die sei aber keine "Sekundärliteratur" und müsse deshalb raus. Das ist schlicht falsch und muss jedesmal zurückgewiesen werden. Lustig dabei ist, dass für die umstrittene Aussage "Sekundärliteratur" eingefordert wird, aber für jede Menge anderer Aussagen im Artikel, die mit meiner Meinung in der Frage übereinstimmmen, "Primärliteratur" akzeptiert wird, und das umstandslos und ohne Probleme. Das zeigt, dass es da nicht um Quellen geht, sondern um Meinungen. Diese Art, "Theoriefindung" zu rufen, dabei aber Quellenauswahl zu meinen, ist schlicht unredlich, wenn nur die Quellen für Aussagen, die mir selbst nicht passen, "Sekundärliteratur" sein müssen. Bei umstrittenen Aussagen, in der Regel in Biographieartikeln zu umstrittenen Personen, geht es nicht um "Theoriefindung". Es geht um Rezeption. Eine Aussage, die rezipiert worden ist, ist damit in den Diskurs eingegangen, eine unrezipierte Aussage hingegen nicht. Das entspricht der Bedeutung der Zitation für wissenschaftliche Arbeiten. Richtig ist, dass unsere Artikel eine inhaltliche Gewichtung haben müssen, da es, zumindset in der Regel, mehr Material gibt, als in den Artikel reinpasst (nun gut, beim Lesen etlicher Löschkandidaten muss ich das wohl relativieren). Diese Auswahl unterscheidet gute Artikel von schlechten Artikeln. Aber, und das ist der Punkt: Es kommt immer auf den Einzelfall an. In einem Fall ist der Spiegel eine valide Quelle. Im nächsten Fall ist er keine. Das kann sich sogar auf ein und denselben Artikel beziehen. Was dabei aber völlig irrelevant ist, ist, ob die Quelle Spiegel nun "primär" oder "sekundär" ist. Als Naturwissenschaftler ist für mich eine "Primärquelle" eine gültig publizierte wissenschaftliche Originalarbeit, genau das also, was unter WP:Q geradezu als Goldstandard angepriesen wird. Die Unterscheidung liegt bei publiziert (verwendbar) und nicht publiziert (nicht verwendbar, über Preprints reden wir hier mal nicht). Und wenn ein Quacksalber und Heiler seine obskure Methode in irgendeinm genauso obskuren Journal unterbekommen hat, ist dessen Darstellung sogar "Theoriedarstellung" im schönsten Sinne. Für Buchkapitel, die auf den Memoiren des Panzergenerals basieren, gilt das genauso. Gelöscht gehört sie trotzdem.--Meloe (Diskussion) 08:16, 24. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Ich muss jetzt nicht im Einzelnen wiederholen, dass aus meiner Sicht keine „Primärliteratur“ gibt und auch keine „Sekundärquellen“ bzw. dass eine Quelle immer „primär“ ist, nie „sekundär“. Das beschriebene Problem des falschen Begriffsgebrauchs darüber zu lösen, dass man in der Richtlinie zur TF rumfummelt, scheint mir aber fehlzugehen. Zum einen tangiert das Problem ebenso NPOV und BLG, insbesondere Belege immer prüfen und wird über die Beseitigung von Teilen von TF nicht verschwinden. Zum anderen kann man damit das von mir beschriebene, gewissermaßen umgekehrte Problem nicht lösen, dass Primärquellen als valide nach BLG hingestellt werden, um eigene Interpretationen, vulgo, TF in Artikeln zu platzieren. Memoiren werden gerne als besonders zuverlässige Belege verkauft. Wer sollte denn besser über bestimmte Sachverhalte Bescheid wissen als direkt Beteiligte? Sich dann zu beklagen, eine geschichtswissenschaftliche Perspektive sei „für eine allgemeine Enzyklopädie völlig Banane“ und dürfe nicht bestimmend sein – da kann man auch dagegenhalten, dass dies genauso für die naturwissenschaftliche Perspektive gilt. In einer allgemeinen Enzyklopädie müssen wir beide miteinander auskommen --Assayer (Diskussion) 12:53, 25. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Könntest Du Dich denn mit einer Verfeinerung anfreunden: Dargestellte Theorien sollten auf Sekundärliteratur beruhen? Den darauf bezieht sich ja der bemängelte Satz. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 15:26, 25. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Von "rumfummeln" kann nicht ernsthaft die Rede sein, wenn es sich darum handelt, aus einem aufgeblähten Fehlkonsrukt ein allgemeinverständliches, gut handhabbares Instrument zu machen, wie das hier eingangs gezeigt wird. Dass die Diskussion unterdessen eher kreiselnd als produktiv verläuft, ist wiederum kaum zu verkennen. -- Barnos (Post) 16:53, 25. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
''Sachverhalte sollen aus zuverlässigen, einschlägigen und reputablen Quellen belegt werden. Theoriedarstellungen sollten immer auf weithin akzeptablen Darstellungen fußen, für ihre Interpretation und Bewertung immer auf einen weithin etablierten Stand der Sekundärliteratur zurückgegriffen werden. Dabei sollte auch auf abweichende Meinungen aus der Fachliteratur verweisen werden, wenn diese historisch relevant oder aktuell Teil der Debatte sind. Für den Umfang gilt hier aber ein Gebot der Verhältnismäßigkeit. Sollten Punkte aktuell umstritten sein, so sind Darstellungen mit zeitlichem Abstand und einer sachlichen Haltung zur Kontroverse als Grundlage zu bevorzugen. Ziel ist nicht der Beleg isolierter Behauptungen, sondern das Verständnis etablierter Meinungen sowie der Sache selbst in ihren einschlägigen Zusammenhang'' - das wäre euch sicher zu umfangreich, oder? ---- Leif Czerny 09:20, 26. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Ich hätte keine Probleme damit. Das ist tausendmal klarer als der zur Debatte stehende, verquaste Text, und länger ist es auch nicht.--Meloe (Diskussion) 11:49, 26. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Ich schon: Tür und Tor, siehe oben. Der Unterschied zwischen einer Sach- und einer Theoriedarstellung müsste trennscharf definiert werden, da das Wort ja auf einmal in einem anderen Sinn verwendet wird als bisher. --Φ (Diskussion) 12:17, 26. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Warum ist Trennschärfe ein Kriterium und wo wäre die für die Normalnutzer ein Problem?-- Leif Czerny 14:34, 26. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Beschränkung auf das Kernanliegen und Redundanzminimierung sollten die Hauptziele der Revision sein und bleiben, Leif, was aus meiner Sicht den Wegfall der Abschnitte Nr. 2 und 3 einschließt. Unter 3.1. bliebe dann zu prüfen, welche der von Dir eingebrachten Aussagen einen Mehrwert unter "Allgemeines" ergeben und wie dieser Abschnitt folglich sinnvoll zu ergänzen wäre. Diesbezüglich sehe auch ich gute Möglichkeiten. -- Barnos (Post) 12:36, 26. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Der Vorschlag von Leif Czerny ist vollkommen unzureichend. Damit wird genau das ermöglicht, was ich als Problem skizziert habe, selbstausgewählte Zitate aus dem, was man als "zuverlässig, einschlägug und reputable Quellen" nennt, mithin ein Freifahrtschein für Theoriefindung aus Primärquellen. Dass Barnos das gut findet, verwundert micht nicht. Denn wenn ich Beispiele für problematische TF nennen müßte, wären Artikelarbeiten von Barnos weit vorne. --Assayer (Diskussion) 14:51, 26. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
+ 1. Es wird nicht gelingen, die Gegenargumente gegen die große Löschaktion, die hier geplant ist, einfach wegzuignorieren. Eingehen wollte darauf ja bisher niemand. --Φ (Diskussion) 14:59, 26. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Lieber Assayser, das kann ich so nicht nachvollziehen. Den Inhalt einer Theorie durch Zitat aus der Theorie wiederzugeben, ist keine Theoriefindung. Das selbst zu interpretieren ist die Theoriefindung. Und ein Unterschied zwischen Primär- und Sekundärquellen, der mehr schlecht als recht aus englischer Terminologie in ähnlich klingende, aber anderes bedeutende deutsche Terminologie schützt davor sicher nicht. ---- Leif Czerny 17:07, 26. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Die Unterscheidung zwischen (Primär-)Quellen und Sekundärliteratur gehört mindestens seit dem 19. Jhd. zu den Grundlagen der Geschichtswissenschaft. Wenn umseitig etwas gestrichen werden sollte, dann der Begriff Primärliteratur, weil der irreführend ist. Zitate implizieren Auswahl und das kann einem Sachverhalt ein ganz anderes Erscheinungsbild geben, als dieser in der Quelle hat. --Assayer (Diskussion) 17:45, 26. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Ja, eben. Wieso ist das ein Gegenargument zu meinem Vorschlag? Aber Primary sources und secondary sources sind etwas anderes bzw. werden ganz anders gebraucht. Primärquellen sind Belege/zeugnisse, Sekundärliteratur ordnen und bewerten diese. Fachliteratur umfasst aber auch noch ganz andere Genres (Überblickdarstellungen, Diskussionsbeiträge, Lehrbücher etc.). Der Unterschied primar/secondary im Journalismus hingegen ist der zwischen direkter Aussage und Hörensagen. Etwas anderes wiederum ist der Unterschied zwischen Behauptung und Bestätigung. Letzten Endes interessiert in der WP uns aber nur ein Leitbegriff: der des etablierten Wissens. Und das ist gegenstandsabhängig. Wenn eine Fachdiskussion dargestellt wird, ist eine aufsehenerregende Mindermeinung eine primäre Quelle, und anzuführen, aber in ein Verhältnis zu den anderen Meinungen zu setzten. Wenn es um einen Sachverhalt geht, ist ein kontroverser Beitrag zu seiner Interpretation oder Erklärung nur dann relevant, wen seine Validität von der entsprechenden (Fach-)öffentlichkeit in Erwägung gezogen wird, ihn ohne das zu zitieren, wäre Theorieetablierung. Wenn etwas paraphrasiert wird, ist es nie Theoriefindung. Theoriefindnung ist es dann und nur dann, wenn eine in ihrer Validität nicht anerkannte oder überprüfbare Meinung als etablierte Interpretation oder Bewertung eins Sachverhalts dargestellt wird. Das hat mit der Belegart aber nichts zu tun, sondern mit den Grenzen zwischen darstellen und interpretieren und dem Umgang mit der Quelle. Eine Quelle durch Rosienenpickerei gegen den Strich zu lesen oder damit Privatmeinungen zu belegen, ist dabei aber einfach ein falscher Umgang mit jeder Quelle, egal ob man sie als primär oder sekundär einstuft. ---- Leif Czerny 08:39, 27. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

+1 zu Assayer. Wie ich oben schon geschrieben habe: In den Geisteswissenschaften (und keineswegs nur in der Geschichtswissenschaft) ist Primärliteratur immer eine Quelle (unser Artikel deckt das ganz gut ab), die ein Untersuchungsgegenstand ist. Monographien, Fachaufsätze und Fachartikel sind immer Sekundärliteratur (oder Fachliteratur) - es sei denn, sie werden selbst zum Untersuchungsgegenstand, wie beispielsweise eine Arbeit zur Wissenschaftsgeschichte, wenn man etwa die Arbeiten Theodor Mommsens oder Heinrich August Winklers unter einer bestimmten Fragestellung untersucht. Ein Fachartikel, der selbst eine neuartige Fragestellung hat oder Statistiken auswertet, die sonst niemand ausgewertet hat, wird dann aber nie zu Primärliteratur. Das Hauptproblem für Historiker bei einer Aufweichung ist, dass dann jeder "Quellen" für sich auswerten und interpretieren mag - dafür hat die Geschichtswissenschaft aber nicht ohne Grund die Quellenkritik entwickelt, die immer Bezug auf die Forschung nimmt. Wenn nun Leser Max meint, super, ich werte jetzt mal eine digitalisierte Akte eines Einsatzkommandos aus, dann haben wir ein echtes Problem; das passiert schon in "harmloseren" Teilgebieten, wie bei mir, als jemand meinte, er könnte ganz tolle Ergebnisse zu den Merowingern bringen, indem er blind Quellen ausgewertet hat, die teils grob parteiisch und unzuverlässig waren. Die "Quellenproblematik" betrifft einen erheblichen Teil des Artikelbestands, das scheinen hier einige vollkommen zu unterschätzen. Man kann Quellen zitieren, ja (etwa Herodot oder Gregor von Tours oder ein Dokument). Dort muss dann stets aber eben die Einordnung durch Hinweis auf die relevante Fachliteratur erfolgen und nur auf deren Basis bewerten. In den Geisteswissenschaften kann man sich auf empirische Befunde stützen, oft ist aber der wissenschaftliche Diskurs bestimmend und dort ist die Quellenkritik zentral. Wenn hier immer jemand "Quellen" stehen haben will, ist die Einschränkung im geisteswissen. Bereich unabdingbar, sich dort ausschließlich auf den Diskurs und Befunde auf Fachliteratur zu stützen. Ansonsten macht es hier schlicht keinen Sinn, OR wird es eher erleichtern. --Benowar (Diskussion) 18:33, 26. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Wie vorgeschlagen mache ich unter dem bisherigen Punkt 3.1 "Allgemeines" mal das Exempel mit Czerny-Zutaten:
Als Theoriefindung (originäre Forschung) gelten Aussagen in Artikeln der Wikipedia, die nicht in anerkannter Fachliteratur veröffentlicht sind. Das betrifft insbesondere unveröffentlichte Theorien, Daten, Aussagen, Konzepte, Methoden oder Argumente, aber auch eigene Interpretationen veröffentlichter Daten und Analysen (Stichwort Privattheorie). Ebenso unerwünscht sind eigene Begriffsbildungen und Wortschöpfungen. Sachverhalte sollen aus zuverlässigen, einschlägigen und reputablen Quellen belegt werden. Theoriedarstellungen sollten immer auf weithin akzeptablen Darstellungen fußen, für ihre Interpretation und Bewertung immer auf einen weithin etablierten Stand der Sekundärliteratur zurückgegriffen werden.
Publikationen im Selbst- oder Zuschussverlag und private Websites sind in aller Regel ungeeignet, wenn sie keine entsprechende Rezeption in der Fachwelt in Form von wissenschaftlichen Zitationen gefunden haben. Als Kriterium zur Klärung, ob es sich bei der vorliegenden Literatur um anerkannte Fachliteratur handelt, bietet sich beispielsweise das Web of Science an.
Mehr braucht es m. E. vorderhand nicht, Leif, wenn auch Nichthistoriker noch mitgehen sollen, was allerdings wünschenswert ist. -- Barnos (Post) 20:44, 26. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Das genau ist ein Freifahrtschein für (Primär)quellenarbeit: Sachverhalte sollen aus zuverlässigen, einschlägigen und reputablen Quellen belegt werden. Vielleicht magst Du, @Barnos, mal genauer erklären, warum Du Memoiren für "zuverlässige, einschlägige und reputable Quellen" hälst, mit denen Du sog. "Sachverhalte" nach deinem Gusto belegen kannst. Schließlich bist Du ja der Meinung, dass „auch die sogenannte Sekundärliteratur“ auf die Quellen, vulgo Memoiren, zurückgreifen würde.[1] Warum also nicht auch Du, nicht wahr? --Assayer (Diskussion) 23:57, 26. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Das ist, will mir scheinen, neuerlich ein fehlgehender Diskussionsversuch – der bei Bedarf verallgemeinert betreffs WP:Q zu führen wäre, aber eben nicht hier. Für Einzelfallbetrachtungen, die auch bei einem konsistenteren Regelwerk, als es sich hier zeigt, schwerlich verlustfrei umgangen werden können, halte ich mich lange schon an die Arithmetik von WP:Dritte Meinung, selbst wenn das Ergebnis mich in der Sache nicht überzeugt. Eine diesbezügliche Anfrage könnte sich demnächst auch hier als hilfreich erweisen. -- Barnos (Post) 07:03, 27. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Das ist eine gute Idee, ich werden mal eine Anfrage machen und versuche diese neutral und ergebnisoffen zu formulieren. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 08:16, 27. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Als Theoriefindung (originäre Forschung) gelten Aussagen in Artikeln der Wikipedia, die nicht in anerkannter Fachliteratur veröffentlicht sind. - das ist eine vie4l zu starke Einschränkung. Auch Sachliteratur, die nicht direkt zur Fachliteratur gehört, und journalistische Veröffentlichungen können zuverlässige, einschlägige und reputable Quellen sein. --HH58 (Diskussion) 08:17, 27. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
In der Tat, und das bliebe entsprechend zu berücksichtigen. -- Barnos (Post) 11:24, 27. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Ach. ---- Leif Czerny 11:40, 27. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
@Barnos. Ganz schwache Antwort.
Aber das zeigt, wo die Richtlinie in ihrer jetzigen Fassung greift. Es ist eben nicht so, dass Kapitel, die auf Memoiren basieren, in der Praxis genauso behandelt würden wie Publikationen von Quacksalbern in obskuren Journalen. Ganz im Gegenteil werden, wie man hier sieht, Quellen locker als „zuverlässig, einschlägig und reputabel“ deklariert. Auch was die „obskuren Journale“ angeht, würde ich mir nicht so sicher sein, dass die Fälle dort eindeutig gelagert wären. Schließlich kann ja auch Nicht-Fachliteratur „zuverlässig, einschlägig und reputabel“ sein.
Theoriefindung kommt in der Regel auch nicht so in die Wikipedia, dass Hänschen Klein mit seinem BoD-Buch aufschlägt und seine neue Interpretation anpreist, sondern Hänschen Klein wird das, was er in seinem BoD-Buch geschrieben hat bzw. geschrieben hätte, – denn wer braucht schon BoD bei der Reichweite der Wikipedia – , direkt in die Artikel schreiben und zwar mit allen seinen Belegen. Die sind dann natürlich alle „zuverlässig, einschlägig und reputabel“. Theoriefindung bleibt es trotzdem, weil diese Belege als (Primär-)Quellen benutzt werden, also unter eigener Fragestellung befragt und ausgewertet werden. Ich sehe hier keinen Vorschlag, der das berücksichtigen würde, und von Barnos würde ich das auch nicht erwarten.
Bei Diskussionen über Richtlinien kann 3M nur weitere Diskutanten anlocken, aber keinen Konsens herbeiführen. Zur Veränderung der Richtlinie bräuchte es ein Meinungsbild. --Assayer (Diskussion) 17:54, 27. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Wer nicht gänzlich verquere Realitätsverweigerung betreibt, kommt doch gar nicht umhin zuzugeben, dass zumindest für die außerhistorische Artikelgestaltung die obige Aussage zutrifft:
„Auch Sachliteratur, die nicht direkt zur Fachliteratur gehört, und journalistische Veröffentlichungen können zuverlässige, einschlägige und reputable Quellen sein.“ Dabei liegt der Ton, wie nun hervorgehoben, auf dem Können, das sich ggf. in der Diskussion am Einzelfall bestätigt oder auch nicht.
Manche der obigen Ausführungen wie auch die Verfasstheit der umseitigen Richtlinie deuten darauf hin, dass sich mit den Jahren eine Wikipedia-Geschichtsblase formiert hat, die sich fernab jeglicher Projektwirklichkeit eingerichtet hat, aber empfindlich reagiert, wenn sie sich bei der Kultivierung ihrer Schrullen gestört fühlt. -- Barnos (Post) 09:10, 28. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Nee, Barnos, die Unterscheidung von Quelle und Sekundärliteratur ist auch bei "außerhistorischen" Themen (wobei die Frage ist, welche das sein sollten) höchst relevant und keine "Schrulle". Dass sie oft nicht beachtet wird ("Projektwirklichkeit"), ist kein Grund, auch noch den Anspruch aufzugeben. Man kann zum Beispiel einen guten Artikel über einen Autor nicht auf der Grundlage seiner eigenen Äußerungen schreiben, weil das Quellen sind. Das heißt definitiv nicht, dass man den Autor dann nicht zitieren "darf", im Gegenteil, man sollte dann sein Werk kennen und durchaus auch zitieren. Aber es geht nicht an, ihn so vorzustellen, wie man glaubt, dass er sich selber sieht. --Mautpreller (Diskussion) 12:16, 28. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Anderes Beispiel, das ich vor kurzem sah: Ein kunsthistorischer Artikel gibt irgendwelche Archivquellen mit irgendeiner Signatur als Belege an, die niemand prüfen kann. In Wirklichkeit ist das, was da steht, aber keineswegs durch diese archivalischen Quellen belegt, sondern mit einem kunsthistorischen Aufsatz (der gerade nicht zitiert wird). In diesem Aufsatz wurden die genannten Quellen ausgewertet. Der wäre zitierbar und nachprüfbar, das ist einwandfreie Sekundärliteratur. Aber man zieht es gern vor, stattdessen die Quellen anzugeben, die freilich gerade nicht für sich selbst reden, sondern der professionellen Quellenkritik und Auswertung bedürfen. So kommen grobe Verzerrungen im Sinne der eigenen Lieblingsidee zustande. Es spricht nichts dagegen, auch die Quellen anzugeben, auf die sich die Kunsthistorikerin stützt, aber sie sind nicht zulässig als Beleg für die Aussage eines Wikipedia-Artikels. --Mautpreller (Diskussion) 12:45, 28. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Fragen der Belegpraxis sind generell unter WP:BEL zu regeln und Fragwürdigkeiten im Einzelfall auf jener Basis aufzuklären. Hier hat das alles nichts verloren, immer vorausgesetzt, dass man das umseitige Fehlkonstrukt wie vorgeschlagen zu sanieren bereit ist. Gut möglich, dass die m. E. zugrunde liegende wikipediaspezifische Geschichtsblase in Sachen „Theoriefindung“ noch weitere Teilkreise anzieht. Und die lieben Gewohnheiten einer oft langjährigen Praxis – die gern genutzten POV-TF-BEL-Mischkost-Angebote (mit maximaler Streubreite in Editkommentaren und Artikeldiskussionen mit allerdings misslichen Auswirkungen) – stehen dabei vielleicht unliebsam auch noch auf dem Prüfstand. -- Barnos (Post) 13:25, 28. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Doch, das gehört genau hierher, weil die Unterscheidung zwischen Quelle und Sekundärliteratur entscheidend ist. Um die geht es hier, nicht um Reputabilität der Belege. --Mautpreller (Diskussion) 13:30, 28. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Das dürfte der Grundirrtum sein, auf dem das derzeitige Fehlkonstrukt beruht : dass die Art des Belegs nicht WP:BEL in der Hauptsache vorzubehalten sei, sondern hier prominent ausgewalzt gehörte. -- Barnos (Post) 13:46, 28. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Es geht hier nicht in erster Linie um den Beleg, sondern darum, auf welcher Grundlage ein Artikel geschrieben werden soll. Das lässt sich per WP:BEL nicht regeln. --Mautpreller (Diskussion) 14:00, 28. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Yep, es ist genau wie Barnos es sagt, die Auswahl der Belege ist unter WP:Belege zu regeln. Hier hat in irgendeinem unbeobachteten Moment jemand ein Kuckucksei reingelegt, wohlwissend dass das einer allgemeinen Diskussion nicht standhalten würde. Und das wird nun mit mit Zähnen und Klauen verteidigt, flankiert von Missionaren die lieber ihren Lieblingsjournalisten zitieren als reputable Primärquellen. Ich verweise da nochmal auf Benutzer:Siehe-auch-Löscher#Primär- und Sekundärquellen: die Sekundärquellen sind für die Rezeption durchaus wichtig, sie sind aber keineswegs per se zuverlässiger als Originalquellen. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 13:58, 28. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Seufz. Du hast die Argumente doch gelesen. Es geht wirklich überhaupt nicht darum, ob Sekundärliteratur "zuverlässiger" ist. Es geht darum, dass eigene Quellenarbeit nicht die Basis eines Artikels sein kann. --Mautpreller (Diskussion) 14:03, 28. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Mir geht es um dieses aus dem Zusammenhang gerissene Zitat das gerne verwendet wird um eine zuverlässige Primärquelle durch einen Artikel aus dem Kleinkleckersdorfer Anzeiger zu ersetzen. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 14:30, 28. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
hier zum Beispiel wird sehr klar, welchen Sinn diese Regel hat. --Mautpreller (Diskussion) 14:41, 28. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Ja, ein Habsburger von 1218 darf auch mit geschichtswissenschaftlichen Methoden behandelt werden. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 20:08, 28. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
(BK) Auf die Argumente, die Mautpreller geduldig anführt, wird überhaupt nicht eingegangen. Stattdessen wird immer wieder begründungslos behauptet, die umseitigen Formulierungen wären „ein Fehlkonstrukt“. Obendrein würdigt man die Gegenseite als „Blase“ herab, die nur ihre „Schrullen“ kultivieren würde. Dankeschön, aber da erübrigt sich meines Erachtens jede weitere Diskussion. Wir haben keinen Konsens für eine Änderung unserer Regularien, also bleiben sie, wie sie sind. --Φ (Diskussion) 14:43, 28. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Vielleicht hilft es ja zu einer produktiveren Diskussion: Es gibt schon das Problem der "TF-Polizei", wenn WP:KTF als strikt anzuwendendes Gesetz missverstanden wird. Durch Streichung kann man aber die Frage nicht umgehen, geschweige denn beantworten. Artikel, die auf der Basis von Quellen (etwa Urkunden, aber auch Tweets etc.) geschrieben werden, sind nicht erwünscht, und das aus gutem Grund. Das liefe nämlich darauf hinaus, dass die anonyme Wikipedia-Autorschaft Auswahl und Bewertung nach eigenen Wünschen macht. Da ist dann keine Basis für eine Verständigung vorhanden, etwa auf der Diskussionsseite. Wir brauchen die Auswahl und Bewertung durch andere, möglichst fachlich Qualifizierte in seriösen Medien, auf die man sich beziehen kann. Das heißt nicht, dass man Quellen nicht zitieren kann, aber es heißt, dass man die Artikel auf der Grundlage von Sekundärliteratur schreibt, die man dazu natürlich zunächst mal recherchieren und sichten muss. --Mautpreller (Diskussion) 18:32, 28. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Zum einen argumentieren hier WP-Autoren, bei denen ganz klar das Interesse besteht, mit Primärquellen zu arbeiten, also TF zu betreiben. Dass sie die Richtlinie für ein "Fehlkonstrukt" halten, liegt auf der Hand. Dass es dabei vollkommen egal ist, ob Sekundärliteratur "per se zuverlässiger als Originalquellen" ist oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Wer mit Primärquellen arbeitet, wird Sekundärliteratur immer korrigieren können, sachlich oder in der Tendenz oder im Ansatz etc. Umgekehrt gilt aber auch, dass Primärquellenarbeit fehleranfällig ist, dass man also Fehler und Falschinformationen in Artikel schreibt, weil man sie für richtiger hält oder weil man schlicht nicht genügend Sekundärliteratur gelesen hat. Im dümmsten Fall übernimmt Sekundärliteratur solche Falschinformationen aus der Wikipedia – man sollte sich keine Illusionen machen, wie viele Fachwissenschaftler sich gerne schnell bei der Wikipedia informieren, auch c&p, freilich ohne das kenntlich zu machen, sondern mit Belegübernahme und der Zirkel ist komplett. (Man ist gut beraten, bei vermeintlichen Plagiaten ganz genau zu schauen, was zuerst da war, Wikipedia oder Sekundärliteratur.) Es fehlt in der Wikipedia schlicht die fachliche Kontrolle, die aufwendiger ist als Korrekturlesen und mitunter Belegprüfung einschließt. Autorenschaft verschwindet in der Versionsgeschichte und hinter Pseudonymen. Und bei der Prüfung von Belegstellen kann man mitunter auch bei der Interpretation von Primärquellen unterschiedlicher Ansicht sein. (Kann ich alles mit Beispielen aus der Praxis demonstrieren.) Wer hat dann Recht? Zu einem der bekanntesten Beispielen zur Problematik, Timothy Messer-Kruse und der Haymarket Affair, vgl. Nathaniel Knight
Zum anderen ist bei der Frage, ob man lieber Journalisten zitiert oder vermeintlich zuverlässige Primärquellen, durchaus BLG maßgebend. Bei unserer Diskussion geht es dagegen darum, wie bestimmte Belege ausgewertet werden, nicht welche, denn aus der Art der Auswertung ergibt sich, ob diese Belege für bestimmte Informationen zulässig (und zuverlässig) sind oder nicht.
Tatsächlich ist die Aggressivität der „Gegenseite“ auffällig. Das klingt nach Frustration über und mit der Richtlinie, was auf – wiederum aber auch berechtigte – Zurückweisungen und Kritik zurückzuführen sein könnte. --Assayer (Diskussion) 01:56, 29. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Beim letzten Satz gebe ich dir weitgehend recht, einzig der Punkt berechtigt ist strittig. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 05:00, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten

Die hier vertretene Behauptung „… mit Primärquellen zu arbeiten, also TF zu betreiben“ beruht auf der falschen Annahme, jede Wiedergabe einer Originalquelle sei per se TF. Das trifft wohlweislich aber nicht auf alle Fälle zu, etwa wenn es darum geht, Dokumente ihren Verfassern zuzuordnen. Deshalb ist die zitierte Aussage unbegründet. --Benatrevqre …?! 07:26, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten

Das ist unzutreffend. Natürlich ist nicht jede Angabe einer "Originalquelle" per se Theoriefindung. Das steht umseitig auch nirgends. Das Arbeiten mit Quellen ist hingegen klassische "Original Research". Es bedeutet: Ich korrigiere die veröffentlichte Literatur. Und wer ist "ich"? Benutzer:xyz hat sich die Quellen angeguckt und ist der Auffassung, dass die einschlägigen Veröffentlichungen danebenliegen, Entscheidendes übersehen, die Akzente falsch setzen? Wenn Benutzer:xyz das irgendwo anders in einem seriösen Medium veröffentlicht hat, kann man das referieren. Ein Wikipedia-Artikel ist aber keine geeignete Plattform, um eine solche Auffassung zu vertreten (und zu verbreiten). --Mautpreller (Diskussion) 09:48, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten

Im ganzheitlichen Überblick[Quelltext bearbeiten]

Bei ausufernden Diskussionen gerät häufig aus dem Blick, worum es tatsächlich geht. Daher ein deutlich verschlanktes und korrekt akzentuiertes Konzept der Richtlinie zum Ausschluss privater Theoriebildung in der Wikipedia nunmehr hier als Ganzes in der diskussionsbedingt neuesten Fassung (mit Aktualisierungen vom 1. Nov. 2023 sowie vom 3. Nov. 2023, 5. Nov. 2023, 9. Nov. 2023 und 1. Dezember 2023):

Einer der Grundsätze bei der Erstellung dieser Enzyklopädie ist: Die Wikipedia bildet bekanntes Wissen ab. Sie dient folglich unter anderem der Theoriedarstellung, nicht der Theoriefindung (TF; engl. original research (OR)) oder Theorieetablierung. Aussagen, die nur auf persönlichen Erkenntnissen von Wikipedia-Autoren basieren, gehören nicht in die Artikel. Zu ermitteln und darzustellen ist vielmehr, wie das Thema von überprüfbaren, verlässlichen Informationsquellen gesehen wird. Zusammen mit dem neutralen Standpunkt und der Pflicht zur Angabe von Belegen bildet diese Richtlinie die inhaltliche Grundlage für dieses Projekt.

Was ist Theoriefindung?
Allgemeines

Als Theoriefindung (originäre Forschung) gelten Deutungen in Artikeln der Wikipedia, die nicht in anerkannter Fachliteratur veröffentlicht sind. Das betrifft insbesondere unveröffentlichte Theorien, Daten, Aussagen, Konzepte, Methoden oder Argumente, aber auch eigene Interpretationen veröffentlichter Daten und Analysen sowie historischen Quellenmaterials (Stichwort Privattheorie). Zu beachten sind auch die Hinweise zu veröffentlichten Selbstauskünften. Unerwünscht sind eigene Begriffsbildungen und Wortschöpfungen. Wikipedia-Artikel bilden nach Möglichkeit den aktuellen Konsens der einschlägigen Fachwissenschaft ab. Dissens innerhalb der Wissenschaft kann ergänzend thematisiert werden, wobei Mindermeinungen als solche einzuordnen sind. Wissenschaftlich (noch) unbearbeitete Wikipedia-relevante Lemmata (z. B. Biographien lebender oder jüngst verstorbener Personen, Wichtiges aus Politik und Sport) können durch Publikationen in einschlägiger Fach- und Sachliteratur sowie in seriösen Medien belegt werden.

Nicht etablierte Termini
Abkürzung:
WP:Begriffsfindung

Eine besondere Form der Theoriefindung ist die Einführung nicht gebräuchlicher Termini (Begriffsetablierung). Dabei geht es um Phänomene, die durchaus nachgewiesen und belegt existieren können, für die es jedoch keinen etablierten Terminus gibt. Selbstgemachte Bezeichnungen für diese sind in Wikipedia unerwünscht. Bezeichnungen, die weder in der Fachwelt noch im allgemeinen Sprachgebrauch verbreitet sind, sollen weder als Lemma noch in Artikeln verwendet werden. Wann genau eine Bezeichnung als etabliert angesehen werden kann, muss im Einzelfall geprüft werden (Nutzung durch mehrere reputable Autoren ist Mindestvoraussetzung).

Es kann vorkommen, dass es für einen Zusammenhang keinen etablierten Fachausdruck im Deutschen gibt, aber in einer anderen Sprache (Beispiel: Internet). Dann sollte im Zweifelsfall der etablierten fremdsprachigen Bezeichnung der Vorzug gegeben werden. Eine Übersetzung in eine im Deutschen nicht etablierte Bezeichnung ist demgegenüber als „Begriffsfindung“ anzusehen.

Es kann auch vorkommen, dass es zu Artikelgegenständen gar keinen etablierten Fachausdruck gibt, obwohl sie einen klar relevanten Gegenstandsbezug haben. Dies ist bei Ereignissen des Zeitgeschehens und bei Listen häufig der Fall. Hier wird dann ein eindeutiges, wenn auch möglicherweise weniger gebräuchliches Lemma gewählt. Beispiele: Terroranschläge am 11. September 2001, Liste der Landesstraßen in Thüringen ab der L 1000.

Was ist Theorieetablierung?

Unter Theorieetablierung fallen alle Theorien, Aussagen, Konzepte oder Methoden, die außerhalb der Wikipedia keine oder nur sehr geringe Resonanz in der jeweiligen Fachgemeinde gefunden haben. Im Unterschied dazu gibt es die so genannten Minderheitenmeinungen, die zwar nur von wenigen vertreten, aber in der Fachwelt kontrovers diskutiert werden und in entsprechendem Rahmen auch hier angesprochen werden sollen (s. o.).

Festzuhalten bleibt aus meiner Sicht, dass damit der privaten Theoriebildung in der Wikipedia, auf welcher Grundlage auch immer, hinreichend deutlich begegnet wird. Irgendwelche Sonderregelungen für Zulassung oder Nichtzulassung bestimmter Quellen in den diversen Wikipedia-Artikelsegmenten erübrigen sich damit. -- Barnos (Post) 06:53, 29. Okt. 2023 (CET) / 06:24, 3. Nov. 2023 (CET)Beantworten

Barnos, ich finde es nicht in Ordnung, dass du die substantiierte Diskussion als "ausufernde Diskussionen" abqualifizierst und sie nun mit deinem Großkasten abschneidest. Dazu deine bloße Behauptung, dieser Textvorschlag würde der Theoriebildung in der Wikipedia "hinreichend deutlich" begegnen, "weitere Diskussionen über die Zulassung oder Nichtzulassung bestimmter Quellen" würden sich damit erübrigen. Das geht so nicht. -- Miraki (Diskussion) 08:46, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Der Vorschlag lässt mit einem Taschenspielertrick die Wurzel des Problems verschwinden, nämlich die Unterscheidung von Quelle und Sekundärliteratur. Diese ist aber generell wesentlich und keineswegs nur für bestimmte "Artikelsegmente". Deswegen ist die ganze Idee nicht akzeptabel. --Mautpreller (Diskussion) 09:17, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Für mich stellen sich Diskussionslage und daraus abzuleitende Konsequenzen anders dar als für Dich, Miraki. In der hier ohnehin falsch ausgewalzten Quellenbetrachtung kommt es nicht ganz unerwartet zu Wortmeldungen, in denen Primärquellverwendung für je eigene Arbeitsbereiche eingefordert werden, während man an anderer Stelle aber streng dagegen einschreiten möchte – gewissermaßen, wie es einem gerade in den eigenen Kram passt. Und diese Art von willkürlicher Unkalkulierbarkeit in der Auslegung von Richtlinien ist es, die nicht wenigen das Mitmachen versauert haben dürfte bis hin zur vollständigen Resignation.
Für die Präsentation eines ganzheitlichen Revisionsvorschlags spricht zudem, dass es in der Diskussion auch Hinweise und Überlegungen gegeben hat, die mir zu berücksichtigen sinnvoll erscheint. -- Barnos (Post) 09:48, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
PS für Mautpreller: Auf persönliche Verunglimpfungen habe ich bisher schon nicht reagiert und gedenke das auch weiterhin so zu handhaben. In der Sache Neues hast Du offenbar nicht mitzuteilen. -- Barnos (Post) 09:48, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Eine solche Richtlinie kann (ähnlich wie WP:NPOV) nicht als Algorithmus formuliert werden, den man nur auf die einzelnen Fälle herunterzubrechen hätte. Das hängt damit zusammen, dass der Quellenbegriff kontextabhängig ist; was in einem Kontext Quelle ist, kann in einem anderen Sekundärliteratur sein. Das ändert aber nichts daran, dass die Unterscheidung generell wesentlich ist. Was ich mich frage, ist, warum sie partout nicht gemacht werden soll. --Mautpreller (Diskussion) 10:05, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Längst dargelegt: weil es sich um unterschiedliche Arten von Belegen handelt, die an anderer Stelle im Regelwerk den Schwerpunkt bilden. Bleibt die Frage, wie viele Pirouetten zu dieser Falschverortung, wie ich meine, noch gedreht werden sollen. -- Barnos (Post) 11:03, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
In Wikipedia:Belege wird diese Unterscheidung nicht behandelt. Sie gehört dort auch nicht hin, das ist einfach eine andere Frage. Man kann mit Belegen aus seriösen Quellen (zB Quelleneditionen) eben unerwünschte "Original Research" betreiben. Mein Eindruck ist sehr wohl das, was Phi anschließend schreibt: Du möchtest den Primat für Sekundärliteratur streichen, der hier formuliert ist. Deswegen soll nicht zwischen Quelle und Sekundärliteratur differenziert werden. Dagegen argumentiere ich, weil ich es für verhängnisvoll halte. --Mautpreller (Diskussion) 11:43, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten

Barnos möchte den Primat für Sekundärliteratur streichen. Was dann passieren würde, kann man an einigen Beispielen sehen, in denen das regelwidrig so gehandhabt wurde (auf Artikel aus dem Themenfeld Wehrmacht wurde schon mehrfach hingewiesen, deshalb spare ich mir die hier):

  • Im Artikel Andromeda (Mythologie) wurden ausgiebig die Bezüge zum Motiv Verfolgte Unschuld und die Erotisierung der Figur dargestellt. Durchaus dicht belegt, bloß waren das immer die entsprechenden Kunstwerke, keine Sekundärliteratur. Dass Ovid offen lässt, ob die gefesselte Andromeda nackich war oder nicht, wird mit – Überraschung: Ovid selber belegt. Die Frage scheint den Hauptautor des Artikels sehr zu beschäftigen, in der wissenschaftlichen Fachliteratur spielt sie keine Rolle. Hätte ich das alles jetzt entfernen dürfen, wenn Barnos' Version gelten würde?
  • Noch schlimmer: Der Artikel Hans Blüher wurde auf der Grundlage von Blühers eigenen Werken verfasst, die man füglich zur „Fachliteratur“ zählen kann. Dass der Mann ein Antisemit und Pädophilie-Befürworter war und zur Konservativen Revolution gezählt wird, fiel bei dieser Arbeitsweise naturgemäß unter den Tisch, weil die Sekundärliteratur über ihn eben nicht oder nur sporadisch herangezogen wurde.

