Internationale Filmfestspiele von Cannes 2022

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die 75. Internationalen Filmfestspiele von Cannes fanden vom 17. bis 28. Mai 2022 statt. Das Festival hatte im Vorjahr aufgrund der COVID-19-Pandemie von seinem regulären Mai-Termin in den Juli verschoben werden müssen. Es stand 2022 ein letztes Mal unter der Leitung von Präsident Pierre Lescure, während Thierry Frémaux als Generaldelegierter für die künstlerische Leitung verantwortlich war.

Jurypräsident Vincent Lindon
Thierry Frémaux, künstlerischer Leiter des Filmfestivals
Ehrenpreisträger Forest Whitaker

Das Amt des Jurypräsidenten für den Internationalen Wettbewerb, in dem unter anderem die Goldene Palme für den besten Film des Festivals an Triangle of Sadness von Ruben Östlund vergeben wurde,[1] übernahm der französische Schauspieler Vincent Lindon. In den offiziellen Sektionen wurden ab Mitte April 2022 die Beiträge bekannt gegeben. Eröffnet wurde das Festival mit der französischen Horrorkomödie Final Cut of the Dead von Michel Hazanavicius, die außer Konkurrenz gezeigt wurde.

Als Moderatorin („maîtresse de cérémonie“) der Auftaktzeremonie und der abschließenden Preisgala wurde die Schauspielerin Virginie Efira ausgewählt.[2] Bereits als Laureat fest stand der US-amerikanische Schauspieler Forest Whitaker, dem bei der Eröffnungsgala der Ehrenpreis des Festivals (Palme d’or d’honneur) verliehen wurde.[3] Per Video zugeschaltet wurde der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der in einer Rede einen Vergleich zu Charlie Chaplins Film Der große Diktator zog, um das Kino dazu aufzurufen, angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine nicht „zu schweigen“. Eröffnet wurde das Festival von der Schauspielerin Julianne Moore.[4]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Festivalleitung verurteilte den russischen Überfall auf die Ukraine. Weder offizielle russische Delegationen noch Personen, die mit der russischen Regierung in Verbindung stehen, wurden eingeladen.[5] Die Erklärung schließt nicht die Einladung einzelner russischer Filmemacher oder russischer Filmbeiträge aus (als einziger russischer Beitrag wurde der Wettbewerbsfilm Schena Tschaikowskowo (Tchaikovsky’s Wife) von Kirill Serebrennikow eingeladen).[6] Sie wird u. a. auch von den Festival-Nebensektionen Semaine internationale de la critique und Quinzaine des réalisateurs getragen.[7] Die Europäische Filmakademie (EFA) hatte am selben Tag bekannt gegeben, russische Filmbeiträge für ihre Preisverleihung Ende 2022 zu boykottieren.[6] Der ukrainische Filmproduzent Denis Iwanow gab in einem offenen Brief zu bedenken, dass alle russischen Filmproduktionen eine Art staatliche Förderung erhalten oder auch finanziell von russischen Oligarchen unterstützt würden, unabhängig von den politischen Ansichten der Filmemacher. Der ukrainische Regisseur Oleh Senzow rief ebenfalls zu einem Boykott des russischen Kinos auf.[7] Mit den Dokumentarfilmen Mariupolis 2 (Regie: Mantas Kvedaravičius) und The Natural History of Destruction (Regie: Sergei Loznitsa) als Sonderaufführungen sowie den Spielfilmen Batschennja metelyka (Butterfly Vision) von Maksym Nakonetschnyj (Un Certain Regard) und Pamfir von Dmytro Sucholytkyj-Sobtschuk (Quinzaine des réalisateurs) wurden auch Beiträge von ukrainischen Filmemachern bzw. über den russischen Krieg in der Ukraine in Nebensektionen eingeladen.

