Leichtathletik-Europameisterschaften 2006/100 m Hürden der Frauen

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19. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin 100-Meter-Hürdenlauf
Geschlecht Frauen
Austragungsort Schweden Göteborg
Wettkampfort Ullevi-Stadion
Teilnehmerinnen 37 Athletinnen aus 21 Ländern
Wettkampfphase 10. August (Vorläufe)
11. August (Halbfinale/Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Gold Susanna Kallur (Schweden SWE)
Silbermedaille Silber Kirsten Bolm (Deutschland GER)
Derval O’Rourke (Irland IRL)
Das Ullevi-Stadion in Göteborg während der Europameisterschaften 2006

Der 100-Meter-Hürdenlauf der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2006 wurde am 10. und 11. August 2006 im Ullevi-Stadion der schwedischen Stadt Göteborg ausgetragen.

Europameisterin wurde die Schwedin Susanna Kallur. Da auf dem Zielfoto kein unterschiedlicher Einlauf der zweit- bzw. drittplatzierten Hürdensprinterin erkennbar war, wurde die Silbermedaille zweimal vergeben. Die Deutsche Kirsten Bolm und die Irin Derval O’Rourke belegten den gemeinsamen zweiten Rang.

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 12,21 s Bulgarien 1971 Jordanka Donkowa Stara Sagora, Bulgarien 20. August 1988[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 12,38 s EM Stuttgart, BR Deutschland 29. August 1986

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte die schwedische Europameisterin Susanna Kallur im Finale mit 12,59 s bei einem Rückenwind von 0,5 m/s, womit sie 21 Hundertstelsekunden über dem Rekord blieb. Zum Welt- und Europarekord fehlten ihr 38 Hundertstelsekunden.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

NR Nationaler Rekord
DNF Wettkampf nicht beendet (did not finish)

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorrunde wurde in fünf Läufen durchgeführt. Die ersten beiden Athletinnen pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus sechs zeitschnellsten Läuferinnen – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale.

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

10. August 2006, 10:45 Uhr

Wind: +0,3 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Susanna Kallur Schweden Schweden 12,70
2 Tatjana Pawli Russland Russland 13,06
3 Sarah Claxton Vereinigtes Konigreich Großbritannien 13,39
4 Edit Vári Ungarn Ungarn 13,42
5 Victoria Schreibeis Osterreich Österreich 13,54
6 Arantza Loureiro Spanien Spanien 13,56
7 Alexándra Kómnou Griechenland Griechenland 13,76

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

10. August 2006, 10:52 Uhr

Wind: −0,5 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Alexandra Antonowa Russland Russland 12,94
2 Derval O’Rourke Irland Irland 13,03
3 Margaret Macchiut Italien Italien 13,27
4 Nicole Ramalalanirina Frankreich Frankreich 13,34
5 Johanna Halkoaho Finnland Finnland 13,47
6 Radmila Vukmirovič Slowenien Slowenien 13,49
7 Mirjam Liimask Estland Estland 13,54
8 Andrea Ivančević Kroatien Kroatien 13,60

Vorlauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

10. August 2006, 10:59 Uhr

Wind: −1,2 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Adrianna Lamalle Frankreich Frankreich 13,07
2 Flóra Redoúmi Griechenland Griechenland 13,28
3 Gemma Bennett Vereinigtes Konigreich Großbritannien 13,40
4 Lucie Martincová Tschechien Tschechien 13,45
5 Irina Lenskiy Israel Israel 13,47
6 Aliuska López Spanien Spanien 13,73
DNF Nevin Yanıt Turkei Türkei

Vorlauf 4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Marina Tomić (links), Siebte des vierten Vorlaufs, war der Wettkampf nach der Vorrunde beendet

