Petter Northug

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Petter Northug
Nation Norwegen Norwegen
Geburtstag 6. Januar 1986 (38 Jahre)
Geburtsort Mosvik, Norwegen
Karriere
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 2 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 13 × Goldmedaille 3 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 6 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
RWM-Medaillen 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen 14 × Goldmedaille 5 × Silbermedaille 7 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold 2010 Vancouver Teamsprint Freistil
Gold 2010 Vancouver 50 km klassisch
Silber 2010 Vancouver 4 × 10 km
Bronze 2010 Vancouver Sprint klassisch
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Gold 2007 Sapporo 4 × 10 km
Gold 2009 Liberec 30 km Skiathlon
Gold 2009 Liberec 4 × 10 km
Gold 2009 Liberec 50 km Freistil
Gold 2011 Oslo 30 km Skiathlon
Gold 2011 Oslo 4 × 10 km
Gold 2011 Oslo 50 km Freistil
Silber 2011 Oslo Sprint Freistil
Silber 2011 Oslo Teamsprint klassisch
Gold 2013 Val di Fiemme 15 km Freistil
Gold 2013 Val di Fiemme 4 × 10 km
Silber 2013 Val di Fiemme Sprint klassisch
Gold 2015 Falun Sprint klassisch
Gold 2015 Falun Teamsprint Freistil
Gold 2015 Falun 4 × 10 km
Gold 2015 Falun 50 km klassisch
 Nordische Junioren-Ski-WM
Gold 2005 Rovaniemi Skiathlon
Gold 2005 Rovaniemi 10 km Freistil
Silber 2005 Rovaniemi Sprint
Silber 2005 Rovaniemi Staffel
Gold 2006 Kranj Sprint
Gold 2006 Kranj 10 km klassisch
Gold 2006 Kranj Skiathlon
Gold 2006 Kranj Staffel
 Rollerski-Weltmeisterschaften
Gold 2011 Aure 24 km Freistil Massenstart
Gold 2011 Aure 10 km klassisch Berglauf
 Norwegische Meisterschaften
Gold 2006 Kongsberg Verfolgung
Gold 2006 Kongsberg Staffel
Silber 2006 Vadsø Teamsprint
Gold 2007 Grova 15 km Freistil
Gold 2007 Meråker Staffel
Bronze 2008 Granåsen 15 km Freistil
Bronze 2008 Granåsen Skiathlon
Bronze 2008 Granåsen Teamsprint
Bronze 2008 Granåsen Staffel
Silber 2009 Røros Teamsprint
Gold 2010 Stokke 15 km Freistil
Gold 2010 Stokke Teamsprint
Gold 2011 Kvaløysletta 50 km Freistil
Gold 2011 Tromsø Teamsprint
Gold 2013 Gåsbu Skiathlon
Silber 2013 Gåsbu Staffel
Gold 2014 Lillehammer Staffel
Bronze 2014 Molde Skiathlon
Bronze 2014 Gålå Teamsprint
Gold 2015 Røros Skiathlon
Gold 2015 Røros Staffel
Gold 2015 Kilbotn Teamsprint
Gold 2016 Tromsø Skiathlon
Bronze 2016 Tromsø Staffel
Silber 2024 Lillehammer Teamsprint
Platzierungen im Skilanglauf-Weltcup
 Debüt im Weltcup 9. März 2005
 Weltcupsiege im Einzel 20  (Details)
 Weltcupsiege im Team 9  (Details)
 Weltcupsiege bei Etappen 18  (Details)
 Gesamtweltcup 1. (2009/10, 2012/13)
 Sprintweltcup 2. (2009/10, 2012/13, 2015/16)
 Distanzweltcup 1. (2009/10)
 Tour de Ski 1. (2015)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Sprintrennnen 6 4 3
 Distanzrennen 14 8 5
 Etappenrennen 18 17 9
 Staffel 9 1 2
Platzierungen im Continental Cup (COC)
 Debüt im Continental Cup 7. Dezember 2002
 Continental-Cup-Siege 4  (Details)
 SCAN-Gesamtwertung 1. (2005/06)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 SCAN-Einzelrennen 4 3 0
letzte Änderung: 25. März 2024