Als neue Werbepartner für die 75. Auflage wurden die Medienunternehmen Brut und France Télévisions sowie BMW und Campari gewonnen. Der deutsche Automobilhersteller sollte im Rahmen der 2019 verabschiedeten Umweltpolitik des Festivals eine Flotte von exklusiven Elektroautos und Hybridwagen zur Verfügung stellen.[8]

Offizielle Auswahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Internationaler Wettbewerb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das vollständige Programm wurde auf einer Pressekonferenz am 14. April 2022 in Paris vorgestellt.[9] 17 Beiträge wurden am 21. April 2022 nachgemeldet.[10] Die Einreichung von Spielfilmen konnte bis 11. März, von Kurzfilmen bis 2. März 2022 erfolgen.[11]

2022 zum wiederholten Mal in den Wettbewerb um die Goldene Palme eingeladen
(* = ehemalige Gewinner der Goldenen Palme)
Regisseur/-in Einladungen
Dardenne-Brüder* 9
Desplechin 7
Cronenberg, Koreeda*, Skolimowski 6
Gray 5
Mungiu*, Park 4
Serebrennikow 3
Bruni Tedeschi, Denis, Martone, Östlund* 2

Wettbewerbsjury[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Nachfolger von Spike Lee, dem Jurypräsident des Vorjahres, wurde Ende April 2022 für die 75. Auflage Vincent Lindon bekannt gegeben. Der französische Schauspieler war seit 1987 mit neun Spielfilmen in Cannes vertreten. Im Jahr 2015 gewann er den Darstellerpreis für Der Wert des Menschen. Zuletzt hatte er 2021 in dem mit der Goldenen Palme preisgekrönten Spielfilm Titane von Julia Ducournau die männliche Hauptrolle bekleidet.[12]

Jurypräsident Vincent Lindon standen bei der Vergabe der Festivalpreise acht Jurymitglieder zur Seite, die am selben Tag benannt wurden:[12]

Spielfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt wurden 21 Filmproduktionen in den Wettbewerb eingeladen, darunter vier Projekte von vorherigen Wettbewerbssiegern und die im Vergleich außergewöhnlich hohe Anzahl von fünf Filmemacherinnen. Die bisherige Bestmarke hatte 2011, 2019 und 2021 bei vier Regisseurinnen gelegen.[13] Neun Filmemacher konkurrierten zum ersten Mal um den Hauptpreis.

Film Regie Land Darsteller (Auswahl)
Armageddon Time James Gray USA Anne Hathaway, Anthony Hopkins, Jeremy Strong, Domenick Lombardozzi, Tovah Feldshuh
Broker
(브로커)
Hirokazu Koreeda Südkorea Song Kang-ho, Bae Doona, Gang Dong-won, Lee Ji-eun
Close Lukas Dhont Belgien, Frankreich, Niederlande Léa Drucker, Émilie Dequenne
Crimes of the Future David Cronenberg Kanada, Griechenland Kristen Stewart, Léa Seydoux, Viggo Mortensen, Scott Speedman
EO Jerzy Skolimowski Polen, Italien Sandra Drzymalska, Mateusz Kościukiewicz, Isabelle Huppert
Forever Young
(Les Amandiers)
Valeria Bruni Tedeschi Frankreich Louis Garrel, Micha Lescot, Mehdi Dehbi
Die Frau im Nebel
(Decision to Leave / 헤어질 결심 / Heeojil gyeolsim)
Park Chan-wook Südkorea Tang Wei, Go Kyung-pyo, Park Hae-il
Frère et sœur
(Brother and Sister)
Arnaud Desplechin Frankreich Marion Cotillard, Melvil Poupaud
Holy Spider Ali Abbasi Dänemark, Deutschland, Schweden, Frankreich Zahra Amir Ebrahimi, Mehdi Bajestani
Die Kairo Verschwörung
(Boy from Heaven)
Tarik Saleh Schweden, Frankreich, Finnland, Dänemark Tawfeek Barhom, Fares Fares
Leila’s Brothers
(برادران لیلا)
Saeed Roustayi Iran Taraneh Alidoosti, Saeed Poursamimi, Navid Mohammadzadeh, Payman Maadi, Farhad Aslani
Nostalgia Mario Martone Italien, Frankreich Pierfrancesco Favino, Sofia Essaïdi, Tommaso Ragno
Le otto montagne
(The Eight Mountains)
Felix Van Groeningen,
Charlotte Vandermeersch
Italien, Belgien, Frankreich Alessandro Borghi, Luca Marinelli, Elena Lietti
Pacifiction – Tourment sur les îles Albert Serra Frankreich, Spanien, Deutschland, Portugal Benoît Magimel, Sergi López, Laura Poulvet
Un petit frère
(Mother and Son)
Léonor Serraille Frankreich Annabelle Lengronne, Ahmed Sylla, Stéphane Bak
R.M.N. Cristian Mungiu Rumänien Marin Grigore, Judith State
Showing Up Kelly Reichardt USA Michelle Williams, Amanda Plummer, John Magaro, James Le Gros, Judd Hirsch, Hong Chau
Stars at Noon Claire Denis Frankreich Margaret Qualley, Joe Alwyn
Tori et Lokita
(Tori and Lokita)
Jean-Pierre Dardenne,
Luc Dardenne
Belgien, Frankreich Pablo Schils, Joely Mbundu, Claire Bodson, Baptiste Sornin
Triangle of Sadness Ruben Östlund Schweden Woody Harrelson, Harris Dickinson, Charlbi Dean
Zhena Chaikovskogo
(Жена Чайковского / Tchaikovsky’s Wife)
Kirill Serebrennikow Russland, Frankreich, Schweiz Aljona Michailowa, Odin Biron, Miron Fjodorow