Es zeigt sich, dass ohne einen Primat für Sekundärliteratur die Wahrscheinlichkeit, dass ein Artikel in Schieflage gerät, deutlich steigt. Was das „etablierte Wissen“ ist, das wir nach WP:Q darzustellen haben, kann man gar nicht wissen, wenn man die Sekundärliteratur nicht kennt. Und in dem Fall sollte man die Finger vom Bearbeitungsknopf lassen.
Ich bin durchaus dafür, die umseitigen Regeln zu ändern. So sollte es z.B. heißen „Die Wikipedia bildet etabliertes Wissen ab“: „Bekanntes“ Wissen reicht nicht, denn dass z.B. Hitler durch Autobahnbau die Arbeitslosigkkeit besiegt hat, ist zwar bekanntes Wissen, etabliert (und sachlich richtig) ist es aber nicht (bzw. nicht mehr). Auch sollte man eher von einem Primat für Sekundärliteratur schreiben, damit nicht das Missverständnis entsteht, man dürfe gar nichts anderes verwenden. Zudem ist der Theoriebegriff in Theoriefindung unglücklich: ich wäre dafür, ihn durch sowas wie „Generierung neuen Wissens“ zu ersetzen. Insgesamt würde ich aber die Richtlinie eher verschärfen als aufweichen, wie das in oben genanntem Entwurf versucht wird. Dafür wird es hier keinen Konsens geben. Sonntagsgrüße in die Runde --Φ (Diskussion) 11:09, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten

Für die haltlose Behauptung „Barnos möchte den Primat für Sekundärliteratur streichen“ fehlt jegliche Grundlage, und zwar nicht nur in der vorliegenden Disksussion. Vielmehr ist es doch so, dass manche sich offenbar nicht zu schade sind, meine Artikelarbeit madig machen zu wollen, um ein abwegiges Konstrukt zu retten, das ihnen in der eigenen Projektpraxis gerade recht kommt. Vielleicht sollte ich angesichts der Länge(n), die diese Diskussion unterdessen gezeitigt hat, darauf hinweisen, dass die Streichung des Verwirrung stiftenden umseitigen Theoriedarstellungsabschnitts gar nicht zuerst von mir vorgeschlagen wurde – und dass es für dessen Beibehaltung schließlich auch keinen Konsens gibt. -- Barnos (Post) 12:34, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Vielleicht ist es auch so, dass manche ein neues Konstrukt schaffen wollen, das ihnen in der eigenen Projektpraxis gerade recht kommt? --Henriette (Diskussion) 12:42, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Dann mal ein paar schlichte Fragen: Hältst Du die Unterscheidung von Quelle und Sekundärliteratur für wichtig und richtig? Hältst Du einen Primat von Sekundärliteratur für richtig? Wenn ja, warum möchtest Du die entsprechenden Formulierungen aus der Richtlinie streichen? Eine solche Änderung wäre offenkundig nicht konsensfähig. --Mautpreller (Diskussion) 12:45, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
  1. Der Diskussionsgegenstand (Unterscheidung von Quelle und Sekundärliteratur) ist wie mehrfach verdeutlicht hier i. W. falsch verortet.
  2. Den TF-Hardlinern geht es gar nicht um einen Primat, sondern um Ausschlüsse, manchen um diese, anderen um jene – ganz wie es individuell gefällt.
  3. „Konsens“ ist in der Wikipedia selten widerspruchsfrei herzustellen – eher eine Wunschvorstellung als tatsächlich gelebte Praxis.
Allerseits einen angenehmen Sonntag wünschend -- Barnos (Post) 13:03, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Zu 1.: Das ist eben der Punkt. Da bin ich genau gegenteiliger Meinung und stehe damit ja auch nicht allein da. Das wurde auch vielfach begründet. Zu 2.: Daran ließe sich in den Formulierungen was machen, aber eben nicht, indem man den Zentralpunkt der Richtlinie streicht. Zu 3.: Wenn man eine Änderung für nötig hält, wäre ein Vorschlag zu einer einigermaßen konsensfähigen Fassung sinnvoll. Dieser ist es nicht (siehe 1 und 2). --Mautpreller (Diskussion) 13:29, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Barnos, wenn du den Primat der Sekundärliteratur gar nicht streichen willst, warum kommt sie dann in deinem Entwurf nicht vor? Deine Wortwahl Fachliteratur öffnet, wie ich am Beispiel des Blüher-Artikels gezeigt habe, Tür und Tor dafür, auch andere Artikel durch Primärquellenauswertung auf eigene Hand in die Schieflage zu bringen.
Dass man sachlich begründete Kritik nicht als „madig machen“ abtun sollte, dürfte sich eigentlich von selbst verstehen. Wenn du glaubst, dass meine Kritik an deiner Artikel unsubstanttiert ist, können wir das gerne auf der entsprechenden Diskussionsseite ausdiskutieren. Dass du den Belege-Baustein unkommentiert stehen lässt, zeigt aber schon, dass du weißt, dass du dabei den Kürzeren ziehen würdest.
Einen Konsens braucht man, wenn man etwas ändern möchte. Gibt es den nicht, unterbleibt die Änderung eben. That's how simple it is. Schönen Sonntag weiterhin --Φ (Diskussion) 13:59, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Punkt 2 verstehe ich nicht: Den TF-Hardlinern geht es gar nicht um einen Primat, sondern um Ausschlüsse, manchen um diese, anderen um jene – ganz wie es individuell gefällt. Diese "TF-Hardliner" halten sich – so ist es anekdotisch in den Diskussionen zu lesen – doch wohl an die Regel/Richtlinie und fordern Sekundärliteratur.
Wenn es dabei um "Ausschlüsse" geht, manchen um diese, anderen um jene, dann liegt das Problem nicht im Primat der Sekundärliteratur, sondern in der verwendeten Sekundärliteratur. Nur weil etwas sekundär ist, ist es nicht automatisch Fachliteratur, für den Artikelgegenstand geeignet oder seriös und verwendbar.
Letztlich verstehe ich(!) TF sehr grundlegend: WP gibt wieder was andere schon herausgefunden haben (das gilt für alles zwischen Pampelmuse, Panzerkreuzer, Porno und Pompeji). Wenn sich noch niemand aus $Fachcommunity damit beschäftigt hat, dann gibt es Null Grundlage eines gesicherten Wissens a la "was andere schon herausgefunden haben"; und damit Null Basis für einen WP-Artikel. Alles dazwischen ist im Zweifelsfalle Aushandlungs- und Diskussionssache; das ist anstrengend, ja. Aber dieser Anstrengung muß man sich stellen, wenn man behauptet "das Wissen"(!) der Welt zu sammeln. --Henriette (Diskussion) 14:27, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ich verstehe KTF gänzlich anders. Es geht hier eben nicht um Wissen/Informationen (eine statistische Größe, die amtlich erfasst wird, ist ein legitimes Stück Information), sondern um daraus konstruierte Theorien. Im übrigen bin ich der Ansicht, dass diese Diskussion auf der falschen Seite stattfindet. --Prüm  14:38, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Das Wort "Theorie" ist hier leider anscheinend missverständlich und immer mal wieder ein Problem seit den Kindertagen der WP (mindestens seit, Henriette korrigiere mich bitte, 2003). Es geht hier nicht ausschließlich um wissenschaftliche Theorien sondern stark verallgemeinert das was man in der Einleitung von Theorie liest: "Eine Theorie ist im allgemeinen Sprachgebrauch eine durch weitgehend spekulatives Denken gewonnene Erkenntnis oder ein System von Lehrsätzen, aus denen sich eine Erkenntnis ableiten lässt. [...] In der Alltagssprache wird Theorie also oftmals für eine Vermutung über einen Sachverhalt benutzt, die erst noch zu beweisen wäre." Es ist quasi die Negation von "Wikipedia stellt das bekannte Wissen dar", woraus sich direkt die zwingende Verwendung von Sekundärliteratur ableiten lässt. Eine beliebige Auswahl von Quellenfundstücken, Fakten oder Beobachtungen die sich so nirgendwo in der Sekundärliteratur findet, kann in einem Projekt wie der Wikipedia, in dem niemand eine abschließende Autorität in irgendeinem Bereich ist/sein kann, nicht die Basis für die Darstellung von Wissen sein. Wir müssen grundsätzlich uns gegenüber misstrauisch sein und es dem Leser ermöglichen, alle Inhalte hinterfragen zu können. Die Frage eines Lesers "Aber woher weiß die Wikipedia denn das?" darf niemals "Weil Benutzer:Vektor387 das sagt" sein. Dabei ist es vollkommen egal ob es sich um Satsuma, Schlachtschiff, Sexfilm oder Salerno handelt. --Millbart talk 15:47, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ja nun, ich harre der Löschanträge zu allen Themen, zu denen keine Sekundärliteratur im Wortsinne existiert und erspare mir und euch das Aufzählen hierfür in Frage kommender Themenbereiche. --Prüm  15:57, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
@Millbart: Wird passen, das mit 2003. Wobei ich ja "erst" 2004 dazukam ;)
@Prüm: Woraus schließt Du, daß keine Sekundärliteratur existiert: Weil keine im Artikel steht? --Henriette (Diskussion) 16:16, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ach bitte, erspare mir die Befragung. Oder ist das mein Problem? Ihr wollt löschen, ich will euch dabei nicht im Wege stehen. --Prüm  16:27, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Wer will löschen? --Φ (Diskussion) 16:32, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Eben.
Nein, Prüm, ich "erspare Dir keine Befragung"; und ja, das ist "dein Problem", wenn Du als Argument in den Raum stellst zu allen Themen, zu denen keine Sekundärliteratur im Wortsinne existiert. Wer sagt "die Literatur existiert nicht" und damit ernstgenommen werden will, muß beantworten können woher er diese Erkenntnis hat. --Henriette (Diskussion) 17:50, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ich sehe nicht, wie das die Diskussion auch nur im Ansatz weiterbringen soll. Aber wenn du solchen Wert darauf legst, darfst du mir gerne wissenschaftliche Monographien, Aufsätze und Überblicksdarstellungen zu allen in WP vertretenden Orten unter 300 Einwohnern, sagen wir in den nordwestlichen USA, raussuchen. Oder von mir aus zur finnischen Rugby-Nationalmannschaft. Wohlgemerkt, nicht dass ich das von dir verlangen würde. --Prüm  19:25, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Die Statik und Willkür der WP:RK zeitigt einen Artikelbestand, bei dem es nicht immer darauf ankommt, was in seriösen, unabhängigen und zuverlässigen „Quellen“ über den Artikelgegenstand mitgeteilt werden kann. Mitunter mag es auch Probleme geben, bspw. die finnische Sportpresse zu recherchieren. Aber man kann eine Regel nicht dadurch widerlegen, dass ihr Anwendungsbereich auf Dinge erweitert wird, die sie gar nicht abdecken kann. Anders formuliert, so lange die Relevanzkriterien nicht dynamisiert werden in dem Sinne, dass es nur Artikel zu Themen geben kann, zu denen entsprechende Informationen ermittelbar sind, und Dinge relevant werden, sobald entsprechende Informationen verfügbar werden, wird es immer Artikel geben, zu denen es eigentlich keine Literatur gibt. Das ist eine der Inkonsistenzen der Wikipedia, wie auch Artikel gelöscht werden, zu denen es entsprechende Informationen gibt, weil der Gegenstand für nicht enzyklopädisch relevant erklärt wird.
Am Rande: Barnos hat keine der drei Gretchenfragen Mautprellers beantwortet. --Assayer (Diskussion) 01:22, 30. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ich stelle fest, dass Sekundärliteratur und sekundäre Quellen in der Diskussion nicht trennscharf verwendet werden. Alle an der Diskussion Beteiligten bitte ich, sich darüber zu informieren. https://studyflix.de/studientipps/primarliteratur-5362
https://www.scribbr.de/richtig-zitieren/primaerquelle-sekundaerquelle/. Sekundärliteratur und sekundäre Quellen sind verschiedene Textgattungen. Im Journalismus sind Quellen auch anders bestimmt https://journalistikon.de/quelle/ als in der Geschichtswissenschaft Quelle (Geschichtswissenschaft) oder im Nachrichtendienst [[Quelle_(Nachrichtendienst)]]. [2] ---- Leif Czerny 10:18, 30. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ich denke, auch @Prüm würde zustimmen: Wir sollen nichts Neues herausfinden, und wo es wissenschaftlichen Konsens gibt, müssen wir uns daran orientieren; aber er hat recht, es gibt ganze Gebiete, wo es "keine Sekundärliteratur im Wortsinn" gibt. Informationen zu aktuellen Einwohnerzahlen werden zB aus amtlichen Statistiken übernommen. Nach aktueller Definition von KRF ist das ok: Es ist keine Interpretation unveröffentlichter Daten, sondern Wiedergabe veröffentlichter Daten verlässlicher Herkunft. Aber "Sekundärliteratur" ist das nicht, oder? Also hat Prüm hier einen Punkt: Eine zu enge Festlegung auf Sekundärliteratur könnte dazu führen, dass zu viel ausgeschlossen wird. Anders als Prüm suggeriert, hat bisher kein "TF-Hardliner" hier den Ausschluss von Statistiken gefordert, aber anders als @Henriette zu meinen scheint, ist es mit dem Primat der Sekundärliteratur nicht getan, weil zB Statistiken nicht dazugehören und je nach Sprachgebrauch sogar als Quellen gelten müssen. Wie auch immer wir KTF definieren, das muss berücksichtigt werden. --CRolker (Diskussion) 15:46, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ich bitte um Verzeihung, daß ich nicht alle potentiell möglichen Themen mit ihren potentiell geeigneten Quellen auf dem Schirm habe :)) Natürlich gibt es nicht zu allem und jedem "Sekundärliteratur im Wortsinn"; aber die gibt es zu ausgesprochen vielen Themen, in denen sie dennoch nicht benutzt wird. Das ist mein Punkt; und der wird auch durch benutzbare amtliche Statistiken nicht invalide. (Vielleicht bin auch nur durch unsere WK II-Diskussionen verdorben, wo auch behauptet wurde es gäbe keine geeignete Sekundärliteratur - was in fast oder allen Fällen schlicht nicht wahr war).
(Wieso meine ich, daß es mit einem Primat der Sek.literatur "getan" sei? Ich finde das ausnehmend wichtig, weil es enorm viele Themenfelder gibt in denen es eigentlich(!) gar nicht anders geht mit dem Wissen. Und ich weiß, daß es nicht überall, in allen Themen funktioniert – das genauer herauszuoperieren, ist ja auch ein sinniges Ziel einer solchen Diskussion.)
Prüm sprach zudem von Es geht hier eben nicht um Wissen/Informationen (eine statistische Größe, die amtlich erfasst wird, ist ein legitimes Stück Information) – Wissen und Information sind zwei unterschiedliche Dinge. Es ist ein Taschenspielertrick beides gleichzusetzen und zu suggerieren: Amtliche Statistiken sind keine Sekundärliteratur, darum kann man das mit der Sekundärliteratur streichen. Genauso wie das Argument zu irgendwelchen Pisselsdörfern gäbe es auch keine (was ich nicht allumfassend glaube, solang der "Beweis" aus WP-Artikeln generiert wird).
Jedes Thema, jede Regel hat Ausnahmen; soll man dann die Ausnahmen zur allgemeinen Regel machen? --Henriette (Diskussion) 18:36, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
(Wieso meine ich, daß es mit einem Primat der Sek.literatur "getan" sei? Ich finde das ausnehmend wichtig, - damit wir nicht aneinander vorbei reden: ich finde das Primat der Sekundärliteratur auch sinnvoll. Nur ist ein Primat eben etwas anderes als ein faktischer Ausschluss von Primärliteratur!
Und was die die "Pisselsdörfer" angeht (mal abgesehen von der Wortwahl).
Ich weiß nicht bei allen Themen, ob es Sekundärliteratur gibt oder nicht. Aber ich weiß, dass das bei einem Großteil kleinere Orte im Kern in der Tat wirklich nicht der Fall ist. Es gibt manchmal so etwas wie Werte der deutschen Heimat, aber bei weitem nicht flächendeckend. Es gibt amtliche Dokumente, Hauptsatzungen etc. (die man auch bei größeren Orten braucht, Karten, Ortsverzeichnisse usw.--Global Fish (Diskussion) 18:47, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ja, Pisselsdörfer (die irgendwo genannten mit 300 Einwohnern ... ziemlich sicher ist das eine Worterfindung von mir; soll nur heißen: sehr klein) sind enorm schwierig, weiß ich. Aber es gibt auch überall Heimatvereine; es gibt Ortschroniken, die auch die kleinen Dörfer mit-besprechen ... Man kann sich an sowas einen Wolf suchen (hab ich schon einige Male gemacht), aber mit Geduld und Spucke findet sich u. U. doch mehr, als nur ein amtliches Dokument oder die Webseite der Gemeinde (ich hab das mal wochenlang durchexerziert mit einem Mini-Dorf irgendwo in Sachsen-Anhalt; dessen größte Sensation war der Bestand an Milchkühen im 18. Jh. :)) --Henriette (Diskussion) 19:04, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ja, da sind wir uns einig. Aber sind denn Ortschroniken von einem Heimatverein Sekundärliteratur? Ich bin nicht ganz sicher, vermutlich kann man sie da einordnen. Aber nach der umseitigen Definition "Sekundärliteratur, auch Fachliteratur ... genannt" sind sie es eben nicht. Fachliteratur ist das nicht, Sachliteratur sicherlich. --Global Fish (Diskussion) 19:17, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ja, da sind wir uns einig! Wenn es eine ordentlich gemachte Ortschronik ist (gibt es, ich hab ein paar im Regal), dann würde ich sie zur Sekundärliteratur zählen; bei Fach~ vllt. eher so mittel bis hm, hm ... aber generell verneinen auch nicht. "Sekundärliteratur, auch Fachliteratur ... genannt" ist echt Quark, damit kann man wirklich nicht arbeiten (ich weiß, daß ich mich auch mal hoffnungslos in diesem terminologischen Kuddelmuddel verirrt habe und es schlußendlich aufgab den tieferen oder kohärenten Sinn darin finden zu wollen ;) --Henriette (Diskussion) 21:16, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
"Wieso meine ich, daß es mit einem Primat der Sek.literatur "getan" sei?" geht an mich - ich schrieb, es scheine so, weil Du bis dahin ausschließlich die Existenz von Sekundärliteratur als Argument angeführt hattest, d.h. den Fall sekundärliteraturfreier Wissensgebiete nicht angesprochen hattest. Aber es schien eben nur so, tatsächlich ist Dir der Primat der Sek.lit. wichtig, ohne dass Du behaupten wolltest, damit sei KTF geklärt oder es gäbe immer Sek.lit. Betrachte den Einwurf als erledigt. Was bleibt, ist die unterschiedliche Verwendung des Begriffs: Diejenigen von uns, die sagen, man müsse nur suchen, haben einen geisteswissenschaftlich-weiten Begriff von Sek.lit. (deutlich weiter als Fachliteratur), die, die das Vorliegen von Sek.lit. als Ausnahme ansehen, haben in aller Regel einen engeren, wie es anderen Fächern entspricht und/oder arbeiten mehr in Bereichen, die von gar keiner Wissenschaft erfasst werden. --CRolker (Diskussion) 14:40, 1. Nov. 2023 (CET)Beantworten

Unter gänzlicher Vermeidung des mehrdeutigen Quellenbegriffs[Quelltext bearbeiten]

(Zur Wahrung der obigen Abfolge von Beiträgen und wegen der Eigenständigkeit des Revisionsvorschlags unter gesonderter Überschrift -- Barnos (Post) 17:44, 30. Okt. 2023 (CET))Beantworten

Lieber @Barnos, ich lese aus Deinem Gebrauch von "Fachliteratur" nicht den Wunsch nach Abschwächung des Primats der Sekundärliteratur heraus; jedenfalls deutet Dein Hinweis auf den "Stand der Forschung", das "Web of science" und die Zitation in der Wissenschaft ja doch auf die wissenschaftliche Literatur als Normalfall hin. Wenn Du Dich in dieser Hinsicht missverstanden fühlst, kann das aber auch daran liegen, dass Deine Formulierungen missverständliche Elemente enthalten. Meine Vorschläge zur Verbesserung:
  • Kleinigkeiten: "Web of science", Dein Sprachgebrauch von "Quelle" und der auch mit WP-Link nicht ganz klare Verweis auf "Zitation" sind fachspezifisch und/oder leicht missverständlich; fachspezifische Beispiele sind ok, aber die Definition sollte möglichst wenig fachspezifisch und möglich eindeutig sein.
  • So, wie "Sekundärliteratur" ein fachspezifisch sehr unterschiedlich gebrauchter Begriff ist, gilt das auch für "Quelle", @Leif Czernys hat schon einige Beispiele genannt. Daher bin mir zwar mit @Mautpreller und @Phi in der Sache einig, halte aber den Begriff "Quelle" zur Definition von KTF für ungeeignet. Wenn alle Wissenschaften den Begriff "Quelle" entweder so wie Historiker gebrauchten, oder so wie Barnos, wäre jeweils alles in Ordnung; im ersten Fall wäre das Verbot von Quellenarbeit ein weitreichendes und klares Verbot von TF, im zweiten Fall würde die Erlaubtheit von Quellen nicht von manchen als Einladung zur TF verstanden werden. Aber beides ist nicht der Fall, unterschiedliche Leser werden unter "Quelle" auch künftig sehr verschiedenes verstehen.
  • Daher plädiere ich für die Vermeidung der Begriffe "Quelle" und "Sekundärliteratur" zur Definition von KTF und halte eine inhaltliche Bestimmung für sinnvoller, die auf den Konsens der scientific community abhebt. Unter Auslassung formaler Fragen (Selbstverlag usw. muss auf WP:BLG geklärt werden) könnte das zB so aussehen:
Artikel bilden nach Möglichkeit den aktuellen Konsens der einschlägigen Fachwissenschaft ab. Dissens innerhalb der Wissenschaft kann ergänzend thematisiert werden, wobei Mindermeinungen als solche eingeordnet werden müssen. Aussagen, die nicht durch aktuelle wissenschaftliche Publikationen gedeckt sind, sind als Theoriefindung unzulässig. Bei enzyklopädisch relevanten Themen, zu denen es keine einschlägige Fachwissenschaft gibt (Biographien lebender oder jüngst verstorbener Personen, Sport, Politik), orientieren wir uns an Veröffentlichungen in einschlägigen seriösen Medien (zB Journalismus, Fachliteratur).
Das ist ein Ideal, kein jederzeit mechanisch durchführbarer Prozess, deshalb auch Puffer wie "nach Möglichkeit". Diese Formulierung enthält keine "Sonderregelungen für Zulassung oder Nichtzulassung bestimmter Quellen" (Barnos), sondern klärt für "Pampelmuse, Panzerkreuzer, Porno und Pompeji" (Danke, @Henriette) gleichermaßen, welche Fach-Community den Primat hinsichtlich enzyklopädischer Relevanz und, falls vorhanden, auch die Inhalte hat. Ob diese Community ihren Konsens in der Porno-Postille oder im Journal of Applied Pomelo Studies / Unser Frucht-Fachjournal (= Japs, Uff) bildet, ob das an Unis passiert oder nicht, ist der Definition egal. Ausgeschlossen wird erst einmal nichts, was der Wissenschaft nicht widerspricht, aber zugleich sollte niemand aus obiger Formulierung eine Erlaubnis herauslesen können, Ovids oder Blühers Werke als Beleg für den Stand der Ovid- bzw. Blüher-Forschung anführen zu dürfen. Auch Militaria- und ähnliche "Fachliteratur" ist von dieser Formulierung als Grundlage historischer Artikel ausgeschlossen, soweit und weil sie in Methode (und daher inhaltlich) vom Konsens der heutigen Geschichtswissenschaft abweicht. Damit behaupte ich nicht, dass das hochdynamische System Wissenschaft einhelligen oder gar überzeitlich stabilen Konsens produziert; aber jede Wissenschaft bringt doch immer wieder hinreichend viele Aussagen hervor, die im Fach weitgehend als unbestritten akzeptiert werden - erkennbar daran, dass sie in Fachpublikationen unbelegt oder sogar unausgesprochen bleiben, während sie zugleich in Handbuchliteratur, Fachlexika, Einführungen, Lehrbüchern um so ausführlicher niedergelegt werden. Von da kommen die zu Wissen geronnenen Theorien, ggf über Zwischenstufen, in die WP; wo das nicht geht, muss hilfsweise das beste, was es eben gibt genommen und mehr Einordnung geleistet werden. --CRolker (Diskussion) 16:59, 30. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ich bin damit nicht ganz glücklich. Das Problem an dem Vorschlag ist, dass er nicht nur die Bezeichnung, sondern auch den Begriff der Quelle vermeidet. Der scheint mir aber schon notwendig. Ich hatte oben das Beispiel einer (nicht mehr ganz so) aktuellen Debatte verlinkt. Es sollte möglich sein, darauf zu verweisen, dass die "Veröffentlichungen in seriösen Medien" hier eben dann nicht geeignet sind, wenn sie dem Gegenstand zuzurechnen sind (somit Quellen sind), weil in diesem Fall Theoriefindung unvermeidlich ist. Sie sind nur akzeptabel, wenn sie über diese Debatte berichten, sie beschreiben, einordnen und/oder analysieren, nicht wenn sie selbst Debattenbeiträge sind. Das heißt nicht, dass man diese Beiträge nicht nachweisen soll, aber man kann sie nicht als Grundlage des Artikels nutzen, sie sind eben Quellen im geschichtswissenschaftlichen Sinn. Auf diese "relationale" Definition kommt es mir an, und das ist in der Praxis überaus bedeutungsvoll. --Mautpreller (Diskussion) 18:01, 30. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ich teile deine Meinung nicht. Es scheint mir im Gegenteil notwendig zu sein, mehrdeutige Begriffe möglichst zu vermeiden. Gilt generell für alle unsere Richtlinienseiten. Und wenn man sie nicht vermeiden kann, *muss* man zwingend explizit den Kontext dazu liefern. Das Wort Quelle ist mehrdeutig, und hier akut missverständlich. Wir *sollen* hier ja quellenbasiert arbeiten.
Einen Begriff kommentarlos nur im geschichtswissenschaftlichen Sinne zu verwenden, halte ich in mehrfacher Hinsicht für ein No-Go. Erstens ist es unsaubere Belegarbeit (im ANR wird einem so etwas um die Ohren gehauen) sich aus der Vielzahl unterschiedlicher Belegstellen, in denen ein Begriff in verschiedener Bedeutung benutzt wird, nur die rauszupicken, die einem in den Kram passen (und der ganze Abschnitt "Theoriedarstellung" ist voll von solchen Dingen), zum anderen ist ein geschichtswissenschaftlicher Begriff für andere Fachgebiete schlicht und ergreifend ohne Bedeutung.
Man kann natürlich auch "Quellen im geschichtswissenschaftlichen Sinne" etc. schreiben, aber man muss ohnehin dem Leser, der auf anderen Gebieten arbeitet, sagen, was gemeint ist. So dass, dieseres versteht.
Ach so, ganz grundsätzlich: die Erwartung, dass diese Seite hier alle potentiellen Streitfälle regelt, halte ich für illusionär. --Global Fish (Diskussion) 20:00, 30. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Es geht mir nicht um die Bezeichnung "Quelle". Es geht mir um die Unterscheidung zwischen dem, was zum Artikelgegenstand gehört (Debattenbeiträge, Autobiografie, Urkunden etc.), und dem, was über den Artikelgegenstand geschrieben wird. Das ist die Unterscheidung, die hier wesentlich ist. Der Witz ist ja, dass seriöse journalistische Veröffentlichungen und sogar wissenschaftliche Veröffentlichungen zu ersten Kategorie gehören können (wenn sie das Thema sind), aber auch zur zweiten. (Das ist ja auch, um mal einen ganz anderen, nicht-historischen Fachbereich zu nennen, den Medizinern wohlbekannt.) Genau darum drehen sich auch bei weitem die meisten Debatten um TF. Das kann man auch anders auszudrücken versuchen, aber es ist der entscheidende Punkt. Dass man damit "alle potenziellen Streitfälle regeln" könnte, glaube ich natürlich nicht, aber es ist notwendig, sich auf diese Unterscheidung berufen zu können. Meinetwegen nennt es "Literatur über", wenn Sekundärliteratur so missverständlich ist. --Mautpreller (Diskussion) 20:20, 30. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Es geht mir nicht um die Bezeichnung "Quelle" - ich hatte Deinen Satz "Das Problem an dem Vorschlag ist, dass er nicht nur die Bezeichnung, sondern auch den Begriff der Quelle vermeidet." allerdings schon in dem Sinne verstanden. Und was das von Dir mehrfach nachgefragte: "Hältst Du die Unterscheidung von Quelle und Sekundärliteratur für wichtig und richtig?" angeht: natürlich sind es verschiedene Begriffe. Quelle ist der (wie auch immer geartete) Herkunftsort einer Aussage, Sekundärliteratur ist der Teil der Literatur, der sich mit anderen Texten befasst. Schon allein rein sprachlich markiert das Wort den Unterschied zu Primär- und Tertiärliteratur, "Quelle" ist eine andere logische Ebene. Und das kann man in diversen Lehrbüchern über Zitieren etc. nachlesen, und ich denke, das weißt Du auch.
Dass in der Geschichtswissenschaft "Quelle" eine andere Bedeutung hat und "Sekundärliteratur" vielleicht etwas andere Nuancen, unbenommen. Aber ich halte es für ein absolutes No-Go, in einer Richtlinienseite, die Begriffe ohne weiteren Hinweis im geschichtswissenschaftlichen Sinne zu verwenden! Die Gründe nannte ich schon: unsaubere Belegarbeit einerseits (sich aus den verschiedenen reputabel belegten Begriffserklärungen nur die rauszusuchen, die einen gerade in den Kram passt!), rein logisch keine Aussage für andere Bereiche treffen könnend andererseits. --Global Fish (Diskussion) 21:54, 30. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Es geht mir, wie gesagt, nicht um die Bezeichnung Quelle. Ich habe versucht, den Begriff mit anderen Worten zu umschreiben. Das kann man von mir aus auch in der Richtlinie machen. Es geht darum, dass man Wikipedia-Artikel nicht auf der Grundlage ihres Gegenstands schreiben soll. Man soll keinen Wikipedia-Artikel über eine Blume auf der Grundlage eines Blumenfunds schreiben, man soll keinen Wikipedia-Artikel über eine Debatte auf der Basis der Debattenbeiträge schreiben, man soll keine Biografie auf der Basis der Selbstbeschreibung des Biografierten schreiben. Die Grundlage muss Literatur über den Gegenstand sein, die ihn beschreibt, einordnet, beurteilt, analysiert. Natürlich soll man den Gegenstand möglichst gut kennen und sich selbst ein Bild davon machen, aber man soll dieses eigene Bild nicht zur Grundlage des Wikipedia-Artikels machen. Auf diesen Begriffsinhalt kommt es mir an. --Mautpreller (Diskussion) 23:45, 30. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ich denke, ich ahne, was Du meinst. Aber soweit geht diese Seite ja gar nicht, sie bleibt ja eine Ebene höher. Und zum anderen: Du sagst: Artikel "nicht auf der Grundlage" von irgendetwas schreiben. Das verstehe ich. Aber auch das wird hier nicht unterschieden (obwohl ich finde, dass man das müsste). Hier werden Quellen (im Sinne von Belegstellen) pauschal für tauglich oder untauglich erklärt. Dass man eine Debatte nicht auf der Grundlage der Debattenbeiträge beschreiben sollte, sehe ich genauso. Dennoch können die Debattenbeiträge selbst illustrierende Zitate liefern. --Global Fish (Diskussion) 14:38, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Aus den von Dir verwendeten Begriffen „Quelle“, „Web of science“ und „Zitation“ schließe ich, CRolker, dass Du Dich im Wesentlichen auf die folgenden Aussagen des ganzheitlichen Revisionsvorschlags beziehst:
Sachverhalte sollen aus zuverlässigen, einschlägigen und reputablen Quellen belegt werden. Theoriedarstellungen sollten auf weithin akzeptierten Publikationen fußen; für ihre Interpretation und Bewertung immer ist auf den Stand der Forschung zurückzugreifen. Als Kriterium zur Klärung, ob es sich bei der vorliegenden Literatur um anerkannte Fachliteratur handelt, bietet sich beispielsweise das Web of Science an.
Auch einschlägige Sachliteratur und Veröffentlichungen in seriösen Medien können bei vorliegender Eignung zur Sachdarstellung herangezogen werden. Publikationen im Selbst- oder Zuschussverlag und private Websites sind in aller Regel ungeeignet, wenn sie keine entsprechende Rezeption in der Fachwelt in Form von wissenschaftlichen Zitationen gefunden haben.
Deine Bedenken einbeziehend, CRolker, ließe sich dieser Teil m. E. in der Substanz verlustfrei durch folgende Alternative ersetzen:
Artikel bilden nach Möglichkeit den aktuellen Konsens der einschlägigen Fachwissenschaft ab. Dissens innerhalb der Wissenschaft kann ergänzend thematisiert werden, wobei Mindermeinungen als solche einzuordnen sind. Vom aktuellen Forschungsstand abweichende Aussagen sind als Theoriefindung unzulässig. Wissenschaftlich (noch) unbearbeitete Wikipedia-relevante Lemmata (z. B. Biographien lebender oder jüngst verstorbener Personen, Wichtiges aus Sport und Politik) können durch Publikationen in einschlägiger Fach- und Sachliteratur sowie in seriösen Medien belegt werden. Publikationen im Selbst- oder Zuschussverlag und private Websites sind in aller Regel ungeeignet, wenn keine diesbezügliche fachliche Rezeption vorliegt.
Da mir erklärtermaßen daran liegt, die Gesamtheit des Wikipedia-Regelwerks bei nötigen Revisionen im Auge zu behalten, weise ich darauf hin, dass der Begriff „Quelle“ in einer weiten Bedeutung auch unter WP:NPOV gebraucht wird. Dort scheint mir auch vieles von dem schon angemessen hervorgehoben, was hier in allerlei Wiederholungsschleifen auch für die TF-Richtlinie reklamiert wird. -- Barnos (Post) 06:36, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Danke, @Barnos. Den letzten Satz würde ich lieber in WP:BLG als hier sehen (und "fachliche Rezeption" ist noch nicht perfekt), aber der Rest gefällt mir besser als meine eigene Version, Danke dafür. "Wissenschaftlich (noch) unbearbeitete Wikipedia-relevante Themen" ist eine gute Formulierung für all die Dinge von denen @Prüm und andere fürchten, dass sie vergessen werden; der Primat der "Literatur über einen Gegenstand" ist aber in allen Bereichen wirklich deutlich. Allenfalls könnte man (Du, @Assayer?) noch fürchten, dass Forschungslücken durch "einschlägige", aber eben nicht seriöse Fachliteratur geschlossen werden; das wollen wir nicht. Vielleicht könnte man von "Wissensgebieten" statt von "Themen" sprechen, um deutlicher zu machen, dass es nicht um Einzelthemen geht, die die zuständige Fachwissenschaft übersehen hat, sondern nur um Themen, zu denen es keine Fachwissenschaft gibt, wie es die Beispiele ja deutlich machen. Nur zu sagen, dass das fehlen von Literatur Indiz für mangelnde Relevanz ist, reicht nicht; erstens klappt das in der Praxis nicht und zweitens gibt es ja tatsächlich Themen, die relevant sind, aber nicht erforscht; nicht oft, denke ich (ich meist für "löschen" stimmen), aber oft genug, um auch diesen Fall zu berücksichtigen. --CRolker (Diskussion) 13:00, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Die letzte Aussage im revidierten Abschnitt, CRolker, die Du eher anderwärts ansiedeln würdest, habe ich prohalber hier gestrichen. Anstelle von „Themen“ habe ich statt der von Dir favorisierten „Wissensgebiete“ die hier gängige Standardgröße „Lemmata“ eingesetzt. Das könnte im gemeinten Kontext am besten passen. -- Barnos (Post) 18:19, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Artikel bilden nicht nach Möglichkeit den aktuellen Konsens der einschlägigen Fachwissenschaft ab. Das ist eine viel zu unbestimmte und gleichzeitig unrealistische Forderung. Was ist denn der aktuelle Konsens? In der Geschichtswissenschaft, in der ich mich auskenne, gibt es keinen solchen Konsens und einen aktuellen schon gar nicht. Im Historikerstreit gab es keinen Konsens. Man kann allenfalls Verschiebungen des anerkannt Sagbaren eruieren, wohin sich die institutionalisierte Mehrheitsmeinung bewegt hat. Und wenn nun jemand kommt, und mit einer neuen Studie ein völlig neues Licht auf einen Gegenstand wirft? Ist das dann der aktuelle Konsens? Oder muss man erst die Rezeption abwarten und in welcher Form? Rezensionen? Zitationen? Kurzum, ich wüßte nicht, wie ich einen aktuellen Konsens herausarbeiten sollte. Das Referat eines Forschungsstands ist mir geläufig. Aber das sieht anders aus. Dissens innerhalb der Wissenschaft kann ergänzend thematisiert werden? Nein, der muss thematisiert werden. Vom aktuellen Forschungsstand abweichende Aussagen sind als Theoriefindung unzulässig – völliger Humbug. Theoriefindend sind Aussagen, die jemand aufgrund eigener Forschungsleistung ohne externe fachliche Evaluation in der Wikipedia einzubringen versucht. Also Texte, die ich normalerweise zur peer-reviewten Publikation einreichen und danach deren Rezeption abwarten müßte. Und wenn Barnos sich dann noch die Möglichkeit schnitzt, wissenschaftlich (noch) unbearbeitete Biographien etc. durch einschlägige Fach- und Sachliteratur zu belegen, kann er fröhlich weiter Memoiren auswerten. Ich kritisiere auch die Schliessung vermeintlicher Forschungslücken, d.h., statt sich zu einem Thema mit den existierenden Infornationen zu bescheiden, schafft man sich seine Lücken, um sie mit eigener Forschung zu füllen. --Assayer (Diskussion) 20:22, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Erstmals eine kleine Antwort: Hinsichtlich Forschungslücken stellst Du meine Position falsch dar. Dass Du die Schließung (echter oder vermeintlicher) Forschungslücken kritisierst, weiß ich und hatte es auch geschrieben; es ist unnötig, dass Du suggerierst, ich wolle das nicht. Wie auch immer wir KTF definieren, dürfen echte oder vermeintliche Forschungslücken kein Einfalltor für "hier darf ich aber doch forschen" sein, da sind wir uns einig. Nicht die noch nicht erfolgte Erforschung eines Themas, sondern die Nichtexistenz einer einschlägigen Fachwissenschaft in bestimmten Gebieten; kein historischer Artikel der Wikipedia ist davon betroffen, weil es eine einschlägige Fachwissenschaft gibt. Für lebende Personen sind die Historiker hingegen weitgehend unzuständig, und es gibt Wissensgebiete, in denen keine Fachwissenschaft zuständig ist: da müssen eigene Regeln formuliert werden, gerne höre ich Dir zu, welche Du für sinnvoll hälst. --CRolker (Diskussion) 21:38, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Dann die wissenschaftsphilosophisch gewichtigere Frage nach dem wissenschaftlichen Konsens. Doch, viele unserer Artikel bilden ihn ab oder versuchen es "nach Möglichkeit". Du, lieber @Assayer, machst das auch, und zwar sehr gut. Dass der Begriff allerdings heikel ist, war mir klar, als ich ihn einführte und dabei schrieb:
Damit behaupte ich nicht, dass das hochdynamische System Wissenschaft einhelligen oder gar überzeitlich stabilen Konsens produziert; aber jede Wissenschaft bringt doch immer wieder hinreichend viele Aussagen hervor, die im Fach weitgehend als unbestritten akzeptiert werden - erkennbar daran, dass sie in Fachpublikationen unbelegt oder sogar unausgesprochen bleiben, während sie zugleich in Handbuchliteratur, Fachlexika, Einführungen, Lehrbüchern um so ausführlicher niedergelegt werden.
Wenn Du Dich in der Geschichtswissenschaft auskennst, woran ich keinen Zweifel habe, kennst Du das aus eigener Erfahrung: Du schreibst einen Aufsatz mit einer umstrittenen These (die Du aber nur plausibel machen kannst, indem Du Dich auf weniger strittiges Wissen beziehst), Du schreibst ein Handbuch (und arbeitest dabei mit Methoden, die so sehr Konsens sind, dass Du sie nicht einmal thematisierst), Du kritisierst in einer Rezension die falsche Methode einer Studie und greifst zur reductio ad absurdum (was Deine Leser aber nur deshalb nachvollziehen, was ihr Euch einig seid, was in diesem Kontext "absurd" ist), Du schreibst einen Forschungsüberblick (in dem nur Dissens vorkommt - weil Du die gleichen Dinge für trivial hälst wie die Autoren, die Du referierst). Und hast Du Dich schonmal gefragt, wie Du und Deine Kontrahenten in einer Debatte es in die gleichen Zeitschriften schaffen? Vermutlich doch, weil die Redaktion (oder seltener das review) darauf achtet, dass ihr vor allem in methodischer Hinsicht innerhalb der Grenzen des Konsenses bleibt (was niemand thematisiert, bis es kracht). Wenn Du also fragst, wo dieser ominöse Konsens wohnt: in dem, was Forscher regelmäßig nicht sagen, aber in der Kommunikation untereinander voraussetzen.
Es gibt noch mehr Orte, wo recht viel Konsens wohnt, auch in den Geschichtswissenschaften: Der beck-Verlag winkt mit hohen Auflagezahlen, wenn Du 100 von 128 Seiten mit Konsens füllst, Studierende freuen sich wenn Dein Handbuch an vielen Unis zur Prüfungsvorbereitung taugt (weil, genau, Konsens), und auch die Redaktionen von Lexika erwähnen in ihren Einladungen manchmal höflich, dass man sich bitte auf den Konsens konzentrieren soll. Und siehe da, WP:BLG nennt genau deshalb Handbücher, Fachlexika und Einführungen als präferierte Literatur, ich würde sagen: genau deshalb.
In vielen Fällen gibt es also auffindbaren Konsens, dessen Abbildung ein handlungsleitendes Ideal sein kann. In anderen Fällen gibt es keinen Konsens, das stimmt auch; das bilden wir in Wikipedia aber auch ab, indem wir die Tatsache des Nicht-Konsenses vor allem auf Basis konsensfähiger Darstellung der Debatte abbilden. Und ja, manchmal gibt es auch keinen Konsens, worin der Dissens bestand, oder zumindest nicht, wie der Streit verlief und was er brachte; dann bilden wir in WP eben das ab, wie im Artikel Historikerstreit: Die Deutung des Streites ist selbst umstritten. Wenn Du schreibst, dass Dissens nicht nur abgebildet werden kann, sondern soll oder muss, bezweifele ich zwar, dass das dem Selbstverständnis als Enyzklopädie entspricht, aber für richtig falsch würde ich es auch nicht halten.
Und ja, in Wikipedia müssen wir manchmal warten. Der heutige Artikel zum Historikerstreit hätte während desselben nicht geschrieben werden können. Allgemeiner: Wenn heute die Theorie veröffentlicht wird, die erst in Zukunft allgemein werden akzeptiert wird, dann kann sie morgen als Mindermeinung in WP erwähnt werden, aber nicht in Vorwegnahme ihrer Rezeption als Wahrheit oder Stand des Wissens ausgegeben werden; genau das wäre Theoriefindung bzw. -etablierung. Die zu wünschen unterstelle ich Dir nicht, nur etwas Ungeduld (was unter allen wissenschaftlichen Sünden eine der kleinsten ist).
Ich habe, sowohl aus theoretisch-soziologischen Gründen als auch aus persönlicher Erfahrung kein allzu harmonisches Bild von Wissenschaft; aber hinsichtlich des produzierten Wissens gibt es sehr viel mehr Konsens als Dissens. Der Dissens ist halt sichtbarer; wir zelebrieren ihn innerwissenschaftlich und wirken deshalb nach außen zerstrittener als wir es sind; der Konsens versteckt sich im geteilten Wissen, das wir nicht thematisieren, weil wir es für so selbstverständlich halten, dass wir manchmal vergessen, dass das meiste davon einmal umstritten war. (@alle Nichtwissenschaftler: Das ist hier auf WP ja auch nicht anders: oft die Disk leer, weil der Konsens groß ist; aber schon kleiner Dissens füllt sie schnell). Nicht einmal auf dem Begriff "Konsens" bestehe ich, er ist zwar etabliert, aber vielleicht klingt er Dir zu sehr nach Harmonie und zu wenig nach Inhalten; dann wäre "Stand der Wissenschaft" mein nächstlieber Terminus.
Glaubst Du, mit diesem oder einem anderen Begriff könnte besser als mit "Konsens" gesagt werden, dass wir in allen Gebieten, in denen es eine zuständige Fachwissenschaft gibt, jede Form von eigenständiger Forschung unterbinden und stattdessen die Orientierung an wissenschaftlich gesichertem Wissen als handlungsleitend fordern? Wenn ja, wie müsste das formuliert werden, wenn auch Dissens abgebildet werden soll, aber keiner Mindermeinung zu mehr Geltung verholfen werden soll, als sie eben hat, und keine erledigte Theorie auf Wikipedia ein Zweitleben erhalten soll? Ich antworte gerne höflich und so gut ich kann auf Deine Fragen und freue mich, wenn Du das ebenfalls tust. --CRolker (Diskussion) 22:03, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ich meine, dass das einfach nicht den Punkt trifft. Wohl wahr, dass es stillschweigende Übereinkünfte in den Fächern gibt, die weitgehend akzeptiert sind. Die entscheidende Frage ist aber: Wo findet man die? Genau damit tut sich die Wikipedia schwer. Wer sich auf einem Gebiet auskennt und so etwas schon mal gesucht hat, kann ein Lied davon singen. Mein Plädoyer ist: Von Konsens würde ich bzgl. Wissenschaft oder auch nur Wissen grundsätzlich nicht sprechen. Dadurch würde nahegelegt, dass es eine materiale Übereinstimmung gäbe, die "nur" abgebildet werden müsse. So ist es aber gewöhnlich gerade nicht. "Forschungsstand" ist besser, aber auch noch nicht präzise, weil der nicht so ohne weiteres "abgebildet" werden kann. Ich hab öfter in Artikeln versucht, so ein Kapitel mit einem Überblick über die vorhandene Literatur zu schreiben. Das geht meistens, selbst bei material sehr wenig behandelten Themen. Für die materiale Darstellung des Themas selbst wird man auf so einen Überblick zurückgreifen können, allerdings wird es gerade dort nur selten "Einigkeit" (Konsens) in der Literatur geben. Eine Orientierung an einem Stand-der-Forschung-Kapitel in einem Journal-Aufsatz könnte schon ein Vorbild für einen Wikipedia-Artikel sein, nicht unbedingt stilistisch, aber in dem Sinn, dass der Artikel das angibt, was bisher dazu geschrieben wurde. Im Journal-Aufsatz setzt darauf dann die Eigenforschung an: Ich habe versucht, folgende Frage empirisch/theoretisch/interpretatorisch/bibliografisch etc. zu beantworten bzw. dazu beizutragen. Das eben wollen wir ja nicht, und dass das so ist, sollte im Mittelpunkt dieser Richtlinie stehen. Ich finde es eine unglückliche Verschiebung, wenn sich das in Richtung eines materialen Konsenses bewegt. Das provoziert gerade in der Wikipedia Missverständnisse und auch Ratlosigkeit. --Mautpreller (Diskussion) 11:04, 1. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Wenn Forschungsstand zumindest besser ist, gebe ich Konsens gerne auf. Was genau ist an "Forschungsstand" noch nicht gut?
  • Er ist schwer zu finden, na gut, aber das ist für eine Richtlinie, die eine regulative Idee formuliert, noch nicht entscheidend; wenn er gar nicht zu finden wäre, wäre das hingegen ein Problem. Das sehe ich aber nicht. Fachlexika, Handbücher usw. sind selbst durchaus von dieser regulativen Idee getragen, deshalb kann man mit dem Begriff "Stand der Forschung" elegant von WP:KTF auf WP:BLG überleiten: Du suchst Stand der Forschung? Dann fang hier an.
  • Das Prinzip stößt aber an Grenzen, wo noch nicht (oder lange Zeit wenig) geforscht wurde, oder wo Forschung sehr schnell abläuft. Ich stimme @Assayer zu, dass KTF genau in diesen Situationen (Forschungslücke) funktionieren muss und räume daher gern ein, dass mein Vorschlag hier noch der Verbesserung bedarf.
  • Du hälst es auch für den Normalfall, dass es keinen Forschungsstand gibt, oder zumidnest keinen auffindbaren, oder zumindest dass er nicht gefunden wird, und dass deshalb jede auf diesen Stand rekurrierende Regelung an Verbindlichkeit verlöre. Das nehme ich ernst, auch wenn ich es etwas anders sehe. Wie wäre es, wenn "Aussagen, die nicht durch aktuelle wissenschaftliche Publikationen gedeckt sind, sind als Theoriefindung unzulässig" ergänzt (oder ersetzt?) würde durch ein Verbot eigener Forschung der Art "schreibe nichts, was auf eigenen Beobachtungen, eigener Interpretation der vorhandenen Forschung, eigener Quellenarbeit beruht"? Wie würdest Du das (möglichst fachunspezifisch) formulieren? Auf fachspezifische Ergänzungen können wir uns vermutlich leichter einigen: "Aussagen über historische Themen dürfen nicht auf eigener Auswahl und Interpretation von QuellenTM beruhen, Aussagen über Dinosaurier nicht auf eigenen Grabungen" usw.
--CRolker (Diskussion) 12:52, 1. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Ein Kapitel "Stand der Forschung", wie es in praktisch jeder peer-reviewten Veröffentlichung erwartet wird, kann selbst beim mehr oder weniger identischen Thema recht unterschiedlich ausfallen (und so auch akzeptiert werden). Es gibt da (naturgemäß) schon eine gewisse Basis, was für das Thema relevant ist und wie es darzustellen ist, grobe Ausrutscher (typisch: Zu meinem Thema wurde noch gar nichts geschrieben und ich betrete völliges Neuland, was fast nie stimmt) werden gewöhnlich im Verfahren beseitigt. So etwas ist natürlich immer eine gute Ausgangslage für einen Wikipedia-Artikel. Ein Problem ist, dass das, was Du als impliziten Konsens bezeichnest, dort selten steht, weil es sich meist nicht auf den Wikipedia-Artikelgegenstand bezieht, sondern auf Grundlagen im Fach und seinem Diskurs. Dass sich ein Wikipedia-Artikel am "Stand der Forschung" orientieren soll, kann man meines Erachtens schon schreiben. Der kann ja durchaus in weitgehendem Dissens bestehen, den man aber auch beschreiben muss, wenn das so ist. "Aktuell" ist missverständlich, denn zum "Stand der Forschung" gehören immer die grundlegenden Begriffe und "seminal works", die nichts weniger als "aktuell" sind, wohl aber "aktuell" weiterhin genutzt werden.
Tatsächlich ist mir vor allem daran gelegen, deutlich zu machen, dass eigene Forschung in Wikipedia-Artikeln grundsätzlich nicht angebracht ist, und ich würde dann tatsächlich aufzählen: Dazu gehören eigene Beobachtungen, eigene Interpretationen, eigene Quellenarbeit, übrigens auch eigene Auswahl aus Quellentexten (typisches Beispiel: Jemand sucht aus den 30 Bänden einer Kritischen Ausgabe die "Zitate" raus, die zu der eigenen Auffassung besonders gut passen). "Abbilden" kann man m.E. den "Stand der Forschung" schlecht, aber die Entscheidungen, die man beim Schreiben eines Wikipedia-Artikels treffen muss (das ist ja unumgänglich), sollen sich an den einschlägigen Werken orientieren, die dem "Stand der Forschung" entsprechen. Völlig aus dem Weg gehen kann man da der Unterscheidung zwischen "Quellentext" und den "einschlägigen Werken" nicht. Wenn ein Professor etwas geschrieben hat und man über ihn resp. sein Werk einen Artikel schreibt, gehört das Werk nicht zur einschlägigen Fachliteratur, es gehört unter "Ausgaben", und man soll sich nicht daran orientieren, was man selbst daraus mitgenommen hat (obwohl das natürlich eine Rolle spielen wird, warum man sich überhaupt dafür entscheidet, etwas darüber zu schreiben). --Mautpreller (Diskussion) 15:36, 1. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Noch eins: Die Kapitel "Stand der Forschung" werden sich vor allem deutlich nach Disziplin unterscheiden. Es gibt aber viele Artikelgegenstände, die sich nicht für eine Disziplin reservieren lassen. Die Frage ist dann, wie sich beschreiben lässt, was der Stand der Forschung ist. Es werden die Disziplinen herangezogen werden müssen, die sich mit dem Artikelgegenstand befasst haben. Die können sich in den Standards sehr deutlich unterscheiden. Ich nenne mal ein paar häufige "Kollisionen": Geschichte und Völkerrecht, Sozialgeschichte und historische Soziologie, Volkswirtschaft, Politikwissenschaft und Soziologie, von den vielen Bindestrichfächern noch ganz abgesehen. --Mautpreller (Diskussion) 16:17, 1. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Ich schließe mal ein besonders weit gefächertes Thema aus der Alltagskultur an: Speisen und Nahrungsmittel. Da kann man heranziehen die Praktiker (Kochbücher, Lehrbücher für Köche; amtliche Vorschriften [wie z. B. Leitfäden für Inhaltsstoffe]), Historiker (Geschichte der Ernährung und Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln [Kartoffel, Tomate, Safran als bekannte Beispiele]), Kulturwissenschaftler (Volkskunde/Europäische Ethnologie und Soziologie u. a. für das Drumherum: Tischsitten oder alles vom Holzlöffel bis zum Tischtuch), die Naturwissenschaften (Inhaltsstoffe der Nahrung oder z. B. die gewissermaßen Mechanismen hinter Garmethoden) und nicht zuletzt ganz schnöde: die Sprachwissenschaft, wenn es um die Geschichte und Verbreitung von Benamsungen geht. "Das ist ein weites Feld, Luise" :)) --Henriette (Diskussion) 22:10, 1. Nov. 2023 (CET)Beantworten
PS: Inakzeptabel finde ich allerdings in dem gerade eben wieder sichtbar gemachten Vorschlag die Passage zu den "wissenschaftlich (noch) unbearbeiteten Wikipedia-relevanten Lemmata". Das Wesentliche ist doch gerade, dass man hier nicht auf Selbstaussagen und selbst aus Quellentexten extrahierte Erkenntnisse ausweichen, sondern sich an "Literatur über" orientieren soll. Die gibt es für gewöhnlich sehr wohl, auch wenn sie nicht immer "wissenschaftlich" ist. Ich befürchte hier einen Freibrief für fröhliche Theoriefindung. Es wird kein Weg daran vorbeiführen, zwischen per "Eigenforschung" erzeugten Aussagen und Beschreibungen/Urteilen kompetenter Dritter zu unterscheiden, wie auch immer man das terminologisch fasst. --Mautpreller (Diskussion) 12:06, 1. Nov. 2023 (CET)Beantworten
In dem auf Allgemeinverständlichkeit und allgemeine Anwendbarkeit revidierten revidierten Gesamtkonzept für die Richtlinie heißt es im Abschnitt „Allgemeines“ an erster Stelle:
Als Theoriefindung (originäre Forschung) gelten Aussagen in Artikeln der Wikipedia, die nicht in anerkannter Fachliteratur veröffentlicht sind. Das betrifft insbesondere unveröffentlichte Theorien, Daten, Aussagen, Konzepte, Methoden oder Argumente, aber auch eigene Interpretationen veröffentlichter Daten und Analysen (Stichwort Privattheorie).
Mir ist auch nach allem, was hier schon geschrieben wurde, nicht deutlich, was daran misszuverstehen wäre. Aber wer da meinte, noch Lücken gefunden zu haben und schließen zu müssen, sollte das in eben diesem Kontext einzubringen suchen. -- Barnos (Post) 12:48, 1. Nov. 2023 (CET)Beantworten
<nebenbei eingeschoben> Diese Diskussion ist so spannend, daß ich diesen Gedanken kurz verschriftlichen muß (sonst vergess' ich ihn): Das Wort Quelle/nTM vermeiden, damit es keine Mißverständnisse gibt, ist an sich eine gute und sinnvolle Idee. Aber: Es wird ja ständig in Diskussionen damit hantiert; also auch in Disks., die sich um OR/TF drehen. Man wird wohl nicht drumherum kommen es auch in diesem Kontext wenigstens anzureißen; gleicher Fall Sekundär- und Fachliteratur.
Die Essenz, der Kern von OR/TF ist doch: Du gibst die Gedanken anderer wieder und nicht deine eigenen. An der Stelle muß ich auch sagen wo diese "Gedanken anderer" zu suchen und zu finden sind. --Henriette (Diskussion) 13:55, 1. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Nicht ganz: Du gibst die erkennbar rezipierten Gedanken anderer wieder. Das ist schließt die nicht erwünschte Theorieetablierung mit ein. --Millbart talk 14:59, 1. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Jau, passt! Danke :) --Henriette (Diskussion) 22:11, 1. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Ich finde zwar "Wissensgebiete" besser als "Lemmata", aber um den Satz als Einladung zu TF zu verstehen, muss man ihn schon aus dem Kontext reißen und dann falsch verstehen. @Mautpreller, Du kannst zu Recht einwenden, dass es solche Leute gibt, aber könntest Du zustimmen, dass bei Lektüre des fraglichen Satzes in seinem nicht allzu weiten Umfeld (zwei, drei Zeilen vorher) ein vernünftiger Leser keine Rechtfertigung findet? Das wäre schonmal besser als der ist-Zustand. Und so wie @Henriette stimme ich Barnos (weiter oben) auch zu, dass manche Begriffe zu zentral sind, um Sie ganz loszuwerden; "Informationsquelle" hat immerhin den Vorteil, dass kein anständiger Historiker es mit QuelleTM übersetzt, wieder ein Missverständnis weniger. Bei "anerkannter Fachliteratur" könnte man vielleicht Richtung "wissenschaftlich anerkannte Fachliteratur" verbessern, schon aus Gründen der Logik: Die allgemeinere Regel fordert "Fachliteratur", in der Ausnahmeklausel später kommt "Fach- und Sachliteratur" in wissenschaftlich unbearbeiten Gebieten vor - in wissenschaftlich bearbeiteten sollte es kein Problem sein, wissenschaftlich anerkannte Fachliteratur zu finden. --CRolker (Diskussion) 14:54, 1. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Nein, leider nicht. Ich lese das als Freibrief. Dazu tragen auch die Unschärfen bei. "Lemmata" sind natürlich Stichwörter und wenn man ein Lemma "belegt", belegt man, warum es so lauten muss. Gemeint sind offenbar tatsächlich Wissensgebiete oder Artikelgegenstände. Es dürfte aber schwierig sein, ein Wissensgebiet zu benennen, das "wissenschaftlich unbearbeitet" ist. Wozu es öfter nichts gibt, ist ein konkreter Artikelgegenstand (ein Dorf, eine Person, ein Ereignis). Das ändert aber gar nichts daran, dass die Literatur und die Standards des Wissensgebiets zu berücksichtigen sind, soweit das irgendwie für den Artikel von Bedeutung ist. Am schlimmsten erscheinen mir aber die Beispiele "Biographien lebender oder jüngst verstorbener Personen, Wichtiges aus Politik und Sport". Ich hatte einige heftige Auseinandersetzungen in einer Biografie einer lebenden Person eben aus diesem Grund: Die Aussagen, um die es ging, waren mitnichten "wissenschaftlich unbearbeitet", aber es wird halt gern vorgezogen, Aussagen der Person selbst, die es in auf ihrer Seite stehende "seriöse journalistische Publikationen" geschafft haben, als belegte Wahrheit zu deuten. So missverständlich und unpraktisch WP:KTF sein mag, es ist gerade in diesen Fällen unverzichtbar. Dass man nicht alles "wissenschaftlich belegen" kann und das auch nicht immer sinnvoll ist, liegt auf der Hand. Beispielsweise wird nicht jedes literarische oder musikalische Werk dezidiert auf seinen Inhalt oder seinen Bau untersucht und ganz ohne Angaben dazu kann ein Wikipedia-Artikel nicht bleiben. Aber Aussagen dazu müssen die Fachliteratur berücksichtigen, die es dazu sehr wohl gibt. --Mautpreller (Diskussion) 15:55, 1. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Es gibt schon Gebiete, die wissenschaftlich sehr wenig bearbeitet sind: über Sportereignisse, Vereine und Sportler wird journalistisch viel geschrieben, aber Sportwissenschaft, Soziologie und Medizin thematisieren eher andere Aspekte von "Sport". Auch die meisten lebenden Personen sind noch kein Gegenstand der Wissenschaft. Aber Problem bleibt Problem, lass uns also überlegen, was Dein sicher nicht exotisches Erlebnis für die Diskussion bedeutet.
Wenn Barnos' aktueller Vorschlag die gültige Def von KTF gewesen wäre, hättest Du im erwähnten Fall sehr gut argumentieren können, dass der Artikelgegenstand mitnichten "wissenschaflich unbearbeitet" sei und daraus sofort gefolgert, dass die Ausnahmeklausel (Verwendung "einschlägiger Fach- und Sachliteratur sowie in seriösen Medien") nicht greift, sondern der "Konsens der einschlägigen Fachwissenschaft" abzubilden sei. Andere Nutzer hätten die Wissenschaftlichkeit der von Dir zitierten Publikation bestritten und tendenziöse Presseberichte als "seriöse Medien" bezeichnet, und auch als "anerkannte Fachliteratur". Dann wäre das Gerangel weitergegangen.
Als Zauberstab hätte KTF jedenfalls versagt. Es lohnt sich aber zu fragen: Ist das Szenario besser oder schlechter, als der Ist-Zustand? (Du warst dabei, Du kannst mein fiktives Szenario korrigieren und mit dem realen vergleichen.) Und unabhängig davon: Wie müsste KTF Deiner Überzeugung nach definiert werden, damit es noch besser wird? Hätte "wissenschaftlich" vor "anerkannte Fachliteratur" zB ein bißchen geholfen? Oder "Gebiete" statt "Lemmata"? Keine Formulierung schützt ganz vor destruktiven Nutzern, aber es gibt bessere und schlechtere, wir arbeiten daran. --CRolker (Diskussion) 16:26, 1. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Das ist natürlich eine hypothetische Frage. Meine Einschätzung ist: eindeutig schlechter als der Ist-Zustand. Hilfreich war vor allem die Unterscheidung zwischen Quellen und (Fach-)Literatur. Um hier kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Es gibt zu einzelnen Aspekten dieser Biografie wissenschaftliche Literatur, nicht zur Biografie als ganzer, zu dieser also auch keinen "Stand der Forschung". An diesen Stellen ist die wissenschaftliche Literatur eindeutig vorzuziehen. Dadurch entstehen Lücken, die jedoch als solche stehen bleiben müssen, weil es zu bestimmten Fragen schlicht keine verlässliche Literatur gibt (auch keine nichtwissenschaftliche). Eigene Überlegungen, wie es gewesen sein muss, sind nicht "verboten", gehören aber nicht als Lückenfüller in den Artikel. Das war mein Argument und es konnte sich auf die derzeitige Fassung von WP:KTF stützen, mit der Unterscheidung zwischen Quellen und Literatur. In dem neuen Vorschlag wäre das meiner Ansicht nach deutlich schwieriger. Abgesehen davon ist WP:KTF natürlich in keiner Fassung ein "Zauberstab", aber es kann eine Hilfe sein oder auch nicht. --Mautpreller (Diskussion) 16:47, 1. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Zunächst einmal hatte ich den Vorschlag von Barnos kritisiert. Es mag meiner Voreingenommenheit geschuldet sein, aber ich stehe diesem Autor sehr kritisch gegenüber und sehe ihn hier als Trittbrettfahrer mit dezidierten eigenen Interessen. So hat der Satz Aussagen, die nicht durch aktuelle wissenschaftliche Publikationen gedeckt sind, sind als Theoriefindung unzulässig (CRolker) eine grundsätzlich andere Aussage als Vom aktuellen Forschungsstand abweichende Aussagen sind als Theoriefindung unzulässig. (Barnos) Ich hatte 23:57, 26. Okt. 2023 das verlinkt, was ich als seine eigentliche Position in praxi sehe und glaube deshalb nicht, dass man mit seinem Formulierungsvorschlag gut gegen die Verwendung von Selbstaussagen argumentieren kann.
Was den Punkt Dissens angeht, so möchte ich, vielleicht an einem anderen Beispiel, etwas klarstellen: Leugnung des Klimawandels ist kein Ausdruck von Dissens innerhalb der Klimawissenschaft. Dissens darzustellen bedeutet, unterschiedliche Meinungen innerhalb eines weithin anerkannten Spektrums abzubilden, also um die Facettierung und Differenzierung von Thesen. Und schließlich: Vermeintliche Forschungslücken entstehen einerseits durch spezifische Fragestellungen, andererseits aber auch durch mangelhafte Recherche.
Hauptsächlich wollte ich den Begriff des Konsens ansprechen, der von Dir, @CRolker, in ganz unterschiedlicher Weise gebraucht wird, nämlich als unausgesprochener Konsens der Methoden, sozusagen des Handwerks, Konsens als Publikumswirksamkeit, (sowohl tatsächlich als auch marktstrategisch bestimmt) und schließlich als Erkenntnisstand, also das, worauf man sich unter Wissenschaftlern fast immer einigen kann. (Ich könnte noch den Begriff des Paradigmas einführen, möchte aber dieses Fass nicht auch noch aufmachen.) Einwenden könnte man schließlich noch, dass wissenschaftlicher Konsens sozial konstruiert wird (etwa durch Zugang zu Ressourcen) und schon deshalb von wissenschaftlicher Erkenntnis zu unterscheiden ist. Aber Mautpreller hatte den Begriff schon effektiv hinterfragt.
Wie Mautpreller sehe ich Bedarf an einer Richtlinie, die den Aspekt der Fragestellung reguliert, unter der Texte verfasst und also Kausalzusammenhänge hergestellt werden. Dass es nur um die Vermittlung von Informationen gehen würde, wäre allzu naiv. Das Argument kann man erzähltheoretisch entfalten, aber das betrifft eher den Bereich der Belegkritik, also warum etwa Statistiken keine unmittelbaren Abbildungen quantifizierter Wirklichkeit sind, sondern Konstruktionen. Im wikipedianischen Alltag ist es allerdings banaler. Man muss verlangen können, dass sich die Auswahl der „Fakten“ bzw. Aussagen in anderer, in Sekundärliteratur spiegeln bzw. wiederfinden lassen. Dadurch wird aus der Wikipedia idealerweise Tertiärliteratur. Das schließt auch Aussagen ein, die man belegen könnte, wo man dies aber aus Unkenntnis oder auch aus bösem Willen (Verschleierung) unterlässt. (Dabei denke ich an Argumentationsreihen von Geschichtsrevisionisten, deren Herkunft nicht als solche benannt, sondern in der Reihung reproduziert, sozusagen nachgebaut wird.) Es kommt mitunter auf die Zusammenstellung von im Einzelnen valide belegten Aussagen an, bei denen eben jene Zusammenstellung die Theoriefindung ist. Man möge sich das bspw. als Potpourri aus Rezensionen vorstellen, wo man aus demselben Material Lobeshymnen, aber auch Verrisse komponieren kann. (Deshalb ist aber auch Barnos Vorschlag, Theoriefindung seien lediglich Aussagen, die nicht in anerkannter Fachliteratur veröffentlicht seien, nicht praktikabel. So sieht das halt in der Praxis nicht aus, sondern solche Aussagen ergeben sich oft aus der Verflechtung der Belege.) Übrigens leidet die Lesbarkeit von WP-Artikeln darunter, wenn man versucht, den Forschungsstand neutral wiederzugeben, was es nicht populärer macht.
Kann man eine TF-Regel formulieren, die über NPOV hinaus das Wiedergängertum überlebter Theorien verhindert? Ich glaube nicht. Unter der TF-Regel habe ich immer das Prinzip behandelt gesehen, dass durch Befragung und Kompilierung von Quellen und Literatur neue Erkenntnisse produziert und bestimmte Sichtweisen popularisiert werden. --Assayer (Diskussion) 21:41, 1. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Darf ich kurz diesen Punkt aufgreifen und um eine Einschätzung bitten? Und schließlich: Vermeintliche Forschungslücken entstehen einerseits durch spezifische Fragestellungen, andererseits aber auch durch mangelhafte Recherche. Entstehen die nicht u. a. auch durch einen WP-typischen Angang, nämlich dem Wunsch nach Vollständigkeit?
Ich meine sowas wie "in einer Liste sollen/dürfen keine Rotlinks sein", "alle Dörfer und Weiler müssen einen Artikel haben, weil sonst nicht alle Orte vollständig beschrieben sind". Das läßt sich sicher unter "spezifische Fragestellung" einordnen; aber vor allem ist es ein Angang, der absehbar irgendwann an den "da gibt es aber keine Literatur für"-Poller rennt. (Und da frage ich mich nicht zum ersten Mal was größeres Gewicht hat: Verfügbare, soz. verbürgte Erkenntnis oder "Relevanz" ...) --Henriette (Diskussion) 22:32, 1. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Die Norm der Vollständigkeit würde ich unter die Statik der Relevanzkriterien fassen (vgl. meinen Beitrag 01:22, 30. Okt. 2023) Hier meine ich einerseits, dass man zu einem Gegenstand bestimmte Informationen meint recherchieren zu müssen, die in der Sekundärliteratur nicht vorgehalten werden, weil sie nicht für so wichtig gehalten oder schlicht nicht recherchiert wurden. Andererseits wurde ich wiederholt mit der Aussage konfrontiert, Primärquellen oder fragwürdige Sekundärliteratur hätten konsultiert werden müssen, weil zu den damit belegten Aussagen keine Sekundärliteratur existiere. Das stellte sich dann bei Nach-Recherche als unzutreffend heraus. Es wurde dann schlicht nicht ausreichend recherchiert. (Beispiel: Diskussion:Pariser Kommune#Frauengeschichtliches) --Assayer (Diskussion) 00:02, 2. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Primärquellen oder fragwürdige Sekundärliteratur hätten konsultiert werden müssen, weil zu den damit belegten Aussagen keine Sekundärliteratur existiere – das kenne ich auch sehr gut, ja. Das ist in jedem Fall eine "vermeindliche Forschungslücke". Mit der "Statik der RK" werde ich mich nochmal gedanklich befassen ... Merci für die Antwort! :) --Henriette (Diskussion) 00:27, 2. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Danke, Assayer, das trifft es genauer, als ich es sagen konnte. Ja, es geht um die "Fragestellung", unter der Artikel verfasst werden. "Man muss verlangen können, dass sich die Auswahl der „Fakten“ bzw. Aussagen in anderer, in Sekundärliteratur spiegeln bzw. wiederfinden lassen." Das wäre der Ausgangspunkt für eine Neufassung der Richtlinie. Dem dient die Unterscheidung zwischen "Quelle" und "Sekundärliteratur". Offenbar sind die Bezeichnungen missverständlich, aber "Quellenarbeit", die der Etablierung eigener Erkenntnisse oder Auffassungen dient, sollte klar ausgeschlossen werden. Das wird von dem Neuvorschlag nicht geleistet.
In meiner Interpretation: Natürlich ist jeder neue Artikel und jede Bearbeitung eines Artikels auch interessegeleitet, eine Biografie, für die man sich nicht interessiert, wird entweder nicht geschrieben oder nichts taugen. Aber das Interesse darf nicht durchschlagen. Ein Text, der anhand von eigener Forschung und/oder durch geschickte Auswahl der Literatur etwas beweisen oder eine These aufstellen will, ist als Wikipedia-Artikel nicht regelgerecht (no original research). Das ist ein Punkt, der mit WP:NPOV und WP:BLG in Beziehung steht, dadurch aber nicht "erledigt" wird. Denn dass jemand, der Quellen in seinem Sinn auswertet, das Ergebnis für "neutral" hält, ist naheliegend ("es steht doch so in den Quellen, das ist Fakt"), und Belege aus seriösen Medien zur Stützung der eigenen These kann man sich zurechtlegen, wenn man zielbewusst auswählt und umdeutet. Ich finde das auch im Außenverhältnis wichtig: Man muss klarstellen, dass die Wikipedia trotz ihrer Offenheit nicht für "Eigenforschung" gedacht ist. Experten, die man ja gern gewinnen will, müssen das zur Kenntnis nehmen: Wer eine These publizieren will, muss sich ein anderes Medium suchen.
Das ändert nichts daran, dass man als Autor Entscheidungen treffen muss. Aber diese Entscheidungen müssen sich an dem orientieren, was im Fach geschrieben wurde. Das betrifft auch und besonders die Auswahl und die Kontexte und logischen Verbindungen (zum Beispiel Kausalitätsbeziehungen). --Mautpreller (Diskussion) 10:38, 2. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Ich verstehe ja, was beabsichtigt ist. Es muss nur auch so da stehen. Und dazu ist der Begriff "Primärquelle" schlicht ungeeignet. Eine Textquelle, jede Textquelle, "ist" nicht eine Primärquelle (verboten) oder Sekundärliteratur (Erlaubt, eine "Sekundärquelle" ist sie normalerweise nie). Sie wird ggf. als "Primärquelle" (im historischen Sinn) verwendet. Das ist verboten und soll auch verboten bleiben. Das ist aber keine Eigenschaft des Textes, es ist seine Verwendung durch den Autoren. Hier wird so getan, als wäre es ein Problem der Auswahl von Belegen. Ist es nicht. Es ist ein Problem damit, wie ich, als Autor, mit diesen umgehe. Nicht nur die meiste, sondern auch die problematischste "Theoriefindung" passiert auf Grundlage von Sekundärliteratur, sorgfältig (tendenziell) ausgewählt, gelesen, zitiert und interpretiert. Das ganze Rumreiten auf der "Primärquelle" ist m.E. irreführend.--Meloe (Diskussion) 11:55, 2. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Deinem letzten Satz ist voll und ganz zuzustimmen. --Benatrevqre …?! 11:57, 2. Nov. 2023 (CET)Beantworten