Petter Northug jr. (* 6. Januar 1986 in Mosvik, Nord-Trøndelag) ist ein norwegischer Skilangläufer. Der sechsfache Juniorenweltmeister gewann im Alter von 20 Jahren als jüngster Skilangläufer aller Zeiten einen Weltcupwettbewerb. Mit 13 Goldmedaillen ist Northug der erfolgreichste Langläufer bei nordischen Weltmeisterschaften. Zudem gewann er zwei Mal den Gesamtweltcup und krönte sich 2010 in Vancouver zum Doppelolympiasieger.

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Juniorenzeit (bis 2005)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Northug sich in seiner Jugend auch als Biathlet und Skispringer versucht hatte,[1][2] entschied er sich aufgrund seiner Laufstärke sich voll und ganz auf den Skilanglauf zu konzentrieren, woraufhin er schon im Alter von 16 Jahren im Continental Cup eingesetzt wurde. Im Februar 2004 folgte sein erster Einsatz bei Nordischen Juniorenweltmeisterschaften im heimischen Stryn, wo er als einziger norwegischer Starter das Halbfinale im Sprint erreichte und Platz sechs im Endklassement belegen konnte. Über die 10 Kilometer Freistil belegte er beim Sieg des Deutschen Franz Göring direkt hinter Dario Cologna den 25. Platz. In der Saison 2004/05 wurde er nach guten Resultaten im Scandinavian Cup, unter anderem ein zweiter Platz über 15 Kilometer Freistil in Lapinlahti, erstmals im Weltcup eingesetzt. Als jüngster Athlet im Starterfeld verpasste er als 35. im Sprint in Drammen knapp die Finalläufe. Zwei Wochen später bei den Juniorenweltmeisterschaften in Rovaniemi zeigte er erneut, welche großes Potential in ihm steckt. Gleich zu Beginn der Titelkämpfe sicherte er sich im Endspurt den Titel im Verfolgungswettbewerb. Über die 10 Kilometer Freistil Distanz siegte er deutlich mit 30 Sekunden Vorsprung vor dem Japaner Keishin Yoshida, im Sprintwettbewerb, der in der klassischen Technik ausgetragen wurde, musste er sich nur seinem Landsmann Even Sletten geschlagen geben und im abschließenden Staffelwettbewerb sicherte er sich mit dem norwegischen Team die Silbermedaille hinter der siegreichen russischen Staffel.[3]

Durchbruch in die Weltspitze (2006–2007)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn der Saison 2005/06 konnte Northug in Beitostølen erneut an einem Weltcupwettbewerb teilnehmen. Mit der Startnummer 21 ins Rennen gegangen erkämpfte er sich über die 15 Kilometer klassisch als 21. seine ersten Weltcuppunkte. Kurze Zeit später folgte in Vuokatti über 15 Kilometer Freistil sein erster Sieg im Scandinavian Cup. Im Januar 2006 gewann Northug seinen ersten norwegischen Meistertitels bei den Senioren im Zielsprint gegen seinen Trainingskameraden Frode Estil im Verfolgungswettbewerb und wurde der erste Junior, der einen Titel im Seniorenbereich bei norwegischen Meisterschaften gewinnen konnte.[4] Nach weiteren Einsätzen im Weltcup, bei denen er meist unter die Top 30 laufen konnte, und weiteren Siegen im Scandinavian Cup fuhr er als großer Favorit zu den Juniorenweltmeisterschaften nach Kranj. Dort gelang es Northug alle vier zu vergebenen Titel (Sprint, 10 km klassisch, Verfolgung und Staffel) zu gewinnen. Obwohl er aufgrund der Leistungen in dieser Saison als neuer Star in Norwegen gefeiert wurde, wurde er nicht für die Olympischen Spiele 2006 in Turin nominiert. Dass eine Nominierung gerechtfertigt gewesen wäre, bewies er bei den Weltcup-Wettbewerben, die nach Olympia ausgetragen wurden. Northug, der sich als Führender im Scandinavian Cup die Teilnahme am Weltcup erarbeitet hatte, erreichte als Siebenter beim Sprint in Borlänge erstmals eine Top-Ten-Platzierung. Einen Tag später setzte er sich dann in Falun gegen die gesamte Weltelite durch und gewann als jüngster Sieger aller Zeiten vor dem Führenden im Weltcup Tobias Angerer und Axel Teichmann den Verfolgungswettbewerb. Beim letzten Weltcupwettbewerb im Japanischen Sapporo bestieg er als Zweiter hinter Mathias Fredriksson erneut das Podest. Er beendete die Saison als 14. im Gesamtweltcup und gewann die Gesamtwertung des Scandinavian Cups.