Außer Konkurrenz

Cannes Premières

Diese Reihe wurde erstmals bei der Auflage 2021 für Filme eingeführt, für die kein Platz im Wettbewerb war.

Mitternachtsaufführungen (Séances de minuit)

Sonderaufführungen (Séances spéciales)

Un Certain Regard[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Reihe Un Certain Regard (deutsch „Ein gewisser Blick“) werden vornehmlich Werke von weniger bekannten Filmemachern gezeigt, die mit einem 30.000 Euro dotierten Preis ausgezeichnet werden.

Als Jurypräsidentin der Sektion wurde Valeria Golino ausgewählt.[14] Die italienische Schauspielerin und Filmemacherin konkurrierte mit ihren Regiearbeiten zweimal in der Sektion.

Neben Golino wurden folgende Jurymitglieder berufen:[14]

Als Eröffnungsfilm wurde Tirailleurs (Father & soldier) ausgewählt.[15]

Film Regie Land Darsteller (Auswahl)
All The People I’ll Never Be
(Retour à Séoul)
Davy Chou Frankreich, Deutschland, Belgien, Qatar Park Ji-min, Oh Kwang-rok, Guka Han, Seo Yeong-kim
Batschennja metelyka
(Butterfly Vision)
Maksym Nakonetschnyj Ukraine, Tschechische Republik, Kroatien, Schweden Rita Burkowska, Ljubomyr Waliwoz
Das Blau des Kaftans
(Le bleu du caftan)
Maryam Touzani Marokko, Frankreich, Belgien Saleh Bakri, Lubna Azabal, Ayoub Missioui
Corsage Marie Kreutzer Österreich, Luxemburg, Deutschland, Frankreich Vicky Krieps, Katharina Lorenz, Jeanne Werner, Florian Teichtmeister, Manuel Rubey, Aaron Friesz
Domingo y la niebla
(Domingo And The Mist)
Ariel Escalante Meza Costa Rica, Qatar Carlos Ureña, Sylvia Sossa
Harka Lotfy Nathan Frankreich, Luxemburg, Tunesien, Belgien Adam Bessa
Joyland Saim Sadiq Pakistan Sana Jafri, Ali Junejo
Kurak Günler
(Burning Days)
Emin Alper Türkei, Frankreich, Deutschland, Niederlande, Griechenland Selahattin Paşalı, Ekin Koç, Erol Babaoğlu
Mediterranean Fever Maha Haj Palästina, Deutschland, Frankreich, Zypern, Qatar Amer Hlehel, Ashraf Farah, Anat Hadid
Mehr denn je
(Plus que jamais)
Emily Atef Deutschland, Norwegen, Luxemburg, Frankreich Vicky Krieps, Gaspard Ulliel, Jesper Christensen, Liv Ullmann, Ulrich Tukur
Metronom Alexandru Belc Rumänien, Frankreich Mara Bugarin, Șerban Lazarovici, Vlad Ivanov, Mihai Călin, Andreea Bibiri
Les pires
(The Worst Ones)
Lise Akoka,
Romane Gueret
Frankreich Esther Archambault, Mallory Wanecques, Timéo Mahaut, Johan Heldenbergh
Plan 75 Chie Hayakawa Japan, Frankreich, Philippinen Chieko Baisho, Hayato Isomura, Yumi Kawai
Rodeo
(Rodéo)
Lola Quivoron Frankreich Julie Ledru, Yanis Lafki, Louis Sotton, Junior Correia
Sick of Myself
(Syk Pike)
Kristoffer Borgli Norwegen, Schweden Kristine Kujath Thorp, Eirik Sæther
The Silent Twins Agnieszka Smoczyńska Polen, Vereinigtes Königreich Letitia Wright, Tamara Lawrance, Amarah-Jae St. Aubyn
The Stranger Thomas M. Wright Australien Sean Harris, Joel Edgerton, Ewen Leslie
Tirailleurs (Eröffnungsfilm)
(Father & soldier)
Mathieu Vadepied Frankreich, Senegal Omar Sy, Alassane Diong, Jonas Bloquet
Vanskabte Land / Volaða Land
(Godland)
Hlynur Pálmason Dänemark, Island, Frankreich, Schweden Hilmar Guðjónsson, Ída Mekkín Hlynsdóttir, Elliott Crosset Hove, Jacob Lohmann
War Pony Riley Keough,
Gina Gammell
USA Jojo Bapteise Whiting, Ladainian Crazy Thunder

