Peter Sutcliffe (Rennfahrer)

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Der Ford GT40 mit dem Peter Sutcliffe beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1966 am Start war

Peter Harold Sutcliffe (* 1. Dezember 1936 in Huddersfield) ist ein ehemaliger britischer Autorennfahrer und Unternehmer.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peter Sutcliffe führte in den 1960er-Jahren ein Textilunternehmen in seiner Heimatstadt Huddersfield. Den Rennsport betrieb er aus Leidenschaft und nicht als Beruf. Sutcliffe war allerdings mehr als der klassische Herrenfahrer. Sein Talent und seine Professionalität als Fahrer brachten ihm Ende der 1960er-Jahre sogar Werksengagements bei der Scuderia Ferrari ein.

Sutcliffe bestritt fast ausschließlich Sportwagenrennen; nur einmal war er auch im Monoposto am Start. Beim Großen Preis der Solitude 1965 auf der Solitude-Rennstrecke in Stuttgart fuhr er einen Formel-2-Brabham BT10 aus dem Besitz von David Prophet. Das Rennen beendete er nach einem Unfall vorzeitig.

Sein erstes Rennen, eine nationale Veranstaltung für Sportwagen, war er 1956 gefahren. Seinen ersten Sieg feierte er ein Jahr später im Mallory Park.[1] Anfang der 1960er-Jahre setzte er erst einen Jaguar D-Type und später einen E-Type ein. Rasch wurde er in Großbritannien als Sportwagenfahrer bekannt. 1963 gewann er das Scott-Brown Memorial Snetterton,[2] 1964 den Großen Preis von Paris[3] und 1965 auf einem Ford GT40 den Großen Preis von Rhodesien.[4]

Im Laufe seiner Karriere gewann Sutcliffe elf Sportwagenrennen und erreichte 35-mal das Podium der ersten drei. Einen Sieg verlor er durch Disqualifikation. Das 6-Stunden-Rennen von Brands Hatch 1963 hatte er gemeinsam mit Mike Salmon auf einem Jaguar Mark 2 als Sieger beendet, wurde aber nach dem Rennen wegen eines nicht dem Reglement entsprechenden Zylinderkopfes disqualifiziert.[5]

Ab 1965 bekam er immer wieder Angebote von privaten Rennteams wie der Scuderia Filipinetti und der Scuderia Ferrari, um für sie bei den großen Rennen der Sportwagen-Weltmeisterschaft an den Start zu gehen. Viermal war er beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans am Start, konnte sich aber nie klassieren. Nach dem tödlichen Unfall von Lorenzo Bandini beim Großen Preis von Monaco 1967 und dem schweren Unfall von Mike Parkes beim Großen Preis von Belgien hätte Leo Cella den Ferrari 330P4 in Le Mans fahren sollen. Als Cella verzichtete, kam Sutcliffe ins Team zu Günter Klass. Im Rennen fiel er wegen einer defekten Benzinpumpe aus. Das 6-Stunden-Rennen von Brands Hatch 1967 beendete er mit Partner Ludovico Scarfiotti als Fünfter.[6] Es war einer seiner letzten Renneinsätze, denn im Herbst 1967 trat er vom Rennsport zurück.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1964 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Salmon Aston Martin DP214 Vereinigtes Konigreich Mike Salmon Disqualifiziert
1965 Schweiz Scuderia Filipinetti Shelby Cobra Daytona Vereinigtes Konigreich Peter Harper Ausfall Zylinderschaden
1966 Schweiz Scuderia Filipinetti Ford GT40 Mk.I Schweiz Dieter Spoerry Ausfall Unfall
1967 Italien SpA Ferrari Sefac Ferrari 330P4 Deutschland Günter Klass Ausfall Benzinpumpe

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1966 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Peter Sutcliffe Ford GT40 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Innes Ireland Ausfall Zylinder überhitzt

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
1963 Chris Kerrison Ferrari 250 GT Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Belgien SPA Italien MAI Deutschland NÜR Italien CON Deutschland ROS Frankreich LEM Italien MON Deutschland WIS Frankreich TAV Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz OVI Deutschland NÜR Italien MON Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI
10
1964 Peter Sutcliffe
Mike Salmon
Jaguar E-Type
Aston Martin DP214
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Italien MON Belgien SPA Italien CON Deutschland NÜR Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz SIM Deutschland NÜR Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
10 DNF DNF 14 DNF
1965 Peter Sutcliffe
Scuderia Filipinetti
Ferrari 250 GTO
Shelby Daytona
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien BOL Italien MON Italien MON Vereinigtes Konigreich RTT Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Italien MUG Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Italien BOZ Deutschland FRE Italien CCE Schweiz OVI Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI
5 4 15 DNF DNF
1966 Ford
Peter Sutcliffe
Red Rose Motors
Scuderia Filipinetti
Ford GT40 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MUG Italien CCE Deutschland HOK Schweiz SIM Deutschland NÜR Osterreich ZEL
14 DNF 4 6 DNF
1967 Peter Sutcliffe
Scuderia Ferrari
Ford GT40
Ferrari 330P4
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Deutschland HOK Italien MUG Vereinigtes Konigreich BRH Italien CCE Osterreich ZEL Schweiz OVI Deutschland NÜR
6 DNF 5

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Peter Sutcliffe – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sportwagenrennen Mallory Park 1957
  2. Scott-Brown Memorial 1963
  3. Großer Preis von Paris 1964
  4. Großer Preis von Rhodesien 1965
  5. 6-Stunden-Rennen von Brands Hatch 1963
  6. 6-Stunden-Rennen von Brands Hatch 1967