Seit Beginn der Saison 2006/07 ist Northug Mitglied der norwegischen Nationalmannschaft. Nach anfänglichen Problemen zu Beginn der Saison zeigte er bei der erstmals ausgetragenen Tour de Ski stabile Resultate unter den Top Ten, was ihm den vierten Gesamtrang im Endklassement sicherte. Auch nach der Tour de Ski zeigte er mit zwei fünften Plätzen in Davos und Changchun, dass bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2007 in Sapporo mit ihm zu rechnen ist. Im Teamsprint erreichte er jedoch mit Tor Arne Hetland, der im Finale stürzte, nur den siebenten Platz. In seinem Lieblingsrennen, dem Verfolgungswettbewerb, gehörte Northug zur Spitzengruppe und erhöhte er kurz vor dem Ziel das Tempo. Er verhakte sich jedoch mit seinen Stöcken und Skiern unglücklich, stürzte und belegte am Ende tief enttäuscht nur den fünften Platz.[5] Im 15-Kilometer-Freistil-Wettbewerb, der von starkem Schneefall in der Gruppe der besten Läufer geprägt wat, wurde er gar nur 24. Im Staffelwettbewerb zeigte Northug jedoch einmal mehr seine Stärken im Schlussspurt und verwies mit einem starken Antritt Jewgeni Dementjew and Anders Södergren auf den Silber- bzw. Bronzeplatz.[6] Nach dem Gewinn seines ersten Weltmeistertitels setzte sich Northug auch erstmals in Lahti bei einem Weltcup-Sprint-Wettbewerb durch. Am Ende der Saison verbesserte er sich im Gesamtweltcup auf den siebten Platz. In der Saison 2007/08 zeigte Northug wechselhafte Leistungen. Zwar verbesserte er seine Sprintqualitäten und gewann bei der Tour de Ski 2007/08 den Sprint in Asiago, erreichte aber vor allem bei Distanzrennen oftmals auch nur Platzierungen um den 30. Platz. Am Ende der Saison verbesserte er sich im Sprintweltcup auf Platz 14 und belegte im Gesamtweltcup den zwölften Platz.