Kurzfilmwettbewerb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt wurden 3507 Kurzfilme aus mehr als 140 Ländern eingereicht, aus denen neun Beiträge ausgewählt wurden.[16]

Film Regie Land Länge
(in min)
Le feu au lac
(Fire at the Lake)
Pierre Menahem Frankreich 15’
Gakjil
(Persona)
Sujin Moon Südkorea 6’
Hai Bian Sheng Qi Yi Zuo Xuan Ya
(The Water Murmurs)
Jianying Chen Volksrepublik China 14’
Lori
(Melancholy of my Mother’s Lullabie)
Abinash Bikram Shah Nepal 14’
Luz nocturna
(Night Light)
Kim Torres Costa Rica 14’
Po Sui Tai Yang Zhi Xin
(A Short Story)
Bi Gan Volksrepublik China 14’
Same Old Lloyd Lee Choi USA 15’
Tsutsuɛ Amartei Armar Ghana, Frankreich 15’
Uogos
(Cherries)
Vytautas Katkus Litauen 15’

La Cinéf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die 1998 ins Leben gerufene Reihe La Cinéf (früherer Titel Cinéfondation) werden Kurzfilmarbeiten aus der ganzen Welt ausgewählt, darunter sowohl Animations- als auch Realfilme. Das Programm richtet sich an Filmstudenten. Als Jury fungiert die Kurzfilmjury. Für die 25. Auflage im Jahr 2022 wurden 16 Beiträge (darunter drei Animationsfilme) aus 1528 Einreichungen von Filmhochschulen aus der ganzen Welt ausgewählt. Vier Schulen sind zum ersten Mal in der Sektion vertreten.[16]

Film Regie Land (Hochschule) Länge
(in min)
100% Flået Kærlighed
(That's Amore)
Malthe Saxer Dänemark (Den Danske Filmskole) 49’
Il barbiere complottista
(A Conspiracy Man)
Valerio Ferrara Italien (Centro Sperimentale di Cinematografia) 19’
Chlieb náš každodenný
(Liquid Bread)
Alica Bednáriková Slowakei (Hochschule für Musische Künste Bratislava (VŠMU) – Film- und Fernsehfakultät) 26’
Di er
(We Are Not There Tomorrow)
Li Jiahe Volksrepublik China (Hebei University of Science and Technology, School of Film and Television China) 23’
Feng Zheng
(The Silent Whistle)
Li Yingtong USA (Emerson College) 18’
Glorious Revolution Masha Novikova Vereinigtes Königreich (London Film School) 20’
Hajszálrepedés
(Craze)
Blanka Szelestey Ungarn (Eötvös-Loránd-Universität – Filmfakultät) 22’
Les humains sont cons quand ils s’empilent
(Humans Are Dumber When Crammed Up Together)
Laurène Fernandez Frankreich (CinéFabrique) 4’
Jutro Nas Tam Nie Ma
(We Are Not There Tomorrow)
Olga Kłyszewicz Polen (Staatliche Hochschule für Film, Fernsehen und Theater Łódź) 8’
Mistida Falcão Nhaga Portugal (Escola Superior de Teatro e Cinema) 30’
Mumlife Ruby Challenger Australien (Australian Film Television and Radio School) 15’
Nauha Pratham Khurana Indien (Whistling Woods International) 26’
The Pass Pepi Ginsberg USA (New York University) 15’
Sheherut
(Kinship)
Orin Kadoori Israel (Steve Tisch School of Film and Television & Television Tel Aviv University) 24’
Spring Roll Dream Mai Vu Vereinigtes Königreich (National Film and Television School) 9’
Tout ceci vous reviendra
(All of This Belongs to You)
Lilian Fanara Frankreich (La Fémis) 29’