Mir ist nicht ersichtlich, ob hier der richtige Platz ist, um etwas zu der Abänderung des Textes im obigen Kasten von Barnos vom 01.November etwas zu schreiben. Wenn nötig bitte richtig platzieren. Barnos schreibt: "Zu ermitteln und darzustellen ist vielmehr, wie das Thema von überprüfbaren, verlässlichen Informationsquellen in seriösen Publikationsorganen gesehen wird." Also ich weiß nicht recht, ob das so einfach zu verstehen ist, ohne irgendwo nachfragen zu müssen. Zudem, "seriöses Publikationsorgan" liest sich so, wie soll ich sagen, irgendwie nach staatlicher "Quelle". Auf jeden Fall würde ich das nicht ohne irgendeinen Link zu einem Beispiel, oder einer Liste so stehenlassen.--2A02:8108:473F:9FBC:28AF:70F:660E:F38E 01:24, 2. Nov. 2023 (CET)Beantworten

Im Gegensatz zu anderem, was mir mal eben freihändig zugerechnet worden ist – das meiste ist ja schlicht aus dem teilweise verkorksten umseitigen Richtlinientext unverändert übernommen –, stammt der Zusatz „in seriösen Publikationsorganen“ tatsächlich von mir. Damit sollte unterstrichen werden, dass nicht jede beliebige Quelle (weiter Begriff) für die Gestaltung eines Wikipedia-Artikels geeignet ist. Da die voranstehenden „überprüfbaren, verlässlichen Informationsquellen“ verlinkt sind, erübrigt sich eine solche Unterstreichung jedoch vielleicht, falls die besagte Assoziation (liest sich [...] irgendwie nach staatlicher "Quelle") allgemein näher liegen sollte, als von mir weiterhin angenommen. -- Barnos (Post) 07:55, 2. Nov. 2023 (CET)Beantworten

"Quelle" versus "Gebrauch als Quelle"[Quelltext bearbeiten]

Der Begriff "Quelle" hat schon oft, auch in der aktuellen Diskussion, für Missverständnisse gesorgt. Egal, was zB @Leif Czerny mit "Quelle" meinte, Historiker lesen schnell "QuelleTM", deren Auswertung Quellenkritik nötig macht und damit TF ist, egal wie "einschlägig, zuverlässig und reputabel" die Quelle ist; umgekehrt haben auch in dieser Debatte naturwissenschaftlich sozialisierte Nutzer schon gemeint, die Verwendung von Primärliteratur im Sinne der NW sei in Gefahr, wenn Historiker sich vehement gegen die Verwendung von Primärquellen aussprechen. Das ist überwiegend dem sehr unterschiedlichen Sprachgebrauch von "Quelle" geschuldet, trotzdem kann man ihn wohl nicht (wie ich dachte) ganz vermeiden. Mehrfach haben @Mautpreller und andere ihn als notwendig bezeichnet, um KTF zu definieren, ausdrücklich auch dann, wenn KTF bereits durch recht klare Verbote von Forschung definiert ist. Leif Czenery und @Barnos haben dafür mehrere gute Formulierungen vorgelegt, die ich deutlich besser als den Ist-Zustand finde, aber solange die genannten Bedenken nicht aufgenommen werden, sehe ich keine Chance auf breite Akzeptanz.

Dennoch habe ich Hoffnung, dass es Formulierungen gibt, die die von Mautpreller et al erhobenen Bedenken adressieren, ohne dass sie als zu weit gehende Verbote oder als Generalisierung fachspezifischer Normen wirken. @Meloe schrieb zuletzt, das eigentliche Problem sei "keine Eigenschaft des Textes, es ist seine Verwendung durch den Autoren." Das sehe ich auch so, und ich meine auch @Mautpreller und @Assayer machen das durch ihren Sprachgebrauch deutlich, wenn sie die Verwendung von Texten gleich welcher Art "als Quelle" vehement ablehnen und den Status als Quelle "kontextabhängig" nennen. Nur: Um den Unterschied zwischen "als Quelle verwenden" und "als Darstellung verwenden" deutlich zu machen, reichen nach Auffassung von beiden die bisher vorgeschlagenen Formulierungen nicht aus, sondern sie bestehen darauf, dass die Definition von KTF den Unterschied Quelle vs. Darstellung selbst thematisieren muss. (Ich nehme bewusst "Darstellung" als Gegenbegriff zu "Quelle", um den ebenfalls mehrdeutigen Begriff "Sekundärliteratur" vorerst zu vermeiden.) Das ist nicht "Rumreiten auf der "Primärquelle"", sondern der Versuch "Die Verwendung gleich welcher Materialien als Quelle im Sinne der Geschichtswissenschaft ist TF" so zu formulieren, dass es die allgemeine Norm "Keine Forschung" präzisiert, aber weder auf historische Themen beschränkt ist noch als Ausdehnung spezifisch geschichtswissenschaftlicher Normen auf andere Bereiche wirkt.

Wäre das, wenn noch keine Lösung, so doch eine akzeptable Beschreibung des Problems? Aus Historikersicht also, dass KTF um die Differenzierung "Verwendung als Darstellung ok, als Quelle nicht" ergänzt werden soll, aus Sicht anderer, dass das Verbot nicht zu weit gehen soll und keine Ausdehnung fachspezifischer Normen sein darf? Dann wäre zu fragen, welche Formulierung das leistet und was genau "zu weit gehen" bedeutet, welche guten wikipedianischen Praktiken bedroht sein könnten. (nicht signierter Beitrag von CRolker (Diskussion | Beiträge) 11:03, 3. Nov. 2023 (CET))Beantworten

Mir ist noch nicht klar, wie der Quellenbegriff demnach konkret aussieht, der umseitig eingebracht werden soll. Mit Blick auf WP:NPOV – wie bereits oben angesprochen – sollte aber eine auf das Wikipedia-Regelwerk insgesamt abgestimmte TF-Richtlinie das Ziel der Klärungsbemühungen sein und bleiben. -- Barnos (Post) 11:21, 3. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Mir ist es auch noch nicht klar, aber mich interessiert, ob Du damit leben könntest, dass KTF ergänzend zu Deinem aktuellen Entwurf noch dadurch definiert wird, dass keine Informationsquelle im Sinne von WP:BLG als Quelle im Sinne der Geschichtswissenschaft verwendet werden darf, wenn gleichzeitig sichergestellt wäre, dass es sich nicht um die Ausdehnung fachspezifischer Normen handelt und dass dadurch andere, legitime Praktiken nicht gefährdet werden. Und es interessiert mich, welche Praktiken Du als gefährdet ansiehst: Nutzung von Denkmal-Datenbanken? Zitate aus amtlichen Statistiken? Einfügung von Gesetzen im Wortlaut? Beide Informationen sollten helfen, eine Formulierung zu finden, die diese Ziele erfüllt. Ob das Wort "Quelle" darin vorkommen wird, kann ich schlecht abschätzen; der Gebrauch in anderen WP-Richtlinien ist ein Argument dafür, aber da es um eine Verwendung, nicht eine Eigenschaft der jeweiligen Texte geht, gibt es vielleicht noch bessere Ausdrücke. --CRolker (Diskussion) 12:38, 3. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Danke der Nachfrage, CRolker, die ich – wiederum mit dem Blick auf das Ganze des Regelwerks – beantworten möchte. Es war gelegentlich davon die Rede, dass mit der Streichung des Abschnitts zur Theoriedarstellung eine „Entkernung“ der Richtlinie betrieben werde, während es doch gerade im Gegenteil darum geht, die TF-Richlinie auf ihren gemeinten Kern zurückzuführen. Der besteht darin, jeglicher eigener Theoriebildung oder Privattheorie in der Wikipedia einen normativen Riegel vorzuschieben. Das bedeutet auch, Redundanzen der verschiedenen Richtlinien untereinander zu minimieren, so gut es geht, und sich auf das hier Nötige zu beschränken. (Das Wikipedia-Regelstudium gilt bekanntlich für Neulinge als nahezu unverdaulich und das ist in Teilen offenbar selbst für Alteingesessene so.)
Die Botschaft der TF-Richtlinie gilt es also, so knapp und verständlich wie möglich zu fassen. Damit es in der ganzheitlichen Version oben dabei bliebe, ließe sich, wenn ich recht verstanden habe, eine einfache Ergänzung in folgender Aussage unterbringen: „Als Theoriefindung (originäre Forschung) gelten Aussagen in Artikeln der Wikipedia, die nicht in anerkannter Fachliteratur veröffentlicht sind. Das betrifft insbesondere unveröffentlichte Theorien, Daten, Aussagen, Konzepte, Methoden oder Argumente, aber auch eigene Interpretationen veröffentlichter Daten und Analysen sowie historischen Quellenmaterials. (Stichwort Privattheorie).“ -- Barnos (Post) 15:53, 3. Nov. 2023 (CET)Beantworten

Dritte Meinung[Quelltext bearbeiten]