10. August 2006, 11:06 Uhr

Wind: +0,3 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Kirsten Bolm Deutschland Deutschland 12,83
2 Jenny Kallur Schweden Schweden 12,92
3 Esen Kızıldağ Turkei Türkei 13,15
4 Olga Korsunowa Russland Russland 13,21
5 Sara McGreavy Vereinigtes Konigreich Großbritannien 13,30
6 Petra Seidlová Tschechien Tschechien 13,41
7 Marina Tomić Slowenien Slowenien 13,79

Vorlauf 5[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eline Berings sechster Platz in ihrem Vorlauf reichte nicht zum Weiterkommen

10. August 2006, 11:13 Uhr

Wind: −0,5 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Aurelia Trywiańska Polen Polen 12,96
2 Glory Alozie Spanien Spanien 12,98
3 Reïna-Flor Okori Frankreich Frankreich 13,07
4 Micol Cattaneo Italien Italien 13,15
5 Piia Roslund Finnland Finnland 13,35
6 Eline Berings Belgien Belgien 13,42
7 Marie-Elisabeth Maurer Osterreich Österreich 13,54
8 Barbara Rustignoli San Marino San Marino 16,05

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

17. August 2006, 17:35 Uhr

Aus den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten vier Athletinnen – hellblau unterlegt – für das Finale.

Lauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reïna-Flor Okori verpasste das Finale um einen Rang bzw. drei Hundertstel­sekunden

11. August 2006, 18:10 Uhr

Wind: −1,0 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Kirsten Bolm Deutschland Deutschland 12,85
2 Glory Alozie Spanien Spanien 12,89
3 Alexandra Antonowa Russland Russland 12,98
4 Jenny Kallur Schweden Schweden 13,04
5 Reïna-Flor Okori Frankreich Frankreich 13,08
6 Flóra Redoúmi Griechenland Griechenland 13,15
7 Olga Korsunowa Russland Russland 13,29
8 Margaret Macchiut Italien Italien 13,31

Lauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

11. August 2006, 18:20 Uhr

Wind: −0,7 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Susanna Kallur Schweden Schweden 12,76
2 Adrianna Lamalle Frankreich Frankreich 12,93
3 Derval O’Rourke Irland Irland 12,94
4 Aurelia Trywiańska Polen Polen 12,98
5 Tatjana Pawli Russland Russland 13,00
6 Esen Kızıldağ Turkei Türkei 13,24
7 Micol Cattaneo Italien Italien 13,38
8 Sara McGreavy Vereinigtes Konigreich Großbritannien 13,67

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Platz sieben vor vier Jahren wurde Susanna Kallur Europameisterin

11. August 2006, 19:50 Uhr

Wind: +0,5 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Susanna Kallur Schweden Schweden 12,59
2 Kirsten Bolm Deutschland Deutschland 12,72
Derval O’Rourke Irland Irland 12,72 NR
4 Glory Alozie Spanien Spanien 12,86
5 Aurelia Trywiańska Polen Polen 12,90
6 Alexandra Antonowa Russland Russland 12,93
7 Jenny Kallur Schweden Schweden 12,94
8 Adrianna Lamalle Frankreich Frankreich 12,99

Susanna Kallur errang das erste Gold einer schwedischen Läuferin, seitdem 1982 Ann-Louise Skoglund den 400-Meter-Hürdenlauf gewonnen hatte. Da Susanna Kallurs Zwillingsschwester Jenny nur Siebte wurde, konnten die Kallur-Schwestern nicht den Erfolg der Brüder Mirosław Wodzyński und Leszek Wodzyński wiederholen, die als Geschwister im 110-Meter-Hürdenlauf bei den Europameisterschaften 1974 zwei Medaillen gewonnen hatten.

Zunächst wurde die Irin Derval O’Rourke mit Landesrekord als alleinige Zweitplatzierte geführt. Nach Auswertung der beiden Zielfotos legte die deutsche Mannschaft Protest ein, dem stattgegeben wurde. So bekam Kirsten Bolm ebenfalls Silber überreicht.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 100 m hurdles - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 30. Januar 2023