Nebenreihen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Semaine de la critique[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parallel zur Vergabe der Goldenen Palme widmet sich die seit 1962 bestehende Nebensektion Semaine de la critique (18. bis 26. Mai 2022[17]) der Entdeckung neuer Talente. Ausgerichtet vom Syndicat français de la critique de cinéma konkurrieren ausschließlich Erstlingsfilme oder Zweitwerke junger Regisseure. Der Wettbewerb umfasste in der Vergangenheit rund sieben Spielfilme und Kurzfilmarbeiten, die seit 1990 mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet werden. Der Jury steht die tunesische Filmemacherin Kaouther Ben Hania vor. Zu den weiteren Jurymitgliedern gehören die französisch-griechische Schauspielerin und Filmemacherin Ariane Labed, der isländische Regisseur Benedikt Erlingsson, der belgische Kameramann Benoît Debie und Huh Moon-yung, südkoreanischer Journalist und Leiter des Busan International Film Festival.[18]

Spiel- und Kurzfilme konnten bis zum 18. März 2022 für die 61. Auflage eingereicht werden. Die Frist wurde nachträglich verlängert. Der Spielplan soll Anfang Mai 2022 vorgestellt werden.[17]

Das offizielle Programm wurde im April 2022 vorgestellt.[19]

Langfilme
Film Regie Land Darsteller (Auswahl)
Aftersun Charlotte Wells Vereinigtes Königreich, USA Paul Mescal, Frankie Corio, Celia Rowlson-Hall
Alma Viva Cristèle Alves Meira Portugal, Frankreich, Belgien Lua Michel, Ana Padrão, Jacqueline Corado
Dalva
(Love According to Dalva)
Emmanuelle Nicot Belgien, Frankreich Zelda Samson, Alexis Manenti, Fanta Guirassi
La jauría Andrés Ramírez Pulido Kolumbien, Frankreich Jhojan Estiven Jimenez, Maicol Andrés Jimenez, Miguel Viera
Metsurin tarina
(The Woodcutter Story)
Mikko Myllylahti Finnland Jarkko Lahti, Omar Abdi, Hannu-Pekka Björkman
Nos cérémonies
(Summer Scars)
Simon Rieth Frankreich Raymond Baur, Simon Baur, Maïra Villena
Tasavor
(Imagine)
Ali Behrad Iran Leila Hatami, Mehrdad Sedighian
Kurzfilme
Film Regie Land Länge

(in min)

Canker Lin Tu Volksrepublik China 13’
Las criaturas que se derriten bajo el sol
(Les créatures qui fondent au soleil)
Diego Céspedes Chile, Frankreich 16’
Cuerdas
(Chords)
Estibaliz Urresola Solaguren Spanien 30’
Dang Wo Wang Xiang Ni De Shi Hou
(Will You Look At Me / Regarde-Moi)
Shuli Huang Volksrepublik China 20’
Ice Merchants João Gonzalez Portugal, Vereinigtes Königreich, Frankreich 14’
It’s Nice in Here Robert-Jonathan Koeyers Niederlande 15’
Nisam je stigao voljeti
(I Didn’t Make It To Love Her)
Anna Fernandez De Paco Bosnien, Spanien, Vereinigtes Königreich 17’
Στον Θρονο Του Ξερξη
(On Xerxes' throne / Sur le trône de Xerxès)
Evi Kalogiropoulou Griechenland 15’
Raie Manta
(Manta Ray)
Anton Bialas Frankreich 30’
Swan dans le centre
(Swan in the center)
Iris Chassaigne Frankreich 25’

Sonderaufführungen

  • Eröffnungsfilm:
  • Kurzfilme:
  • AMO – Regie: Emmanuel Gras (Frankreich) – 20 min
  • Hideous – Regie: Yann Gonzalez (Vereinigtes Königreich) – 22 min
  • Scale – Regie: Joseph Pierce (Frankreich, Vereinigtes Königreich, Tschechische Republik, Belgien) – 15 min