3M: Eine explizite Einschränkung auf "Fachliteratur" ist nicht statthaft. --Benatrevqre …?! 12:00, 27. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Ich seh die Unterscheidung von Quelle (Geschichtswissenschaft) und Sekundärliteratur als sehr wichtig für die Wikipedia und in dieser Richtlinie ganz entscheidend an. Ein typischer Fall, wo es ganz verhängnisvoll ist, wenn diese Unterscheidung vernachlässigt wird, sind aktuelle öffentliche Debatten. Will man die darstellen, sind die Beiträge zu dieser Diskussion Quellen, nicht Sekundärliteratur. Sie können niemals Grundlage der Darstellung sein, egal wie "reputabel" ihre Autoren oder die Medien sind, in denen veröffentlicht wird. Das müssen Publikationen sein, die über diese Debatte berichten. Ein abschreckendes Beispiel für die Ergebnisse einer Vernachlässigung dieser Unterscheidung ist der Abschnitt "Antisemitismusdebatte 2020" im Artikel Achille Mbembe. Das heißt nicht, dass man nicht aus Quellen zitieren dürfe, aber es heißt, dass Quellen nicht die Grundlage der Darstellung bilden dürfen. Anderenfalls handeln wir uns Probleme ein, die schlicht nicht zu bewältigen sind. Deswegen plädiere ich entschieden gegen die vorgeschlagene Änderung.--Mautpreller (Diskussion) 12:21, 27. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Wie sollen dann Artikel zu aktuellen Debatten überhaupt möglich sein? ---- Leif Czerny 13:04, 27. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Es gibt gewöhnlich, meist sehr bald nach dem "Aufschlag", durchaus Darstellungen, die über die Debatte berichten. Man muss sie allerdings suchen und überzeugt sein, dass man solche braucht. Dafür wird die Richtlinie benötigt. Tatsächlich halte ich Artikel zu aktuellen Debatten, die ausschließlich aus einer (immer selektiven!) Nacherzählung der Beiträge bestehen, für verzichtbar, da regelwidrig. Das Problem ist übrigens nicht nur die aktuelle unkritische Quellennutzung. Das Zeug bleibt in den kommenden Jahren stehen, ist ja "reputabel belegt". Die Artikel lesen sich dauerhaft als falsch-aktueller Beitrag zur Debatte, nicht als distanzierte Darstellung der Debatte. Dem sollte man auf jeden Fall einen Riegel vorschieben. Dazu dient diese Richtlinie. --Mautpreller (Diskussion) 13:13, 27. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Antwort @Leif Czerny: Teilweise sind Artikel zu aktuellen Debatten nicht möglich, teilweise sind sie es nur unter Inanspruchnahme der Ausnahmeklausel für "Artikel mit anfänglich aktuellem Bezug". --CRolker (Diskussion) 17:11, 27. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Aber sie werden eben doch erstellt und das werden wir den Editors nicht aberziehen können. ---- Leif Czerny 08:40, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Verhindern kann man das nicht. Aber man hat immerhin eine Regelbasis, um zu sagen: Das ist so nicht regelgerecht und kann nicht so bleiben. Es ist erforderlich, nach Literatur über diese Debatte zu suchen und den Artikel auf der Basis dieser Literatur zu schreiben. Die gibt es im Allgemeinen auch, früher oder später. --Mautpreller (Diskussion) 10:57, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
3. Meinung (als Historiker): +1. Quellen in unserem Sinn in Artikeln zu historischen Themen zu verwenden, ist selten ohne TF möglich. Die oben erwähnten Debatten haben mich darin sehr bestärkt. Ich sehe drei Fallgruppen:
  • Nutzer, die Quellen verwenden, um Theorien zu etablieren (gerne gegen die etablierte Forschung)
  • Nutzer, die Quellen verwenden, weil diese irgendwie zu passen scheinen, und dadurch ohne böse Absicht Theorien etablieren.
  • Nutzer, die dank mehrjähriger Ausbildung, langer Wikipedia-Erfahrung und bewundernswerter Disziplin Quellen in Artikeln verwenden, ohne viel TF zu betreiben.
Die zweite Gruppe ist mit Abstand die größte. Die dritte Gruppe hat meinen Respekt, fachlich und menschlich. Die allermeisten von uns aber können das nicht leisten und sollten durch Richtlinien davon abgehalten werden.
3. Meinung (als Wikipedianer): Nun könnte man denken, das Problem betrifft nur historische Themen, und die Gefahr sehen, die Historiker unter den Nutzern wollten ihre Richtlinien auf alle ausdehnen. So kann es durchaus wirken, wenn der sehr allgemeine Abschnitt "Theoriedarstellung" erstens den Sprachgebrauch der Geschichtswissenschaften übernimmt ("Quelle") und zweitens viele historische Beispiele nennt. Wie könnte man es besser machen? Der Abschnitt hat offenbar die Funktion, erlaubte Theoriedarstellung von unerlaubter Theoriefindung unter Berücksichtigung der ebenfalls unerlaubten Theorieetablierung zu definieren. Das sollte auf eine Weise geschehen, die für alle Themen anwendbar und verständlich ist. Vielleicht wäre es sinnvoll, erst einmal die verbotene TF zu definieren und dann die erlaubte Theoriedarstellung, ungefähr so vielleicht:
"Wissen wird nur durch Theoriefindung im obigen Sinne geschaffen. Sobald es aber durch Überprüfung, Verbreitung und letztlich Akzeptanz in der einschlägigen wissenschaftlichen Gemeinschaft zu gesichertem Wissen geworden ist, kann und soll dieses Wissen in Wikipedia abgebildet werden. Das gilt auch dann, wenn der Konsens auf zahlreichen Annahmen beruht, nicht von allen Beteiligten geteilt wird und/oder sich im Laufe der Zeit ändert. Wikipedia orientiert sich an dem, was in der jeweils aktuellen Fachliteratur als weitgehend unstrittig akzeptiert wird."
Die verbotenen "eigenen Messungen der Erdkrümmung", "Quellen (im Sinne der Geschichtswissenschaft)", "selbst ergrabene Dinosaurier", "neue Orchideenarten aus dem Nachbargarten" usw. könnte man zur Verdeutlichung danach als Beispiele nennen. Fachliteratur ist dabei gegenüber Sekundärliteratur der bessere Begriff, weil er weiter und v.a. einheitlicher verwendet wird. Um die Erwähnung scientific community wird man nicht drumrumkommen, wenn von "Konsens" die Rede ist, denn sonst müsste man auch den Konsens anderer Gruppen (Religionsgemeinschaften zB) als relevant akzeptieren, und das wollen wir nicht.
Themen, zu denen es keine einschlägige Wissenschaft gibt, sind enzyklopädisch immer problematisch. Soweit aktuelle Entwicklungen in die Wikipedia gehören (und nicht nur auf WikiNews), braucht man für diese Ausnahmeklauseln von WP:KTF und WP:BLG, ungefähr wie jetzt: "Wo noch keine Theorie abbildbar ist, kein Konsens der Fachliteratur existiert, darf vorläufig auf andere Darstellungen zurückgegriffen werden, auch wenn das Risiko von TF besteht. Spätere Nutzer müssen das in Ordnung bringen, sobald es geht." --CRolker (Diskussion) 17:58, 27. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
3M. Ich bin mit der vorgeschlagenen Änderung nicht einverstanden, weil sie es eher ermöglichen würde, Quellen nach Gutdünken von uns Wikipedianern zur Basis unserer Artikel zu machen. Die Formulierung wissenschaftliche Sekundärliteratur würde ich gerne erhalten wissen, weil Fachliteratur zwar auch korrekt (und eine griffigere Formulierung) ist, aber die Bezeichnung wissenschaftliche Sekundärliteratur dem falschen Verständnis von Fachliteratur hier bei Wikipedia einen Riegel vorschiebt. Benutzer:Benowar hat im Thread darüber seine Erfahrungen im Themenbereich Militärartikel im NS/II.WK skizziert, wurde aber m.E. in der Sache zu Unrecht abgeblockt. Dort gibt es Tausende von mit Militaria- und wehrmachtsapologetischer Literatur "belegter" Artikel. Und oberflächlich betrachtet rührige Benutzer dort könnten in Artikeldiskussionen leichter eine Sichtweise durchsetzen, das sei ja keine Militaria-, sondern Fachliteratur; dagegen zu behaupten, es sei wissenschaftliche Sekundärliteratur würde ihnen wesentlich schwerer fallen. Das ist nur ein Beispiel, aber es allein betrifft schon viele Tausend Wikipedia-Artikel. Ich möchte nicht, dass man vor diesen wikipedianischen Realitäten die Augen verschließt. -- Miraki (Diskussion) 09:17, 28. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
3. Meinung oder eher Frage: Was ist das Problem und was soll die Änderung erreichen? Die Richtlinie gibt es, weil Theoriefindung unerwünscht ist, insofern ist sie dagegen gerichtet und wird auch üblicherweise bei recht deutlichen Verstößen dagegen zitiert. Für diese Zwecke ist es wenig hilfreich, sie abzuschwächen oder demjenigen, der gerne eine TF unterbringen möchte, Hoffnung zu machen oder gar Ratschläge zu geben. Der Satz "Wikipedia-Artikel sollten auf Informationen aus Sekundärliteratur beruhen." ist im Konjunktiv formuliert. Daraus ergibt sich noch nicht, dass man anders belegte Passagen einfach löschen darf, aber es ist ein Anspruch. Es ist richtig, dass ein Großteil des Artikelbestandes von diesem Anspruch mehr oder weniger weit entfernt ist. Wenn wir ihn aber aufgeben, wird es auch für die restlichen Artikel kaum noch möglich sein, schnell ergoogelte Primärinfos (insbesondere solche, die durch ihre Auswahl eine erwünschte Lesart nahelegen), herauszuhalten. Die Hoffnung auf den "gesunden Menschenverstand" (also es seit ja jedem klar, bei welchen Themen mit welchen Quellen zu arbeiten wäre) teile ich nicht. Richtlinien mit Ansprüchen, die höher sind als der durchschnittliche Artikelbestand, brauchen wir gerade deswegen, damit sowas nicht in jedem Einzelfall auszudiskutieren ist ("da ist es doch auch so"). Was aber umgekehrt auch nicht bedeutet, dass man Meinungsverschiedenheiten zwischen erfahrenen Wikipedianern einfach mit der Richtlinie abwürgen kann.
@CRolker: Ich gehe Deinen Beitrag weitgehend mit, aber keinesfalls den abschließenden Vorschlag: Arbeit anderen (späteren Nutzern) aufzubürden geht gar nicht. Jeder, der etwas in einen Artikel einfügt, sollte es mit der Überzeugung tun, dass das auf lange Zeit unverändert im Artikel stehen bleiben kann. Wenn das nicht der Fall ist, sollte er besser Abstand von seiner Änderung nehmen. --Magiers (Diskussion) 11:25, 28. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Mir ist ja das Problem bei Literatur- und Musikartikeln durchaus vertraut. Wenn man KTF und NPOV als strikte Gesetze missversteht, kann das schlechte Folgen haben, denn ein guter Artikel über ein literarisches oder musikalisches Werk kommt nie ohne eigene Überlegungen aus. Aber als "regulative Ideen" sind diese Richtlinien wichtig. Der Anspruch, die "Literatur über" zu sichten und vernünftig auszuwerten, darf nicht aufgegeben werden, sonst recherchiert man gar nicht erst, sondern schreibt halt einfach rein, wie man selber die Sache sieht, notfalls mithilfe von ein paar Alibi-Einzelnachweisen, die einem grad in den Kram passen. --Mautpreller (Diskussion) 12:35, 28. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Ich weiß, ich habe da in der Vergangenheit auch schon des Öfteren diskutiert. In Wikipedia:Richtlinien Literarische Werke#Wünschenswerte Erweiterungen oder Wikipedia:Redaktion Film und Fernsehen/Richtlinien#Quellen werden ja explizit Primärquellen als Beleg für Inhaltsangabe und Textanalyse zugelassen. Das ist dann eben eine festgelegte Ausnahme von "Wikipedia-Artikel sollten auf Informationen aus Sekundärliteratur beruhen." Aber es bedeutet umgekehrt nicht, dass man die "regulative Idee", wie Du es nennst, allgemein fallen lassen sollte. --Magiers (Diskussion) 14:53, 28. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
@Magiers, "Spätere Nutzer müssen das in Ordnung bringen, sobald es geht" war von mir schlecht formuliert; ich meinte: erst künftige Nutzer werden die heute noch zulässigen Belege durch bessere ersetzen können. Das gilt immer (wo die Wissenschaft vorankommt, muss WP irgendwann folgen), speziell aber bei den aktuellen Entwicklungen, auf die ich mich ja deutlich bezogen hatte: wo heute faute de mieux reputable journalistische Berichte als Beleg zulässig sind, werden in ein paar Jahren hoffentlich zeithistorische Forschungen zur Verfgung stehen, die einzuarbeiten dann Aufgabe der Wikipedianer sein wird. Letztere sind die "späteren Nutzer", die ich meinte, nicht "jemand aber bitte nicht ich soll die echte Arbeit machen". --CRolker (Diskussion) 22:32, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
3M: Wenn mit markigen Formulierungen wie zu geschätzt 90% der Artikelgegenstände gibt es überhaupt gar keine Sekundärliteratur! agumentiert wird, dann möchte ich dafür erstmal eine solide Empirie sehen. Und nicht anekdotische Beweise wie "ich habe xy viele Male auf zufälliger Artikel geklickt".
Wenn das so wäre, dann müßten sich nämlich 90% unseres Artikelbestands mit akuellen Ereignissen (nächste Frage: Was ist "aktuell"? Diese Woche, drei Monate, 10 Jahre?) und mit popkulturellen Themen beschäftigen. Mit "popkulturell" meine ich hier grob gesagt Alltägliches: Speisen (ich erinnere z. B. an den Mettigel; oder – das ist ein Beispiel für TF par excellence – den Anstandsrest), Memes oder anderes aus Social Media (Blumenkübel (Internet-Phänomen) und von neulich Biernominierung – beides Beispiele übrigens, daß das nach einigen Jahren(!) eben doch und sogar in wissenschaftlicher Sekundärliteratur besprochen wird); oder Alltagsdinge (Zitronenpresse, Garderobe (Raum)). Achso, und natürlich Porno. Und Sport. Die Geographie, alle Naturwissenschaften, die gesamte europäische Historie von Stonehenge bis WK II, alle außereuropäischen Kulturen, Medizin, Gesellschaftswissenschaften, Kunst und Kultur, Religion, Technik ... machen nur 10% unseres Artikelbestands aus? Really??
Nein, es ist nicht so, daß es zu diesen Themen überhaupt keine Sekundärliteratur gäbe (sogar für den Mettigel gab es welche, stand aber Unsinn drin); sie wird nur nicht gesucht und nicht gefunden, weil es viel einfacher ist eine Schlagwortsuche bei Google Books durchzuführen und dann um die Fundstellen herum zu schreiben. Oder (das sieht man gern bei Kirchen, Burgen etc.) irgendeinen Reiseführer oder ein coffee table book (viele Bilder, kaum Text) auszuschlachten (oder den atemlos in Stichworten aufzählenden Dehio nachzuerzählen). Und wenn es tatsächlich keine Sekundär- oder seriös verwertbare Literatur gibt (muß ja nicht zwingend eine wissenschaftliche Monographie sein), dann möchte zumindest ich, daß Wikipdianer die Finger vom Thema lassen – dann kommt nämlich immer TF hinten raus. Noch schlimmer: Man kriegt sowas nicht mehr aus dem ANR raus, weil dann die hier übliche Mickey-Maus-Version von Rezeption ins Feld geführt wird: Wird da und dort erwähnt; heute sind die Newsportale voll davon (what happened to "zeitüberdauernde Relevanz"?!). --Henriette (Diskussion) 10:46, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
en:Wikipedia:Notability sagt übrigens „if no reliable, independent sources can be found on a topic, then it should not have a separate article“. Daran wird sich in enwiki zwar auch häufig nicht wirklich gehalten, aber es wäre ein sehr erstrebenswerter Standard, den man gern auch im Intro der WP:RK festhalten könnte. --Johannnes89 (Diskussion) 12:00, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Wobei reliable sources nicht zwingend Fachliteratur sind. --Prüm  12:57, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Dann muß für die Nicht-Fachliteratur-reliable source nachgewiesen werden, daß sie eine reliable source ist. Ist doch nicht so schwer. Schwer bis unmöglich ist es nur, wenn nicht-seriöse Literatur zur "Fachliteratur" qua reiner Behauptung geadelt werden soll. --Henriette (Diskussion) 13:58, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Du argumentierst so, als wäre Fachliteratur synonym zu Sekundärliteratur. Dass nur reliable sources verwendet werden dürfen, und wie man verlässliche Belege von nicht verlässlichen abgrenzt, ist Aufgabe der Seite WP:Q, ich persönlich wäre da eher für eine Verschärfung als für eine Aufweichung zu haben. Das hat aber mit der hier zu regelnden Theoriefindung vs. Theoriedarstellung eigentlich überhaupt nichts zu tun. Dass unsere Artikel auf Fachliteratur beruhen müssen, entspricht in keiner Weise der gelebten Praxis. Sie tun es nicht einmal dort durchgängig, wo es solche in Hülle und Fülle gibt. Das ist im Regelfall auch überhaupt kein Problem. "Fachliteratur" würde sowohl Sachbücher ausschließen (die sich an Laien richten), wie auch kuratierte Datenbanken, Pressemitteilungen von Wissenschaftlern oder von Unis und darauf beruhende Zeitungartikel (in der "Qualitätspresse", versteht sich.) Artikel im Fachbereich Biologie beruhen meist zu erheblichen Anteilen auf (primären) wiss. Originalpublikationen. Das kann im Einzelfall durchaus problematisch sein, im Regelfall ist es das nicht. Und wir brauchen keine Regel, an die sich niemand hält, die nur herausgekramt wird, um in einem Einzelfall eine Handhabe zum Einschreiten zu haben.--Meloe (Diskussion) 08:35, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Nenn mir doch mal ein Beispiel für einen Artartikel, der auf "primären" Publikationen beruht. Ich bezweifle das. Was ich da so sehe, beruht in erster Linie auf sekundären oder sogar tertiären Werken. Es spricht natürlich überhaupt nichts dagegen, die Erstbeschreibung zu verlinken und zu benennen, aber die Basis des Artikels bilden doch im Allgemeinen a) Überblickswerke, b) Monografien zum Taxon, oder nicht? "Theoriefindung" im hier gemeinten Sinn wäre doch vielmehr, wenn jemand zum Beispiel a) ein Foto hochlädt, um damit zu beweisen, dass die Aussagen aus der Literatur zu korrigieren sind; b) eine Erstbeschreibung oder einen Fundbericht etc. selbstständig analysiert und darauf den Artikel aufbaut. Das scheint mir durchaus vergleichbar mit der selbstständigen Analyse einer historischen Quelle und gar nicht sonderlich fachspezifisch. - Um auch noch das zu sagen: Ich bin an sich kein Fan einer buchstäblichen, sozusagen "algorithmischen" Regel. Jedes Stand-der-Forschung-Kapitel (was mir in solchen Fällen Vorbild wäre) hat seine subjektive Seite und das kann auch nicht anders sein, ganz ohne Auswahl und Wertung geht es nie. Aber da muss man zwingend verlangen, dass die Darstellung auf der Basis der möglichst umfassend gesichteten Sekundärliteratur geschieht, nicht auf Basis eigener Forschung oder "Forschung", sonst haben wir tatsächlich "original research". Und das ist nicht deshalb schlimm, weil man nicht auch ein paar Abweichungen vertragen könnte, sondern deshalb, weil damit die Grundlagen für die Diskussion in der Sache unterminiert werden. --Mautpreller (Diskussion) 09:11, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Mein Klassiker: einfach paar Mal auf "zufälliger Artikel" gehen. Ich mach's mal, ich schwöre, es ist echt.
  1. Laura Orgué, Sportlerin, von Sekundärliteratur lese ich nichts.
  2. Leichtathletik-Europameisterschaften 2006/Kugelstoßen der Frauen, schon wieder Sport, dummer Zufall.
  3. Palimpseste. Die Literatur auf zweiter Stufe . als Quelle dient nur das Werk selbst.
  4. Henry Royce - hier gibt es anscheinend echte Biographien über ihn. Ok.
  5. Berkey Valley - Datenbankquellen
  6. Jonas Weber - Landtagsbericht, Zeitungsmeldung, Wahlergebnisse.
  7. Liste von Höhlen in Südamerika unbequellt, und völliger Schrott. Gibts da nur acht erwähnenswerte Höhlen auf dem Kontinent?
  8. KkStB_16 führt immerhin drei Bücher an, aber ohne Seitenangaben.
  9. Sozialer Friedensdienst -- die EN sind alle primär. Es gibt pauschale Literaturhinweise (Endlosliste), die aber überhaupt nicht zuordnen, welcher Bezug zum Artikelgegenstand besteht.
  10. Fred Ward. Schauspieler, von Sekundärliteratur lese ich nichts.
    Fazit: Royce stützt sich anscheinend zu guten Teilen auf Sekundärliteratur, aber nicht ausschließlich. kkStB 16 dürfte sich auf Sachliteratur stützen (Fachliteratur wäre das auch aber nichts), und beim Sozialen Friedendienst vielleicht. Der Rest, also sieben von zehn gar nix mit Seklit. --Global Fish (Diskussion) 14:22, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ich hatte nach einem Artikel über eine biologische Art (Biologie) gefragt, weil Benutzer:Meloe schrieb: "Artikel im Fachbereich Biologie beruhen meist zu erheblichen Anteilen auf (primären) wiss. Originalpublikationen." Zu Deinen Beispielen: Ich bin ja nicht der Meinung, dass der ganze Kram weggehört. Ich meine aber, dass es möglich sein muss, sich auf WP:KTF zu berufen, wenn man an diesen Artikeln etwas kritisiert. Die Sport-Artikel sind meist schlicht verschriftlichte Datenbankeinträge, das interessiert mich wenig. Palimpseste hingegen ist durchaus ein Problem. Bei einem Buch von Gérard Genette ist von Rezeption auszugehen, und ich möchte die einfordern können. Ähnlich Sozialer Friedensdienst: Der Artikel stützt sich in der Tat fast ausschließlich auf (historische) Quellen, es wäre einzufordern, dass die reichlich angegebene Literatur die Grundlage des Artikels zu bilden hätte. Es spricht nichts dagegen, zusätzlich die Dokumente zu verlinken, aber so ist das kein regelgerechter Artikel, und das sollte doch vermttelbar sein. --Mautpreller (Diskussion) 15:26, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Dazu: Schau dir mal eine Reihe von Taxaartikeln aus der Biologie, z.B. Artikel über Arten, an. Die beruhen im Regelfall weitgehend auf wissenschaftlichen Originalpublikationen ("Primärliteratur"). Niemand in dem Fachbereich würde eine Quellenhierarchie akzeptieren, dass "Sekundärliteratur" irgendwie besser sei. Wenn ich Reviewquellen zur Verfügung habe, verwende ich sie. Wenn nicht, dann geht es auch ohne. Schon Fachbücher sind Quellen zweiter Wahl, weil fast immer veraltet und zu weit vom Thema weg.--Meloe (Diskussion) 15:41, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ich würde "wissenschaftliche Originalpublikationen" zunächst mal nicht unter "Primärliteratur" fassen. Das ist "Literatur über" ein Taxon und wenn dieses der Gegenstand des Artikels ist, ist es nicht "Quelle". Sofern, sagen wir, die Biologen sich bei der Artabgrenzung oder Einordnung nicht einig sind und man darüber etwas schreiben will, könnte sich ein Review oder eine aktuelle Überblicksarbeit anbieten. Ich seh da zunächst mal kein erhöhtes TF-Risiko im Sinne der Richtlinie. --Mautpreller (Diskussion) 16:09, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Meloe, die Diskussion führt doch nicht weiter, wenn Du die Biologie als Beweisstück A ("in der Regel verwenden wir Primärliteratur") hernimmst und daraus ableiten willst oder uns damit zu überzeugen versuchst, daß ein Primat der Sekundärliteratur Quatsch ist. In der Biologie mag das so sein; in der Literaturwissenschaft mitnichten.
Und ich hab auch ein ziemlich großes Problem damit, wenn die ImdB die einzige Quelle für einen Film ist und die Filmanalyse sich aus "Ich, der Auor habe mir den Film angesehen" speist; desgleichen Kunst (Bildbeschreibungen kann man in der Literatur finden, und das nicht zu knapp - da ist man auf keinen TFigen Essay eines WP-Kollegen angewiesen); oder Musik, auch so ein Beispiel. --Henriette (Diskussion) 16:16, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Wenn wir eine Richtlinie formulieren, muss der Text der Richtlinie immer passen. Dass das für einige Fachbereiche sinnvoll formuliert ist, reicht nicht.--Meloe (Diskussion) 16:20, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Da sagt WP:BNS aber etwas anderes. Ich bin ganz im Gegenteil der Meinung, wenn unsere Regeln alle Spezialfälle einschließen sollen, werden sie unlesbar und die Auflistung von Spezialfällen überlagert die Grundaussage. Gab es zu Artenartikeln im Biologiebereich schon ernsthafte Diskussionen wegen WP:KTF? Wenn nicht, sehe ich nicht recht, warum ausgerechnet das der Grund sein soll, die Richtlinie wesentlich zu ändern. Ähnliches gilt für die Inhaltsangaben von Filmen/Büchern, die ja ebenfalls auf der Primärquelle basieren. Das sind begründete Ausnahmen, die man auch an irgendeiner passenden Stelle sammeln kann, die aber nicht dazu führen sollten, dass man ableitet: Ah, da sind Primärquellen erlaubt, prima, dann nutze ich die auch bei Artikeln zu historischen Themen oder stelle damit politische Debatten dar. --Magiers (Diskussion) 16:50, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
"Immer passen" ging vor 20 Jahren, als sich WP noch eng am Brockhaus orientiert hat. Spätestens mit Chiara Ohoven (um mal ein sehr markantes Beispiel aus der Popkultur zu nehmen), haben sich diesbezüglich Blatt und Kurs gewendet. Inzwischen sind wir bei Musikern, Literaten und Sportlern der dritten oder vierten Reihe, bei Schauspielern muß es keine Hauptrolle mehr sein; Wikinews ist tot, die News-Musik spielt in der Enzyklopädie; die Themen werden exotischer und immer aktueller etc. pp.
Womit Du recht hast und was ich sofort unterschreibe: "Dass das für einige Fachbereiche sinnvoll formuliert ist, reicht nicht." – yo, das reicht nicht, wenn "einige" Biologie und Astrophysik umfasst und auch nicht, wenn es Mittelalter und Brechtgedichte sind. Das Themenspektrum der WP hat längst den Horizont einer klassischen Enzyklopädie oder, wenn man so will, einen/den klassischen Wissenshorizont verlassen (go to Werles Almanach :) – und damit auch den Spielraum allgemein oder besser: universell gültiger/(anwendbarer) Ansprüche. Was bei einem Goldmedaillen-Gewinner von letzter Woche ok ist, ist nicht akzeptabel bei ... wasweissich: einer europäischen Großstadt, einem Kunstwerk der Inka oder einem mathematischen Beweis.
Also müssen wir erstmal mit dem anfangen worüber wir uns einig sind: Keine von WP-Autoren erfundenen Theorien z. B. Dann müßte man wohl analysieren in welchen Formen sich solche ungeliebte TF äußert und manifestiert. Wenn man das halbwegs klar hat, dann kann man sich überlegen wie man das Ungeliebte möglichst effektiv einzäumt (vielleicht ist die Schiene über Literatur-Ansprüche zu gehen gar nicht der beste Hebel? Kann ja duchaus sein) und den Zaum nachvollziehbar erklärt. --Henriette (Diskussion) 17:10, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ich stimme zu, das Regeln nicht jeden Einzelfall abdecken können. Aber cum grano salis sollten sie gelten. Und das ist hier eben nicht der Fall. Es gibt kaum einen Artikel, der ganz ohne Primärliteratur auskäme. Und dass die umseitige Definition deutlich von der in dutzenden Lehrbücher stehenden und im Artikel Sekundärliteratur genannten Definition abweicht, ist das Sahnehäubchen. --Global Fish (Diskussion) 17:15, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Das ist wieder so ein Satz: "Es gibt kaum einen Artikel, der ganz ohne Primärliteratur auskäme." Was heißt das: Das geht gar nicht anders – oder es wird de facto so gemacht?
Mal explicit lyrics: Ich weigere mich solche Aussagen zur Grundlage einer Diskussion um das Regelwerk einfach hinzunehmen. Nur weil in vielen (oder meinetwegen allen) Bereichen die Regel "keine Primärquellen als Grundlage" auch dann mißachtet wird, wenn man überhaupt nicht auf sie angewiesen ist oder wäre (was sich in den Artikeln manifestiert und als "Beweis" für "das geht ja auch gar nicht anders!" hergenommen wird), heißt das nicht und ist kein Beweis, daß eine Regel die einen relativ avancierten Anspruch formuliert, falsch oder obsolet ist. Das beweist bestenfalls, daß die so verquast gestaltet oder formuliert ist, daß sie keiner kapiert. Das kann man ändern. Oder man gibt den avancierten Anspruch auf und die Biologen, Denkmal- und Mittelalter-Leute müssen Belege aus SpOn, Hobbyisten-Blogs oder Billo-Reiseführern halt hinnehmen. --Henriette (Diskussion) 18:09, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Aber Du hast schon verstanden, dass der Begriff "Primärliteratur" qualititativ auch ganz andere Dinge als SpOn, Hobbyisten-Blogs oder Billo-Reiseführer umfasst, und dass ich ganz bestimmt nicht auf so etwas hinauswollte? Wenn ja, was soll denn der Verweis darauf? --Global Fish (Diskussion) 18:17, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ich möchte wissen was "Es gibt kaum einen Artikel, der ganz ohne Primärliteratur auskäme." heißt.
Worauf Du hinauswillst, weiß ich aus einer anderen Diskussion: Du möchtest z. B. Primärquellen aus Denkmalämtern nutzen dürfen. Auch wenn ich damit nicht wirklich glücklich bin: Why not. Müssten/sollten wir dann das Primärquellenverbot streichen, damit die Denkmalleute dieses Material nutzen können? Sorry, mir ist wirklich unklar was mit dem Heranziehen solcher corner cases bezweckt wird.
Ich sprach zudem von "Oder man gibt den avancierten Anspruch auf", was tatsächlich kryptisch ist, wie ich eben bemerke ;) Damit meinte ich den Teil der Regel, der sich mit (Primär-)Quellen und Sek.Literatur beschäftigt. (Aber ist typisch, daß nicht nachgefragt, sondern mit ABF reagiert wird. Und jetzt mag ich erstmal nicht mehr; derlei latente Angriffigkeit gefällt mir nicht.) --Henriette (Diskussion) 18:53, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ich schätze Dich sehr (und ich bin mir sicher, dass Du nichts gegen mich hast), aber irgendwie geraten wir in Diskussionen immer ganz leicht aneinander. Das mit den SpOn und Hobbyisten-Blogs hab ich wiederum als "latente Angriffigkeit" empfunden. Du ahnst, was ich meine? Wir meinen es mit Sicherheit nicht böse miteinander.
Was Deine obige Frage angeht: das ist eine Beobachtung des Ist-Zustandes. Wo man etwas ändern könnte/sollte, betrachte ich jetzt nicht.
Und, nein, das sind nicht nur corner cases. Amtliche Schriften, ein Großteil der wissenschaftlichen Originalarbeiten, Atlanten und vieles andere mehr.
Und generell: eine Formulierung, die irgendetwas verbieten will, aber gar nicht klar definiert, was, ist völlig untauglich. Und deswegen finde ich diesen Abschnitt einfach nur ärgerlich.
Ich vermute mal, es ging ursprünglich dabei wirklich nur um Quellen im geschichtswissenschaftlichen Sinne und dann kam das Begriffschaos.
Auch wenn man sich auf die geschichtswissenschaftliche Definition beschränkt: selbst dann klafft eine riesige Lücke. Was ist eigentlich mit journalistischen Texten? Quellen in dem Sinne sind sie nicht, Sekundärliteratur natürlich auch nicht (auch wenn das mal oben im Thread hier behauptet wurde). Und die frequente Verwendung von journalistischen Texten halte ich durchaus für ein Problem. Manchmal braucht man sie, aber m.E. viel weniger, als sie hier benutzt werden. So, und nun halte ich bis morgen abend die Klappe hier. ;-) --Global Fish (Diskussion) 19:35, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ich bezog mich auf die bzw. deine (@Global Fish) Aussage "zu geschätzt 90% der Artikelgegenstände gibt es überhaupt gar keine Sekundärliteratur". Was Du, Global Fish, hier mit den 10 Artikeln nachgewiesen hast, ist: In 70% deiner Stichprobe wird/wurde keine Sekundärliteratur genannt oder ausgewertet. Das ist was anderes als "Sekundärliteratur existiert nicht"!
Daß es zu den größeren Teilen der Themen aktueller Politik oder zu Sportereignissen oder Sportlern keine (Sekundär-)Literatur gibt, ist bekannt; da greifen ja auch Ausnahmen. Warum es zu einem literaturtheoretischen Werk keine Literatur geben sollte, die darauf Bezug nimmt, ist mir unklar (vllt. ist es ein derartiger Außenseiter, daß sich niemand damit beschäftigt hat? Ist es dann enzyklopädisch relevant?). Über einen amerikanischen Schauspieler, der in einer langen Latte von (auch bekannten) Filmen mitgespielt hat, sollte sich spätestens in Literatur zu diesen Filmen etwas finden lassen (oder z. B. ein Nachruf in der WaPo oder NYT - das würde immer noch passen, wenn es keine Biographie über ihn gibt).
Die Antarktis ist auch keine Gegend zu der sich niemals jemand qualifiziert schriftlich geäußert hat (da gibt es, erinnere ich mich aus einer einige Jahre zurückliegenden Diskussion, ein Druckwerk in dem jede Bucht und jeder Landzipfel wenigstens kurz beschrieben ist). Zu Höhlen in Südamerika ist mal sowas zu 100% sicher Literatur zu finden.
Was dein Test nachweist, ist lediglich das, was ich auch ständig sehe: Es wird gegoogelt, aber nicht bibliographiert. Was nichts über die Existenz von Fach- oder Sekundärlteratur aussagt, aber ziemlich viel über den Anspruch von Autoren und die Toleranz der WP und ihrer Mitarbeiter bezüglich belegbaren Wissens. --Henriette (Diskussion) 16:05, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
@Henriette: Das ist was anderes als "Sekundärliteratur existiert nicht" - korrekt. Die Aussagen sind nicht deckungsgleich. Aber auch wenn es zu einzelnen Fällen viellicht welche geben mag; der Trend ist dennoch da. Wurde schon mehrfach hier erklärt: zur Mehrheit der kleineren Orte gibt es keine Sekundärliteratur. Da gibt es Ortschroniken von Hobbyhistoriken, da gibt es amtliche Verlautbarungen, Satzungen. Alles brauchbar, aber eben keine Sekundärliteratur. Wenn ich an Denkmallisten schreibe: die Verzeichnisse der Denkmalämter sind keine Sekundärliteratur. Auch die von ihnen herausgegebenen Beschreibungen nicht. Die Denkmalpfleger beschreiben darin die jeweiligen Objekte. Ein Nachruf in der WaPo oder NYT ist auch keine Sekundärliteratur. Die umseitige (m.E. Schrott-)Definition setzt den Begriff mit Fachliteratur gleich, aber auch andere Definition verlangen, dass es Sach- oder Fachliteratur ist. Das sind Zeitungen eher nicht.
Am Rande: ich habe (nun schon 25 Jahre her) eine naturwissenschaftliche Promotion abgeliefert. Im ganzen Fachgebiet gab es, jedenfalls damals, keine Sekundärliteratur. Klassiker für uns war ein amerikanisches Standardwerk, das Veröffentlichungen der namhaftesten Forscher auf dem Gebiet enthielt. Aber Originalarbeiten, also Primärliteratur.
Im meinem damaligen Gebiet gibt es mittlerweile Sekundärliteratur, aber in weiten Teilen der Naturwissenschaft dürfte die immer noch so fehlen. Das ist eine kommerzielle Frage; dort, wo es nicht sehr populär ist und es nicht Teil der Studentenausbildung ist, schreibt keiner so etwas. Reputation entsteht dort oft über Zitierungen in anderen Originalarbeiten. --Global Fish (Diskussion) 17:23, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ok, das Poblem liegt also im Wort/Begriff "Sekundärliteratur"? Dann sind wir wieder beim von mir oben gesagten: Universell gültig kriegt man es nicht hin. Für die Geisteswissenschaften funktioniert Sek.lit ziemlich gut, für die Historiker Quelle (Geschichtswissenschaft) (in der Altgermanistik würde das schon wieder schwierig), die Biologen können darauf verzichten, Portal Militär tut das einfach in (zu) vielen Fällen (obwohl es Sek.lit gibt) und wer sich mit einem aktuellen Ereignis beschäftigt, ist verratzt.
Was machen wir mit "dem Trend": Ihm nachgeben, den ganzen Schlabasel streichen, weil gilt Well, if it doesn't fix everything, I'm not interested.?
Oder finden wir eine Formulierung, einen Satz, der irgendwo in der Liga von "für das Thema geeignete, dem Thema angemessene Literatur" spielt? Aber dann geht's wieder los mit dem Begriff "Literatur" ... *seufz* --Henriette (Diskussion) 17:52, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Interessanter Einwand ... Was ist Fachliteratur, wär hier wohl die Gretchenfrage? Oder besser wohl: Was verstehe ich darunter? Literatur zum Fach oder aus dem Fach. Also an Beispielen: Ein Kochbuch oder ein kulturwissenschaftliches Werk kann für Speisenartikel gut verwendet werden, ein Zeitungsartikel (egal, ob "Qualitätspresse" oder nicht) sollte nicht verwendet werden. Ein Thema aus der Hexenforschung kann man gut auch mit einem Blogbeitrag eines Hexenforschers belegen, aber bitte nicht mit SpOn et al. Ein solides Sachbuch kann selbstverständlich verwendet werden; oder ein moderner Ausstellungskatalog z. B. (das sind gute Quellen in Fragen der Alltagskultur).
Und wir brauchen keine Regel, an die sich niemand hält, die nur herausgekramt wird, um in einem Einzelfall eine Handhabe zum Einschreiten zu haben. – das Argument kam schon häufiger, aber ehrlich: Ich verstehe es nicht. Wenn TF quasi mißbraucht wird in Fällen, wo gar nicht mit TF argumentierbar ist: Ist das ein Problem der Regel/Richtlinie oder das Problem dessen, der die Regel/Richtlinie nicht verstanden hat, mutwillig mißversteht oder mißbraucht?
Bzw. klarer: Was soll mit der Änderung überhaupt erreicht werden? Anpassung eines Standards an die mittlerweile offenbar erodierte Praxis diese Standards einzuhalten (Regel, an die sich niemand hält)? Oder geht es nur um den Abschnitt "Theoriedarstellung" mit seinen in der Tat etwas konfusen Beschreibungen was Quellen und Sekundärliteratur seien? --Henriette (Diskussion) 09:22, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Also mein Eindruck ist, dass je nach Schreiberling ganz verschiedene Ziele mit dieser Diskussion verbunden sind. Es gibt Leute, denen eine Art "TF-Polizei" auf die Nerven geht (man müsse allerlei Verrenkungen vollführen, um zB zu belegen, dass jemand was gesagt oder geschrieben hat). Die hätten gern eine realistischere Regelformulierung. Es gibt aber auch Leute, die ihre Theoriefindung gegen Kritik immunisieren wollen. Die möchten eine Entkernung der Richtlinie. Am ersten Punkt ist m:E. was dran, dem zweiten sollte man nicht nachgeben. --Mautpreller (Diskussion) 09:34, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Wer ist eigentlich mit TF-Polizei gemeint? Mautpreller, kannst du bitte mal ein Beispiel verlinken? Ansonsten Zustimmung zu deiner Position. Feiertagsgrüße --Φ (Diskussion) 09:52, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Unabhängig vom dem Begriff: Ich denke auch, es wäre hilfreich (wie bei einer Änderung der RKs gerne gefordert), aufzuzeigen, welche Auswirkungen eine Änderung der Richtlinie auf die Praxis haben soll (hier nicht nur die Praxis des Artikelschreibens, sondern auch die Praxis der kritischen Diskussion darüber): Welche vergangene Diskussion würde mit einer geänderten Richtlinie anders laufen oder welchen Artikel könnte man damit besser schreiben? Oder geht es nur um eine "Verschönerung" der Regel, die keine Auswirkung auf die praktische Arbeit haben soll? In dem Fall muss man auch den Einwänden Sorge tragen, die genau eine solche Auswirkung befürchten, nämlich dass es schwerer werden könnte aus sauber mit Sekundärliteratur gearbeiteten Artikeln Primärquellen herauszuhalten. --Magiers (Diskussion) 09:59, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Gemeint ist das, was Benutzer:Siehe-auch-Löscher viel weiter oben beschrieben hat: Man müsse eine "primäre" Aussage durch einen (sekundären) "Artikel aus dem Kleinkleckersdorfer Anzeiger" belegen, auch dann, wenn die Tatsache, dass jemand sowas gesagt hat, unstrittig ist. Meist ist die Sache etwas anders gelagert, es geht dann darum, ob diese Aussage eigentlich relevant sei, wenn sie niemand aufgegriffen habe. Das ist durchaus ein vernünftiges Argument, aber nicht unbedingt immer in der Form, wie es gebracht wird ("Primärquellenverbot"). Um Benutzer:Magiers' Einwurf aufzugreifen: Die aufwendige Moderation des Artikels Anetta Kahane wäre aussichtslos gewesen ohne eine gemeinsame Verpflichtung auf die Richtlinien WP:Q, WP:NPOV und eben auch WP:KTF. Diese Richtlinien wirken meist nicht unmittelbar, aber als gemeinsamer Bezugspunkt (ich nannte das oben "regulative Idee"). Auf den kann man nicht verzichten. --Mautpreller (Diskussion) 10:09, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
@Mautpreller. Klar, jeder Schreiberling hier hat jeweils seine Motivation. Meine ist: ich halte WP:KTF für eine essentielle Seite. Aber was ich möchte, ist, dass eine solche Richtlinienseite mehr ist als eine Keule, die man den anderen mit ein paar Schlagwörtern auf den Kopf knallt. Ich möchte eine Richtlinienseite, die dem Leser eine klare Orientierung bietet. Im jetzigen Zustand halte ich namentlich den Abschnitt Theoriedarstellung einfach nur für haarsträubend mit den sehr speziellen Definitionen von "Quelle" und "Sekundärliteratur". Solche Belegarbeit wie in dem Abschnitt widerspricht m.E. dem Anliegen dieser Seite handfest.--Global Fish (Diskussion) 14:31, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
"Ich möchte eine Richtlinienseite, die dem Leser eine klare Orientierung bietet." Ganz genau darauf sollte man sich konzentrieren. Vielleicht ist da eine einfachere Formulierung mitunter hilfreicher. Ist das Wort "Sekundärliteratur" überhaupt notwendig, das sollte man auch überdenken. Wichtig ist doch, dass der Schreiberling aktuelle "Quellen" verwendet. Man könnte, gerne wörtlich, formulieren: "Bitte überprüfe vor der Verwendung deiner Fachliteratur oder Quelle, ob von dieser eine neuere, aktualisiertere Ausgabe vorhanden ist." Oder eine ähnlich Formulierung. --2A02:8108:473F:9FBC:702C:DEAF:B349:435C 18:53, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
3M: Ihr habt in eurer Diskussion den Bereich Religion außen vor gelassen. Da werden schon jetzt in vielen Artikeln irgendwelche Literaturtitel angegeben, die mit der Fachdiskussion absolut nichts zu tun haben. Wenn hier auch noch in den Richtlinien erlaubt wird, dass jeder, der z. B. ein Fachbuch über Jesus Christus, zwei Verse aus der Genesis oder eine Sure aus dem Koran und dazu ein Fachbuch gelesen hat, in einem Artikel etwas verändern darf, wird der jetzt schon sehr bedenkliche Zustand der Artikel vermutlich noch bedenklicher werden. Eine eindeutige Beschränkung auf den aktuellen(!) wissenschaftlichen Sachstand muss dort, wo es ihn gibt, das Ziel sein. Gruß vom mehr Wikipedialeser als Wikipediabearbeiter Leisehörer² (nicht signierter Beitrag von Leisehörer² (Diskussion | Beiträge) 08:39, 30. Okt. 2023 (CET))Beantworten
3M: Das ist einer der wichtigsten Grundsätze der WP. Und klar, wir verstoßen jeden Tag und in sehr vielen Artikeln gegen den Wortlaut (aber nicht gegen den Sinn) dieser Richtlinie. Nicht nur, wenn wir tagesaktuelle journalistische Quellen (ich verwende hier und im Folgenden nicht den engen geschichtswissenschaftlichen Begriff, sondern die weitere Bedeutung als Nachweise jedweder Art) für Belege verwenden, sondern auch wenn wir mittels Webseiten oder Datenbanken bequellen, die tendentiell selten Fachliteratur darstellen. Ich sehe in dieser Debatte gute Ansätze, und befürworte gerne den Ansatz von Barnos (grün eingerahmter Vorschlag). Ganz verabschieden möchte ich mich von dem Absatz "Theoriedarstellung" aber trotzdem nicht: Wir sollten eine Antwort geben auf die Frage "Was ist (unser enzyklopädischer Wunsch an korrekte) Theoriedarstellung", und dort gezielt Änderungen vornehmen, so wie auch z.B. von S-a-L hier vorgeschlagen. Wir könnten den Absatz zur Theoriedarstellung um eins nach unten verschieben (somit in der Gewichtung als niedriger stellen als Grundsatz und "Was ist TF". Gegebenenfalls könnten wir auch überlegen, den fraglichen Absatz "Theoriedarstellung" mit seinen grundsätzlich richtigen Aussagen an eine ganz andere Stelle zu setzen und auf dieser Seite hier massiv zusammenkürzen, etwa so: "Dargestellte Theorien sollten auf Fachliteratur beruhen. Für verschiedene thematische Teilbereiche der Wikipedia gibt es weitere grundsätzliche Hinweise (siehe: "Portal/Redaktion Geschichte #WP-TF"; "Portal/Redaktion Naturwissenschaften #WP-TF"; "Portal/Redaktion Biografien #WP-TF"), die bei der Artikelarbeit beachtet werden müssen." Und in diesen verlinkten Unterseiten kann dann fachbezogen der Unterschied zwischen Primärquelle und Sekundärliteratur ausgepackt werden, welcher bei Artikeln zum aktuellen Kinofilm oder zur neuesten Schreckenskatastrophe unsinnig ist. --Enyavar (Diskussion) 15:36, 6. Nov. 2023 (CET)Beantworten
+1 zu Mautprellers dritter Meinung. --Jocme (Diskussion) 22:31, 6. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Verwendung von Sekundärliteratur sollte zumindest bei kontroversen Themen Pflicht sein. Und wenn es keine solche gibt, ist es eigentlich auch nicht enzyklopädisch erwähnenswert. --Jocme (Diskussion) 22:34, 6. Nov. 2023 (CET)Beantworten
3M: Volle Zustimmung zu den Vorschlägen von Siehe-auch-Löscher, Barnos, Meloe und Leif Czerny. Die obige Diskussion führt doch exemplarisch vor Augen, wie etliche Teile der vorhandenen Regeln so unterschiedlich ausgelegt werden können, dass sie zur ,privaten Regelfindung' geradezu einladen. Es wäre allen damit gedient, die uneindeutigen Teile zu entfernen bzw. wie oben vorgeschlagen grundlegend zu überarbeiten.
beste Grüße, Kai Kemmann (Diskussion) - Verbessern statt löschen - 22:26, 3. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Bitte um Prüfung[Quelltext bearbeiten]