Erster Einzel-Weltmeistertitel und Olympiasieg (2008–2010)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gleich zu Beginn der Saison 2008/09 bewies Northug, dass er wieder zu alter Stärke in Distanzrennen zurückgefunden hatte. Im ersten Weltcupwettbewerb der Saison in Gällivare über die Distanz von 15 Kilometer Freistil, belegte er erstmals in seiner Karriere bei einem Rennen mit Intervallstart einen Podiumsplatz. Zwei Wochen später gewann er in La Clusaz den Weltcup über den 30 Kilometer Freistil (Massenstart). Seine gute Forms bewies er auch bei der Tour de Ski 2008/09, bei der er den Sprint in Nové Město na Moravě für sich entschied und sich auf der letzten Etappe von Platz fünf auf Platz zwei vorkämpfen konnte. Beim Saisonhöhepunkt, den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2009 in Liberec, zeigte Northug, dass er es wie kein anderer versteht, bei Massenstart-Wettbewerben kraftschonend im Windschatten zu laufen, um dann seine Sprintstärke im Endspurt auszuspielen. Nachdem er sich lange Zeit im hinteren Feld versteckt hatte, setzte er sich bei der entscheidenden Attacke von Anders Södergren zusammen mit Giorgio Di Centa, Alexander Legkow und Södergren vom Feld ab. Auf dem letzten Kilometer erhöhte er das Tempo so stark, dass die anderen ihm nicht folgen konnten und er souverän vor Södergren und di Centa seinen ersten Einzelweltmeistertitel gewinnen konnte.[7][8] Als Schlussläufer des norwegischen Team gelang es Northug wie schon bei der Tour de Ski, einen Rückstand auf Axel Teichmann zuzulaufen. Im Schlussspurt verwies er Teichmann deutlich und sicherte somit der norwegischen Mannschaft erneut die Goldmedaille im Staffelwettbewerb.[9][10] Seine dritte Goldmedaille gewann Northug, der damit zum erfolgreichsten Athleten der Weltmeisterschaften wurde, im abschließenden Wettbewerb über 50 km Freistil, wo er im Sprint knapp vor dem russischen Läufer Maxim Wylegschanin und Tobias Angerer gewinnen konnte. Im ersten Wettbewerb nach den Weltmeisterschaften bewies Northug, dass er auch im Sprintwettbewerb eine Chance auf eine Medaille gehabt hätte. Im Freistilsprint in Lahti lieferte er sich einen harten Kampf mit dem Sprintweltmeister Ola Vigen Hattestad und gewann sein zweites Weltcuprennen der Saison. Mit einem fünften Platz über 50 Kilometer klassisch in Trondheim eroberte Northug die Führung in der Gesamtwertung des Weltcups und ging als großer Favorit in das Weltcup-Finale. Dort verlor er jedoch auf der dritten Etappe entscheidenden Boden auf Dario Cologna und belegte am Ende mit einem deutlichen Rückstand von über 100 Punkten den zweiten Platz im Gesamtweltcup. Auch in den Gesamtwertungen des Sprint- und Distanzweltcups erreichte er mit Platz fünf und Platz drei die bisher besten Platzierungen seiner Karriere. Ende 2009 gewann er die Wahl zu Norwegens Sportler des Jahres sowie die Aftenposten-Goldmedaille.

Petter Northug bei der Tour de Ski 2010 in Oberhof

Northug dominierte die Saison 2009/10 mit insgesamt acht Podiumsplatzierungen, darunter fünf Siege und drei zweite Plätze. Des Weiteren gewann er die zweite Etappe der Tour de Ski und belegte den zweiten Platz in der Gesamtwertung hinter Lukáš Bauer. Auch beim Weltcup-Finale konnte er eine Etappe und die Gesamtwertung für sich entschieden. Mit einem deutlichen Vorsprung von 600 Punkte gewann er souverän die Weltcupgesamtwertung und sicherte sich zudem den Gesamtsieg der Distanzwertung und den zweiten Platz in der Sprintwertung. Die Olympischen Spiele 2010 in Vancouver begannen für Northug jedoch mit einer Enttäuschung. Über die 15 Kilometer Freistil blieb er weit hinter den Erwartungen zurück und belegte lediglich den 41. Rang. Aber schon im Sprintwettbewerb fand er wieder zu seiner Stärke zurück und gewann die Bronzemedaille. Im Verfolgungswettbewerb ging er als großer Favorit ins Rennen und gehörte bis kurz vor dem Ende der Spitzengruppe an, als er einen Kilometer vor dem Ziel einen Stockbruch erlitt.[11] Northug konnte die Lücke nicht mehr zulaufen und musste sich mit dem elften Platz zufriedengeben. Im Teamsprint ging Northug zusammen mit Øystein Pettersen an den Start. Vor dem letzten Wechsel konnte sich der Deutsche Tim Tscharnke deutlich absetzen und übergab mit einem Vorsprung von 2,6 Sekunden an Axel Teichmann. Northug gelang es jedoch seine Sprintstärke erneut auszuspielen und Teichmann kurz vor dem Ziel einzuholen und zu überholen und somit seine erste olympische Goldmedaille zu gewinnen.[12] Im Staffelwettbewerb sicherte Northug mit seinen Stärken im Endspurt der norwegischen Staffel die Silbermedaille. Auch im letzten Wettbewerb den 50 Kilometern klassisch (Massenstart) kam es zum Duell des Deutschen Axel Teichmann gegen Petter Northug. Dem Deutschen gelang es sich am letzten Anstieg von der Spitzengruppe zu lösen. Northug konnte jedoch erneut den Rückstand in der Abfahrt reduzieren und gewann wie einige Tage zuvor im Teamsprint das Duell auf der Zielgeraden gegen Teichmann und somit seine zweite Goldmedaille.[13] Im März 2010 gewann er beim Flyktningerennet über 44 km klassisch.[14]