Quinzaine des réalisateurs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nebenreihe Quinzaine des réalisateurs (dt.: „Zwei Wochen der Regisseure“) wurde 1969 in Anlehnung an die ein Jahr zuvor stattgefundenen Maiunruhen ins Leben gerufen und wird von der Société des réalisateurs de films (SRF) organisiert. Gezeigt werden französische und ausländische Kurz-, Mittel- und Langfilme (sowohl Dokumentar- als auch Spielfilme), ohne dass ein Preis vergeben wird. Die in dieser Sektion aufgeführten ersten langen Spielfilme sind jedoch ebenfalls für die Caméra d’Or zugelassen, sowie die ersten langen Dokumentarfilme für das Oeil d’Or (Preis für den ersten langen Dokumentarfilm, der über alle Sektionen der Filmfestspiele Cannes hinweg vergeben wird).

Als Eröffnungsfilm wurde die europäische Koproduktion L’envol (Scarlet) von Pietro Marcello, als Abschlussfilm Le parfum vert von Nicolas Pariser ausgewählt.[20] Das vollständige Programm wurde am 18. April 2022 präsentiert.[21]

Film Regie Land Darsteller (Auswahl) / Anmerkung
1976 Manuela Martelli Chile Tamara Acosta, Alejandro Goic, Roberto Farías
El agua
(The Water)
Elena López Riera Spanien, Frankreich, Schweiz Bárbara Lennie, Nieve de Medina
An einem schönen Morgen
(Un beau matin / One Fine Morning)
Mia Hansen-Løve Frankreich, Deutschland Léa Seydoux, Pascal Greggory, Nicole Garcia
Les années super 8
(The Super 8 Years)
Annie Ernaux,
David Ernaux-Briot
Frankreich Dokumentarfilm
Ashkal Youssef Chebbi Frankreich, Tunesien
The Five Devils
(Les cinq diables)
Léa Mysius Frankreich Sally Dramé, Adèle Exarchopoulos, Swala Emati
The Dam
(السّد / Al-Sadd / Le barrage)
Ali Cherri Serbien, Deutschland, Sudan, Frankreich Maher El Khair
La dérive des continents (au sud)
(Continental Drift (South))
Lionel Baier Schweiz Isabelle Carré, Théodore Pellerin
L’envol (Eröffnungsfilm)
(Scarlet)
Pietro Marcello Frankreich, Italien, Russland, Deutschland Juliette Jouan, Louis Garrel, Noémie Lvovsky
Enys Men Mark Jenkin Vereinigtes Königreich John Woodvine, Edward Rowe, Mary Woodvine
Falcon Lake Charlotte Le Bron Kanada, Frankreich Joseph Engel, Arthur Igual, Sarah Montpetit
Fogo-Fátuo
(Will-o’-the-Wisp / Feu follet)
João Pedro Rodrigues Portugal Anabela Moreira, Margarida Vila-Nova, Miguel Loureiro
Funny Pages Owen Kline
God’s Creatures Anna Rose Holmer,
Saela Davis
USA, Vereinigtes Königreich, Irland Emily Watson, Paul Mescal, Aisling Franciosi
Les Harkis Philippe Faucon Belgien, Frankreich Théo Cholbi, Omar Boulakirba, Amine Zorgane
De humani corporis fabrica libri septem Verena Paravel,
Lucien Castaing-Taylor
Schweiz, Vereinigtes Königreich Dokumentarfilm
Men (Sonderaufführung) Alex Garland Vereinigtes Königreich Jessie Buckley, Rory Kinnear, Paapa Essiedu
La montagne
(The Mountain)
Thomas Salvador Frankreich Thomas Salvador, Louise Bourgoin, Martine Chevallier
Pamfir Dmytro Sucholytkyj-Sobtschuk Ukraine, Frankreich, Luxemburg
Le parfum vert (Abschlussfilm)
(The Green Perfume)
Nicolas Pariser Frankreich Vincent Lacoste, Sandrine Kiberlain
Revoir Paris
(Paris Memories)
Alice Winocour Frankreich Virginie Efira, Benoît Magimel, Grégoire Colin
Taht alshajra
(تحت الشجرة / Under the Fig Trees / Sous les figues)
Erige Sehiri Qatar, Frankreich, Schweiz, Tunesien
Un varón
(A Male)
Fabian Hernández Kolumbien, Deutschland, Niederlande, Frankreich Felipe Ramirez, Jonathan Steven Rodríguez, Juanita Carrillo Ortiz