Möchte jemand die Stichwörter Filtrations-Rückresorptions-Theorie und Tubulus auf Einhaltung der Leitlinien überprüfen? --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 16:59, 28. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Du legst Artikel an und möchtest sie auf Theoriefindung geprüft haben? Meinst Du, dass Du hier richtig bist? Vielleicht fragst Du mal bei den Medizinern? --Millbart talk 17:07, 28. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Ich möchte von Euch nur wissen, ob ich gegen die Prinzipien verstoße, die Ihr oben so ausführlich für Historiker diskutiert. --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 07:11, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Der Kollege hört nicht auf, alle einschlägigen Artikel wie Glomeruläre Filtrationsrate mit Theorien aus dem vorletzten Jahrhundert zu fluten, die nicht annähernd Stand der Wissenschaft sind – oder wissenschaftlich so weit voraus sind, dass kein zweiter Mensch auf der Welt ihm zu folgen vermag. Nachdem seine wiederholten Einfügungen seiner kruden Theorien immer wieder revertiert wurden, hat er jetzt offensichtlich begonnen, darüber eigene Artikel anzulegen. Dabei muss er allerdings auch in seinem Artikel zur Filtrations-Rückresorptions-Theorie kurz vor Schluss doch noch zugeben: „In den modernen Lehrbüchern wird die Filtrations-Rückresorptions-Theorie nicht erwähnt.“
Der ganze Artikel ist TF pur und muss weg, oder allenfalls in einen wissenschaftshistorischen Artikel umgeschrieben werden. Dass das alles nicht Stand der Wissenschaft ist, erfährt man nur nebenbei, wenn man bis ganz am Schluss durchhält. Troubled @sset   [ Talk ]   16:08, 29. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ich habe die alte Theorie anhand von Literatur dargestellt. Ich bitte um Prüfung, ob dabei die einschlägigen Leitlinien eingehalten wurden. Die Theorie wurde nie falsifiziert, gilt also noch, bis zum Beweis des Gegenteils. --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 16:00, 30. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Wenn mit "Einhaltung einschlägiger Leitlinien" bei Darstellung einer "alten Theorie" gemeint ist, ob der Artikel den Maßstäben für Artikel zu historischen Themen genügt: Nein. Historische, auch medizinhistorische Artikel werden in der Regel im Präteritum verfasst und ihre Gegenstände klar als historisch bezeichnet. Als Literatur dient primär medizinhistorische Literatur, wenngleich historische Quellen einschließlich überholter medizinischer Fachliteratur auch eine Rolle spielen können. Soweit ich sehe, wird im Artikel überhaupt keine medizinhistorische Literatur verwendet. Stattdessen wird umfangreich aus überholter medizinischer Fachliteratur zitiert, die aber gerade nicht als Quelle im Sinne des Fachs Geschichte, sondern anscheinend als Beleg behandelt wird. Aus diesen formalen Gründen wirkt der Artikel auf mich, der ich von der Sache keine Ahnung habe, eindeutig nicht als historischer Artikel, sondern als TF im Bereich Medizin. Außerdem enthält er klare innere Widersprüche: die Theorie soll gleichzeitig Stand der Wissenschaft und in Standardwerken der letzten Jahrzehnte unbekannt sein; da gerade die Medizin ein Fach ist, in der wissenschaftlicher Konsens häufiger und schneller als in anderen Fächern verschriftlicht wird (wie auch Wikipedia weiß) ist das so unplausibel, dass abermals TF als plausiblere Erklärung erscheint. Gruß --CRolker (Diskussion) 17:17, 30. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ich halte zunächst mal Hartwigs These: Die Theorie wurde nie falsifiziert, gilt also noch, bis zum Beweis des Gegenteils. für nicht zutreffend. Etliche Theorien wurden nicht falsifiziert, weil sie der etablierten Community keine Beschäftigung wert waren. Oder sie wurde nie falsifiziert, weil neue andere Theorien weiter gingen, ohne sich groß mit der alten zu befassen.
Stattdessen wird umfangreich aus überholter medizinischer Fachliteratur zitiert - was nach dem (obskuren) Wortlaut der Vorderseite (Sekundärliteratur (auch Fachliteratur und – als Lehnübersetzung des engl. secondary sources – Sekundärquellen genannt)) also Sekundärliteratur wäre, und nicht unter WP:TF fiele. Originalarbeiten in diesem Gebiet sind aber eigentlich keine Sekundärliteratur. Aber das ist gar nicht das Problem. Es mag ja sogar echte Sekundärliteratur von 1893 geben, die diese Theorie rezipiert. Trotzdem ist das heute sicherlich nicht mehr state of art. Da sollte der heutige wissenschaftliche Konsens gelten samt der entsprechenden aktuellen Literatur.
Wobei (damalige) Sekundärliteratur kein Indiz für die Richtigkeit der Theorie wäre, sondern ein Indiz für die damalige Relevanz der Theorie, also ihre historische Bedeutung. --Global Fish (Diskussion) 22:03, 30. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Hier wird die Frage aufgeworfen, ob die in den Artikeln verwendete Fachliteratur aktuell und verwendbar ist. Dazu muss man die Fachliteratur, auf der Höhe der Zeit, prüfen und mit dem Artikeltext vergleichen. Wenn die Darstellung (jetzt im Konjunktiv verfasst) überholten Fachbüchern folgen würde, wäre es keine "Theoriefindung". Was nicht bedeutet, dass der Artikel dann in Ordnung wäre. Genauso ist die Frage, ob der Artikel auf Sekundärliteratur beruht (in dem Sinne, in dem diese in diesem Fachbereich definiert ist und verwendet wird), schlicht gleichgültig für die aufgeworfene Frage. Auch ein Artikel, der nur Theorien darstellt und reputabel publizierte Sekundärliteratur verwendet, kann falsch bis aktiv irreführend sein. Die dargestellten Theorien sind möglicherweise veraltet, sie könnten innerhalb des Fachs umstritten sein. Dazu wären Quellen zu konsultieren, die den verwendeten inhaltlich widersprechen. Dann wäre abzuklären, welchen Quellen im Artikel zu folgen wäre und warum. Da geht es um Reputation von Autoren, Reputation von Quellen, Aktualität der Darstellung. Saubere Quellenarbeit eben. Worum es überhaupt nicht geht, ist die Frage der "Theoriefindung".--Meloe (Diskussion) 08:54, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Das seh ich anders. Ein Abschnitt wie der erste unter Filtrations-Rückresorptions-Theorie#Geschichte ist genau das, was mit TF gemeint ist. Der entscheidende Punkt ist nicht, dass hier keine seriöse Literatur genannt wäre, und auch nicht, dass die genannte Literatur veraltet ist. Der entscheidende Punkt ist, dass die Aussage des Abschnitts (die genannten Werke seien dieser Theorie zuzuordnen und diese sei im Grunde heute anerkannt) allein die Aussage des Artikelautors ist. Gegen die Belege ist einiges einzuwenden (u.a. Veralten), aber sie können aus prinzipiellen Gründen die Aussage gar nicht rechtfertigen, weil in ihnen diese Aussage gar nicht getroffen wird. Es sind vielmehr Quellen, die der Autor (im Folgenden) analysiert und aus deren Analyse er den genannten Schluss zieht. Das ist mit dem etwas unglücklichen Begriff Theoriefindung gemeint, und darin seh ich durchaus ein grundsätzliches Problem.--Mautpreller (Diskussion) 09:51, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
@Meloe, @Global Fish, @Mautpreller, @Gardini, die Redaktion Medizin und ich sind uns offenbar einig, dass das kein brauchbarer Artikel ist, verwenden aber einmal mehr Begriffe unterschiedlich. Einig sind wir uns, dass ein Medizin-Artikel sich am aktuellen Stand der medizinischen Forschung zu orientieren hat, ob diese recht hat oder nicht. (Wenn sie nicht recht hat, muss man sie verbessern, dafür ist Wikipedia aber unzuständig.) Ob wir die im Artikel verwendeten Veröffentlichungen "Quellen", "Sekundärliteratur" oder anders nennen, hängt teils von der Art der Verwendung, teils von unseren jeweiligen Sozialisierungen ab: Das Problem liegt jedoch einmal mehr nicht so sehr darin, dass diese älteren Publikationen im Artikel verwendet werden, sondern wie sie verwendet werden: mehrfach werden sie als Beleg für eine Theorie, die von der aktuellen Wissenschaft nicht geteilt wird, zitiert. Meleo hat einen Punkt, dass es seltsam ist, die Wiederbelebung einer alten Theorie "Theoriefindung" zu nennen. "Theorieetablierung" passt aber auch nicht, da sie ja laut Artikel nicht einmal eine Mindermeinung der aktuellen Forschung zu sein scheint. "Theorie-Wieder-Etablierung" träfe es vielleicht am besten. Das gemeinsame Problem ist, dass die Theorie und ihr Status nicht abgebildet, sondern gefunden, etabliert, wiederbelegt, ausgegraben wird. Warum muss ich gerade an Zombies denken? --CRolker (Diskussion) 11:15, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ich finde ja, dass "keine Eigenforschung" oder "keine originäre Forschung" die Sache ganz gut ausdrückt. Ich stimme völlig zu: Das Problem sind nicht einmal in erster Linie problematische Belege, sondern die Art, wie sie verwendet werden. Mal anders ausgedrückt: Der Artikel tritt als Anwalt einer These auf. Das verstößt gegen WP:NPOV. Für diese These beruft er sich auf eigene Interpretationen historischer und aktueller medizinischer Fachtexte. Das verstößt gegen WP:TF. --Mautpreller (Diskussion) 11:27, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ja, wenn das hier so ist (ich befasse mich inhaltlich nicht damit und will das auch nicht tun, kann es also inhaltlich nicht beurteilen), gebe ich Dir recht. Oder mehr noch: in einen Text etwas hineinzudeuten, was nicht drinsteht, wäre eigentlich nicht einmal WP:TF. Das wäre einfach nur unsauberes Arbeiten. --Global Fish (Diskussion) 11:41, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Naja, wenn er nicht in der Wikipedia, sondern im Ärzteblatt oder in einer Zeitschrift für Medizingeschichte veröffentlichen würde, dürfte er das im Prinzip. Er dürfte die Literatur gegen den Strich lesen und seine These aufstellen. Das ist doch auch gar kein seltenes Verfahren, bei dem auch durchaus neue Erkenntnisse rauskommen können. Er müsste sich natürlich der Kritik aussetzen, dass seine Interpretationen evtl. nicht schlüssig sind usw. Mein Ding ist doch: Es ist völlig legitim, wenn ein wo auch immer veröffentlichter Text für eine These argumentiert und dazu eigene Interpretationsanstrengungen unternimmt. Bloß ein Wikipedia-Artikel ist dafür die falsche Textsorte.--Mautpreller (Diskussion) 11:53, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Bitte eine Rückfrage an euch, @CRolker und @Mautpreller: Betrachtet ihr hier zwei unterschiedliche ... naja, Tatbestände, die momentan nur insuffizient mit KTF (heißt Theoriefindung + Theorieetablierung) bewertet werden?:
Hie CRolker: Das gemeinsame Problem ist, dass die Theorie und ihr Status nicht abgebildet, sondern gefunden, etabliert, wiederbelegt, ausgegraben wird.
Da Mautpreller: Ich finde ja, dass "keine Eigenforschung" oder "keine originäre Forschung" die Sache ganz gut ausdrückt.
Das von CRolker angesprochene Problem (sozusagen Exhumierung alter Forschung - so deute ich die Zombies. Sehr passend! :)) kenne ich gut aus WP – das wird gern gemacht, weil man auf alte/gemeinfreie Literatur nun mal sehr viel einfacher Zugriff hat, als auf aktuelle Werke (daran ändert auch die WP Library in manchen Fachbereichen nicht so wahnsinnig viel; aber das wird mein Bias sein ... oder meinen eher bizarren Themenvorlieben geschuldet). Das ist mit dem Regelwerk schwer zu packen, denn verwendet wird zumeist tatsächlich Fach- und/oder passende Sekundärliteratur, da beißt die Maus keinen Faden ab. Trotzdem wollen wir doch 150 Jahre Erkenntnisse nicht als "so ist das und so sieht man das heute" abgebildet sehen (gegen einen klar bezeichneten/eingeordneten historischen Stand der Forschung ist hingegen m. E. nichts einzuwenden).
Mautpreller verstehe ich als mehr im Hier und Heute verortet. Ich kann mit Literatur (egal, ob neu oder alt, ob auf den Punkt passend oder themenverwandt hingequält) einiges anstellen: Ich kann sie z. B. als Grundlage angeben und dann meine ganz eigenen Schlüsse als ""so ist das und so sieht man das heute" im Artikel präsentieren (oder Walther von der Vogelweide "im Original", in einer mittelalterlichen Handschrift lesen und daraus meine Theorie formulieren). Das wäre m. E. TF und letztlich – weil sie per WP-Artikel in der Öffentlichkeit verankert, damit via WP als "etabliertes Wissen" kontextualisiert und wohlmöglich noch von dort aus reproduziert wird – Theorieetablierung wie ich sie verstehe. Wenn ich damit richtig läge(!), hätten wir also zwei Probleme, die wir mit einer/dieser Regelseite adressieren müss(t)en? Oder ist das ein Fall von Meloes "das gehört in WP:Q oder BLG? --Henriette (Diskussion) 13:00, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ich seh den Unterschied nicht recht. Es geht in allen Fällen darum, dass eine eigene Interpretation entwickelt wird, die gerade nicht in der Literatur über den Artikelgegenstand repräsentiert ist. Die Belege können darum gar nicht die entsprechenden Aussagen stützen, egal wie reputabel sie sind. Sie dienen gewöhnlich nur dem Verweis auf die Texte, anhand derer der Artikelautor seine eigene Deutung entwickelt. Diese Deutung mag plausibel oder unplausibel sein, sie ist aber eben eigene Deutung des Artikelschreibers. Er müsste hier "ich" sagen, oder "Der Autor des vorliegenden Beitrags zieht daraus die Schlussfolgerung, dass". Genau damit hat die Wikipedia ein Problem (ich hoffe, so weit herrscht Konsens). Ein anonymer Autor, der dem Text nicht mal abzulesen ist, über den nichts bekannt ist, dessen Arbeit nirgends wenigstens oberflächlich geprüft wurde, kann nicht gut "ich vertrete die Auffassung" sagen. Ein Autor in einer Zeitschrift kann es sehr wohl. --Mautpreller (Diskussion) 13:23, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ich wollte nicht behaupten, ein neues Phänomen entdeckt zu haben, als ich im Anschluss an @Meloe bemerkte, dass es nicht wortwörtlich "Findung" einer Theorie ist, diese auszubuddeln; Theoriezombietum ist trotzdem TF im Sinne dieser Richtlinie. Wie Mautpreller sehe ich das entscheidende Problem darin, dass nicht der Forschungsstand abgebildet wird; ob keine, marginale oder veraltete Literatur herangezogen wird, ist egal, wenn vorhandene aktuelle und maßgebliche Literatur nicht abgebildet wird, ist es TF. (Das muss nicht mal aus böser Absicht passieren, Henriettes Beispiele deuten ja auch auf bloße Faulheit als Ursache solcher Zombies hin, aber auch das ist egal.) Theoriezombietum ist mit WP:BLG schlechter zu packen als "klassische" TF der Marke "meine Messung ist richtig, auch wenn alle Lehrbücher anderes sagen", deshalb brauchen wir ja WP:KTF, wo nicht diese oder jene Art Literatur gefordert, sondern Forschung verboten wird. --CRolker (Diskussion) 18:14, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Oh nein, nicht schon wieder. Wir hatten das doch schon, siehe Diskussion in der Redaktion Medizin von November 2021. --GardiniRC 💞 RM 10:27, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Da es sich um die Ansichten des Kollegen Raeder handelt, habe ich den Text in seinen BNR verschoben: Benutzer:Dr. Hartwig Raeder/Filtrations-Rückresorptions-Theorie
Was den ungleich wichtigeren Artikel Tubulus angeht … ein schwerer Seufzer ist zunächst einmal alles, was mir dazu einfällt. --GardiniRC 💞 RM 11:30, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ich habe die „Filtrations-Rückresorptions-Theorie“ jetzt zumindest dem Namen nach und – wo ich es einigermaßen sauber vom Restartikel scheiden konnte – auch die entsprechenden Thesen des Benutzers aus dem ANR entfernt. Das ist aber nur Symptombehandlung, die komplette Nephrologie in der deutschsprachigen Wikipedia ist durchzogen von den Privatinterpretationen des sendungsbewussten Kollegen. Ich hatte gehofft, dass es nach der sehr eindeutigen Redaktionsdiskussion von vor zwei Jahren besser werden würde, stattdessen wurde einfach weitergemacht wie bisher. Ich habe keine Ahnung, wie wir das wieder in den Griff bekommen sollen. Der Kollege Jaax, der sich in der Diskussion damals kenntnisreich zu Wort gemeldet hatte, hat der Wikipedia zwischenzeitlich den Rücken gekehrt. Wir sind im Bereich Pathophysiologie hoffnungslos unterbesetzt. Wahrscheinlich ist es einfacher, einige der Artikel anhand aktueller Standardlehrbücher von Grund auf neu zu schreiben, aber wer hat die Zeit dafür? --GardiniRC 💞 RM 12:05, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
@Saidmann, Grim, Andreas Werle, Perfect Tommy: zur Kenntnis, da ihr damals an der Diskussion beteiligt wart. --GardiniRC 💞 RM 12:08, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Ja, wenn das so ist wie Gardini es beschrieben hat - und ich bin mir ziemlich sicher, dass er wahrscheinlich Recht hat - dann ist es zwingend, dass Dr. Hartwig Raeder für den gesamten Themenbereich der Nephrologie unbefristet gesperrt wird. Begründung: Die Nephrologie ist eines der anspruchsvollsten Themenbereiche in der Medizin und gleichzeitig sehr stark von der Leserschaft nachgefragt, ganz einfach wegen der sehr weiten Verbreitung von Störungen und Krankheiten in diesem Bereich. Aufgrund der Personalsituation hier bei uns ist es definitiv unmöglich, einen Missionar, der an allen Ecken und Enden logische Fehlschlüsse zieht, zu überwachen. Das sind die Grenzen unseres Projekts, und danach müssen wir uns richten. Der Glaube an die Selbstheilung wäre hier tödlich. --Saidmann (Diskussion) 13:37, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Auch das permanente Bearbeiten von Artikeln in Form von Dutzenden Mini-Edits (Beispiel) ist eine lästige Unsitte des Kollegen Raeder, vor allem weil die meisten Edits lediglich Korrekturen seiner eigenen früheren Edits sind. Nur um das wieder einmal erwähnt zu haben … Troubled @sset   [ Talk ]   14:23, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
(BK) Ich habe seit Jahren diese und andere Artikel seines Wirkungsgebiets von meiner Beobachtungsliste genommen. Mich stört insbesondere der unkollegiale soziale Aspekt des Benutzerverhaltens. Es gibt beispielsweise zum Thema „Ignoranz von Kritik“ seit dem Jahr 2013 die durch ihn konsequent ignorierte Bitte, Versionsgeschichten in (medizinischen) Artikeln nicht mit (bis zu über 100) Mikroedits zu fluten. Wenn ein Benutzer kritikresistent hohen Korrektur- und Arbeitsaufwand verursacht, stößt WP:AGF an seine Grenzen. Wenn unterm Strich die Erstellung einer Enzyklopädie sabotiert wird, unterstütze ich Sanktionen. --grim (Diskussion) 14:29, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
@Grim soso, Du läßt Dich also seit zehn Jahren ärgern. Selbst schuld, ich mache das schon lange nicht mehr mit. LG --Andreas Werle (Diskussion) 20:18, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Don't be a jerk ist leider keine auf VM zitierbare Regel gegen Benutzer, die keine Rücksicht auf ihre Mitstreiter nehmen. Der Fokus sollte sowieso auf der Sachebene bleiben. Und da stimme ich Benutzern, die das Problem aktuell und in der Vergangenheit herausgearbeitet haben (insb. Jaax und Gardnini) in ihren Analysen zu. Danke auch für die ersten Korrekturen. Da es unstrittig ist, dass es ein Problem gibt und sich einige Stimmen gemeldet haben, sollten wir zusammen mit Benutzer:Dr. Hartwig Raeder überlegen, wie er mit den Antworten auf seine Eingangsfrage umgehen möchte. Wie soll es weiter gehen?
  • Schaffst Du es freiwillig, mit sofortiger Wirkung das Thema Nonnenbruch und Nephrologie ad acta zu legen und WP:KTF einzuhalten?
  • Schaffst Du es freiwillig auf das Benutzen und Einpflegen veralteter Literatur zu verzichten?
  • Könntest Du davon Abstand nehmen, störende Massen-Mikroedits als Dein Standardvorgehen argumentativ zu verteidigen und entgegen der Appelle Deiner Mitbenutzer einzusetzen, wenn Du gleichzeitig anerkennendes Verständnis, Zusammenarbeit und sachlichen Austausch willst? (WP:BNS)
--grim (Diskussion) 22:24, 31. Okt. 2023 (CET)Beantworten
Dieser Abschnitt kann archiviert werden. -- Leif Czerny 10:27, 13. Mär. 2024 (CET)
---- Leif Czerny 10:27, 13. Mär. 2024 (CET)Beantworten

Artikel zur Filtrations-Rückresorptions-Theorie[Quelltext bearbeiten]

Mein Artikel Benutzer:Dr. Hartwig Raeder/Filtrations-Rückresorptions-Theorie stellt den STAND DER FORSCHUNG zur Harnbereitung dar. Es gibt nichts Neueres oder Besseres zur Harnbereitung. Der Artikel ist weder Forschung noch Theoriefindung. ANALOG sind die Kommentare zu den Judengesetzen in der 2. Auflage des Palandt STAND DER FORSCHUNG. Es gibt nichts Neueres oder Besseres zu diesem Thema. Darf diese alte Quelle von Wikipedia verwendet werden? Vermutlich ja. Warum wird dann meine Darstellung verboten? -Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 08:14, 15. Dez. 2023 (CET)Beantworten

Schau mal bei WP:IK.-- Leif Czerny 19:47, 15. Dez. 2023 (CET)Beantworten
Ich schaute. Betrifft mich nicht. Ich kann nur neutral feststellen, dass die aktuelle Fachliteratur die überragende Bedeutung der Tubuli nicht angemessen berücksichtigt. --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 09:29, 31. Dez. 2023 (CET)Beantworten
Unverändert Theoriezombietum im obigen Sinne. Eine Theorie, die in der aktuellen Hamdbuchliteratur nicht erwähnt wird, kann richtig sein oder falsch, aber sie darf in WP nicht als „Stand der Forschung“ ausgegeben werden. Um den Stand der forschung zu ändern, gibt es viele Wege, Wikipedia gehört nicht dazu. --CRolker (Diskussion) 12:54, 6. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Ich will den Stand der Forschung nicht ändern. Ich wollte nur die alte unverändert richtige und unstrittige Theorie gut bequellt darstellen, die heute Stand des Wissens ist. Das falsche Wort Theorie ist hier historisch bedingt und wurde nie durch das Wort Tatsache ersetzt. Vielleicht weil es sich um Binsenwahrheiten handelt, fehlt die Filtrations-Rückresorptions-Theorie in der Fachliteratur. In der aktuellen Fachliteratur findet man nichts zur Uropoese, also zur Harnbereitung als wichtigstes Thema der Nephrologie. Ich machte weder Theoriefindung noch private Forschung. --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 11:21, 9. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Dieser Abschnitt kann archiviert werden. -- Leif Czerny 10:27, 13. Mär. 2024 (CET)
---- Leif Czerny 10:27, 13. Mär. 2024 (CET)Beantworten

Erneuter Anlauf[Quelltext bearbeiten]

Und doch wieder versandet? Nicht, dass man das aus Wikipedia-Diskussionen nicht sattsam kennen würde: Da wird eine wichtige Frage wochenlang mit enormem Aufwand an Engagement, argumentativer Begründung und Gehirnschmalz durchdiskutiert und dann (vorzugsweise knapp vor einer Lösung) schläft die Diskussion ein, weil anscheinend irgendwie alle die Lust verloren haben, und „ein großer Aufwand, schmählich! ist vertan“ (Goethe, Faust II). Ich selbst hatte mich nach ein paar anfänglichen Stellungnahmen aus dieser Diskussion herausgehalten (aber mitgelesen), weil mich die wenig konstruktive Diskussionsweise störte, die sich über weite Strecken darin erschöpfte, dem Gegner vorzuhalten, dass und wo er falsch liegt, anstatt konkrete Alternativen zu entwickeln und vorzustellen und sich so einem Konsens zu nähern. Es sah lange Zeit nicht so aus, als würde dabei etwas herauskommen. Es hat mich sehr gefreut, dass die Diskussion, vor allem dank der Bemühungen von Barnos, Meloe und ganz besonders CRolker, dann doch noch die Kurve zu einem konstruktiven Verlauf gekriegt hat, hin zur gemeinsamen Erarbeitung eines konsensfähigen Textes. Um so bedauerlicher fände ich es, wenn nach erfolgreicher Überbrückung anfangs weit auseinander liegender Positionen am Ende doch alles für die Katz gewesen sein sollte. Mein Vorschlag wäre: Wir nehmen die Diskussion nochmals auf, und zwar in der Weise, dass wir den letzten Textvorschlag von CRolker, der breite Zustimmung gefunden hatte, als Ausgangsbasis nehmen, Kritik daran aber nur in Form verbesserter Formulierungsvorschläge einbringen. Denn ausschließlich auf der Basis „So geht das aber nicht“ zu argumentieren, ohne selbst einen Vorschlag zu machen, wie es besser sein könnte, führt zu gar nichts. Und wenn keine weiteren Verbesserungsvorschläge mehr kommen, sollte die gemeinsam erarbeitete Version ohne viel Federlesens umgesetzt werden. --Jossi (Diskussion) 19:56, 4. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Also ich wäre zunächst mal dafür, diesen Satz vollständig zu streichen: "Wichtiges aus Politik und Sport kann zum Beispiel oft nicht oder nur teilweise auf wissenschaftlicher Grundlage dargestellt werden; hier sind stattdessen Darstellungen in einschlägiger Fachliteratur, seriösen journalistischen Medien und anderen zuverlässigen Informationsquellen heranzuziehen." Grund: Der erste Teilsatz ist meines Erachtens empirisch falsch, mindestens aber nicht belegbar. Er kommt gleich mit einer Reihe von irreführenden Formulierungen einher: Wieso "Wichtiges"? Wir haben doch nicht bloß Artikel über "Wichtiges". Oder soll das heißen, dass bei Unwichtigem Theoriefindung egal ist? Wer unterscheidet zwischen "wichtig" und "unwichtig"? Wieso gerade Politik und Sport? Ich seh gar keinen Grund, gerade diese Bereiche herauszuheben. Ob das "oft nicht" möglich ist, wage ich zu bezweifeln. Aber auch der zweite Teilsatz ist schief. Bis zum Beweis des Gegenteils würde ich erwarten, dass Darstellungen "auf wissenschaftlicher Grundlage" gewöhnlich zu finden sind und man sie aber suchen muss. Aber was ist denn "einschlägige Fachliteratur"? Inwiefern ist das eine andere Kategorie als wissenschaftliche Literatur? Vor allem: Was heißt "stattdessen"? Diese Formulierung ist weitaus problematischer als alle Missverständlichkeiten der gültigen Version.

Ich bekenne mich schuldig, keine "verbesserte Formulierung" eingebracht zu haben. Das hat viele Gründe. Um aber mal deutlich zu machen, was ich finde, was in eine soclhe Regel hineingehört:

Zunächst mal: Der Bezug auf "original research". Die Wikipedia ist kein Ort zur Publikation von Forschungsergebnissen! Das gilt sowohl für seriöse Forschung, die beispielsweise in einem Fachjournal mit Peer-Review als Originalbeitrag veröffentlicht werden könnte, als auch für Privattheorien und Eigenrecherchen. Es erscheint mir sehr wichtig, das klarzustellen: Es geht nicht (nur) um die Qualität, es geht um die Art der Texte.

Dazu braucht es eine Begründung und diese ist: Autoren sind in der Wikipedia anonym, Identitäten können nicht geprüft werden, jeder kann mitmachen, jeder kann in jeden Artikel eingreifen. Man kann hier nicht mit seinem Namen und seinem Ruf für die Richtigkeit oder zumindest Integrität des Geschriebenen einstehen, wie in einem wissenschaftlichen Journal oder einem Zeitungsartikel. Hierher gehört auch die Formel der "kooperativen Arbeit", die Leif oben einbrachte: Es ist im Fall des Aufeinandertreffens notwendig, sich auf etwas Drittes zu beziehen, nämlich den Stand des Wissens außerhalb der Wikipedia, sonst sind Konflikte überhaupt nicht produktiv lösbar. Daher muss jeder Artikel die Form eines Referats haben: Er referiert, was der Wissensstand zu einem Thema ist, unter Angabe der Quellen, aus denen er schöpft. Solch ein Referat wird teilweise erhebliche Rechercheanteile sowie Überlegungen zur Organisation des Texts verlangen, also viel Kreativität und durchaus auch Subjektivität (wie ein Stand-der-Forschung-Abschnitt in einem wissenschaftlichen Artikel). Aber er darf nicht zum Plädoyer, zur Verteidigung einer These, zur Untermauerung eines Standpunkts werden.

Zwei Punkte noch: Wie Millbart oben meine ich, dass sehr deutlich gemacht werden muss, was themenabhängig hier als zuverlässige Literatur gelten soll. Wenn eine Kontroverse geschildert wird, sind die Beiträge zu dieser Kontroverse keine geeigneten Quellen zur Schilderung der Kontroverse. Benötigt wird Literatur über diese Kontroverse. Es spricht nichts dagegen, solche Quellen zu zitieren, am besten natürlich aus erster Hand. Aber sie eignen sich nicht als Grundlage der Darstellung. Und: Insbesondere beim Zitieren ist Vorsicht geboten. Mit Zitaten wird leicht der Schein einer Authentizität erzeugt ("das Zitat spricht für sich"). Das ist missbräuchlicher Einsatz von Zitaten. Es sollte immer mit eigenen Worten deutlich gemnacht werden, was hier jemand in welchem Kontext gesagt hat und was das für den Artikelgegenstand austrägt. Nur so wird mit offenen Karten gespielt und nicht per geschickter Zitatmontage ein Eindruck (eine "Theorie") suggeriert. --Mautpreller (Diskussion) 21:21, 4. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Ich habe mal eine Zwischenüberschrift eingezogen, damit man nicht jedesmal durch den ganzen elend langen Abschnitt nach unten scrollen muss.
Mautpreller, ich sehe in deinem Beitrag zwei konkrete Punkte; ich fange mit dem zweiten an, weil er mir einfacher erscheint. Den Satz Die Wikipedia ist kein Ort zur Publikation von Forschungsergebnissen halte ich für inhaltlich unstrittig. Er lässt sich zwar implizit auch schon aus dem bisherigen Vorschlag erschließen, aber es ist sicher nicht verkehrt, ihn explizit aufzunehmen. Ich schlage vor: am Ende von Punkt (1) im Abschnitt „Was ist Theoriefindung?“
Aus meiner Sicht spricht auch nichts dagegen, ausdrücklich in den Text aufzunehmen, dass die Darstellung von Kontroversen auf Literatur über die Kontroverse und nicht nur auf Beiträgen aus der Kontroverse beruhen muss und dass Aussagen des Artikels nicht allein auf vom Autor ausgewählten Zitaten beruhen dürfen. Formulierungsvorschläge dazu sind willkommen.
Kontroverser ist wohl der erste von dir genannte Punkt. Deine Erwartung, dass Darstellungen auf wissenschaftlicher Grundlage „gewöhnlich zu finden sind“, kann ich für weite Bereiche der Wikipedia nicht nachvollziehen. Man muss nicht so weit gehen wie h-stt mit seiner These, dass es in einigen Bereichen für 95% der Artikel keine wissenschaftliche Literatur gibt, aber es scheint mir doch evident, dass zahlreiche Themenbereiche, insbesondere aktuelle Ereignisse, aber auch Gebiete wie etwa Sportwettkämpfe und Sportler oder Popkultur, noch nicht wissenschaftlich bearbeitet sind (und vielleicht nie sein werden). Von daher sehe ich keine Notwendigkeit, den Satz ganz zu streichen. Ich stimme aber zu, dass er vereinfacht werden kann. Mein Vorschlag wäre, ihn als eigenständigen Punkt (3) zu streichen und Punkt (2) um den Satz zu ergänzen:
Bei Themen, zu denen keine wissenschaftliche Literatur existiert, ist der Stand des etablierten Wissens aus anderen verlässlichen Darstellungen des jeweiligen Gegenstandes zu ermitteln, wie etwa einschlägiger Fachliteratur, seriösen journalistischen Medien und anderen zuverlässigen Informationsquellen. 
Was die Abgrenzung „wissenschaftliche Literatur“ – „einschlägige Fachliteratur“ betrifft: Letzteres ist einfach die fachlich fundierte Literatur in Gebieten, zu denen es keine wissenschaftliche Literatur gibt. Ich denke da zum Beispiel an technische Handbücher, Briefmarken- oder Münzkataloge oder Bücher über Hunderassen. Solche Veröffentlichungen kann man wohl kaum „wissenschaftlich“ nennen, trotzdem sind sie zulässige Literatur. --Jossi (Diskussion) 00:25, 5. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Ich glaube, Du übersiehst meinen zentralen Punkt. Der Satz Die Wikipedia ist kein Ort zur Publikation von Forschungsergebnissen sollte der erste und wichtigste Punkt einer TF-Regel sein, getreu dem Ursprung aus "no original research". (Vielleicht könnte man so sogar die Wortfindung "Theoriefindung" loswerden.) Auf jeden Fall der erste Satz. Warum das so ist, wird bislang nicht begründet. Das halte ich aber für unbedingt nötig. Eine Regel, die nicht begründet wird, wird kaum sinnvoll wirksam werden können. Mir ist also an einer grundsätzlichen Veränderung des ersten Punkts gelegen.
Was diesen Punkt mit den Ausnahmen angeht: Dazu reicht vollkommen der erste Satz "Wo hingegen zu Wikipedia-relevanten Themen keine wissenschaftliche Literatur vorhanden ist, ist der Stand des etablierten Wissens aus anderen verlässlichen Darstellungen des jeweiligen Gegenstandes zu ermitteln." Ich würde sogar noch "hingegen" streichen. --Mautpreller (Diskussion) 00:38, 5. Jan. 2024 (CET)Beantworten
PS: Was mich an dem Ganzen stört, ist das Zurücknehmen des Anspruchs. Gibt es "wissenschaftliche Literatur" über Alleinunterhalter? Weiß nicht, aber es gibt jedenfalls einen Lexikoneintrag im Handbuch der populären Musik, der eine brauchbare Basis abgibt. So etwas findet man nicht, wenn man es nicht sucht. Darauf, dass man suchen muss und was man suchen soll, sollten wir bestehen. --Mautpreller (Diskussion) 00:52, 5. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Ich fand und finde den Text aber nicht "konsensfähig". Mit geht es nicht darum, dass der Text ausschließlich per MB zu ändern - aber grundsätzlich sollten die Richtlinien WP:Q und W:NPOV mit dieser gemeinsam betrachtet werden. Diese Rundumschläge tendieren dazu, alle offenen Probleme mit sich aufzusaugen. Generell geht es ja um die Validität von Quellen und die Nachvollziehbarkeit von Aussagen. Insgesamt müssen wir zusehen, dass keine rein formalistischen Kriterien, auch nicht für verschiedenen Bereich gesetzt werden, sondern dass ein Fallbezogenes Urteilsvermögen entsteht udn klar wird, wie Konflikte geklärt werden. Ein Tor für wiki-Laywering zu öffnen, wie es die RK machen, wäre kontraproduktiv -- Leif Czerny 08:59, 5. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Leif, erstmal grundsätzlich: gerade weil du eine Minderheitenposition vertrittst, finde ich, dass alle anderen besonders vorsichtig sein müssen, dir gegenüber fair zu bleiben. Argumente werden nicht besser, wenn viele sie teilen, und eine Mehrheit hat schlicht mehr Ressourcen als eine Minderheit, das darf man nicht missbrauchen. Zur Sache: ich verstehe, dass du keine formalistischen Kriterien willst, aber ich kann aus deinen Argumenten nicht ableiten, warum wir den Status quo beibehalten sollten (der mE eher mehr formalistische Kriterien nennt) und auch nicht, durch welche Fassung wir ihn ersetzen sollten. Dass der Status quo durch viele Diskussionen „legitimiert“ sei, wie du oben schriebst, halte ich für ein gültiges, aber nicht für ein überzeugendes Argument: erstens haben viele Diskussionen unter Berufung auf den Status quo unbefriedigend geendet, oft, weil die zentralen Begriffe unterschiedlich verwendet wurden. Zweitens ist der Status quo ja nicht vom Himmel gefallen und auch nicht aus der englischen WP übernommen; eines der Argumente für die Neufassung war ja gerade, dass sie näher an dem ist, was WP:en meint. Stattdessen ist der Status quo nach und nach gewachsen, begleitet von Diskussionen, die ihn auch durchaus legitimieren, aber diese Diskussionen waren weder ausführlicher, noch besser als die, die wir hier seit Oktober führen. Drittens hat die Diskussion auch gezeigt, dass viele Probleme mit KTF in seiner gegenwärtigen Fassung erst in den letzten Jahren akut wurden (v.a. Quantitatives Wachstum der WP weit über alle anderen Enzyklopädien hinaus). Ich gehöre zu denen, die diese Entwicklung eher bedauern, aber umso dringlicher muss man Richtlinien anpassen. Ich stimme also zu, dass man bei zentralen Richtlinien im allgemeinen vorsixhtig sein sollte, aber nicht, dass das als Begründung ausreicht, eine Überarbeitung wie die hier diskutierte zu verbieten. Beste Grüße --CRolker (Diskussion) 12:40, 6. Jan. 2024 (CET)Beantworten
+1, Mautpreller, aber das von dir und vielen hier gewünschte leistet der Entwurf doch schon jetzt.
1. Der Entwurf fordert „Keine OR“ und der Anspruch „Wahrheit wird nicht hier entschieden „ ist eine von mehreren Begründungen, warum wir nur gesichertes (nicht neues) wissen abbilden wollen.
2. Die Nutzung nichtwissenschaftlicher Literatur ist dann und nur dann erlaubt, wenn es diese nicht gibt. Dass es zahlreiche Fälle gibt, ist unstrittig, auch wenn die Schätzungen auseinandergehen, wie häufig das nun sei. Ich teile deine Ziele, sehe aber die ernste Gefahr, dass wir hier den Status quo am Leben halten, wenn wir nicht bald wenigsten irgend eine Fassung als brauchbar akzeptieren. Das muss nicht meine sein, ich könnte mit allen deinen Änderungswünschen gut leben. --CRolker (Diskussion) 12:05, 6. Jan. 2024 (CET)Beantworten


Nach den Wiederaufnahmeinitiativen Kai Kemmanns mit diesem Statement und Jossis auf dieser Basis sollte man sich nach Mautprellers Intervention wohl noch einmal vor Augen führen, dass es voraussichtlich in der derzeitigen Konstellation kaum einen Weg gibt, der eine Reformblockade der umseitigen Richtlinie durch individuelle Zurücksetzungen zu vermeiden verspricht.

Gegenwärtig wird man folglich um das bereits verschiedentlich eingeforderte Meinungsbild nicht herumkommen, wenn man aktuell noch weiterhin die Revision betreiben will. Dazu würden erstens zehn Unterstützer gebraucht und zweitens ein Text (und nicht etwa mehrere Wahloptionen), über den man alternativ zum Status quo abstimmen ließe – viel Aufwand, aber m. E. derzeit die einzige Chance.

Aus den neueren Diskussionsbeiträgen habe ich bezüglich der letzten Kompromissfassung CRolkers einen leicht veränderten Vorschlag entwickelt:

Grundsätzlich beruhen Artikel in der Wikipedia auf überprüfbaren Aussagen. Überprüfbar ist, was mithilfe verlässlicher Informationsquellen belegt werden kann. Ob Aussagen wahr sind oder nicht, ist – insbesondere in umstrittenen Fällen – nicht in der Wikipedia zu klären.
Was ist Theoriefindung?

[1] Die Wikipedia ist kein Ort zur Publikation von Forschungsergebnissen. Als originäre Forschung unzulässig sind folglich Aussagen in Artikeln der Wikipedia, die auf der eigenen Erhebung von Daten oder auf der eigenen Deutung von veröffentlichten oder unveröffentlichten Daten, Befunden und Texten gleich welcher Art beruhen. Wikipedia-Artikel sollen eine Zusammenfassung des etablierten, veröffentlichten Wissensstandes leisten und kein neues Wissen in die Welt setzen.

[2] Wo immer möglich, sollen sich Artikel daher am Stand der Forschung orientieren. Auch deshalb sind (siehe WP:Belege) aktuelle Standardwerke wie Monografien, Handbücher und systematische Übersichtsarbeiten über den Artikelgegenstand grundsätzlich zu bevorzugen. Relevanter Dissens innerhalb der Wissenschaft kann und soll ebenfalls thematisiert werden, wobei Mindermeinungen als solche einzuordnen sind und im Artikel keinen ungebührlichen Raum einnehmen sollen.

[3] Wo zu Wikipedia-relevanten Themen keine wissenschaftliche Literatur vorhanden ist, ist der Stand des etablierten Wissens aus anderen verlässlichen Darstellungen des jeweiligen Gegenstandes zu ermitteln (Darstellungen in einschlägiger Fachliteratur, seriösen journalistischen Medien, anderen zuverlässigen Informationsquellen).

[4] Bei Artikeln zu Personen und Institutionen ist besondere Vorsicht bei der Nutzung von Selbstdarstellungen (Internetauftritte, Memoiren, Autobiographien usw.) erforderlich. Wie im Fall von Artikeln zu lebenden Personen sind solche Selbstdarstellungen nur unter bestimmten Bedingungen als Beleg geeignet. Soweit sie geeignet sind, dürfen Auswahl, Gewichtung und Deutung von Selbstdarstellungen nicht genutzt werden, um eine eigenständige Darstellung der jeweiligen Person oder Institution zu entwickeln. Soweit die Person oder Institution gut erforscht ist, sollten Selbstdarstellungen daher auch nur in Übereinstimmung mit der einschlägigen Literatur angeführt werden.

Nicht etablierte Termini
Abkürzung:
WP:Begriffsfindung

Eine besondere Form der Theoriefindung ist die Einführung nicht gebräuchlicher Fachausdrücke oder Termini (Begriffsetablierung). Dabei geht es um Phänomene, die durchaus nachgewiesen und belegt existieren können, für die es jedoch keinen etablierten Terminus gibt. Selbstgemachte Bezeichnungen für diese sind in Wikipedia unerwünscht. Bezeichnungen, die weder in der Fachwelt noch im allgemeinen Sprachgebrauch verbreitet sind, sollen weder als Lemma noch in Artikeln verwendet werden. Wann genau eine Bezeichnung als etabliert angesehen werden kann, muss im Einzelfall geprüft werden (Nutzung durch mehrere reputable Autoren ist Mindestvoraussetzung).


Wenn es im Deutschen für ein Thema keinen etablierten Fachausdruck gibt, aber in einer anderen Sprache (Beispiele: Manga, MeToo, Cliffhanger, Fast Food) sollte im Zweifelsfall der etablierten fremdsprachigen Bezeichnung der Vorzug gegeben werden. Eine Übersetzung in eine im Deutschen nicht etablierte Bezeichnung ist demgegenüber als „Begriffsfindung“ anzusehen.


Es kann auch vorkommen, dass es zu Artikelgegenständen gar keinen etablierten Fachausdruck gibt, obwohl sie einen klar relevanten Gegenstandsbezug haben. Dies ist bei Ereignissen des Zeitgeschehens und bei Listen häufig der Fall. Hier wird dann ein eindeutiges, wenn auch möglicherweise weniger gebräuchliches Lemma gewählt. Beispiele: Terroranschläge am 11. September 2001, Liste der Landesstraßen in Thüringen ab der L 1000.


Was ist Theorieetablierung?

Unter Theorieetablierung fallen alle Theorien, Aussagen, Konzepte oder Methoden, die außerhalb der Wikipedia zwar vereinzelt erwähnt worden sind, aber keine oder nur sehr geringe Resonanz in der jeweiligen Fachgemeinde gefunden haben. Im Unterschied dazu gibt es die so genannten Minderheitenmeinungen, die zwar nur von wenigen vertreten, aber auch in der Fachwelt diskutiert werden und in entsprechendem Rahmen auch hier angesprochen werden sollen (s. o.).

Ohne die Bereitschaft zu einer Textvorlage ist schließlich gar kein Meinungsbild möglich. -- Barnos (Post) 08:55, 5. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Der letzte Satz stimmt so nicht. Mann könnte in einer Umfrage ja tatsächlich einmal herausbekommen, was denn der Rest der Community über diese Richtlinie denkt. Man könnt sogar ein MB darüber machen, welche Punkte in einer Neufassung wichtig oder zu betonen werden. Ja, man könnte sogar Barons und CRoelker in eine Kommission wählen lassen, die einen oder sogar mehrere Vorschläge erstellen, etc. Wir sind nunmal ein kooperatives Projekt, wo es mit dem "idealen" Textvorschlag garnciht getan ist. ---- Leif Czerny 09:04, 5. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Mir geht es oben nicht darum – nachdem diese Diskussion sich in exemplarischen Längen und Breiten bereits entfaltet hat –, phantasievolle individuelle (oder in kleinen Zirkeln kollaborative) Möglichkeitsräume zu entfalten, sondern der nicht selten schonungslosen Wikipedia-Realität Rechnung zu tragen. -- Barnos (Post) 09:48, 5. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Meine Stimme hätte der Neuvorschlag. Damit hätte wir nun zwei Fassungen, den Status quo und den hier vorgeschlagenen Text. Wer mit beiden nicht einverstanden ist, wäre nun, gemäß dem oben neu vorgeschlagenen Rahmen für die Neudiskussion, aufgerufen, alternative eigene Textvorschläge und Formulierungen einzubringen. Die ellenlange Diskussion oben hat gezeigt, dass ausschließlich kritische Beiträge die Diskussion nicht mehr voranbringen, die Argumente sind ausgetauscht und liegen auf dem Tisch, es bringt nichts, sie jetzt x-fach zu wiederholen. Selbst wenn jemand ein Meinungsbild haben wollte, müsste es ja dafür konkrete Textvorschläge geben. Ein offenes Meinungsbild wird mit Sicherheit chaotischer enden als diese Diskussion, die doch im Wesentlichen konstruktiv und an einer Lösung orientiert geführt wurde. Wer sich für den Status quo ausspricht, möge bedenken, dass eine eindeutige Auslegung des bisherigen Texts, spätestens nach dieser Diskussion hier, im eigenen Sinne nun nicht mehr möglich sein wird. Niemand hat die Hoheit darüber, was dieser kryptische Text "eigentlich" bedeuten soll. Ich möchte daher anregen, dass reelle Änderungswünsche mit einem eigenen Text unterlegt hier eingebracht werden, damit wir die Versionen ggf. vergleichen können. Wenn es nachher mehrere gute Vorschläge gäbe, wäre das dann eine Basis für ein Meinungsbild. Mein Eindruck war aber, dass wir inhaltlich gar nicht so weit auseinanderliegen und dass ein Konsens erreichbar sein müsste.--Meloe (Diskussion) 10:07, 5. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Das denke ich auch. Ob es letztendlich noch eines Meinungsbildes bedarf oder ob ein hier möglicherweise zu erzielender Konsens genügen würde, sei dahingestellt. Wenn es aber ein Meinungsbild geben soll, dann macht es keinen Sinn, die Diskussion erst dort zu führen. Ein Meinungsbild benötigt eine oder mehrere abstimmungsfähige Vorlagen, und die sollten wir hier erarbeiten, wo bereits die Grundlagen dazu gelegt wurden. Warum man dazu erst eine Umfrage starten, eine Kommission gründen oder gar ein Meinungsbild über die Grundlagen eines Meinungsbilds veranstalten soll, erschließt sich mir nicht. Ich halte an der Hoffnung fest, dass wir das Projekt „Neufassung von KTF“, nachdem schon so viel geschafft ist, auch zu einem guten Ende führen können. --Jossi (Diskussion) 11:18, 5. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Dann sollte man endlich die Community einschalten. Aber mE eben nicht Ex oder Hopp. ---- Leif Czerny 12:22, 5. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Um die Diskussion zu strukturieren und nicht zu unübersichtlich werden zu lassen, schlage ich vor, zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine kompletten Textvorschläge zu besprechen, sondern zunächst einzelne Abschnitte. Ich habe weiter unten dazu einen Anfang gemacht. --Jossi (Diskussion) 12:28, 5. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Bitte nicht schon wieder :-( ---- Leif Czerny 12:56, 5. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Niemand zwingt dich, an der Diskussion teilzunehmen. --Jossi (Diskussion) 13:02, 5. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Dein eigener Anspruch an Konsens ist schon eine mehr als nachdrückliche Aufforderung. Es ist bemerkenswert, wie oft hier bestimmte Punkte wiederholt werden müssen, um ernst genommen zu werden, wenn zugleich getönt wird, hier bräuchte man keine Commuity-Beteiligung, sondern nur einen Konsens der Vernunft. Am ende ist es aber nur ein Wettbewerb, bei dem offenbar gewinnen soll, wer die meisten Bildschirmkilometer produziert. ---- Leif Czerny 12:44, 6. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Wozu?[Quelltext bearbeiten]

Wofür braucht es überhaupt (noch) einen derart langen Text? Ohne das Archiv hierzu und die derzeitigen Diskussionen durchgearbeitet zu haben, frage ich das wirklich. Keine Theoriefindung bedeutet doch einfach keine These aufzustellen oder einzuarbeiten. Eine Quelle ist eine Quelle und zwei Quellen bleiben zwei usw. Die eigene Forschungsarbeit ist zu unterlassen und ungewünscht. Da nur etabliertes Wissen dargestellt werden soll, erübrigt sich jede weitere Diskussion. Guten…das HBS 🛸 12:34, 22. Nov. 2023 (CET)Beantworten

Hier haben jede Menge Wikipedia-Autoren Probleme und interpretieren jeweils anders, was erwünscht ist und was erlaubt sein soll. Es ist schön zu erfahren, das wenigstens du offenbar keine hast. Wenn das alles dazu ist, können wir wieder zur inhaltlichen Arbeit zurückkehren.--Meloe (Diskussion) 12:53, 22. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Sollte ich dich bei deiner Arbeit gestört haben, so solltest du einsehen, dass das nicht mein Anliegen war. Ich kann mir die derzeitige Regel zur Verhinderung jedweder Thesenausbreitungen nur so erklären, dass damit versucht wird andere vor den eigenen Karren zu spannen. Bei meiner Betrachtung konzentrierte ich mich nicht auf bestimmte Sachbereiche und sehe mich auch nicht als ein Experte. Sehr gut verstehe ich, dass du dich bei was auch immer gestört fühltest. Guten…das HBS 🛸 13:44, 22. Nov. 2023 (CET)Beantworten
... und am Schluss sieht es aus wie die Namenskonventionen
Ja, ich glaube das Regelwerk der Wikipedia ist ein Abbild gesellschaftlicher Prozesse. Es wird erstmal mit gesundem Menschenverstand eine kurze Regel formuliert, so wie Du es gerade gemacht hast. Und dann beginnt jemand seine Perspektive zu verfeinern und jede Zeile Verfeinerung zieht fünf Zeilen Verfeinerung aus anderen Perspektiven nach ... --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 14:26, 22. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Ich habe deinen Beitrag, diese Seite nicht umzuformulieren, sondern einfach ersatzlos zu streichen, weil die Inhalte sowieso selbstverständlich wären, zur Kenntnis genommen. Wenn es noch mehr Benutzer mit dieser Ansicht geben sollte, könnten wir auch darüber diskutieren.--Meloe (Diskussion) 14:27, 22. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Also ich würde die Seite nicht ersatzlos streichen, aber Teile daraus ersatzlos entschlacken. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 14:30, 22. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Genau das ist was ich zum Ausdruck bringen wollte. Eine Unterscheidung zwischen Quellenangaben 1.,2. und wie 1 drüber auch eingebracht 3. Wahl versoll genau welchen Zweck verfolgen? Ich bin da als Laie schnell raus. Guten…das HBS 🛸 15:08, 22. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Der Vorschlag, um den wir hier diskutieren, hat etwa 5000 Zeichen. Welche davon sollen also gestrichen werden? Wenn du den Anlass nicht verstehst, wäre meine Anregung, dich ins Thema einzuarbeiten oder, ersatzweise, diese Diskussion einfach zu ignorieren.--Meloe (Diskussion) 15:23, 22. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Nicht jeder kann sich der gewünschten Terminologie und Fachsprache sofort bemächtigen. Meine Erfahrungen zeigen mir, dass das genau aber nicht nur gewünscht sondern erforderlich ist. Alternativmedien werden eben auch mal akzeptiert und dann wieder nicht. Mir scheint, dass damit für eine Weiterbearbeitung der Inhalte genau der von mir bereits beschrieben Prozess, jemanden vor einen Karren spannen zu wollen, eingeleitet wird. Vielleicht geht es ja nur mir so, dann kann das hier gerne auch gelöscht oder archiviert werden. Guten…das HBS 🛸 15:28, 22. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Die Frage ist ja, ob die Perspektiven tatsächlich nur verschiedene Aspekte beleuchten oder unterschiedliche Ziele haben. Denn an den Leitlinien hängt hier eben auch die Sanktionierbarkeit. Wenn das formalistisch und mechanisch formuliert wird, können es eben auch die Admins machen, ohne sich vorwerfen zu lassen, inhaltlich parteiisch gewesen zu sein. Wenn es als Kriterium für die inhaltliche Begutachtung formuliert wird, kann es jede:r, aber muss ggf. mit Widerspruch rechnen. ---- Leif Czerny 15:09, 1. Dez. 2023 (CET)Beantworten
Das ist offenbar den Beteiligten nicht klar. Für mich sieht es so aus, als ginge es hier darum, eine Grundlage für zukünftig übergriffige Hausmeisterei und wiki-laywering zu schaffen.-- Leif Czerny 12:36, 8. Dez. 2023 (CET)Beantworten
„Keine Theoriefindung“ bedeutet erstmal „no original research“, was sich akademisch verwurzelt liest. Angedacht damit waren wohl wissenschaftliche Texte ohne den üblicherweise wichtigen Teil der Eigenleistung, also nur Zusammenfassung und Wiederkäuen bestehender Erkenntnisse. Macht Sinn beim Schreiben von Tertiärliteratur. Nur möchte Wikipedia eben auch viele Themen bzw. Schwerpunkte außerhalb der Wissenschaft ansprechen; primäres (Totschlag-)Argument hierbei, das gehöre einfach dazu. Also verlässt man die wissenschaftliche Ebene auch bei den Ansprüchen, gefordert wird das Nächstbeste: Fachliteratur, Reviews, zumindest Magazine, Nachrichten sind eigtl. auch okay, etc., was dann mit „Sekundärliteratur“ abgekürzt wird. Aber Moment, was ist mit diesem Film, über den niemand spricht, den ich aber auf DVD hab (relevant!)? Ja gut, für die reine Darstellung der Fakten kann man ja auch das originäre Objekt heranziehen, es geht ja nur darum, keine Hypothesen aufzustellen, oder? Dass die (ureigene) Auswahl der Fakten, also das Setzen von Fokus und Schwerpunkten auch bereits eine Leistung darstellt und ein Framing einführt bzw. schlimmstenfalls etabliert, fällt unter den Tisch. Hinzu kommen unterschiedliche Autoren mit unterschiedlichem Selbst- bzw. WP-Verständnis, wo am einen Ende dann auch nicht nur bestimmte Fakten, sondern auch bestimmte „Standard“-Auswertungen einfach mit dazugehören; am anderen Ende wird auf der User-Seite offen mit Theoriefindung gebrüstet. Und weil das alles nicht so richtig unter einen Hut passt, hängt diese Seite in der Schwebe über den Grabenkämpfen darum, was das ganze Projekt hier eigentlich soll. --the artist formerly known as 141.84.69.20 03:51, 5. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Ja, siehe oben. ---- Leif Czerny 13:26, 5. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Diskussion einzelner Abschnitte[Quelltext bearbeiten]

Was ist Theoriefindung – Punkt (1)[Quelltext bearbeiten]

@Mautpreller: Ich glaube, ich verstehe jetzt besser, um was es dir geht. Im derzeitigen Textvorschlag bezieht sich der einleitende Kasten, der ja in Fettschrift den Kern der Richtlinie zusammenfassen soll, primär auf die Überprüfbarkeit von Aussagen. Das ist aber gar nicht der zentrale Punkt bei KTF (auch OR kann ja auf überprüfbaren Belegen basieren), sondern der zentrale Punkt bei Wikipedia:Belege (=verlässliche Informationsquellen). Insofern geht das hier am Kern der Sache vorbei.