Weitere WM-Titel und erneuter Gesamtweltcupsieg (2011–2013)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Saison 2010/11 begann für den Norweger jedoch wenig erfreulich. Nach schlechten Leistungen im Vorbereitungsrennen in Beitostølen verzichtete er wegen Überbelastung im Training auf die ersten Saisonrennen und kehrte erst in Davos in den Weltcup zurück.[15] Dort belegte er über 15 Kilometer klassisch den zwölften Platz. Im Sprintwettbewerb überstand er die Qualifikation, schied aber schon im Viertelfinale aus. Nach einem dritten Platz zum Auftakt und dem Triumph im 20-km-Massenstart, beendete der Norweger die Tour de Ski wieder als Zweitplatzierter, wie in beiden Jahren zuvor.

Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2011 in Oslo verteidigte er seinen Weltmeistertitel in der Verfolgung und wurde hinter dem Schweden Marcus Hellner Zweiter im Sprint. Eine weitere Silbermedaille gewann er gemeinsam mit Ola Vigen Hattestad im Team-Sprint. Mit der norwegischen-Staffel gewann er außerdem die Goldmedaille in der 4 × 10-km-Staffel, wobei Northug als Schlussläufer allerdings für einen negativen Höhepunkt der Weltmeisterschaften sorgte: Mit einem starken Antritt gelang es Northug ein paar hundert Meter vor dem Ziel, sich von seinen Rivalen in der Spitzengruppe abzusetzen. Nachdem er auf der Zielgeraden erkannte, dass ihn kein anderer Läufer mehr einholen konnte, bremste er auf den letzten Metern ab, stellte seine Ski quer, blickte zu seinen Verfolgern zurück und überschritt kurz vor diesen die Ziellinie.[16] Sein Verhalten wird von vielen Medien, aber auch von Athleten und Funktionären als unsportlich und Provokation bezeichnet. Besonders pikant: Die schwedische Staffel gewann die Silbermedaille, wobei Marcus Hellner – der Northug im Sprint-Bewerb knapp schlagen konnte – der Schlussläufer war. Beim abschließenden 50-km-Marathon holte sich Northug erneut die Goldmedaille und verteidigte damit seinen Titel von Liberec erfolgreich. Zweiter wurde wie schon 2009 Maxim Wylegschanin, der sich dem Norweger erneut im Finish geschlagen geben musste. Northug avancierte mit drei Gold- und zwei Silbermedaillen zum erfolgreichsten männlichen Athleten der WM. Im August 2011 gewann er bei den Rollerski-Weltmeisterschaften in Aure Gold im 10-km-Berglauf[17] und Gold im 24-km-Massenstartrennen[18].