Die Einreichungsfrist für Kurzfilme und mittellange Produktionen wurde auf den 11. März, für Spielfilme auf den 25. März 2022 festgesetzt.[22]

Preisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wettbewerb – Bester Spielfilm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: 2022 Cannes Film Festival – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Peter Debruge: Cannes Repeat Winner Ruben Östlund Collects His Second Palme d’Or for ‘Triangle of Sadness’. In: variety.com, 28. Mai 2022 (abgerufen am 28. Mai 2022).
  2. Opening and Closing Ceremonies of the 75th Festival de Cannes. In: festival-cannes.com, 17. Mai 2022 (abgerufen am 18. Mai 2022).
  3. Cannes Film Festival Highlights: Zelensky Appeal and ‘Final Cut’ Open Day 1. In: nytimes.com, 17. Mai 2022 (abgerufen am 18. Mai 2022).
  4. Wolodymyr Selenskyj: Das Kino sollte nicht schweigen. In: welt.de, 17. Mai 2022 (abgerufen am 18. Mai 2022).
  5. Statement from the Festival de Cannes on the situation in Ukraine. In: festival-cannes.com, 1. März 2022 (abgerufen am 11. März 2022).
  6. a b Orlando Parfitt: EFA to exclude Russian films from European Film Awards. In: screendaily.com, 1. März 2022 (abgerufen am 12. März 2022).
  7. a b Melanie Goodfellow: Cannes Critics’ Week, Directors’ Fortnight, ACID will not boycott Russian filmmakers. In: screendaily.com, 3. März 2022 (abgerufen am 12. März 2022).
  8. After France Télévisions & Brut., the Festival de Cannes welcomes BMW and Campari on the Croisette. In: festival-cannes.com, 17. Februar 2022 (abgerufen am 11. März 2022).
  9. The films of the Official Selection 2022. In: festival-cannes.com, 14. April 2022 (abgerufen am 14. April 2022).
  10. The 75th Festival de Cannes Official Selection: additions to the selection (Memento des Originals vom 22. April 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.festival-cannes.com. In: festival-cannes.com, 21. April 2022 (abgerufen am 22. April 2022).
  11. The 75th edition will take place from May 17 to 28, 2022. Registration of films is open!. In: festival-cannes.com, 30. November 2021 (abgerufen am 11. März 2022).
  12. a b The Jury of the 75th Festival de Cannes and its President unveiled. In: festival-cannes.com, 26. April 2022 (abgerufen am 26. April 2022).
  13. Steve Pond: Cannes Adds 17 Films, Sets Record for Female Directors in Competition. In: thewrap.com, 21. April 2022 (abgerufen am 18. Mai 2022).
  14. a b The Jury of Un Certain Regard for the 75th Festival de Cannes. In: festival-cannes.com, 27. April 2022 (abgerufen am 28. April 2022).
  15. Father & soldier by Mathieu Vadepied, starring Omar Sy, Alassane Diong and Jonas Bloquet to open Un Certain Regard. In: festival-cannes.com, 26. April 2022 (abgerufen am 26. April 2022).
  16. a b 2022 Short films and La Cinef Selections. In: festival-cannes.com, 22. April 2022 (abgerufen am 26. April 2022).
  17. a b 2022 Regulations. In: semainedelacritique.com (abgerufen am 11. März 2022).
  18. Kaouther Ben Hania, Présidente du Jury. In: semainedelacritique.com, 14. April 2022(abgerufen am 19. April 2022).
  19. The selection. In: semainedelacritique.com (abgerufen am 27. April 2022).
  20. SCARLET by Pietro Marcello to open the 54th Directors' Fortnight ! In: quinzaine-realisateurs.com, 15. April 2022 (abgerufen am 15. April 2022).
  21. Découverez la sélection de la 54e Quinzaine des Réalisateurs!. In: quinzaine-realisateurs.com, 18. April 2022 (abgerufen am 19. April 2022).
  22. Submissions. In: quinzaine-realisateurs.com (abgerufen am 11. März 2022).
  23. Goldene Ehrenpalme für US-Schauspieler Whitaker. In: orf.at. 5. Mai 2022, abgerufen am 11. Mai 2022.
  24. Tom Cruise bekommt in Cannes die Goldene Ehrenpalme. In: deutschlandfunkkultur.de, 19. Mai 2022.