Zudem gibt es ja im bisherigen Richtlinientext noch den Einleitungsabschnitt (also vor dem Abschnitt „Grundsatz“), bei dem ich davon ausgehe, dass er erhalten bleibt, weil er Wesentliches gut zusammenfasst.

Ich schlage deshalb vor, den Grundsatz-Abschnitt in der gegenwärtigen Form zu streichen, also nach der Einleitung gleich mit „Was ist Theoriefindung?“ anzufangen und den letzten Satz des Grundsatz-Abschnitts dort zu integrieren. Das ergäbe folgenden Vorschlag:

 Was ist Theoriefindung?
[1] Wikipedia-Artikel sollen eine Zusammenfassung des etablierten, veröffentlichten Wissensstandes leisten und kein neues Wissen in die Welt setzen. Die Wikipedia ist daher kein Ort zur Publikation eigener Forschungsergebnisse. Als originäre Forschung unzulässig sind Aussagen in Wikipedia-Artikeln, die auf der eigenen Erhebung von Daten, der eigenen Deutung von veröffentlichten oder unveröffentlichten Daten, Befunden und Texten gleich welcher Art oder von Wikipedia-Autoren selbst entwickelten Erklärungen und Theorien beruhen. Ob Aussagen wahr sind oder nicht, ist – insbesondere in umstrittenen Fällen – nicht in der Wikipedia zu klären.

--Jossi (Diskussion) 12:28, 5. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Der Argumentation "Überprüfbarkeit von Aussagen ist nicht der zentrale Punkt bei KTF (auch OR kann ja auf überprüfbaren Belegen basieren), sondern der zentrale Punkt bei Wikipedia:Belege (=verlässliche Informationsquellen)" würde ich folgen. Aber als Ja/Nein-Frage könnte man das genauso in eine Umfrage packen.
Der Text ist m.E. noch zu verklausuliert, auch "Daten" wäre hier ein schwieriger Begriff mit Tiefen und Untiefen in der Bedeutung. Was ist mit "Tatsachen", "Vermutungen" und "Behauptungen"? ---- Leif Czerny 13:30, 5. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Danke, ja. Das ist der Punkt, der mir wichtig ist. Um es noch schärfer zu fassen: Ich hätte gern eine stärker "beratende" Richtlinie. Das Publikum, das ich bei desem Punkt vor Augen habe, sind weniger die Regulars, die sich über TF streiten, als vielmehr die (potenziellen und realen) User, die die Vorstellung haben, dass die Wikipedia doch eine prima Plattform für ihre neuen Erkenntnisse ist. Dieses Missverständnis ist meiner Kenntnis nach ungeheuer verbreitet. Es gibt zum Beispiel Wissenschaftler, die die Wikipedia als eine reichweitenstarke Möglichkeit sehen, ihre Forschungsergebnisse vorzustellen und zu popularisieren. Ich kenne dafür einige sehr schlagende Beispiele. Es gibt aber auch jede Menge ganz normale Leute, die etwas entdeckt haben (oder entdeckt zu haben glauben), was sie gern hier der Welt zur Kenntnis geben wollen. Ich habe mal einen Vortrag vor einem Brechtkreis gehalten, wo ich ein paar meiner Recherchen vorgestellt und die entsprechenden Wikipedia-Artikel benannt habe. Völlig unbekannt war und mit ziemlichem Erstaunen zur Kenntnis genommen wurde die Regel, dass die Wikipedia nicht zur Veröffentlichung eigener Recherchen gedacht ist. Es erschien dem Publikum zunächst geradezu skurril, dass so etwas "zuerst irgendwo anders" veröffentlicht werden soll. Mir ist daran gelegen, das deutlich zu machen und möglichst auch zu begründen, warum das so ist. Wir könnten doch bei einer Neufassung des TF-Paragrafen etwas dafür tun, dass das etwas bekannter und verständlicher wird.--Mautpreller (Diskussion) 13:19, 6. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Dem Entwurf kann ich völlig zustimmen. Wenn diese Punkte in der bisherigen Debatte wenig vorkamen, dann meiner Meinung nach, sich alle einig waren und hier mehr als sonst eher in der Wortwahl als inhatlich differierten. --CRolker (Diskussion) 17:16, 7. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Glaub ich nicht. Ich hab die sehr wohl schon früher benannt, im Eifer des "Formulierungensuchens" sind sie jedoch untergegangen. ich bin nach wie vor der Meinung, dass wir in diesem Punkt weitere Klärungen brauchen: erstens eine Begründung dafür, warum die Wikipedia nicht zur Publikation neuer Forschungsergebnisse o.ä. geeignet ist; zweitens eine Charakterisierung der Textsorte als Referat. --Mautpreller (Diskussion) 17:55, 7. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Moment mal. Wir schreiben hier an einer Regelseite. Es ist nicht nur unüblich, sondern auch völlig unpraktikabel, dass in die Regel die Begründung für ihre Einführung mit aufgenommen wird, vor allem dann, wenn diese längerer Erläuterungen bedarf und nicht evident ist. Es gibt im juristischen Bereich auch den Gesetzestext und seine Begründung(en) sparat voneinander. Wer die Regel modifizieren oder abschaffen will, kann auch dafür Argumente haben. Hier aber geht es um eine angemessene Formulierung der bestehenden Regel. Diese kann geschärft werden, da einige Diskussionsteilnehmer, durchaus zu Recht, auf Unschärfen darin verweisen, was in der alltäglichen Artikelarbeit geduldet wird und was nicht. Aber an dieser Stelle reicht es doch, als Grund darauf zu verweisen, dass nur bestehendes Wissen abgebildet werden soll.--Meloe (Diskussion) 08:19, 8. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Es ist eine Richtlinienseite, die den Leuten ermöglichen soll, sich so zu verhalten, dass es den Wikipedia:Grundprinzipien entspricht. Dazu gehört die Klärung der Frage, was Wikipedia ist: eine kooperatives Projekt zur Erstellung einer Enzyklopädie auf der Basis von freien Inhalten. Die Forderung, Begründung und Inhalt der Richtlinie zu trennen, verstehe ich nicht und ich verstehe auch nicht, was das mit diesem Abschnitt zu tun hat. Selbst in Gesetzen, ja sogar beim Schreiben von Code ist es sinnvoll, Terme zu benennen und zu explizieren. Ich finde aber eben schon, dass man durchaus inhaltlich abstimmen könnte - geht es in dieser Richtlinie um die Vermeidung proprietärer Inhalte? Geht es um die Etabliertheit von Inhalten? Wenn ja bzgl. der Relevanz in der Fachdiskussion oder der Geltung für Fakten? Um eine versuchte Trennung von WP als Plattform von den anderen Wegen, etwas als Wissen zu etablieren. um Feed-Back-Loops zu vermeiden? All of the above? ---- Leif Czerny 08:35, 8. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Das wäre ein Argument, wenn es die einzige Richtlinienseite wäre. Hier geht es aber nur um ein Detail, einen Unterpunkt. Der Grundsatz steht obendrüber, in der alten wie in der neuen Fassung: "Die Wikipedia bildet bekanntes Wissen ab." Alles andere ist Erläuterung dazu. Soll jetzt eine Begründung hinzugefügt werden, warum nur bekanntes Wissen abgebildet werden soll? In wieweit ginge die über die Definition von Enzyklopädie hinaus? Oder wollen wir nun mehr oder anders, als eine Enzyklopädie schreiben? Ich verstehe überhaupt nicht, was das soll und erbitte Erläuterung dazu.--Meloe (Diskussion) 09:04, 8. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Ich halte das einfach deshalb für nötig, weil es sonst nicht richtig verstanden wird. Man kann den Zweck der Regel "Keine Theoriefindung" nicht verstehen, wenn man nicht die Punkte Anonymität, Offenheit und Kollaboration benennt. Ein Enzyklopädie-Artikel kann durchaus "Theoriefindung" enthalten und tut es auch sehr oft. Das ist möglich, weil er meistens einen reputablen Autor hat, der mit seinem Ruf und seiner Forschung dafür einsteht. Hier ist das konzeptionell bedingt nicht möglich.
Ich hab den Eindruck, dass mein Verständnis davon, was eine Regel ausmachen sollte, von deinem abweicht. Es ist meines Erachtens nicht eine trennscharfe Abgrenzung sinnvoll (die ist gar nicht zu erreichen), sondern eine argumentativ abgefasste Regel, die deutlich macht, dass und warum bestimmte, sonst übliche Textsorten hier nicht erwünscht sind. Dass das weithin nicht bekannt ist, scheint mir evident und das größte Problem der Regel.
Und mir wäre daran gelegen, dies auch positiv zu bestimmen: Ein Wikipedia-Artikel soll referierenden Charakter haben. Er soll also darstellen, was über einen Gegenstand in einschlägigen seriösen Veröffentlichungen geschrieben wird und bekannt ist. Er soll nicht eine Botschaft verkünden, eine These begründen, selbst in den Diskurs eingreifen. Das heißt nicht, dass er nicht auch "subjektiv" sein kann, denn eine Darstellung des Wissensstandes ohne Subjektivität ist gewöhnlich gar nicht möglich. Aber er darf nicht den Charakter des Referierens verlieren, sonst ist er für die kollaborative Enzyklopädie nicht mehr brauchbar.
In diesem zentralen Punkt berührt sich die Regel unvermeidlich mit dem Neutralen Standpunkt und der Belegpflicht, setzt aber einen eigenen Akzent. Diese Berührungspunkte soll man ruhig explizit machen. Mir ist dies wichtiger als die oft recht müßigen Debatten darum, ob eine bestimmte Formulierung "Theoriefindung ist" oder nicht. Natürlich ist es beispielsweise meistens besser, aus erster Hand (also aus der Quelle) zu zitieren statt aus dritter Hand, aber dies darf nicht darauf hinauslaufen, dass die eigene Interpretation gepusht wird, nach dem Motto: Da stehts doch klar und deutlich. Mir ist das wichtig, gerade weil ich einige Erfahrung mit dem Schreiben von Artikeln habe, die am Rande der Theoriefindung entlangschrammen. Da helfen keine wie auch immer gearteten "Verbote", sondern nur eine argumentativ untermauerte Bestimmung des Sinns der Regel. Wenn Ihr wollt, gebe ich Euch ein paar Beispiele. --Mautpreller (Diskussion) 10:09, 8. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Da Jossis Entwurf und Deine Wünsche ja zumindest teilweise überlappen, wäre es vielleicht hilfreicher, wenn Du zeigst, wie ausführlich und v.a. wie geartet Du Dir diese Begründung von KTF vorstellst. Dass wir referieren/zusammenfassen/abbilden wollen ist (auch wenn jedes Verb seine eigenen Probleme hat) ist ja nicht strittig, auch nicht, dass dies mannigfach umgangen wird, aber dass wir es mehr (anders?) als bisher begründen sollen ist neu, da würdest Du der Debatte also am meistens helfen, weil dann dritte sagen können "das ist zu formalistisch/gut gesagt, aber zu lang/die Erhörung aller Gebete/...". Danke im voraus --CRolker (Diskussion) 10:45, 8. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Meloe: angesichts der meinungsfreudigkeit gerade der berühmtesten aller Enzyklopädien ist der bloße Verweis auf "E" vermutlich wirklich nicht ausreichend. --CRolker (Diskussion) 10:52, 8. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Ich hatte mich darauf bezogen, dass viele diskutantanten in teils sehr ähnlichen Begriffen unwidersprochen sagten, wir wollten bekanntes/etabliertes/veröffentlichtes Wissen abbilden/referieren/wiedergeben. Das kann und soll an prominenter Stelle hier stehen, aber eine weitergehende Begründung scheint mir weder nötig noch sinnvoll. Nicht nötig, weil wir das eben wollen, nicht sinnvoll, weil wir niemanden argumentativ zwingen wollen, mitzuwirken. Wir wollen eine Enzyklopädie verfassen, wir verstehen das als Projekt der Abbildung und gerade nicht der Schaffung von Wissen, wer mitmachen will, erfährt hier, was der Aspekt KTF meint, wobei wir vor allem die in der bisherigen Praxis auftretenden Probleme klären. Professoren und andere einschlägig vorbelastete Berufsgruppen, die WP zur Verbreitung ihrer Thesen missbrauchen gehören da ebenso dazu wie landserheftleser, die sich nicht von Historikern mit Erkenntnissen belästigen lassen wollen, was im Zweiten Weltkrieg passiert ist, und wohlmeinende, aber orientierungslose Nutzer, die etwas über ihren Sportverein, Landtagsabgeordneten und netflixkonsum schreiben wollen, auch. Alle drei Gruppen (und andere) müssen hier deutlich, aber nicht frustrierend von ihren je eigenen Arten der TF abgehalten werden. --CRolker (Diskussion) 09:34, 8. Jan. 2024 (CET)Beantworten
+1. Ich möchte auch daran erinnern, dass es hier um die Textsorte „Regel“ geht, und davor warnen, den Rahmen dieser Textsorte zu überdehnen. Schlicht gesagt: Ich sehe diese Seite eher in Analogie zu „Erlaubte Höchstgeschwindigkeit 130 km/h“ als zu: „Ein Tempolimit von 130 km/h ist einzuhalten, da es den Verkehr flüssiger macht, die Unfallzahlen senkt und den CO2-Ausstoß verringert und dadurch hilft, die negativen Folgen des Klimawandels abzumildern.“--Jossi (Diskussion) 12:33, 8. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Der Aspekt der Deutung ist hier besonders wichtig (und fehlt in der aktuellen Definition). Das, finde ich, ist schon mal eine wesentliche Verbesserung.
In der englischen Wikipedia wird mit dem Begriff der Synthese (siehe en:WP:SYN) gearbeitet. Das Prinzip ist:
  • "Kombiniere kein Material aus mehreren Quellen, um zu einer Schlussfolgerung zu gelangen, die in keiner Quelle ausdrücklich erwähnt wird."
Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Es kommt nämlich allzu oft vor, dass Ehrenamtliche Quellen zweckentfremden. Beispiel:
  1. Quelle 1 sagt: "Das erklärte Ziel der Vereinten Nationen ist die Aufrechterhaltung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit."
  2. Quelle 2 (die die UNO mit keinem Wort erwähnt) sagt: "Seit 1945 hat es 160 Kriege gegeben."
Die eine Ehrenamtliche macht daraus dann:
  • "Das erklärte Ziel der Vereinten Nationen ist die Aufrechterhaltung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit, aber seit ihrer Gründung hat es 160 Kriege auf der ganzen Welt gegeben."
Ein anderer Ehrenamtlicher schreibt:
  • "Das erklärte Ziel der Vereinten Nationen ist die Aufrechterhaltung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit, und seit ihrer Gründung hat es auf der ganzen Welt nur 160 Kriege gegeben."
Hier wird ersichtlich: Obwohl beide Satzteile auf überprüfbaren Quellen beruhen, ist die in dem "aber" bzw. dem "nur" versteckte Deutung durch keine Quelle gedeckt. (Siehe hierzu auch en:Wikipedia:How to apply WP:NOR's "Directly related" principle#Do not combine published material to advance a novel conclusion.)
So etwas findet sich hier leider immer wieder. Ehrenamtliche, selbst altgediente, zitieren überprüfbare Quellen, die das Lemma oft nicht mal erwähnen, verknüpfen sie aber auf neuartige und individuelle Weise mit dem Lemma und geben so in Wirklichkeit ihre eigenen Urteile und Gedankenketten zum Besten, anstatt bestehende Literatur zum Lemma zu recherchieren und zusammenzufassen.
Ich finde die Erklärung dieses TF-Aspektes in en:WP eigentlich ganz gelungen. Als ich mich vor über 15 Jahren das erste Mal ernsthaft mit der SYN-Regel auseinandergesetzt habe (ich fand sie zuerst ziemlich irritierend und einschränkend), ging mir irgendwann ein Licht auf. Ich hätte es damals wahrscheinlich nicht so ausgedrückt, aber es geht in der Tat ums Referieren. --Andreas JN466 21:41, 8. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Ja, das scheint mir im Kontext von KTF ein wesentlicher Punkt. Ich versuche mal, das in aller Kürze in den obigen Vorschlag zu integrieren:
 Was ist Theoriefindung?
[1] Wikipedia-Artikel sollen eine Zusammenfassung des etablierten, veröffentlichten Wissensstandes leisten und kein neues Wissen in die Welt setzen. Die Wikipedia ist daher kein Ort zur Publikation eigener Forschungsergebnisse. Als originäre Forschung unzulässig sind Aussagen in Wikipedia-Artikeln, die auf der eigenen Erhebung von Daten, der eigenen Deutung von veröffentlichten oder unveröffentlichten Daten, Befunden und Texten gleich welcher Art oder von Wikipedia-Autoren selbst entwickelten Erklärungen und Theorien beruhen. Dazu gehört auch die eigenständige Kombination von Belegen oder Belegstellen, um zu einer Schlussfolgerung zu gelangen, die in den verwendeten Belegen selbst nicht gezogen wird. Ob Aussagen wahr sind oder nicht, ist – insbesondere in umstrittenen Fällen – nicht in der Wikipedia zu klären.
Verbesserungsvorschläge sind wie immer willkommen. --Jossi (Diskussion) 11:44, 9. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Prima! Dankeschön. --Andreas JN466 22:08, 9. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Was ist Theoriefindung – Punkt (3)[Quelltext bearbeiten]

 Bei Themen, zu denen keine wissenschaftliche Literatur existiert, ist der Stand des etablierten Wissens aus anderen verlässlichen Darstellungen des jeweiligen Gegenstandes zu ermitteln, wie etwa einschlägiger Fachliteratur, seriösen journalistischen Medien und anderen zuverlässigen Informationsquellen. 

--Jossi (Diskussion) 00:25, 5. Jan. 2024 (CET) [kopiert von weiter oben, --CRolker (Diskussion) 17:21, 7. Jan. 2024 (CET)]Beantworten

@Mautpreller: Warum hältst du den erläuternden Zusatz von Beispielen (bei mir mit „wie etwa“ eingeleitet, bei Barnos in Klammern) für überflüssig? --Jossi (Diskussion) 12:28, 5. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Die Liste findet sich so ja schon in Punkt 2. Wenn sie hier ohne Verweis auf WP:Belege steht, versteht sie jemand als erschöpfend. Was aber ein relevanter Grad der Zuverlässigkeit und der Etablierung ist, ist aber von der Art des Sachverhalts abhängig und ggf. gar nicht pauschal beurteilbar. ---- Leif Czerny 13:33, 5. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Kann man von mir aus machen, ist aber nicht viel wert. Die Frage ist ja eben im Detail, was zuverlässige Quellen sind.--Mautpreller (Diskussion) 13:04, 6. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Richtig, aber diese Detailfrage werden wir wohl kaum in einer allgemeinen Richtlinie klären können. Ich halte den Zusatz auch nicht für essentiell, fand ihn aber als beispielhafte Veranschaulichung ganz brauchbar. --Jossi (Diskussion) 13:40, 6. Jan. 2024 (CET)Beantworten
wäre eine Verlinkung von "verlässliche Darstellungen" mit WP:BLG für Euch genug, Leif und @Mautpreller? --CRolker (Diskussion) 17:50, 7. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Wenn es helfen soll, ist es eben wichtig, ausdrücklich darauf zu verweisen, dass es eine eigene Richtlinie für Belegqualität gibt und hier wie dort, dass es eine Verhältnismäßigkeit zum Sachverhalt und zum Thema geben muss. Es wird aus der Richtlinie nicht klar, dass es vor allem darum geht, eigene, ansonsten nicht in der öffentlichen Diskussion stehende Vermutungen, Rekonstruktionen oder Interpretationen nicht ursprünglich in der WP zu veröffentlichen. ---- Leif Czerny 08:40, 8. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Wenn wir einzelne Abschnitte diskutieren wollen, fände ich es besser, Abschnitt für Abschnitt vorzugehen und dabei jeweils einen Ausgangstext vor Augen zu haben (ich nehme an, der hier relevante ist der, den ich gerade von oben herkopiert habe?), damit man leichter sagen kann "steht schon in Punkt 2" usw. Aber Jossi führt, er wird das schon richtig machen. Zur Sache:
Die Liste ab "wie etwa" halte ich für ok aber nicht essentiell. Wer sie als abschließende Aufzählung versteht, ist präzisen Formulierungen offenbar unzugänglich - gegen diese Nutzer kann man nichts tun.
Wichtiger wäre dagegen der Verweis auf WP:RK, denn hier könnte schon eher ein Missverständnis auftreten. Es beibt dabei, dass das Fehlen wissenschaftlicher Literatur ein Indiz für fehlende Relevanz sein kann; deshalb ist der Hinweis sinnvoll, dass hier nur Fälle behandelt werden, bei denen aus anderen Gründen als Irrelevanz keine wissenschaftliche Literatur vorliegt. Das war in der Debatte ein Riesenthema, die erkennbar auf unterschiedliche Auffassungen von WP:RK zurückgingen. Damit wir diese Differenzen hier nicht auch noch diskutieren müssen, bin ich dringend für die Einhegung. Ausserdem gibt es die Fälle, wo wissenschaftliche Publikationen im Lauf der Zeit hinzukommen, auch das hatte wir schon diskutiert. Mein Vorschlag daher:
"Bei relevanten Themen, zu denen keine wissenschaftliche Literatur existiert, ist vorläufig ..."
--CRolker (Diskussion) 17:44, 7. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Das zu eng. Es gibt Themen, die voraussichtlich niemals wissenschaftlich behandelt werden. ---- Leif Czerny 08:44, 8. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Ja, aber das ändert nichts daran, dass wir den wissenschaftlich begründeten Stand des Wissens abbilden wollen; nur wo Relevantes nicht wissenschaftlich behandelt ist, erlauben wir die Darstellung des Wissensstandes auf Basis der nächstbesten Art von Veröffentlichungen. Ändert sich dies nicht, bleibt die Ausnahme bestehen, aber wir müssen immer damit rechnen, dass es sich ändert, und deutlich machen, dass die zwischenzeitlich akzeptierte Tagespresse irgendwann durch bessere Darstellungen ersetzt werden kann und soll. Wie gesagt, wenn Themen nie wissenschaftlich behandelt werden (und dies nicht an Irrelevanz liegt) bleibt die Ausnahme für diese Themen ja bestehen, insofern sehe ich nicht, welche Artikel von der einfügung des „vorläufig“ (o.ä.) leiden könnten. Gruß --CRolker (Diskussion) 09:09, 8. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Ich sehe da schon ein Problem und würde das "vorläufig" nicht gerne drin sehen. Das läuft in dieselbe Falle wie der "aktuelle Bezug" im gegenwärtigen Text. Das Fehlen wissenschaftlicher Literatur ist in vielen Themenfeldern, die wir als relevant erachtet, nicht nur vorläufig. Nur dann, wenn wissenschaftliche Literatur überhaupt existiert, soll diese auch verwendet werden. Mit "vorläufig" implizieren wir, dass wir bestimmte Belege quasi nur als Platzhalter dienen sollen. Wir akzeptieren sie aber dauerhaft. Es ist aber nicht so, dass es in Sachgebieten ohne wissenschaftliche Literatur nicht auch einen Stand des etablierten Wissens geben könnte (im übrigen gilt das umgekehrt genauso). WP:Q behandelt die Zulässigkeit von Belegen. WP:KTF setzt diese, allesamt prinzipiell zulässigen, Belege dann in eine Hierarchie. Wenn es höherwertige Belege gibt, bedarf es einer Rechtfertigung, wenn geringerwertige zur Artikelerstellung genutzt werden, insbesondere dann, wenn sie nicht zusätzliche Details hinzufügen, sondern diesen explizit widersprechen. Wenn es nur in der Hierarchie geringerwertige Belege gibt, ist es legitim, auf dieser Basis einen Artikel zu schreiben, was WP:KTF angeht. Selbstverständlich nur so weit, wie WP:Q und WP:RK noch eingehalten werden. Aber dafür gibt´s ja eigene Seiten.--Meloe (Diskussion) 09:26, 8. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Ich stimme zu, dass eine Hierarchie der Belege wenn, dann nicht hier geklärt werden muss. Meine Zustimmung zu Jossis Vorschlag würde ich jedenfalls nicht davon abhängig machen, ob oder ob nicht ein Äquivalent zu „vorläufig“ darin vorkommt. Es gibt so viele denkbare Fassungen von KTF, die so viel besser als der Status quo sind, denen ich nicht im Weg stehen will! --CRolker (Diskussion) 09:39, 8. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Mit „vorläufig“ bin ich auch nicht recht glücklich, weil darin mitschwingen könnte, dass wir unsere eigenen Belege entwerten (im Sinne der von Meloe genannten „Platzhalter“). Als mögliche Alternative käme vielleicht noch die Formulierung in Frage:
Solange es zu relevanten Themen keine wissenschaftliche Literatur gibt, ist ... 
Gerne mit Verlinkung von „relevanten Themen“ und „verlässlichen Informationsquellen“ auf WP:RK bzw. WP:BEL#Was sind zuverlässige Informationsquellen?, damit wir das, was dort schon steht, hier nicht nochmals wiederholen müssen. --Jossi (Diskussion) 13:01, 8. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Hört mal, so klappt das nicht. Die Frage ist doch hier: wie vermeiden wir OR? Dafür war die ursprüngliche Formulierung gedacht. Nun hinter den Themen die Relevanzkriterien zu verstecken und dann auch noch eine Beleghierarchie einzufügen, hat damit nichts zu tun. Ob ein Artikelgegenstand irrelevant ist oder nicht, wirkt sich auf die Frage Theoriefindung oder nicht doch gar nicht aus. Umgekehrt gibt es das schon: Gute wissenschaftliche Darstellung ist ein Kriterium für mögliche Relevanz. BELG schreibt deutlich, dass wirtschaftliche Literatur zu bevorzugen ist. Für Theoriefindung ist das aber nicht relevant, es gibt hier auch kein "vorläufig" mit einer Verpflichtung, das später zu ersetzen. Es geht hier nicht um die Quellenart, sondern um den Umgang damit. Wenn es z.B. zu einem aktuellen Ereignis nur zwei Pressemitteilungen und drei Augenzeugenberichte aus der Zeitung gibt, so darf ich daraus nicht selbst einen "wahren" Hergang der Ereignisse rekonstruieren, ich sollte aber festhalten, dass es die Stellungnahmen und Berichte gibt. Wenn nachher in einem Leitmedium geschrieben wird: Die ursprünglichen Berichte waren falsch *und* der Artikel dort ist gründlich recherchiert *und* ihm wird in den folgenden den Wochen *nicht* widersprochen, dann kann ich seine Bewertung der anderen Quellen übernehmen. Sonst nicht. Ich kann dann aber schreiben "XY" äußerte Zweifel an der Darstellung von QVZ usw. Und auch hier kann man schon wieder streiten, ob das nicht eigentlich schon in WP:NPOV geregelt ist. Ich vestehe das Anliegen, dass die Richtlinien nicht isoliert betrachtet werden sollen. Aber die eine Richtlinie als versteckte Bedingung per wikilink in ide andere einzuschreiben ist dafür kein legitimer Weg - das wird niemand nachvollziehen können. ---- Leif Czerny 11:54, 9. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Ja, dieser Abschnitt überlappt sich weitgehend mit Wikipedia:Belege. Sollte die Diskussion also mehrheitlich zu dem Ergebnis kommen, dass Punkt (3) aus diesem Grund hier gestrichen werden kann, hätte ich damit kein Problem. Grundsätzlich ist es allerdings so, dass die drei Prinzipien Relevanz (WP:RK), Belegtheit (WP:BEL) und KTF nicht isoliert nebeneinander stehen, sondern im Zusammenhang miteinander. Von daher werden sich gewisse Überlappungen nicht vermeiden lassen, wenn man diesen Zusammenhang nicht ausblenden will, und ich halte Wikilinks nicht für das schlechteste Verfahren, um Wiederholungen möglichst zu vermeiden. Das Schöne an Wikilinks ist ja: Wer mehr wissen will, klickt sie an, wem die vorliegende Regel genügt, der lässt es bleiben. --Jossi (Diskussion) 12:13, 9. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Es geht um zwei verscheidene Punkte: Wir können den Satz nicht "nachträglich" durch wiki-Links und Zusätze mit Themen aufladen. Die ursprüngliche Fassung ist m.E. nicht redundant zu WP:Q und WP:BEL. Generell Muss KTF aber auch klarer Darlegen, wie mit Quellen umgegangen wird, ab wann also das Artikelschreiben von der Wiedergabe von Behauptungen der Quelle zu akzeptieren Behauptungen über die Wirklichkeit übergehen darf, was der Unterschied zwischen der Übernahme der Erklärung einer Quelle und der Verwendung einer Quelle zur Stützung einer eigenen Interpretation durch die Quelle ist, was es bedeutet, wenn man eine externe Quelle als einschlägig darstellt (auch wenn sie es nicht ist) etc. etc.-- Leif Czerny 08:44, 10. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Wir kommen nicht umhin, dass hier zu behandeln, wie es ja der neue Entwurf tut. WP:Q regelt nur den Mindeststandard: Was darf in der Wikipedia als Beleg verwendet werden und was nicht? Ein Artikel oder eine Hinzufügung kann aber valide belegt sein und trotzdem unerwünschte Theoriefindung (dass völlig unbelegte und nach Prüfung oder Aufforderung unbelegbare Hinzufügungen Theoriefindung sind, ist zwar richtig, aber nahe an trivial). Diese Frage ist dann ebenfalls anhand der Beleglage zu klären, und zwar ausschließlich daran. Dabei stellen sich dann zwei Fragen: Wie viele Belege gibt es dazu und welche. Dafür ist es notwendig, die Belege nach ihrer Reputation zu gewichten. Wenn ein Artikelgegenstand im Artikel anhand von Belegen höchster Reputation, also den erwähnten Standardwerken wie Monografien, Handbüchern und systematische Übersichtsarbeiten behandelt wird (also nicht nur in einer Fußnote beiläufig erwähntes herausgepickt), kann es keine Theoriefindung sein. Das wäre damit widerlegt. Ansonsten kommt es auf den Artikelgegenstand an. Schon Artikelgegenstände, die anhand von wissenschaftlichen Originalarbeiten in peer-reviewten Journalen oder Artikeln in der überregionalen "Qualitätspresse" bearbeitet werden, können dennoch Theoriefindung sein (oder zumindest Theorieetablierung). Bei Belegen geringerer Reputation dann jeweils umso wahrscheinlicher. Auch die Anzahl der Belege ist, gewichtet nach Reputation, ähnlich zu erarbeiten: Was nur in einem Artikel steht, kann gut Theoriefindung sein, was in vielen steht, nur unwahrscheinlich. Nach WP:Q würde ein valider Beleg ausreichen. Zu klären ist das letztlich ggf. nur, indem gegen die erwähnten Standardquellen abgeglichen wird. M.E. ist dafür eine gewisse Redundanz im Richtlinientext das geringere Übel. Das gilt hier doch genauso wie in der Artikelarbeit: Wichtige Inhalte sollen an Ort und Stelle aufgeführt werden, wenn sie für das Verständnis nötig sind, ein Blaulink ist kein Ersatz dafür.--Meloe (Diskussion) 11:23, 10. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Ich sage ja: die ursprüngliche Fassung (Jossi, 05.01, 00:25) greift nicht in den Bereich von WP:Q ein. Die Probleme hatte ich hier damit, hier als Link auf RK zu verweisen und eine konkurrierende Formulierung zu den Grundsätzen von WP:Q aufzustellen. Was ein zuverlässiger Beleg ist, sollte eindeutig und erschöpfend dort behandelt werden. Hier dann die zuverlässigen Informationsquellen auf die wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu verkürzen und eine "Nacharbeit" (mit "Solange") einzufordern, halte ich zudem für falsch. ---- Leif Czerny 11:39, 10. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Dann sind wir ja einig.--Meloe (Diskussion) 11:52, 10. Jan. 2024 (CET)Beantworten
-) War mir nur nicht sicher, deshalb nochmal so ausführlich. Vielen Dank!
---- Leif Czerny 12:04, 10. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Was ist Theorieetablierung?[Quelltext bearbeiten]

Mir gefällt die aktuelle Iteration ganz gut, allerdings stört mich noch etwas beim Abschnitt zur Theorieetablierung. So wie das jetzt da steht, fehlt mir der konkrete Bezug zur Wikipedia, wenn man da nichts zu schreibt, macht er keinen Sinn bzw. man kann ihn dann auch einfach weglassen.--Kmhkmh (Diskussion) 23:14, 8. Jan. 2024 (CET) In neuen Abschnitt verschoben durch --Jossi (Diskussion) 12:08, 9. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Erster Verbesserungsvorschlag:
Theorieetablierung ist der Versuch, Theorien, Thesen, Konzepte oder Methoden, die zwar vereinzelt vertreten wurden, aber im wissenschaftlichen Diskurs bzw. unter Fachleuten keine oder nur sehr geringe Resonanz gefunden haben, durch die Aufnahme in Wikipedia-Artikel zu propagieren oder bekannter zu machen. Von der unzulässigen Theorieetablierung zu unterscheiden ist die Darstellung von Minderheitenmeinungen, die in der Fachwelt zwar überwiegend abgelehnt, aber als ernst zu nehmende Alternativen diskutiert werden. Sie können in Artikeln in angemessenem Umfang berücksichtigt werden.
--Jossi (Diskussion) 12:08, 9. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Das ist besser, da jetzt zumindest von unzulässiger Theorieetablierung die Rede ist. Dennoch ist das vielleicht noch explizit bzw. klar genug. Was genau unerwünscht ist bzw. was ist die Vorgabe von WP?. Sollten solche Randthesen nicht in WP behandelt werden (fehlende Relevanz oder unzureichende Belege?)? Oder sollten sie nur nicht promotend beschrieben werden (gilt eigentlich ohnehin für alle Artikel)?--Kmhkmh (Diskussion) 12:45, 9. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Mir gefällt, dass ähnlich wie schon in mehreren Teilen der Diskussion gefordert, der Fokus auf der Tätigkeit ("propagieren oder bekannter machen") liegt. Ich finde daher auch deutlich, dass genau das das Problem ist, und eben nicht Relevanz oder Belege. Wer nur seine eigene Deutung in Wikipedia verbreitet, verstößt gegen KTF, und wer seine eigene Deutung verbreiten will und dafür im Fach marginale Theorie ausgräbt und die pusht, verstößt auch gegen KTF. --CRolker (Diskussion) 19:50, 9. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Es gibt hier m.E. zwei Ansätze, bei denen WP:RK und WP:KTF ineinandergreifen: Eine Theorie kann relevant sein, wenn sie Aufnahme in der allgemeinen Öffentlichkeit gefunden hat (sowohl zeithistorisch als auch historisch). Zugleich kann sie aber von er wissenschaftlichen Öffentlichkeit damals verworfen worden sein, ohne große wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung zu haben. Dann kann sie aber eben nur als solche in einem eigenen Artikel dargestellt werden, mit ihrer Rezeption, nicht aber als sachhaltig. Das ist m.E. auch unserer Prinzipien auch erwünscht. Würde man diese Theorie nicht als wissensoziologisches Phänomen, sondern als Alternative oder sogar als Standardfall für wissenschaftliche Erklärungen anführen, auch in einem anderen Lemma, so wäre das Theorieetablierung. Zugleich kann eine Fringe-Theorie so wenig Aufmerksamkeit haben, dass sie, selbst wenn sie wahr wäre, die Relevanzkriterien nicht erfüllt (z.B: es gibt dazu nur selbst-veröffentliche Texte, die von niemandem besprochen werden, die Person, die sie vertritt, ist zudem von wenig Einfluss etc.). Dann wäre auch eine Wissenssoziologische Darstellung Theorieetablierung und zugleich eine Verletzung der Relevanzkriterien. Wenn bei einem bestimmen Erklärungszusammenhang verschiedene Interpretationen konkurrieren, so müssen diese in einer ausgewogenen Weise dargestellt werden, die ihre Bedeutung sowohl in der allgemeinen wie in der wissenschaftlichen Öffentlichkeit wiedergibt. Wenn wir eine überbetonen oder uns sogar zu eigen machen, so wäre das wieder Theorieetablierung. (nicht signierter Beitrag von Leif Czerny (Diskussion | Beiträge) 10. Jan. 2024, 08:54‎)

Konsensfassung?[Quelltext bearbeiten]

Da es seit einer Woche keine weiteren Diskussionsbeiträge mehr gegeben hat, habe ich versucht, die bisher erarbeitete Fassung (einschließlich der aus der bisherigen Richtlinie zu übernehmenden Einleitung) noch einmal komplett zusammenzustellen. Dabei sind mir noch ein paar Redundanzen aufgefallen: Die Darstellung wissenschaftlicher Mindermeinungen wurde sowohl in Was ist Theoriefindung? [2] als auch in Was ist Theorieetablierung? behandelt. In Was ist Theoriefindung? [3] wurde eine Aussage zur Personendarstellung noch einmal in Bezug auf lebende Personen wiederholt, obwohl lebende Personen eine Untergruppe zu Personen sind. Diese Redundanzen habe ich entfernt. Da die Punkte [2] und [3] dann nur noch aus je einem Satz bestanden, habe ich sie zusammengezogen. Schließlich habe ich noch die Unterüberschriften und die Gliederung vereinheitlicht und Doppelverlinkungen entfernt. Zusammen mit ein paar kleineren sprachlichen Straffungen ergibt sich daraus folgende Fassung:

Wikipedia: Keine Theoriefindung

Einer der Grundsätze bei der Erstellung dieser Enzyklopädie ist: Die Wikipedia bildet bekanntes Wissen ab. Sie dient der Theoriedarstellung, nicht der Theoriefindung (TF; englisch: original research (OR)) oder Theorieetablierung. Aussagen, die nur auf persönlichen Erkenntnissen von Wikipedia-Autoren basieren, gehören nicht in Artikel. Für die Inhalte eines Artikels ist es nicht relevant, was jene als „Wahrheit“ ansehen. Zu ermitteln und darzustellen ist vielmehr, wie das Thema von überprüfbaren, verlässlichen Informationsquellen „da draußen in der Welt“ gesehen wird. Zusammen mit dem neutralen Standpunkt und der Pflicht zur Angabe von Belegen bildet diese Richtlinie die inhaltliche Grundlage für dieses Projekt.

Was ist Theoriefindung?

[1] Wikipedia-Artikel sollen eine Zusammenfassung des etablierten, veröffentlichten Wissensstandes leisten und kein neues Wissen in die Welt setzen. Die Wikipedia ist daher kein Ort zur Publikation eigener Forschungsergebnisse. Als originäre Forschung unzulässig sind Aussagen in Wikipedia-Artikeln, die auf der eigenen Erhebung von Daten, der eigenen Deutung von veröffentlichten oder unveröffentlichten Daten, Befunden oder Texten jedweder Art oder auf von Wikipedia-Autoren selbst entwickelten Erklärungen und Theorien beruhen. Dazu gehört auch die eigenständige Kombination von Belegen oder Belegstellen, um zu einer Schlussfolgerung zu gelangen, die in den verwendeten Belegen selbst nicht gezogen wird. Ob Aussagen wahr sind oder nicht, ist – insbesondere in umstrittenen Fällen – nicht in der Wikipedia zu klären.

[2] Wo immer möglich, haben sich Artikel am Stand der wissenschaftlichen Forschung zu orientieren. Dazu sind in erster Linie aktuelle Standardwerke wie Monografien, Handbücher und systematische Übersichtsarbeiten über den Artikelgegenstand heranzuziehen. Bei Themen, zu denen keine wissenschaftliche Literatur existiert, ist der Stand des etablierten Wissens aus anderen verlässlichen Darstellungen des jeweiligen Gegenstandes zu ermitteln, wie etwa einschlägiger Fachliteratur, seriösen journalistischen Medien und anderen zuverlässigen Informationsquellen.

[3] Bei Artikeln zu Personen und Institutionen ist besondere Vorsicht bei der Nutzung von Selbstdarstellungen (Internetauftritte, Memoiren, Autobiographien usw.) geboten. Solche Selbstdarstellungen sind nur unter bestimmten Bedingungen als Beleg geeignet. Ihre Auswahl und Gewichtung darf nicht genutzt werden, um daraus eine eigenständige Darstellung der jeweiligen Person oder Institution zu entwickeln. Soweit die Person oder Institution gut erforscht ist, sollten Selbstdarstellungen daher nur in Übereinstimmung mit der einschlägigen Literatur angeführt werden.

Was ist Begriffsetablierung?
Abkürzung:
WP:Begriffsfindung

[1] Eine besondere Form der Theoriefindung ist die Einführung nicht gebräuchlicher Fachausdrücke oder Termini (Begriffsetablierung). Dabei geht es um Phänomene, die zwar belegt und nachgewiesen sind, für die es aber noch keinen etablierten Terminus gibt. Die Verwendung von selbstgemachten Bezeichnungen (Begriffsfindung) oder von Bezeichnungen, die weder in der Fachwelt noch im allgemeinen Sprachgebrauch verbreitet sind, ist in der Wikipedia unerwünscht; sie sollen weder als Lemma noch im Artikeltext benutzt werden. Ob eine Bezeichnung als etabliert angesehen werden kann, ist im Einzelfall zu prüfen; Mindestvoraussetzung ist ihre Benutzung durch mehrere reputable Autoren.