Zu Beginn der Saison 2011/12 belegte er in Sjusjøen den zweiten Rang über 15 km und den ersten Platz mit der Staffel. Bei der folgenden Nordic Opening in Kuusamo erreichte er im 10-km-Einzelrennen und in der Gesamtwertung den ersten Platz. Im weiteren Saisonverlauf gewann er zwei Einzelrennen und ein Rennen mit der Staffel. Die Tour de Ski 2011/12 beendete er auf den dritten Gesamtrang. Dabei holte er zwei Etappensiege und kam drei Mal auf den zweiten Platz. Zum Saisonende erreichte er den fünften Rang im Distanzweltcup und den dritten Platz im Gesamtweltcup. In der Saison 2012/13 belegte er wie im Vorjahr den ersten Platz bei der Nordic Opening und den vierten Rang bei der Tour de Ski 2012/13. Des Weiteren holte in der Saison vier Weltcupsiege, davon drei im Einzel. Im Januar 2013 wurde er in Gåsbu norwegischer Meister im Skiathlon. Bei den Weltmeisterschaften 2013 im Val di Fiemme gewann Northug Gold über 15 km Skating im Intervallstart und in der Staffel. Außerdem errang er Silber im Einzelsprint. Als Titelverteidiger blieb er sowohl im Skiathlon als Vierter als auch über 50 km als 21. ohne Edelmetall. Dennoch konnte er seinen Status als erfolgreichster männlicher Langlaufathlet wie schon bei den vorhergegangenen Großereignissen behaupten. Beim Weltcupfinale in Falun errang er den ersten Platz in der Gesamtwertung und erreichte damit den dritten Platz im Distanzweltcup, den zweiten Rang im Sprintweltcup und den ersten Platz im Gesamtweltcup.

Olympia ohne Medaille und Comeback vier WM-Titel (2014–2016)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach schwächeren Beginn in die Saison 2013/14 mit dem 13. Rang bei der Nordic Opening kam er in Lillehammer mit der Staffel auf den dritten Platz und erreichte bei der Tour de Ski 2013/14 den dritten Gesamtrang. Im Dezember 2013 siegte er beim La Sgambeda.[19] Beim Saisonhöhepunkt den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi konnte Northug den Erwartungen nicht gerecht werden und war der zehnte Rang im Sprint seine beste Platzierung im Einzel. Im Skiathlon 16. und im Massenstartrennen über 50 Kilometer in der freien Technik kam er als 18. ins Ziel. Im Teamsprint und mit der Staffel kam er auf den vierten Platz. Die Saison beendete er auf den neunten Rang im Distanzweltcup und den sechsten Platz im Gesamtweltcup.

In der Saison 2014/15 belegte er den 15. Platz bei der Nordic Opening in Lillehammer und zunächst den zweiten Rang hinter Martin Johnsrud Sundby bei der Tour de Ski 2015. Im Juli 2016 wurde Sundby dieser Sieg wegen Dopings aberkannt und Northug holte damit nachträglich seinen ersten Tour de Ski Gesamtsieg.[20] Beim Sprint in Ruka und über 15 km in Davos errang er den zweiten Platz. Im Januar 2015 wurde er norwegischer Meister im Skiathlon. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2015 in Falun gewann er vier Goldmedaillen. Er wurde Weltmeister im Sprint, über 50 km, mit der Staffel und zusammen mit Finn Hågen Krogh im Teamsprint. Er erreichte damit als erster Sportler fünf Weltmeistertitel in Folge mit der Langlaufstaffel. Im Skiathlon wurde er Elfter und im Freistilrennen über 15 Kilometer belegte er den 62. Rang. Zum Saisonende erreichte er den achten Platz im Sprintweltcup, den fünften Platz im Distanzweltcup und den zweiten Platz im Gesamtweltcup. Im März 2015 siegte er außerdem beim Skimarathon Storlirennet über 36 km Freistil.[21] Ende 2015 gewann Northug zum zweiten Mal die die Wahl zu Norwegens Sportler des Jahres.

Zu Beginn der Saison 2015/16 belegte er den dritten Platz bei der Sprintetappe der Nordic Opening in Ruka, die er auf dem zweiten Gesamtrang beendete. Beim folgenden Weltcup in Lillehammer siegte er mit der Staffel. Die Tour de Ski 2016 beendete er auf dem vierten Rang. Dabei kam er in Lenzerheide im 30-km-Massenstartrennen und im 15-km-Verfolgungsrennen jeweils auf den zweiten Rang. Bei den norwegischen Meisterschaften in Tromsø gewann er im Skiathlon. Im Februar 2016 errang er beim Sprintweltcup in Stockholm und in Lahti jeweils den dritten Platz und gewann in Drammen den Sprint. Bei der Ski Tour Canada wurde er nach sechs Top-Zehn-Platzierungen darunter zwei zweiten Plätze Dritter in der Gesamtwertung und erreichte den achten Platz im Distanzweltcup und jeweils den zweiten Platz im Sprint und im Gesamtweltcup.