[2] Wenn es für ein Phänomen keinen etablierten Fachausdruck im Deutschen gibt, wohl aber in einer anderen Sprache (Beispiele: Manga, MeToo, Cliffhanger, Fast Food), sollte im Zweifelsfall der etablierten fremdsprachigen Bezeichnung der Vorzug gegeben werden. Eine Übersetzung in eine im Deutschen nicht etablierte Bezeichnung ist als Begriffsfindung anzusehen.

[3] Bei Artikelgegenständen, für die es gar keinen etablierten Fachausdruck gibt, obwohl sie enzyklopädisch relevant sind, wird ein eindeutiges beschreibendes Lemma gewählt, auch wenn es möglicherweise weniger gebräuchlich ist. Dies ist häufig bei aktuellen Ereignissen oder bei Listen der Fall. Beispiele: Terroranschläge am 11. September 2001, Liste der Landesstraßen in Thüringen ab der L 1000.

Was ist Theorieetablierung?

Theorieetablierung ist der Versuch, Theorien, Thesen, Konzepte oder Methoden, die zwar vereinzelt vertreten wurden, aber im wissenschaftlichen Diskurs bzw. unter Fachleuten keine oder nur sehr geringe Resonanz gefunden haben, durch die Aufnahme in Wikipedia-Artikel zu propagieren oder bekannter zu machen. Von der unzulässigen Theorieetablierung zu unterscheiden ist die Darstellung von Minderheitenmeinungen, die in der Fachwelt zwar überwiegend abgelehnt, aber als ernst zu nehmende Alternativen diskutiert werden. Sie können in Artikeln in angemessenem Umfang berücksichtigt werden.

Die Frage ist: Können wir uns darauf einigen? --Jossi (Diskussion) 17:54, 18. Jan. 2024 (CET)Beantworten

+1 --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 17:58, 18. Jan. 2024 (CET)Beantworten
+1 Danke für deine/eure Arbeit. -- Miraki (Diskussion) 20:11, 18. Jan. 2024 (CET)Beantworten
+ 1. Make it so. --Φ (Diskussion) 20:52, 18. Jan. 2024 (CET)Beantworten
+1 und Danke --CRolker (Diskussion) 21:58, 18. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Also, wenn „keine wissenschaftliche Literatur existiert“ ist der Wissensstand unter anderem aus „einschlägiger Fachliteratur“ zu ermitteln? Wie soll das gehen, wenn es diese Literatur doch gar nicht gibt? --Megalogastor (Diskussion) 23:34, 18. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Kommt drauf an, was du unter „wissenschaftlich“ verstehst. Ich würde zum Beispiel das Handbuch Rohrleitungsbau, Fachkunde Elektrotechnik, Detailtypografie, den Standard Catalogue of World Coins, Cocktails. Geschichte – Barkultur – Rezepte oder The Encyclopedia of Matchbox Toys nicht als „wissenschaftliche Literatur“, sondern als „Fachliteratur“ bezeichnen, trotzdem sind das auf ihrem jeweiligen Fachgebiet Standardwerke. --Jossi (Diskussion) 00:41, 19. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Lasst es uns bitte einsetzen und anschließend Feinschliff betreiben. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 07:51, 19. Jan. 2024 (CET)Beantworten

+1 auch von mir. Nochmals herzlichen Dank an alle für die konstruktive und lösungsorientierte Diskussion hier. War zwar lang, hat sich aber dann doch gelohnt.--Meloe (Diskussion) 08:42, 19. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Angesichts der bislang einhelligen Zustimmung schließe ich mich gern an – verbunden mit zwei Kürzungsvorschlägen: den ersten Satz zur m. E. im Ganzen verzichtbaren Wahrheitsfrage (der später folgende zweite Satz dazu mag eher in Frage kommem) sowie die Wendung "da draußen in der Welt". Mit Dankesgrüßen an Jossi2 nun für diesen Anlauf. -- Barnos (Post) 10:28, 19. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Ich mag gerade den Wahrheits-Satz, das Argument "steht zwar nirgends, ist aber wahr" lese ich oft zur Verteidigung von OR. Aber nichts, worüber ich diskutieren will und meine Zustimmung zur Konsensfassung ist unabhängig von Präsenz oder Fehlen dieses Satzes. --CRolker (Diskussion) 16:16, 19. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Mag sein, CRolker, dass sich noch wer gelegentlich auf die (eigene) Wahrheit beruft. Dass in zwei aufeinander folgenden Absätzen die Wahrheitsfrage gleich doppelt abgewehrt werden müssste, ist jedoch schon aus Redundanzgründen unpassend (wobei eine sinngemäße Redundanz bereits zwischen der Ersterwähnung und der Aussage davor bezüglich des Verbreitens eigener Erkenntnisse besteht). Richtigerweise bliebe dazu dann allein die Aussage am Ende von Punkt 1 des Abschnitts "Was ist Theoriefindung?" über. -- Barnos (Post) 07:19, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Ich halte den Abschnitt Was ist Theoriefindung? Punkt 2: Wo immer möglich, haben sich Artikel am Stand der wissenschaftlichen Forschung zu orientieren. Usw. für komplett entbehrlich. Das ist ein Punkt, der über WP:BLG zu klären ist, aber nicht zum Themenkomplex TF gehört. Im Gegenteil wird hier geradezu zur TF eingeladen, nämlich indem zur Ermittlung des Stand[es] des etablierten Wissens aufgefordert wird. Wie soll das funktionieren, wenn man keinen Forschungsüberblick, mithin also wissenschaftliche Forschung, zur Verfügung hat? Seriöse jornalistische Medien – das kann dann ja auch die NYT von 18dunnemal sein. Oder die Kreuzzeitung oder was auch immer. Das ist eine Einladung zur Forschung in den digitalisierten Zeitungsbeständen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Ganz zu schweigen von der praktizierten Argumentation, digitalisierte, online zugängliche Archivalien seien ebenso zulässige Belege wie publizierte Literatur. Einschlägige Fachliteratur sind auch die kriegsgeschichtlichen Darstellungen von 18nochwas. Oder die Regimentsgeschichten des frühen 20. Jahrhunderts. Oder Militaria und ähnliche Nischenliteratur. Umgekehrt liegt es auf der Hand, dass es für aktuelle Themen, bspw. Sport, keine wissenschaftliche Literatur gibt. Auch hier würde aber BLG und dann auch NPOV greifen. Zu guter Letzt aber kann man auch darüber streiten, was eigentlich wissenschaftliche Literatur ist. Kurzum, der genannte Punkt ist eine völlig überflüssige Aufweichung von WP:BLG. --Assayer (Diskussion) 23:36, 19. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Das sehe ich sehr anders, denn es ist durchaus wünschenswert zu betonen, dass, wenn möglich, eine wissenschaftsbasierte Artikelgestaltung, orientiert am Forschungsstand, gefordert ist. Mit originärer Forschung hat das allerdings nichts zu tun. Die Formulierung schiene mir allerdings besser ein "sollte" zu enthalten, nicht ein "muss" ("Artikel haben sich...zu orientieren"), und besser an die Autoren als an die Artikel adressiert. -- Barnos (Post) 07:19, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Meine Zustimmung halte ich aufrecht, möchte aber meine Meinung zu zwischenzeitlich Geschriebnem äußern:
- Assayers Sorge kann ich nicht nur nachvollziehen, sondern teile sie weitgehend. Die Formulierung Wo immer möglich, haben sich Artikel am Stand der wissenschaftlichen Forschung zu orientieren… wird wohl in der Tat eine Reihe Benutzer als Einladung zur Selbsteinschätzung der Lage missverstanden (wollen). Man ist dann schnell bei der Hand mit der Behauptung, es gäbe ja nichts Besseres als Beleg als das gerade Gegoogelte. Wenn es nach mir gingen würde das Wo immer möglich entfallen, da eine Selbstverständlichkeit bzw. bei Zweifelsfällen hier WP:Belege greift.
- Auf keinen Fall ist nach meinem Dafürhalten die Formulierung ... haben sich Artikel am Stand der wissenschaftlichen Forschung zu orientieren durch eine bloße Soll-Bestimmung zu ersetzen. Das wäre eine Stufe Aufweichung zu viel, die ich nicht mittragen könnte. Meiner Ansicht haben ginge eine solche Änderung von zu viel Idealismus und zu wenig Realismus bei der „Arbeit“ für Wikipedia aus.
- Dass es für unsere Artikel nicht relevant ist, was wir als Wahrheit ansehen, sollte stehen bleiben. Zu oft wird dieser Begriff im besten Fall idealistisch missverstanden, im schlechtesten Fall affektiv aufgeladen in eh umstrittenen Themenfeldern kontra die verfügbare Fachliteratur eingesetzt und bei deren Nichtverfügbarkeit als angeblich evidente Tatsachenaussage, die keines weiteren Belegs bedürfe.
- Die Wendung da draußen in der Welt kann dagegen gestrichen werden – eine Floskel, die jeder nach seinem Weltverständnis füllen kann.
- Grüße -- Miraki (Diskussion) 11:35, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Das Problem bleibt das Gleiche wie oben ausgiebig diskutiert. Wenn die Formulierung "haben sich Artikel am Stand der wissenschaftlichen Forschung zu orientieren" absolut gesetzt würde, dürften wir überhaupt keine Artikel und keine Artikelinhalte schreiben, zu denen es keine wissenschaftliche Forschung gibt (eigentlich noch nichtmal solche, in der die Quellenlage uneindeutig bleibt und sich nicht auf einen eindeutigen Stand der Forschung zusammenfassen lässt). Natürlich sollen sich Artikel nicht nur am Stand der Forschung orientieren, wenn wir denn einen eindeutigen haben, sondern dann müssen sie es. Das betrifft aber vermutlich den kleineren Teil unseres Artikelbestands und selbst in gut erforschten Sachgebieten nicht alle Artikelinhalte, etwa ggf. einen Abschnitt Trivia. In den übrigen Fällen soll der Artikel eben anderen verlässlichen, möglichst den besten jeweils verfügbaren Belegen folgen. Ansonsten würden wir dann einfach alles freigeben und jeder könnte machen was er will. Hinzufügungen pauschal zu verbieten, die nicht am "Stand der wissenschaftlichen Forschung" orientiert sind, entspricht nicht der gelebten Praxis der Wikipedia, die durch die neue Formulierung weder aufgeweicht noch verschärft werden soll, sondern nur so gut als möglich und klarer als bisher wiedergegeben. Nochmals: Können nicht alle Beteiligten ihre Restbedenken zurückstellen?--Meloe (Diskussion) 11:59, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten
(BK) Die Streichung von Was ist Theoriefindung? [2] wegen der Überlappung mit WP:BLG hatte ich auch erwogen. Aber wir kommen nicht um die Tatsache herum, dass beides, KTF und BLG, eng miteinander verzahnt ist. Wenn wir in der Richtlinie schreiben: TF/OR ist verboten (und das ist sie, ohne Wenn und Aber, da bin ich ganz bei Miraki), dann folgt daraus zwangsläufig die Frage, was Artikelarbeit ohne TF/OR bedeutet, und die Antwort darauf lautet: Artikelarbeit auf der Basis anerkannter wissenschaftlicher und Fachliteratur. Und damit sind wir genau bei diesem Punkt, weshalb ich dafür bin, ihn drinzulassen.
Dass diese Richtlinie, wie jede Richtlinie, auch missverstanden und falsch ausgelegt werden kann (etwa im Sinne der von Assayer genannten Beispiele) ist richtig, aber mMn bei einer generell formulierten Richtlinie nie ganz zu vermeiden. Die Alternative wäre eine kasuistische Aufzählung aller denkbaren Arten von Verstößen gegen die Richtlinie, und das ist schlicht nicht praktikabel. Wir können solche Fehlinterpretationen nur zurückweisen, indem wir uns nicht an einzelnen, eventuell misszuverstehenden Formulierungen festbeißen, sondern die Bestimmungen der Richtlinie in ihrem Zusammenhang sehen. Am konkreten Beispiel hieße das etwa: Wenn jemand behaupten wollte, eine kriegsgeschichtliche Darstellung von 18nochwas sei einschlägige Fachliteratur und daher zulässig, dann können wir auf den Passus verweisen, dass, wo immer möglich, wissenschaftliche Literatur zu verwenden ist (ein Grund mehr, diesen Grundsatz beizubehalten). Von daher kann ich auch nicht nachvollziehen, inwiefern die prominent vorangestellte (und damit vorrangige) Forderung nach wissenschaftlicher Literatur eine Aufweichung von BLG bedeuten soll.
Der Hinweis von Barnos auf die Redundanz zum Thema „Wahrheit“ ist richtig, das hatte ich übersehen. Diese Redundanz sollte noch ausgebügelt werde, wobei ich eher für die Beibehaltung des Satzes in der Einleitung bin. (NB: Ich finde es bezeichnend, dass beide monierten Sätze zum Wahrheitsthema nicht Ergebnis unserer Diskussion hier sind, sondern unverändert aus der bisherigen Richtlinie übernommen wurden. Ein weiteres Indiz dafür, dass wir gar nicht schlecht gearbeitet haben und unsere Neuformulierungen ein eindeutiger Fortschritt gegenüber der alten Version sind.)
Grundsätzlich bin ich derselben Meinung wie Siehe-auch-Löscher, dass wir mit der Umsetzung der Neufassung, die insgesamt wohl unstrittig eine deutliche Verbesserung darstellt, nicht warten sollten, bis auch die allerletzte Detailfrage abschließend geklärt ist, sondern den „Feinschliff“ (etwa zum Wahrheit-Thema) danach vornehmen sollten. Dankenswerterweise haben ja schon einige Diskussionsteilnehmer erklärt, dass sie trotz in Details abweichender Meinung dazu bereit sind. --Jossi (Diskussion) 12:11, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Artikelarbeit ohne TF/OR bedeutet nicht(!): „Artikelarbeit auf der Basis anerkannter wissenschaftlicher und Fachliteratur“. TF/OR zu verbieten, bedeutet vielmehr, keine eigenständigen Schlussfolgerungen und Thesenbildungen aus den vorliegenden Belegen zuzulassen, ganz gleich, ob es sich um Archivalien (eher eindeutiger Fall), selbst erhobene Datenreihen (ebenfalls eher eindeutig), populärwissenschaftliche oder fachwissenschaftliche Literatur (eher uneindeutig) handelt. Vgl. auch den Hinweis auf Synthese (21:41, 8. Jan. 2024). Die Unzulässigkeit bestimmter Belegtypen ist bereits in BLG geregelt. Hier, bei TF, sollte es darum gehen, den kreativen Umgang mit Belegstellen zu untersagen, nicht nur, aber insbesondere auch den kreativen Umgang mit nach BLG eindeutig zulässigen Belegen. TF sehe ich von daher noch enger verzahnt mit NPOV. In der Praxis habe ich es zuletzt eben auch erlebt, dass journalistische Quellen des 19. Jhds. implizit gleichrangig mit Historiographie des 21. Jhds. angesehen wurden (alles müsse kritisch gesehen werden) und da, wo man der Meinung war, dass die Historiographie des 21. Jhds. nicht genug ins Detail gehe, sich deren Quelle aus dem 19. Jhd. beschaffte und sich diese Details selbst erarbeitete. Wenn ich aber etwas aus den bisherigen Diskussionen hier mitgenommen hatte, dann doch, dass Artikelarbeit, die sich nicht an neuerer Forschung ortientierte, grundsätzlich abgelehnt wurde, dass es also nicht um ein wenn möglich ging, sondern um ein unbedingt, also, dass man über nicht erforschte Themen eben nichts schreiben sollte. Nicht erforscht heißt nach meinem Verständnis auch, dass nur zeitnahe Quellen zur Verfügung stehen. Dass Themen aus unserer Zeitgenossenschaft darin nicht komplett eingeschlossen sind (Populärkultur), liegt auf der Hand, Aber auch da geht es bei TF nicht um die Belegart, sondern um den Umgang mit den Belegen. --Assayer (Diskussion) 16:29, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Mir fehlt ein wenig der Blick auf das große Ganze dieser Enzyklopädie. Ich hab schon Kochrezepte und zu Handarbeitsthemen hier geschrieben. Wie soll das mit den Regeln angewendet werden? „Nicht erforscht heißt nach meinem Verständnis auch, dass nur zeitnahe Quellen zur Verfügung stehen.“ Da müsste man noch mal gut überlegen, ob das wirklich für alle Themengebiete machbar ist. --80.187.112.233 17:14, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Alternativvorschlag (Vorschlag B) auf der Basis von Assayers Argumenten[Quelltext bearbeiten]

@Assayer: Deine zuletzt vorgebrachten Argumente lassen mich darüber nachdenken, ob eine schärfere Trennung von KTF und BLG nicht doch machbar ist. Das hätte allerdings zwei Konsequenzen: 1. Die KTF-Richtlinie würde noch einmal deutlich kürzer (muss kein Fehler sein); 2. Wir müssten oder sollten unter Umständen einiges, was hier gestrichen wurde, in WP:BLG einarbeiten, hätten also gleich die nächste Richtliniendiskussion an der Backe. Sei's drum, ich versuche es mal:

Wikipedia: Keine Theoriefindung

Einer der Grundsätze bei der Erstellung dieser Enzyklopädie ist: Die Wikipedia bildet bekanntes Wissen ab. Sie dient der Theoriedarstellung, nicht der Theoriefindung (TF; englisch: original research (OR)) oder Theorieetablierung. Aussagen, die nur auf persönlichen Erkenntnissen von Wikipedia-Autoren basieren, gehören nicht in Artikel. Zusammen mit dem neutralen Standpunkt und der Pflicht zur Angabe von Belegen bildet diese Richtlinie die inhaltliche Grundlage für dieses Projekt.

Was ist Theoriefindung?

Wikipedia-Artikel sollen eine Zusammenfassung des etablierten, veröffentlichten Wissensstandes leisten und kein neues Wissen in die Welt setzen. Ob Aussagen wahr sind oder nicht, ist – insbesondere in umstrittenen Fällen – nicht in der Wikipedia zu klären. Die Wikipedia ist daher kein Ort zur Publikation eigener Forschungsergebnisse. Als originäre Forschung unzulässig sind Aussagen in Wikipedia-Artikeln, die auf der eigenen Erhebung von Daten, der eigenen Deutung von veröffentlichten oder unveröffentlichten Daten, Befunden oder Texten jedweder Art oder auf von Wikipedia-Autoren selbst entwickelten Erklärungen und Theorien beruhen. Dazu gehört auch die eigenständige Kombination von Belegen oder Belegstellen, um zu einer Schlussfolgerung zu gelangen, die in den verwendeten Belegen selbst nicht gezogen wird. Auch die Auswahl und Gewichtung von Belegen darf nicht dazu dienen, eine eigene Interpretation des jeweiligen Themas zu entwickeln.

Was ist Begriffsetablierung?
Abkürzung:
WP:Begriffsfindung

[1] Eine besondere Form der Theoriefindung ist die Einführung nicht gebräuchlicher Fachausdrücke oder Termini (Begriffsetablierung). Dabei geht es um Phänomene, die zwar belegt und nachgewiesen sind, für die es aber noch keinen etablierten Terminus gibt. Die Verwendung von selbstgemachten Bezeichnungen (Begriffsfindung) oder von Bezeichnungen, die weder in der Fachwelt noch im allgemeinen Sprachgebrauch verbreitet sind, ist in der Wikipedia unerwünscht; sie sollen weder als Lemma noch im Artikeltext benutzt werden. Ob eine Bezeichnung als etabliert angesehen werden kann, ist im Einzelfall zu prüfen; Mindestvoraussetzung ist ihre Benutzung durch mehrere reputable Autoren.

[2] Wenn es für ein Phänomen keinen etablierten Fachausdruck im Deutschen gibt, wohl aber in einer anderen Sprache (Beispiele: Manga, MeToo, Cliffhanger, Fast Food), sollte im Zweifelsfall der etablierten fremdsprachigen Bezeichnung der Vorzug gegeben werden. Eine Übersetzung in eine im Deutschen nicht etablierte Bezeichnung ist als Begriffsfindung anzusehen.

[3] Bei Artikelgegenständen, für die es gar keinen etablierten Fachausdruck gibt, obwohl sie enzyklopädisch relevant sind, wird ein eindeutiges beschreibendes Lemma gewählt, auch wenn es möglicherweise weniger gebräuchlich ist. Dies ist häufig bei aktuellen Ereignissen oder bei Listen der Fall. Beispiele: Terroranschläge am 11. September 2001, Liste der Landesstraßen in Thüringen ab der L 1000.

Was ist Theorieetablierung?

Theorieetablierung ist der Versuch, Theorien, Thesen, Konzepte oder Methoden, die zwar vereinzelt vertreten wurden, aber im wissenschaftlichen Diskurs bzw. unter Fachleuten keine oder nur sehr geringe Resonanz gefunden haben, durch die Aufnahme in Wikipedia-Artikel zu propagieren oder bekannter zu machen. Von der unzulässigen Theorieetablierung zu unterscheiden ist die Darstellung von Minderheitenmeinungen, die in der Fachwelt zwar überwiegend abgelehnt, aber als ernst zu nehmende Alternativen diskutiert werden. Sie können in Artikeln in angemessenem Umfang berücksichtigt werden.

In dieser Fassung gäbe es, soweit ich das sehe, keine Vermischung von KTF und BLG mehr, da alle Aussagen zur Zulässigkeit und Qualität von Belegarten gestrichen sind. Zugleich wäre die von Barnos zu Recht kritisierte Redundanz bezüglich der Wahrheitsfindung beseitigt. Würde das deinen Intentionen eher entsprechen, Assayer? --Jossi (Diskussion) 17:19, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Die obige Zustimmung reicht für ein Einsetzen deiner Version. Das ist auf jeden Fall eine Verbesserung. Und dann können wir weiter daran feilen. Wenn wir nun wieder eine neue Diskussion aufrollen laufen wir Gefahr, dass wir uns im Kreis drehen. Ich setze die Version jetzt ein. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 17:55, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Ich verstehe deine Ungeduld gut; grundsätzlich bin ich auch nicht scharf auf noch eine Diskussionsrunde. Aber der von Assayer inspirierte Vorschlag B betrifft nicht nur Details, sondern stellt eine ziemlich fundamentale Abänderung dar. Und ich muss ehrlich zugeben: Je öfter ich ihn mir ansehe, desto besser gefällt er mir – getreu dem Prinzip: Ein Text ist nicht dann perfekt, wenn man nichts mehr hinzufügen kann, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann. --Jossi (Diskussion) 18:47, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Meinerseits Zustimmung zur nunmehrigen Einsetzung des jüngsten Vorschlags, auch weil nun praktisch allen sinnvollen Bedenken vorerst hinreichend Rechnung getragen ist. -- Barnos (Post) 18:24, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Erstmal: immer noch Zustimmung, viel besser als Status quo. Redundanz zu BLG war immer ein Problem, aber dadurch begründet, dass wir schon sagen sollten, wir die "Theorien" herkommen, die wir darstellen. Das fehlt jetzt etwas, aber nicht so sehr, dass ich meine Zustimmung zurückzöge. --CRolker (Diskussion) 21:08, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten

+1 Stimme auch dieser Version zu. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 21:10, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Konkreter Änderungsvorschlag zum Abschnitt Was ist Begriffsetablierung Absatz 1, letzter Satz:

  • alt: „Mindestvoraussetzung ist ihre Benutzung durch mehrere reputable Autoren.“
  • neu: „Mindestvoraussetzung ist ihre Benutzung in anerkannter Fachliteratur.“

Begründung: Der altbekannte "Zankapfel" um reputable Autoren sollte besser vermieden werden. --80.187.113.91 22:19, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Ich glaube nicht, dass die Frage, was im Einzelfall als „anerkannte Fachliteratur“ zu gelten hat, bei strittigen Themen zu weniger Diskussionen führen wird als die Frage, wer ein „reputabler Autor“ ist. Das eine lässt sich ebenso bezweifeln wie das andere, und dann muss das in beiden Fällen per Disk geklärt werden. Ich möchte vielmehr annehmen, dass man sich über die wissenschaftliche Reputation eines Autors eher einigen kann als über den Stellenwert eines einzelnen Buchs. --Jossi (Diskussion) 23:22, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Dann einfach nur „Fachliteratur“ und ganz klar sollte dies nicht nur Bücher sondern auch Fachzeitschriften umfassen wie beispielsweise Philosophischer Literaturanzeiger oder c’t – magazin für computertechnik (auflagenstärkste und einflussreichste deutsche Computerzeitschrift).
Bitte sei mir nicht gram, wenn ich Problemstellen anspreche. Grundsätzlich finde ich die bisherige Entwicklung schon als Fortschritt. Es ist allemal besser wenn wir hier Konsens finden ohne noch (wie unten von Oliver angemerkt) zusätzlich ein Meinungsbild machen zu müssen. LG --80.187.112.141 08:10, 21. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Es mag leichter sein, ist aber potentiell fehlerhafter, die Reputation von Autoren als Kriterium zu nehmen: Artikel sollten besser reputable Literatur nichtreputabler Autoren als nichtreputable Literatur reputabler Autoren nutzen. In der Praxis werden die Debatten aber ähnlich laufen, egal was von beidem in der Richtlinie steht. --CRolker (Diskussion) 12:05, 21. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Für mich geht im Prinzip „Literatur“ ebenso wie „Autoren“. Allerdings haben wir jetzt „mehrere reputable Autoren“, und diese Mehrzahl hätte ich gerne drin, damit nicht jemand mit einem einzigen Fachbuch ankommt und damit die Einführung eines ungebräuchlichen Begriffs rechtfertigen will. Dazu fällt mir aber bei Verwendung von „Literatur“ keine gute Formulierung ein. Kann jemand einen Vorschlag machen? --Jossi (Diskussion) 13:28, 21. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Wie wäre es mit "Mindestvoraussetzung ist ihre Benutzung in reputablen Publikationen mehrerer Autoren"? Die Mehrzahl der Autoren ist wichtig, weil es uns egal ist, ob ein Autor 20mal erfolglos versucht, einen Begriff zu etablieren, oder nur einmal; aber Reputation (= positive Rezeption) sollte meiner Meinung nach besser von Publikationen als ihren Autoren verlangt werden, auch wenn beides in der Praxis zusammenhängt. --CRolker (Diskussion) 15:28, 21. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Ein Begriff, der in zahlreichen anonymen Beiträgen in seriösen und einflussreichsten Zeitungen verwendet wird, sollte ja auch als "etabliert" im Sinne der Richtlinie gelten, oder? --CRolker (Diskussion) 15:33, 21. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Super. Finde ich sehr gut, die Formulierung. --Jossi (Diskussion) 18:19, 21. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Grundsätzlich ist es sicher richtig, daß WP:KTF/WP:B voneinander entflechtet werden und findet auch meine Unterstützung. Aber es gibt hier noch einige Fragen bzw. offene Punkte. Am augenfälligsten ist neben der Kürzung von Redundanzen der ersatzlose Wegfall von
Grundsätzlich beruhen Artikel in der Wikipedia auf überprüfbaren Aussagen. Überprüfbar ist, was mithilfe verlässlicher Informationsquellen belegt werden kann. Ob Aussagen wahr sind oder nicht, ist – insbesondere in umstrittenen Fällen – nicht in der Wikipedia zu klären.
(Fettung im Original). Offensichtlich fanden wir diesen Grundsatz für wichtig genug, daß er a.) seit anderthalb Jahrzehnten eingerahmt und in Fettschrift an prominenter Stelle auf WP:KTF steht, aber nun tun wir ihn b.) ersatzlos weg, den in WP:B steht nichts vergleichbares. Oder übersehe ich etwas? --Matthiasb – (CallMyCenter) Wikinews ist nebenan! 22:32, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Nachtrag: Es geht mir hier vor allem um den Schluß, wo es darum geht, daß was Wahrheit ist und was nicht, nich Aufgabe der WP ist. Sind wir das nicht an dem Punkt, auf dem Andreas Werle schon seit geraumer Zeit herumreitet? --Matthiasb – (CallMyCenter) Wikinews ist nebenan! 22:35, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Lies noch mal nach: Der Satz ist immer noch drin, nur an anderer Stelle. „Überprüfbarkeit“ und „verlässliche Informationsquellen“ hingegen sind eher Aspekte von BLG als von KTF. --Jossi (Diskussion) 23:14, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Liest sich für mich erst Mal sinnvoll. --Assayer (Diskussion) 11:39, 21. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Zum Abschnitt Theorieetablierung[Quelltext bearbeiten]

Frage (auch an @Oliver S.Y.:) was passiert wenn man die vorgeschlagene Fassung beispielsweise auf den Artikel Fleischreifung anwenden würde? Müsste der dann gelöscht werden? --80.187.113.252 18:11, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Wo findest du in Fleischreifung Theoriefindung? --Jossi (Diskussion) 18:47, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten
„ Konzepte oder Methoden, die zwar vereinzelt vertreten wurden, aber im wissenschaftlichen Diskurs bzw. unter Fachleuten keine oder nur sehr geringe Resonanz gefunden haben, ...“ geht nicht für den Artikel Fleischreifung.
Grundsätzlich gibt es in handwerklichen und anderen Bereichen Methoden ohne wiss. Rezeption oder nur in kleinen Kreisen (wie von der exklusiven Gastronomie aka Haute-Cuisine) praktiziert werden.
Mangelende wiss. oder fachliche Rezeption ist ein Problem bei diesem Thema.
Was will man machen wenn Wissenschaft oder andere Fachleute noch nichts (neueres) geschrieben haben?
Wenn man hier schon eine Neufassung erwägt, dann sollten absehbare Engstellen die durch Formulierungen entstehen bzw. interpretiert werden können vermieden werden. --80.187.114.192 20:52, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Ehrlich: Ich verstehe kein Wort. --Jossi (Diskussion) 21:47, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Sorry ich hätte gleich deutlicher machen sollen, das es zum Abschnitt Theorieetablierung und dort um die Formulierung: „Theorien, Thesen, Konzepte oder Methoden, die zwar vereinzelt vertreten wurden, aber im wissenschaftlichen Diskurs bzw. unter Fachleuten keine oder nur sehr geringe Resonanz“. Bei der Fleischreifung gibt es das sogenannte Dry Aging (Trockenreifung). Das Verfahren wurde in den letzten Jahren zu einer Erscheinung der Luxusgastronomie die eben eine Nischenerscheinung ist. Das könnte mit dieser Begründung zu Konflikten mit der eingangs zitierten Formulierung mit sich bringen. Sorry besser kann ich es kaum erklären. LG --80.187.115.122 23:00, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Der Abschnitt zum Dry Aging bestreht aus drei Sätzen. Was steht denn in diesen Sätzen drin, dessen sachliche Richtigkeit du anzweifelst oder wovon du annimmst, dass es eine Erfindung oder persönliche Annahme des Artikelautors ist? --Jossi (Diskussion) 23:18, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Hallo Jossi, darum geht es doch nicht. (Nebenbei könnte der Satz sogar von mir sein.) Es geht hier um ein Beispiel um zu prüfen ob die neue Fassung von wp:ktf prboblemfrei anwendbar ist. Wie würdest du es beurteilen?
Bitte nicht ungehalten sein, grundsätzlich finde ich die Intiative begrüßenswert und auch als Fortschritt. LG --80.187.115.122 23:27, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Doch, natürlich geht es darum. Lies dir den Vorschlag B doch nochmal durch: Da geht es ausschließlich darum, dass man keine eigenen Erkenntnisse oder Interpretationen in Artikel schreiben darf. --Jossi (Diskussion) 23:31, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Bitte. „Lies noch mal“ ist jetzt unfair. Es ist doch genau hier das Beispiel zu einer »Methode«, die vielleicht 20 Köche (der Spitzengastronomie) nutzen und die von 100.000 Köchen noch nie praktiziert wurde und vielleicht überhaupt nur 500 Köchen bekannt ist. Das "beisst" sich aus meiner Sicht mit der vorgeschlagenen Formulierung im Abschnitt Theorieetablierung. Es ist hier nur ein Beispiel aber ich bin mir sicher, dass man tausende von weiteren Beispielen von Großelterntag bis Tag der Geodäsie finden könnte, um damit die Tauglichkeit der Formulierungen zu prüfen. Ich finde solche Fragen mussen gestellt werden können. LG --80.187.115.122 23:43, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Hallo! Ich bin mir zwar nicht so richtig sicher, warum man das Thema an diesem Beispiel diskutieren sollte, aber gut. Die Wikipedia hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch Fachwissen der Lebensmittelproduktion allgemein wiederzugeben. Vorweg, bei solchen Details prüfe ich nur, ob allgemein erkennbar Unrichtiges dort steht. Die Passage wurde mit [3] eingefügt, war also bei Erstellung belegt. Damit zumindest gemäß WP:Q ein Recherchehintergrund gegeben, auch wenn wegen anderer Seiteninhalte nicht als Quelle geeignet. Wegen Kritik fügte es die Autorin dann ohne Angabe nochmal ein [4]. Ich kann da nicht wirklich den Bezug zu der üblichen Anwendung der Regel erkennen. Eigentlich ist das Thema wichtig genug für eine eigenständige Beschreibung, als wissenschaftliche Quelle könnte [5] dienen. Aber auch da sehe ich keine Widersprüche, die Theorieetablierung entsprechend, sondern das übliche Spektrum. Wenn ich Wikilawyering betreiben würde, wäre der Absatz hiervon nicht erfasst, da keine Theorie, These, Konzept oder Methode beschrieben wird. TE wäre es, wenn man Dry Aging verallgemeinernd als Fleischreifung beschreiben würde, nicht als eine der beiden grundsätzlichen Reifeverfahren/methoden.Oliver S.Y. (Diskussion) 23:51, 20. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Hm .. aus meiner Sicht ist „Dry Aging“ (incl. der Sondervarianten mit Würzbehandlung oder Aufkohlung) eine »Methode«. Genau das wird im Abschnitt zur Theorieetablierung mit der Formulierung „... Konzepte oder »Methoden«, die zwar vereinzelt vertreten wurden, aber im wissenschaftlichen Diskurs bzw. unter Fachleuten keine oder nur sehr geringe Resonanz gefunden haben ...“ in zu enge Grenzen gesetzt. LG --80.187.115.122 00:08, 21. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Vieleicht logst Dich besser mit Deinen Mainaccount ein, wenn das hier solch grundsätzlicher Natur sein sollte. Für die Änderung von Richtlinien sollte man ein Meinungsbild initiieren. Deine Auffassung, was mit "Methode" gemeint ist widerspricht meinen 18 Jahren Erfahrung in der Wikipedia. Damit steht es 1:1, Thema erledigt. Und ehrlich, wenn Euch die Wikipedia nicht gefällt, wie sie entstanden und erfolgreich ist, warum versucht Ihr sie immer wieder nach Eurem eigenen Gusto zu ändern, ohne dass es besser wird? Ich verstehe Deinen elitären Ansatz, aber damit sind diverse Projekte gescheitert, welche auf solche Weise die Freiheit von ehrenamtlichen Autoren völlig unnötig beschränken wollten. Im übrigen "muss" da gar nichts, dafür haben wir genügend relativierende Richtlinien parallel. Ich bin zwar auch ein Verfechter des Kampfes gegen offensichtliche Theoriefindung, aber es ist nicht unser Ziel, Grundlagen aus Artikeln wegen Regelhuberei zu löschen. Darum an dieser Stelle die Frage, was versprichst Du Dir von Deinen Ambitionen? Wie verbessert es die Wikipedia? Hier zählt WP:Q mehr als WP:KTF, wonach etabliertes Wissen nicht belegt werden muss, was bei der ältesten Form der Fleischreifung ja vorausgesetzt werden kann, wenn man nicht fachkundig den aktuellen Inhalt widerlegt. Aber wie gesagt, ich denke Dein Beispiel taugt nicht zur Überprüfung der Richtlinie, denn hier würde man die TE damit aufheben, wenn man mehrere Ansichten zur Methode nebeneinander beschreibt, wenn es sie denn gibt.Oliver S.Y. (Diskussion) 00:26, 21. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Du zitierst, lässt aber das entscheidende Wort weg: man soll Positionen, die nur von wenigen vertreten werden, nicht „propagieren“. Das macht der Artikel nicht, also keine TF, aber wenn er es täte, wäre es TF und eine Formulierung von WP:KTF, die das klarstellt ist besser als eine Formulierung, die (wie der Status quo) nur „Sekundärliteratur“ fordert, die es für fleischreifung nur dann gibt, wenn man dem Begriff eine vom Artikel Sekundärliteratur nicht gedeckte Deutung zulegt. Ein valider Punkt gegen den Status quo. --CRolker (Diskussion) 07:48, 21. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Entschuldige Dry aged Beef in Küche und Gastronomie ist eine Frage der Philosophie im Fachgebiet und nebenbei auch ganz deutlich des Wohlstandes. Familien, die ausschließlich ihre Einkäufe im Netto-Markt tätigen müssen, werden sich kaum mit Dry aged Beef befassen können. Zur fachlichen Einordnung des etwa seit 10 Jahren bekannter gewordenen Trends für Fleischreive-Methoden bietet dir vielleicht dieses Video oder dieser Aufsatz. Leider sind vorgenannte Quellen keine wiss. Literatur, sie erfüllen aber die Anforderung von glaubhaften Quellen.
Bitte nicht falsch verstehen: grundsätzlich begrüße ich die vorgeschlagende Renovierung und wir sollten versuchen ohne das von Oliver in den Raum gestellte Meinungsbild eine Lösung zu finden. LG --80.187.112.141 08:32, 21. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Spannend wird das ganze, weil man früher etwas praktiziert hat, was heute wirtschaftlich als nachteilig erscheint, der Reifeprozess entzieht dem Fleisch das Wasser und der Kunde bekommt mehr "Fleisch" fürs Geld, wenn man über die Einwaage geht. Alles mal so nebenbei. Wenn man das im Artikel erklären würde, wäre es TF, da es dafür keine Literatur gibt. --2001:16B8:7:4100:24D8:E7A1:58D0:12DE 09:59, 21. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Viel Spaß noch weiterhin, liebe IPs. -- Miraki (Diskussion) 10:57, 21. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Abschluss[Quelltext bearbeiten]

Da offenbar kein weiterer Diskussionsbedarf mehr besteht, werde ich das Ergebnis der Diskussion morgen umsetzen. Weitere „Feinschliff“-Arbeiten (siehe oben) sind dadurch natürlich nicht ausgeschlossen. Ich bedanke mich bei allen Teilnehmern für die konstruktive und kooperative Führung der Diskussion. --Jossi (Diskussion) 21:44, 27. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Mit besten Gelingenswünschen -- Barnos (Post) 23:18, 27. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Danke auch von mir, an Jossis und alle anderen. Gruß --CRolker (Diskussion) 10:27, 28. Jan. 2024 (CET)Beantworten
+1 Vielen Dank für Deine Ausdauer. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 11:26, 28. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Es bestand eher ein Bedarf an der Beendigung der Diskussion.-- Leif Czerny 10:30, 13. Mär. 2024 (CET)Beantworten
Ja, auch von mir; wie die meisten habe ich das mit Zustimmung zu Jossis Vorschlag verbunden. --CRolker (Diskussion) 10:52, 13. Mär. 2024 (CET)Beantworten
Das überrascht mich nicht. ---- Leif Czerny 13:48, 13. Mär. 2024 (CET)Beantworten

Grundsätzliche Frage[Quelltext bearbeiten]

Warum ist der Passus überprüfbaren, verlässlichen Informationsquellen aus dem Einleitungsabschnitt entfernt worden?--Ulamm (Kontakt) --Ulamm (Kontakt) 22:40, 1. Feb. 2024 (CET)Beantworten

Ist er das, wann? --Benatrevqre …?! 23:39, 1. Feb. 2024 (CET)Beantworten
12:37, 28. Jan. 2024‎ Jossi2 Diskussion Beiträge‎ 4.116 Bytes −3.405‎ Übernahme des Diskussionsergebnisses rückgängig/danken.--Ulamm (Kontakt) 00:09, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Zur Begründung siehe meine Antwort im nächsten Abschnitt. --Jossi (Diskussion) 00:33, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten

Grundsätzliche Kritik[Quelltext bearbeiten]

@CRolker: @Jossi2: @Miraki: @Oliver S.Y.:

  • Das Verdikt gegen own research hat sich gegen Verwendung nicht überprüfbarer eigener Befunderhebungen zu richten,
    • gegen eigene physikalische und chemische Messungen,
    • gegen eigene Zählungen bei Ereignissen,
    • gegen Beschreibungen ohne fotografische Dokumentation,
    • bei Fotos gegen (inszenierbare) Momentaufnahmen.
  • Da auch in Zeitschriften und Handbüchern oder online publizierte verbale Beschreibungen falsch sein können, ist ein selbstgeschossenes Foto eines dauerhaften Zustandes ein besserer Beleg als eine gedruckte oder verlinkte Beschreibung – und nicht minder überprüfbar.
  • Sekundärliteratur ist kein Garant für Ausgewogenheit, zeichnet sich manchmal durch besonders schlechte Recherche aus.
  • Es gibt keine scharfe Trennung zwischen Primär- und Sekundär-Literatur.
  • Je "sekundärer" eine Publikation ist, desto fließender ist manchmal der Übergang zu eher desinformativer Werbung.
  • Die Wikipedia ist ein potenter Multiplikator, leider auch für fragwürdige Behauptungen.
  • Darum ist kein/e Wikipedia-Autor/in unschuldig, wenn er/sie einfach nur abschreibt.
  • Weil viele Leute bei diversen Fragen erstmal in der Wikipedia nachschauen, ist jede Formulierung in einem Wikipedia-Artikel eine aktive Teilnahme am politischen oder wissenschaftlichen Diskurs.
  • Darum müsste die Richtlinie "Schreib Sekundärliteratur ab!" geradezu in ihr Gegenteil gekehrt werden: "Überprüfe die Quellen deiner Quellen!"
    • Dass diese Überprüfung in Form überprüfbarer Begründungen und Befunde in den Wikipedia-Artikel eingehen muss, ist m. E. selbstverständlich.
    • Viele Aussagen lassen sich nur mit Druckwerken belegen, und die sind nicht immer leicht zugänglich (Einzelexemplar in irgendeiner Bibliothek, teurer Anschaffungspreis für ein Buch). Wo gleichwertige online-Quellen zur Verfügung stehen sollten diese bevorzugt werden. Begründung: Leider gibt es in nicht wenigen Wikipedia-Artikeln Fake-Refenzen, die die im Artikel getätigte Behauptungen gar nicht belegen. Daher ist es von Vorteil, wenn man/frau als Leser/in eine Referenz ohne großen Zeit- und Geldaufwand sichten kann.--Ulamm (Kontakt) 23:59, 1. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Ganz ehrlich: Ich verstehe die Kritik nicht wirklich. Ein zentraler Kritikpunkt in der Diskussion war, dass die bisherige Richtlinie mit ihren Aussagen über „Quellen“ und „Sekundärliteratur“ nicht nur eine uneindeutige und daher potentiell missverständliche Begrifflichkeit benutzte, sondern auch die Regel „Keine Theoriefindung“ und die Regel „Verlässliche Belege“ miteinander verquickte, so dass sich unnötige Interferenzen mit Wikipedia:Belege ergaben. Deshalb wurden diese beiden Bereiche im Verlauf der Diskussion immer deutlicher voneinander getrennt, so dass schließlich die Endfassung auf sämtliche Aussagen über die Art der verwendeten Quellen verzichtet (weil das in WP:Q gehört) und sich stattdessen darauf konzentriert, welche Arbeits- und Verfahrensweisen von Autoren erwünscht sind und welche nicht. Insofern gehen aus meiner Sicht deine Ausführungen über Primär- und Sekundärliteratur an der Neufassung der Richtlinie vorbei. Dass man sein Belegmaterial nicht stumpf abschreibt, sondern kritisch würdigt, gewichtet und einordnet, halte ich für selbstverständlich und für einen wesentlichen Teil guter Artikelarbeit. Diese notwendige kritische Würdigung ist zwangsläufig eine eigenständige Leistung des Wikipedia-Autors/der Wikipedia-Autorin. Wo die Grenze zwischen einem erwünschten kritischen Umgang mit Belegen und unerwünschter Theoriefindung verläuft, kann im Einzelfall strittig sein und muss am Einzelfall diskutiert werden – in eine allgemeine Richtlinie lässt sich das schwerlich fassen. Das entscheidende Kriterium für Theoriefindung ist aus meiner Sicht, dass man als Autor/in das vorliegende Material um eigene Erkenntnisse erweitert, also dem vorhandenen Wissen neues, selbst erarbeitetes Wissen hinzufügt. Darunter fallen auch eigene explizite Bewertungen vorliegender Forschungsergebnisse. Die gehören nicht in Artikel. Wenn ich einen Beleg für fehlerhaft, unglaubwürdig oder unzuverlässig halte, dann verwende ich ihn nicht als Grundlage meiner Darstellung; ich schreibe aber nicht in den Artikel, dass und warum ich ihn für unbrauchbar halte, denn das wäre TF. --Jossi (Diskussion) 00:32, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Es wird von der Wikipedia durchaus erwartet, den state of the art wiederzugeben. Darum kann jemand als Wikipedia-Autor nicht eine einschlägig bekannte Publikation stillschweigend übergehen. Dieses nicht zuletzt deshalb, weil nicht nur externe Autoren divergente Standpunkte vertreten, sondern auch Mitglieder der WP-Community.
Also müssen wir als WP-Autor/inn/en verschiedene Darstellungen erwähnen. Wir können sie unkommentiert nebeneinander stellen, wir können als Referenzen verlinken, was ihre Autoren über die jeweils andere Darstellung schreiben, wir können zusätzliche Fakten beisteuern.
Und wenn jemand den einfachsten Regeln der Logik nicht nachkommt, zum Beispiel Aussagen über Ursache und Wirkung, Vorbild und Nachfolge anerkannten (also nicht vom Wikipedianer erfundenen) Datierungen widersprechen, ist ein Aufzeigen dieses Widerspruchs keine im Sinne des ersten Abschnitts meines Posts (nicht überprüfbare Befunde) unzulässige Form von OR und keine unzulässige Theorie-Neu-Erfindung, sondern eine überprüfbare Feststellung.
Ein anderer Punkt ist, dass die Erfassung der Realität in manchen Bereichen so unvollständig ist, dass man mit Auswertung (von anderen) veröffentlichter Informationen (also ohne OR) und unter Einhaltung von in der Literatur vorgegebenen Definitionen bzw. Richtlinien (also ohne Aufbau neuer Therorien) Sachverhalte feststellen kann, die außerhalb der WP noch nicht veröffentlicht worden sind.
So sind die Fragen der Theoriefindung und der Belege eng miteinander verknüpft.--Ulamm (Kontakt) 02:39, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Sachverhalte [...], die außerhalb der WP noch nicht veröffentlicht worden haben prinzipiell nichts in der Wikipedia zu suchen, wir stellen nur dar was außerhalb vorhanden ist. --Grüße vom Sänger ♫ (Reden) 05:33, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Zustimmung. Aber welche Fristen gibt es? Ist der Vorwurf berechtigt, nur alte (aber vorhandene) Literatur zu verwenden, wenn ein wichtiges Problem in der Fachliteratur (also außerhalb von Wikipedia) seit Jahrzehnten nicht mehr erwähnt wird? --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 07:19, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Kurz zur Info, der Anlass für Ulamms Frage waren seine freihändigen Eigeninterpretationen der Türen des Bremer Doms, zu denen er sich zu der Behauptung verstieg, die Türen selber wären seine Quellen, er würde diese nur wiedergeben.
Es geht hier also mitnichten um alte vs. neue Fachliteratur oder so, sondern um eigene Interpretationen von irgendwas, nach dem rein persönlichen Gutdünken von Ulamm und seiner erhabenen Weisheit. --Grüße vom Sänger ♫ (Reden) 07:33, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Sänger behauptet, die verbale Feststellung dokumentierter Tatsachen sei Theoriefindung.
Wie unsinnig sein Standpunkt ist, soll dieses Beispiel verdeutlichen:
  • Wenn Einzelbeschreibungen von zehn in einem Tal gelegenen Städten vorliegen, in einer steht die Kirche am Markt, in den neun anderen steht die Kirche auf einem Hügel am Stadtrand, dann waren die Grundinformation schon veröffentlicht und die zusammenfassende Feststellung des Sachverhaltes keine Theoriefindung.
  • Wenn nur für einigen dieser Städte die Lage der Kirche in Worten beschrieben ist, aber eine Landkarte die Lage aller zehn Kirchen anzeigt, und Fotos anzusehen ist, ob die Kirche am Markt oder auf einem Hügel am Stadtrand steht, ist ebenfalls die Information schon veröffentlicht und die verbale Feststellung des Sachverhaltes keine Theoriefindung.
Und zur etablierten Praxis hinsichtlich des Inhalts von Wikipediaartikeln:
  • In vielen WP-Artikeln über von Netze des ÖPNV werden Verläufe von Straßenbahnlinien in Worten beschrieben. Städte und Verkehrsbetriebe beschreiben die Straßenbahnnetze aber nicht in Worten, sondern veröffentlichen einen Netzplan und Linienpläne, sowohl gedruckt als auch online. Deie Texte dieser WP-Artikel sind also verbale Feststellungen von in anderer Form veröffentlichten Sachverhalten.--Ulamm (Kontakt) 08:39, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Das ist grundsätzliche kritik, ja. Aber Dein Ziel ist keine andere Formulierung von KTF, sondern eine Forderung nach statt das Verbot von Theoriefindung im wikipedianischen Sinne. Was der Fall ist, wird nach dem Selbstverständnis der Wikipedia außerhalb der Wikipedia festgestellt und dann (erst dann) in der Wikipedia abgebildet. Das ist, bei allen Unterschieden, in jeder Fassung von KTF seit anno dazumal nachzulesen. Wenn man selbst feststellen will, was der Fall ist, kann und soll man andere Kanäle als Wikipedia nutzen. Wenn sich das dann in der jeweiligen community durchsetzt, kann und muss Wikipedia das wiederum aufnehmen. Unzulässig ist nur die "Abkürzung", direkt hier in Wikipedia den Stand des Wissens verändern zu wollen. --CRolker (Diskussion) 08:26, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
"Was der Fall ist, wird nach dem Selbstverständnis der Wikipedia außerhalb der Wikipedia festgestellt," setzt voraus, dass aufgrund der Veröffentlichungen außerhalb der Wikipedia eindeutig feststehe, was der Fall ist. Zu sehr vielen Themen gibt es aber außerhalb der Wikipedia divergente Darstellungen, manchmal untereinander ähnlich sorgfältig recherchiert und hergeleitet, manchmal von sehr unterschiedlicher Qualität. Und manche Darstellungen dienen nur einem kommerziellen oder politischen Zweck, sind absichtliche Falschdarstellungen.
Daher ist es eine Illusion, die Wikipedia könne korrekt arbeiten, wenn Wikipediaartikel einfach extern veröffentlichte Texte abschreiben. Direkt abschreiben dürfen wir wiederum wegen des Urheberrechtes nicht, mit Ausnahme als solcher kenntlich gemachter begrenzter Zitate. Jede Umformulierung beinhaltet andererseits das Risiko einer Falsch-"Übersetzung".
Sowohl wegen der oft wiedersprüchlichen Aussagen von Sekundärquellen, als auch wegen der Pflicht zur Umformulierung ist jede Arbeit an einem Wikipediaartikel unausweichlich eine aktive Teilnahme am allgemeinen (beispielsweise politischen, beispielsweise wissenschaftlichen) Diskurs. Wenn ein/e Wikipedia-Autor meint, unschuldig zu sein, wenn er/sie gar nicht recherchiere, ist das naiv und gefährlich.--Ulamm (Kontakt) 09:11, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Unter Bezug auf den letzten Absatz der dereitigen Version der Richtlinie: Die Feststellung welche von zwei oder drei kontroversen außerhalb der Wikipedia zu findenden Darstellungen die Mehrheitsmeinung ist und welches eine Minderheitsmeinung, ist auch nicht ohne Recherche möglich, und ist in manchen Fällen reichlich Theoriefindung. Bei Forschungsthemen ist ein Meinungsbild einer Wissenschftsszene zu erstellen m. E. mehr Theoriefindung und stärker von der Subjektivität des WP-Autors abhängig, als das Abklopfen einzelner Darstellungen auf ihre Stichhaltigkeit, oder als das Zusammentragen von Einzelinformationen.--Ulamm (Kontakt) 09:44, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Diese Richtlinie soll die Grundsätze darstellen, nach denen hier gearbeitet werden soll. Dass leistet sie m.E. gut genug (auch wenn ich selbst an einigen Stellen etwas anders formuliert hätte, aber das gilt wohl für alle hier). Die Wikipedia deckt, neben Lemmas mit reichlich Forschungsliteratur, auch Sachgebiete ab, zu denen wenig publiziert wurde. Ob es da jeweils einen darstellbaren Stand des Wissens gibt, kann eine knifflige Frage sein. Aber: Wenn es einen gibt, haben wir ihn darzustellen. Egal, ob wir persönlich ihn für falsch oder richtig halten. Das schließt, im Einzelfall, Korrektur offensichtlicher Fehler natürlich nicht aus, so ist das mit Richtlinien, wir sind hier weder vor Gericht noch beim Patentamt. Auch ist es unbestritten, dass es bei in der Sache divergierenden Quellen eine Entscheidung braucht, die in jedem Einzelfall angefochten werden kann. Vorgegeben werden nur die Grundsätze, anhand derer man sich orientieren soll. Was aber nicht geht ist, gegen alle Quellen, etwas zu schreiben, weil man persönlich der Ansicht ist, die Quellen irren. Das gehört revertiert, grundsätzlich und immer. Wer das nicht aushält, soll sich ein anderes Thema und ein anders Lemma suchen. Wir haben unbefriedigende Artikel und Löcher genug.--Meloe (Diskussion) 09:59, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
"Ich finde" ist unwissenschaftlich. Es geht um belegte sachliche Hinweise.
In dem von Sänger angesprochenen Spezialfall mag es reichen, die im Artikel wiedergegebene Wertung mit einem Foto zu (Dokumentation eines dDetails) zu illustrieren, das ihr entgegen steht. Für die Kommunikation in dieser Sache ist es aber besser, zusätzlich in Worte zu fassen, was so eindeutig nicht ist und was andererseits an der wiedergegebenen Stellungnahme richtig und wichtig ist.--Ulamm (Kontakt) 10:29, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Zum Titel dieses letzten Abschnitts der Richtlinie, "Was ist Theorieetablierung?", hatte ich in den letzten Monaten ein interessantes Erlebnis: Vor rund vierzig Jahren wurde zu der Baugeschichte eine Gebäudes eine Dissertation vorgelegt, die überzeugend herausarbeitet, dass die bisherige Vorstellung dazu völlig aus der Luft gegriffen war (und leider noch ist). In mehreren seither erschienen Publikationen wurde diese Arbeit nicht widerlegt, sondern schlichtweg übergangen (Eine schöne Sage verkauft sich besser.). Im zweiten Teil trägt diese Arbeit Vergleichsbeispiele für Teile des Gebäudes zusammen, ohne daraus eine endgültige Schlussfolgerung zu ziehen. Anhand eines damals aktuellen Buches stellte die Autorin nebenbei Abfolgen der norddeutschen Architekturgeschichte als eindeutig dar, bei denen die Architekturszene sich heute darin einig ist, dass sie nicht eindeutig zu klären sind.--Ulamm (Kontakt) 10:09, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Dass die Fachliteratur hin und wieder mal irrt, wird wohl jeder aus seinem speziellen Themengebiet kennen. Auch in peer-reviewten Veröffentlichungen finden sich oft genug sachliche Fehler, im Einzelfall haarsträubende. Nur: Was folgt daraus? Die Wikipedia ist nicht der Ort, sowas richtig zu stellen. Wenn es eine Diss dazu gibt, könnte diese im Artikel zumindest als abweichende Meinung auch zitiert werden. Mehr geht eben nicht. Wenn wir hier aufgerufen wären, selbst "die Wahrheit" herauszufinden, können wir einpacken.--Meloe (Diskussion) 10:34, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Da ich auch angepingt wurde: Mein Fazit nach 17 Jahren Mitarbeit bei dieser voll super Schwarmintelligenz strotzender Enzyklopädie ist, dass die Fachliteratur zu einem enzyklopädisch relevanten Thema weit seltener irrt, als der kraftvoll denkende, selbstlos die Wahrheit suchende und sie der Welt per seriösem Wikipedia-Label vermitteln wollende Wikipedianer. -- Miraki (Diskussion) 10:41, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Wenn die Diss wie beschrieben "schlichtweg übergangen" wurde kann man sie nicht als "abweichende Meinung" zitieren. Wenn sie in der Fachwelt nicht zur Kenntnis genommen wurde ist sie schlicht enzyklopädisch irrelevant. Das wäre Theorieetablierung. --Millbart talk 10:45, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Zwei Schienen:
  • Wissenschaftliche vs. einflussreiche Publikationen: Bei stadtbildprägenden Gebäuden dominieren nicht die wissenschaftlichen Publikationen, sondern die touristischen.
  • Wo gibt es eine wissenschaftliche Szene:
    • In manchen Wissenschaften gibt es eine umfangreiche, leidlich funktionierende Szene, beispielsweise in der Medizin: Da gibt es Fachgesellschaften, die die Terminologie festlegen, Diagnosen definieren, Therapien empfehlen. Die Medizin als Dienstleistungssystem erfordert das.
    • Bei Historikern und Kulturwissenschaftlern ist das anders:
      • Schon die Begriffe werden von Autor zu Autor unterschiedlich gebraucht. Mancher Autor hat es nicht einmal geschafft, in seinem Buch eine einheitliche Terminologie durchzuhalten.
      • Zu weitbekannten Phänomenen gibt es eine wissenschaftliche Diskussion, die man beobachten kann, deren Beobachtung aber mitunter viel Theoriebildung (nämlich über das Meinungsgefüge in der Szene) ergibt, im Unterschied zu einer belegbaren Beschreibung des Objektes. Wie schon einmal geschrieben: Schon die Feststellung der Mehrheitsmeinung kann eine schwierige Theoriebildung sein.
      • Zu lokalen und regionalen Phänomenen wäre es schön, wenn es eine Diskussion gäbe. Ich befrage immer mal wieder Autoren zu Äußerungen in ihren Büchern und spreche sie dabei auch auf Darstellungen in anderen Büchern an. Bei manchen Themen hatte ich den Eindruck: Die Leute schreiben schlaue Bücher, aber sie lesen einander nicht.
      • Zu regional übergreifenden Themen werden ja hin und wieder Tagungen veranstaltet. Zu den Vorträgen gibt es Diskussionen, auf denen ein paar Meinungen geäußert werden. Die sind oft gut fundiert und manchmal divergent. Ein Abstimmung „Worauf einigen wir uns?“ habe ich auf mittlerweile fast zehn Tagungen noch nicht erlebt.
      • Selbst in den Dehio-Handbüchern, die eigentlich "Goldstandard" sind, gibt es so manche Beschreibung, die, in Gegenüberstellung von Gebäude und Beschreibung betrachtet, von einem Autor mit geringem Zeitaufwand geschrieben und dann inhaltlich nie redigiert worden ist. Gleich als Monografie daherkommende Beschreibungen sind manchmal genauer, aber manchmal aus einem sehr beschränkten Erfahrungshorizont heraus geschrieben.
--Ulamm (Kontakt) 13:19, 2. Feb. 2024 (CET)+Ulamm (Kontakt) 13:31, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Zu 1: Das halte ich angesichts der Artikel und damit verbundenen Fachrichtungen Architektur, Architekturgeschichte, Geschichte, Stadtplanung, Denkmalschutz und zahlreichen anderen für nicht haltbar. Touristische Literatur kann man aber prima bei Wikivoyage verwenden.
Zu 2: Ich habe keine Ahnung was Du damit sagen möchtest. Es liest sich ein wenig so als bezweifeltest Du die Wissenschaftlichkeit einiger Fachrichtungen. Sollten sich Fachrichtungen nicht einig sein stellt man das anhand der erkennbar rezipierten Fachliteratur dar. --Millbart talk 14:20, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Du überschätzt die Fähigkeiten der Benutzer.
In der Praxis ist jeder Wikipedia-Autor zu den meisten Themen inkompetent. Wenn jeder Benutzer in Artikeln die zuverlässigen Quellen nach eigenem Gutdünken prüft, dann heißt das, dass
  • Kreationisten Aussagen zur Evolutionstheorie löschen, weil ihnen die Beweisführung in der Fachliteratur nicht einleuchtet,
  • Klimawandelleugner Aussagen zum Klimawandel ins Gegenteil verkehren, weil ihnen die Beweisführung in der Fachliteratur nicht einleuchtet,
  • Impfgegner medizinische Artikel nach Belieben umschreiben, weil ihnen die Beweisführung in der Fachliteratur nicht einleuchtet,
usw. usw. usw. Die Folge ist, dass es viel mehr Streit gibt zwischen kompetenten Benutzern und Leuten aus dem linken Zweig der Dunning-Kruger-Kurve, dass es sehr viel Stress gibt und dass die Artikelqualität leidet. Diskussionen gehen dann nicht mehr darum, wie man das vorhandene Material am besten auswertet und wo man weitere gute Quellen herkriegt, sondern darum, was wahr und falsch ist.
Mag sein, dass der eine sachliche Fehler in der Fachliteratur mit diesem Vorgehen korrigiert werden kann, aber das kauft man mit schwerwiegenden Nachteilen. Das funktioniert einfach nicht. --Hob (Diskussion) 14:02, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
In gewisser Weise habe ich im Anfang meines Posts einige der Elemente aufgezeigt, wie Wikipedia verhindern kann, zum Nährboden wilder Spekulationen zu werden.
Aber schon die Erklärung einer Quelle für zuverlässig ist eine Theoriefindung.
Infolge der Regeln des Urheberrechts hat Google in großer Zahl Geschichtsdarstellungen des 19. Jahrhunderts ins Internet gestellt. In jener Zeit haben auch Historiker, die heute einen guten Namen haben, es als ihre Ehre angesehen, vaterländische Geschichte zu schreiben. Entsprechend gesonnene (sozusagen AfD-nahe) Wikipedianer schreiben diese Darstellungen gerne ab. Indem man Informationen über die Personen einholt, die im Mittelalter (oder der frühen Neuzeit) gehandelt haben und auch diese Informationen daraufhin abklopft, was darüber in Urkunden aus der Zeit der Ereignisse und in zeitnahen Chroniken steht, kommt manchmal etwas ganz anderes heraus.
Wikipedianer mögen besonders anfällig dafür sein, der ersten-besten Quelle zu glauben. Aber auch Buchautoren recherchieren manchmal nachlässig. Ich habe mal den Autor eines viel gelesenen Buches zu pommerscher Geschichte nach der Herkunft seiner Informationen gefragt. Er hatte naiv vaterländische Erzählungen aus dem 19. Jahrhundert abgeschrieben. In dem Fall sind die frei erfundenen Erzählungen durchaus politisch relevant.
In Bremen gibt es eine 1604 von einem Bremer Ratsherren und späteren Bürgermeister verfasste Chronik, in der wenigstens eine sehr zentrale Aussage (Alter der Weserbrücke) über das 13. bis 15. Jahrhundert mehreren Urkunden aus diesen Jahrhunderten widerspricht. Sammlungen mittelalterlicher Urkunden wurden im 19. Jahrhundert in großer Zahl zusammengestellt und sind heute großenteils als Digitalisate wissenschaftlicher Bibliotheken verfügbar. Ich benutze diese Quellen gern und viel, trotz eines leichten Unbehagens, in der Auswahl könne hier und da eine Kanonisierung stecken. Der Ratsherr wird als Autor in der Öffentlichkeit, auch bei Zitaten in wissenschaftlichen Veröffentlichungen, kaum wahrgenommen, da das Buch, in dem sie steht, unter dem Namen des Druckers/Verlegers bekannt ist.
Priorität der Recherche verhindert nicht, dass in der Wikipedia unsinnige Behauptungen aufgestellt werden, aber sie erleichtert es, unsinnige Behauptungen zu korrigieren. Unsere Stärke ist, dass wir ein riesengroßes Team sind.--Ulamm (Kontakt) 17:46, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
"schon die Erklärung einer Quelle für zuverlässig ist eine Theoriefindung" Kannst du so definieren, wenn du willst, aber das ist nicht Konsens in Wikipedia. Wenn ich eine Quelle für zuverlässig erkäre, dann ist das eine einzelne Entscheidung. Per 2x-Augen-Prinzip kann das von anderen effektiv kontrolliert werden. Wenn ich aber selber zehn Dinge erforsche, die in einer zuverlässigen Quelle anders stehen, dann ist die Kontrolle zehnmal so viel Arbeit. Das wäre uferlos und liefe darauf hinaus, dass Wikipedia nicht das Wissen der Menschheit zusammenträgt, sondern selber welches erzeugt, und zwar auf eine wesentlich unzuverlässigere Weise.
"auch Buchautoren recherchieren manchmal nachlässig" - darauf läuft doch die ganze Geschichte hinaus: jetzt ist es "nicht perfekt". Aber dass zuverlässige Quellen ab und zu was falsch machen, ist kein Grund, die Forschung in die Häne von Leuten zu legen, die viel öfter was falsch machen. --Hob (Diskussion) 09:01, 3. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Der Standpunkt erscheint kurzgefasst zu sein: "Steht in der Fachliteratur anders, aber falsch. Ich weiß es besser. Dass ich Recht habe, ist doch offensichtlich, man muss nur selbst hinschauen." Dieser Art der Artikelarbeit würde ich scharf widersprechen, an jeder Stelle und bei jeder Gelegenheit.--Meloe (Diskussion) 09:23, 3. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Zu @Meloe: Deine Deutung meiner Worte ist eine entstellende Vereinfachung.
Ausgangspunkt ist die Definition: Was ist eine wissenschaftliche Aussage?:
  • Ein Aussage ist nicht dadurch wissenschaftlich, dass ein Wissenschaftler sie getätigt hat (im Sinne von: "Ich bin der Professer, also weiß ich's besser")
  • Eine Aussage ist dadurch wissenschaftlich, dass jeder, der das Thema mit mindestens gleicher Sorgfalt angeht, zum gleichen Ergebnis kommt/kommen muss.
Daraus ergibt sich:
  • Eine Aussage, die einem nachgewiesenen Faktum widerspricht, ist falsch.
  • In den realitätsbasierten Wissenschaften ist eine Aussage unwissenschaftlich, die sich nicht auf nachgewiesene Fakten stützt.
Daraus ergibt sich für die Wikipedia:
  • Jede in einer Publikation gefundene Aussage sollte auf ihre Faktenbasis und Herleitung hin überprüft werden. Zumindest ist dies erlaubt. Bei Entdeckung von Widersprüchen ist der Wikipedia-Autor geradezu verpflichtet, auf diese hinzuweisen.
∑ Daraus ergibt sich mein Schlagwort: Überprüfe die Quellen deiner Quellen.
Die Grundhaltung dabei ist eine dienende, während Meloes Zusammenfassung herrische Rechthaberei impliziert.--Ulamm (Kontakt) 14:04, 3. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Zu @Hob Gadling:
  • Eine Quelle generell für zuverlässig (oder unzuverlässig) zu erklären, ist eine weitreichendere und aufwändigere Entscheidung, als eine einzelne Aussage auf ihre Korrektheit zu überprüfen.
  • Jede Aussage wird durch das Vier-Augen-Prinzip besser.
  • Da Aussagen in gedruckten Veröffentlichungen und in WP-externen online-Publikationen aber nicht selten ohne Vier-Augen-Prinzip erstellt wurden (oder z. B. als Dissertation zur Promotion akzeptiert wurden, ohne jede Teilaussage zu überprüfen) fällt tendenziell jedem eine Quelle verwertenden WP-Autor die Rolle des zweiten Augenpaars zu.
  • Auch Standardwerke wie die Dehio-Handbücher enthalten Fehler – und werden durch feedback besser. Begründete Kritik hat immer auch dem Verlag oder Herausgeber mitgeteilt zu werden.
  • Auch eine Monografie kann einerseits grundlegende Informationen enthalten, anderseits objektive Fehler und fragwürdige Interpretationen. Auch hier ist der Dialog mit dem Autor zu suchen. Ist der Autor verstorben oder aus anderen Gründen unerreichbar, ist es nie falsch, andere Autoren aus demselben Fach zu Rate zu ziehen. Manchmal wird man dabei auf einen noch kompetenteren Berater verwiesen.
  • Sowohl Bücher als auch Zeitschriftenartikel werden überwiegend nicht im Dialog zu einander geschrieben. Und selbst wenn es gelingt, eine größere Anzahl von Publikationen zum einem bestimmten Thema zu vergleichen, kann man nicht einfach die Anzahl der Positionen zu zwei verschiedenen Theorien zählen, wie man in einer Rats-oder Mitgliederversammlung erhobene Hände zählen kann. Daher ist das Feststellen von wissenschaftlichen Mehrheitsmeinungen eine extrem wackelige Theorieaufstellung, außer in Fächern wie Jurisprudenz und Medizin, in denen Fachgesellschaften den state of the art definieren.--Ulamm (Kontakt) 14:04, 3. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Natürlich kann es auch in anerkannter Fachliteratur offensichtliche Fehler geben, und wenn man die wahrnimmt, übernimmt man die betreffende Aussage nicht in den Wikipedia-Artikel. Der Unterschied ist: Du möchtest gerne in Artikel schreiben: „In X steht A, eine Überprüfung des Gegenstandes zeigt aber, dass B zutrifft, daher ist die Aussage in X falsch.“ Und das geht nicht. Allenfalls kann man so etwas auf der Diskussionsseite eines Artikels bei Nachfragen als Begründung dafür anführen, warum man eine Aussage aus der Literatur nicht in den Artikel übernommen hat. Aber in den Artikel gehört das kategorisch und ein für allemal nicht, denn wir sind weder ein Rezensionsorgan noch eine Plattform zur Veröffentlichung eigener Erkenntnisse. --Jossi (Diskussion) 23:35, 3. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Wie ich ganz zu Anfang meines Posts geschrieben habe, geht es um den Vergleich überprüfbarer Quellen.
Diese Quellen sind ja auch jedem weiteren Wikipedianer ("zweiten Augenpaar") zugänglich. Wo immer die Möglichkeit zum Quellenvergleich besteht, soll sie genutzt werden.
Wo die Aussage eines Buches oder eines Internetportals durch andere Textquellen widerlegt wird, hat die Korrektur grundsätzlich mit verlinktem Beleg zu erfolgen. Schwierig wird es, wenn es zwar nur um die zeitliche Reihenfolge von Bauzeiten geht, die Wikipedia-Artikel in den Landesprachen der Objektorte ihrerseits auf gedruckte Referenzen verweisen, deren Inhalt schwer zu Gesicht zu bekommen ist.
Wo es um das Verhältnis von Schlussfolgerungen zu Fakten geht, ist die Sache relativ einfach: Die Fakten gehen vor.
Jeder, der eine Aussage liest, muss "im Hinterkopf" die Frage haben: Woher weiß der Autor das.
So lassen sich oft seriöse Schlussfolgerungen von spekulativen Schlussfolgerungen unterscheiden.
Wo eine fotografische Abbildung etwas anderes eindeutig beweist, als im Buch oder Portal geschrieben ist, un sei dieses noch so renommiert, ist es keine Theoriefindung, das Foto zu beschreiben. Die Korrektheit der Beschreibung ist mühelos durch weitere Wikipedianer zu überprüfen.--Ulamm (Kontakt) 01:38, 4. Feb. 2024 (CET)Beantworten
"Eine Quelle generell für zuverlässig (oder unzuverlässig) zu erklären, ist eine weitreichendere und aufwändigere Entscheidung, als eine einzelne Aussage auf ihre Korrektheit zu überprüfen."
Da eine Quelle (z.B. ein bestimmtes wissenschaftliches Journal) sehr, sehr viele Aussagen enthält, ist es albern, das auf diese Weise zu vergleichen. Du musst den Aufwand für die Überprüfung der Korrektheit der Aussagen mit der Anzahl der Aussagen multiplizieren.
"Auch Standardwerke wie die [..] enthalten Fehler" Siehe Nirwana-Fehlschluss. Es gibt hier zwei Optionen, die eine ist nicht perfekt und die andere ist katastrophal. Es hilft nichts, immer wieder darauf herumzureiten, dass die eine Option nicht perfekt ist, das weiß sowieso jeder, und der Grund, warum hier die nicht-perfekte Option bevorzugt wird, ist nicht, dass die Leute fälschlich glauben würden, sie sei perfekt. Der Grund ist, dass die andere Option nichts taugt, weil die durchschnittlichen Benutzer dafür bei weitem nicht kompetent genug sind. Ja, es gibt Benutzer, die das können, aber wenn die es dürfen, werden die anderen es auch dürfen wollen.
Ich werde mich nicht weiter mit dieser unausgegorenen Idee aufhalten. Bitte keine weiteren Pings. (War sowieso unnötig, ich habe eine Beobachtungsliste.) --Hob (Diskussion) 08:37, 4. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Die Redaktionen von Zeitschriften sind Mini-Teams, die schaffen es gerade mal, auf Formalien wie Grammatik und Verständlichkeit zu achten. Wie viel aufwändiger die inhaltliche Überprüfung und Abstimmung ist, habe ich kürzlich erlebt, als ich gebeten wurde, zu einem Buch, für das ich auch einen Artikel geschrieben habe, einen anderen Artikel Korrektur zu lesen, mit dessen Thema ich mich schon länger beschäftigt hatte.
Ich war natürlich hochmotiviert, da ich als Wikipedianer auf korrekte Buchinhalte verweisen können möchte :)
Wie ich schon einmal in diesem Diskussionsfaden geschrieben habe: Unsere Stärke als Wikipedia besteht darin, dass wir ein riesengroßes Autorenteam sind. Es gibt viel mehr Wikipedianer als es Leute gibt, die beispielsweise Kunstgeschichte oder Archäologie studiert haben und damit ihr Geld verdienen.--Ulamm (Kontakt) 11:11, 4. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Das sehe ich genau andersherum. Bei allen Themen, zu denen ich hier schreibe, habe ich überhaupt nicht das Gefühl, mit einem "riesengroßen Autorenteam" zusammenzuarbeiten, sondern die Artikel bestimmen im Wesentlichen einzelne Autoren und es hängt ganz stark von denen persönlich ab, wie fachlich korrekt und neutral sie sind, denn sie könnten ihnen problemlos auch eine inhaltliche Schlagseite verleihen, ohne dass das groß auffiele (wenn nur die Formalien erfüllt sind, bei denen unsere QS klappt). Vom "harten Kern" der sehr regelmäßigen WP-Autoren kennt sich zu einem beliebigen Thema fast sicher niemand tiefer aus. Wir hätten vielleicht das Rüstzeug, uns tiefer einzuarbeiten und zu recherchieren, aber wie oft tut man das schon oder kann das bei unserer begrenzten Zeit?
Wenn schon bezahlte Redaktionen Deiner Erfahrung nach nicht ausreichend Kapazität haben, um Artikel zu prüfen, gilt das für Freiwillige, die alle noch ein Leben und Beruf neben der Wikipedia haben, erst recht. Theoretisch haben wir das riesige Potential unserer Leser, die Fehler korrigieren könnten, und von denen natürlich immer auch welche zu einem Thema fachkundig sind. Aber das scheitert in der Praxis an technischen und sozialen Hürden. Es haben auch nur die wenigsten Leser unseren Antrieb, die Wikipedia um ihrer selbst willen zu verbessern, sondern die fühlen sich entweder bestätigt, wie unvollkommen alles ist, oder wollen auch nur wieder ihren POV einbringen. Nein, uns bleibt nichts anderes, als die Fachliteratur zu reproduzieren, mit deren Fehlern oder bestenfalls unter deren Auslassung, aber dass wir durch unsere zahlenmäßige Masse und überlegene Schwarmintelligenz über der Fachliteratur stehen und deren Fehler noch korrigieren sollen, ist blanke Hybris. --Magiers (Diskussion) 13:52, 4. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Das wesentliche Problem der Verlagsredaktionen ist nach dem, was ich bei Anfragen und meiner sehr kleinen Erfahrung als Buchautor mitbekommen habe, vor allem die manpower, nicht die Kompetenz.
Informationsbasis und Herleitung Schritt für Schritt zu verfolgen und dadurch die wissenschaftliche Seriosität einer Arbeit über ein einzelnes Thema nachzuweisen, ist auch für Wissenschaftler mit solidem Grundwissen zeitaufwändig, weil sie sich im Einzelnen auf ihnen neue Inhalte einlassen müssen.
Der bessere Fall ist dann doch wenn mehrere Forscher über ein und dasselbe Thema geforscht haben. Hin und wieder passiert es tatsächlich, dass jemand die verschiedenen Aussagen in sachlicher Weise vergleicht. Diese Vergleichende Arbeit als Wikipedia-Autor zu finden, ist aber nicht leicht, denn das Wechsel- und schließlich Zusammenspiel dieser Arbeiten ist üblicherweise nicht dokumentiert.--Ulamm (Kontakt) 16:36, 4. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Wir schreiben hier eine Regel. Zu solch einer Regel sind, in eng begrenzten und begründeten Fällen, immer Ausnahmen denkbar. Damit sowas dann in den ANR kommen kann, wären m.E. einige Voraussetzungen zwingend. Es müsste klar ausgesprochen werden, dass eine Ausnahme beabsichtigt ist. Der so einzufügende Text wäre zuerst auf der Artikeldiskussionsseite vorzustellen, selbstverständlich mit nachvollziehbarer Begründung (zuerst, d.h. vor jeder Änderung im ANR). Da könnte dann das "Autorenteam" prüfen und dran arbeiten. Im Falle begründeten Widerspruchs, ohne Konsens, kann es keine Einfügung geben. Das Prüfen angegebener Quellen ist ggf. mit Aufwand verbunden, unter Umständen recht erheblichem Aufwand. Möglich sein dürfte sie m.E. v.a. im Falle widersprechender Quellen ("hier liegt der Dehio falsch: schaut mal in diese Veröffentlichung dazu"). Edits gegen alle Quellen sind im Einzelfall möglich ("Das Gebäude steht nicht mehr, ich war letzte Woche vor Ort. Schaut auf dieses Foto"), wären aber die absolute Ausnahme. Ansonsten können hier Autoren sich durch ihre Artikelarbeit eine Reputation als sachkundig aufbauen. Es ist aber niemals, unter keinen Umständen, statthaft, sich darauf als Argument zu berufen. Und vor allem: All das sind Ausnahmen von der Regel, die auf der umseitigen Funktionsseite nichts verloren haben.--Meloe (Diskussion) 07:51, 5. Feb. 2024 (CET)Beantworten

Hallo, @Benutzer:Ulamm, wenn ich hier wegen meiner Erfahrung angepingt wurde, Danke. Vieleicht habe ich wegen des Themengebiets Essen und Trinken eine etwas andere Sichtweise hinsichtlich den Fragen. Grundsätzlich sehe ich hier aber in der Diskussion 3 große Probleme:

  • 1. Es werden Vorschläge nicht entsprechend dargestellt, sodass man diese nachvollziehen kann.
  • 2. Ich schrieb es oben, wesentliche Änderungen einer Richtlinie gehören in durch ein Meinungsbild geändert. Oder zumindest durch ein klares Votum auf der Diskussionsseite. Was hier fehlt.
  • 3. Bei vielen Diskussionspunkten geht es überhaupt nicht um Theoriefindung und Theorieetablierung, sondern eher um die Anwendung von WP:Belege.

Zu Deinen Punkten:

  • Die Grenzen zwischen Own Research und Original Research sind fließend. Unser Bereich Film basiert aber weitestgehend auf OR, egal welche Begriffe man damit verbindet. Und es funktioniert ziemlich gut. Ich will auch keine Eigenbeobachtungen über Krankheiten oder den Wachstumsphasen von Pflanzen hier sehen, aber es geht für mich eher um Fragen wie die Lautstärke eines Motors oder der exakten Anzahl von Wurstscheiben in einer Suppe.
  • Ich verachte die Verachtung vieler Wikipedianer gegenüber dem Begriff Sekundärliteratur! Einerseits vergessen Sie dabei einen der Grundsätze von WP:Q (Recherche), anderseits überhöht man z.B. regelmäßig Baccelor- und Masterarbeiten von Studierenden, welche dadurch gerade die Gefahr von Theorieetablierung bergen. Aber auch das betrifft WP:Q
  • Dein Beitrag ziel auf die Professionalisierung der Wikipedia ab, die aber im Kern damit eigentlich nur die Verringung der Deutungshoheit auf wenige Akteure bedeutet. Ich habe oft genug die Intoleranz erlebt, wo sich gerade Experten darüber streiten, welche Theorie gelten soll (Beispiel botanische Taxonomie), während die Mineralogen beweisen, wie einfach man auch in der Wissenschaft verschiedene Ansichten nebeneinderstellen kann. Und bei EuT bedeutet es eben, dass ein Rezept eben für "Barsch" gilt, egal welche Art, Sorte oder Alter dieser hat. Denn das Wesentliche sind dies Alle nicht, sondern andere Aspekte, welche eine Enzyklopädie ausmachen. Analog könnte ich auf die Probleme Transkription hinweisen, wo ich in meinem Alter mittlerweile teilweise bis zu 5 Reformen für die selben Themen erlebt habe - ohne das dadurch eine der 5 Fassungen zur Theoriefindung wird.Oliver S.Y. (Diskussion) 15:42, 5. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Zu deinen nummerierten Äußerungen:
  • Es ist ein "Verfassungsproblem" der Wikipedia, dass manchmal sehr kleine Zirkel sehr große Entscheidungen treffen.
  • Wenn man überwiegend inhaltlich arbeitet, bekommt man sogar von Meinungsbildern nur eher zufällig etwas mit.
  • Aus diesem Grunde nehmen selbst solche Meinungsbilder gemessen an der Gesamtzahl regelmäßig aktiver Wikipedianer nur bedingt repräsentativ.
  • Ich stelle das fest, ohne einen grundsätzlichen Verbesserungsvorschlag parat zu haben.
Zu "Zu Deinen Punkten"
  1. Die Lautstärke eines Motors ist objektiv messbar. Wenn jemand so eine Angabe mit Quelle belegen kann, kann das in die WP. "Ich finde" ist immer unwissenschaftlich, egal ob aus der Hand eines Nobelpreisträgers oder eines WP-Einsteigers.
  2. Ich habe schon'mal einer in Irland studierenden Österreicherin nach Lektüre ihrer Masterarbeit Tipps gegeben, welche Bauwerke in weniger als 100 km von ihrem Studienort sie besichtigen sollte, um sich über das Thema ihrer Arbeit zu informieren. Aber auch die Einschätzung im Handel befindlicher Bücher erfordert Erfahrung und Recherche. Verwundert über Datierungen von ein paar Bauten in einem gängigen Buch über Architektur des Oldenburger Landes habe ich den damaligen Denkmalpfleger der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg angerufen und von ihm die Auskunft erhalten, die meisten Datierungen in diesem Buch seien falsch.
  3. Wenn es zu einem Thema divergente professionelle Darstellungen gibt, ist es sehr oft die beste Lösung, diese Darstellungen nebeneinander zu präsentieren. Aber schon festzustellen, dass aus außer einer zuerst gelesene Darstellung weitere, divergente gibt, erfordert Recherche. Und wenn eine professionelle Darstellung methodische Fehler aufweist, soll man als WP-Autor/in darauf hinweisen dürfen, egal ob es die einzige Darstellung ist, die man gefunden hat, oder eine von mehreren divergenten Darstellungen.
Darum mit viel Wiederholung:
  • Große Standardwerke können hinsichtlich der enthaltenen Einzeldarstellungen von stark schwankender Qualität sein.
  • Auch in Monografien können essentielle Informationen neben fragwürdigen Aussagen stehen.
  • Die generelle Einschätzung der Seriosität einer Publikation ist Theoriefindung UND erfordert mehr Recherche als die Überprüfung dieser oder jener Einzelaussage.
  • Unsere Stärke (im Vergleich zu den Redaktionsteams von Verlagen) ist unsere große Anzahl.
  • Jede/r von uns sollte Zweifelsfälle vor allem mit externen Profis diskutieren, aber die Konsensfindung in der Community nicht vergessen.--Ulamm (Kontakt) 00:51, 6. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Hallo Oliver, du hast ganz recht, aber das wollen die Diskutanten nicht hören :-( 10:29, 13. Mär. 2024 (CET) ---- Leif Czerny 10:29, 13. Mär. 2024 (CET)Beantworten

Ergänzung um "Weiterleitungsseite" von heute (Difflink)[Quelltext bearbeiten]

Wir sehen es gerade bei Mandolin-Konzert und Mandolinkonzert, dass eine Weiterleitungsseite benutzt wird, um eine Begriffsfindung Mandolinkonzert im Artikel Mandolinenkonzert zu fetten und so durch die Hintertür zu etablieren. --41.66.99.210 08:56, 5. Feb. 2024 (CET)Beantworten

Und warum genau behelligst Du uns hier damit? Was hat das mit Theoriefindung zu tun? Wenn Du es in der Sache falsch findest, argumentiere an passender Stelle dagegen.--Meloe (Diskussion) 09:14, 5. Feb. 2024 (CET)Beantworten
...dass eine Weiterleitungsseite benutzt wird, um einen Begriff zu etablieren, der keine Relevanz hat, deshalb. --41.66.99.210 09:18, 5. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Nach Anlegen einer Weiterleitungsseite kann die Begriffsetablierung schwupp gefettet in den Artikel und wird so etabliert. Ergo gehört diese Regel hier geändert (und nicht revertiert). --41.66.99.210 09:25, 5. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Die Weiterleitung ist korrekt, wenn Mandolinkonzert ein Synonym zu Mandolinenkonzert wäre. Wenn nicht, dann wohl nicht. Eine falsche Weiterleitung könnte Begriffsetablierung sein, eine richtige Weiterleitung wäre keine. Das wird in der Löschdiskussion geklärt. Und das, in der Sache, zu klären, ist gewiss nicht Aufgabe dieser Seite hier. Ebenso wenig, wie Seiten, Wörter oder anderes formatiert werden sollen.--Meloe (Diskussion) 09:26, 5. Feb. 2024 (CET)Beantworten

Genaugenommen ist Wikipedia: Original Research eine Weiterleitungsseite und der Begriff sollte auf dieser Seite gefettet werden, (Regelung) aber um das geht es nicht, sondern zu diskutieren, unübliche Begriffe zu etablieren, nur indem man bloß eine Weiterleitungsseite in der Wikipedia anlegt.--41.66.99.210 09:47, 5. Feb. 2024 (CET)Beantworten

Nachmal. Wenn Du Probleme mit einer bestimmten Weiterleitungsseite hast, stell einen Löschantrag darauf. Funktioniert genauso wie bei anderen Lemmas. Mehr ist, an dieser Stelle, nicht dazu zu sagen.--Meloe (Diskussion) 09:49, 5. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Nö, diese Anleitung gehört geändert, um alles ("Begriffsetablierungrn durch die Hintertür") in Zukunft vermeiden zu können! -+41.66.99.210 09:55, 5. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Na ja, die Begriffsetablierung geschieht durch den Eintrag im Artikel, dafür sind unsere Regeln bereits ausreichend (meines Erachtens). Sobald eine Bezeichnung im Artikel nicht mehr erscheint, wird die WL (irgendwann) gelöscht, ich sehe nicht richtig den Mehrwert der vorgeschlagenen Änderung. --Ichigonokonoha (Diskussion) 12:54, 5. Feb. 2024 (CET)Beantworten
+1. Ich habe den Eindruck, dass es der IP nicht primär um eine allgemeine Regelfrage geht, sondern darum, auf dem Umweg über eine Änderung der Richtlinie in einer konkreten Artikeldiskussion Recht zu bekommen. --Jossi (Diskussion) 13:02, 5. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Für Regeln ist es hinderlich, wenn sie um zuviele Spezialfälle aufgebläht werden, weil sie dadurch ihre Prägnanz und unmittelbare Verständlichkeit verlieren. Deswegen bin ich auch der Meinung, es reicht, was bisher zum Thema Begriffsetablierung steht. Die Anwendung auf Weiterleitungen darf man sich gerne ableiten. --Magiers (Diskussion) 13:16, 5. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Unter WP:Weiterleitung#Ergänzung im Zielartikel steht schon: „weggelassen werden können bloße Alternativschreibungen oder andere naheliegende Varianten.“ Das Mandolinkonzert fällt auf jeden Fall unter diese Regel und darf damit unabhängig vom Bestehen einer Weiterleitung aus dem Artikel entfernt werden. --Megalogastor (Diskussion) 13:51, 5. Feb. 2024 (CET)Beantworten

Man schaue sich die Rotlinks beim neuesten Erguss des WP-Trolls an Liste von nach Personen benannten kommunistischen Ideologien, neueste Begriffsetablierungen in einer Liste als Rotlinks. Es ist und wird ein Problem (siehe auch die dort verlinkte Löschdiskussion). Wehret den Anfängen ! --62.240.134.168£

Keiner dieser Rotlinks dort war allerdings eine 'Begriffsetablierung'. --Arbre à palabres (Diskussion) 01:25, 20. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Dieser Abschnitt kann archiviert werden. -- Leif Czerny 10:26, 13. Mär. 2024 (CET)
---- Leif Czerny 10:26, 13. Mär. 2024 (CET)Beantworten