Formschwäche und Rücktritt (2017–2018)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Saison 2016/17 hatte Northug mit einer Formschwäche zu kämpfen, welche auf Übertraining zurückgeführt wurde. Er ließ den Saisonstart aus und verzichtete auch auf die Teilnahme an der Tour de Ski.[22] Aufgrund seiner schwachen bzw. fehlenden Ergebnisse wurde Northug vom norwegischen Nationalteam bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2017 in Lahti nicht für einen nationalen Startplatz nominiert. Im Sprint und im 50-km-Massenstartrennen stand ihm jedoch als amtierender Weltmeister ein Fixplatz zur Verfügung. Er wurde Achter im 50-km-Massenstartrennen und Fünfter im Sprint. Insgesamt nahm er 2016/17 lediglich an sechs Weltcuprennen teil. Seine beste Platzierung dabei war der vierte Platz im Sprint in Drammen. Zum Saisonende gewann er das Storlirennet über 36 km Freistil[23], den Fossavatn Ski Marathon über 50 km klassisch und das Flyktningerennet über 42 km klassisch.[24] und belegte beim Ugra Ski Marathon über 50 km Freistil den zweiten Platz.

Auch in der Saison 2017/18 konnte Northug nicht an seine früheren Leistungen anschließen. Den Saisonstart verpasste er krankheitsbedingt erneut. Bei seinem einzigen Weltcupstart landete er nur auf Platz 32. Für die Olympischen Winterspiele 2018 wurde er schlussendlich nicht nominiert.[25][26]

Am 12. Dezember 2018 beendete Northug seine aktive Karriere.[27][28]

Comeback zum Skilanglauf bei den Ski Classics (ab 2022)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor der Ski Classics Saison 2022/23 gründete Northug sein eigenes Ski Classics Team, das "Team Northug Crucible". Zuvor richtete Northug mehrmals den sogenannten Janteloppet über 20 Kilometer aus, an dem viele Langlaufgrößen wie Therese Johaug oder auch Johannes Høsflot Klæbo teilnahmen. In seiner ersten Saison erreichte Northug den 36. Platz bei den Ski Classics und sein Team den 28. Platz von 35 Teams. Vor der Saison 2023/24 wurde sein Team zum "Team Janteloppet" umbenannt. Außerdem wurde der Janteloppet zu den Ski Classics aufgenommen und die Distanz auf 100 Kilometer erhöht.

Bei den norwegischen Meisterschaften 2024 in Lillehammer gewann er im Teamsprint zusammen mit seinem Bruder Even Silber.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Medaillen bei Olympischen Winterspielen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2010 in Vancouver: Gold im Teamsprint, Gold über 50 km klassisch, Silber mit der Staffel, Bronze im Sprint

Medaillen bei Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2007 in Sapporo: Gold mit der Staffel
  • 2009 in Liberec: Gold im Skiathlon, Gold mit der Staffel, Gold über 50 km Freistil
  • 2011 in Oslo: Gold im Skiathlon, Gold mit der Staffel, Gold über 50 km Freistil, Silber im Sprint, Silber im Teamsprint
  • 2013 im Val di Fiemme: Gold über 15 km Freistil, Gold mit der Staffel, Silber im Sprint
  • 2015 in Falun: Gold im Sprint, Gold im Teamsprint, Gold mit der Staffel, Gold über 50 km klassisch

Siege bei Weltcuprennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcupsiege im Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 8. März 2006 Schweden Falun 20 km Skiathlon
2. 10. März 2007 Finnland Lahti 1,2 km Sprint Freistil
3. 6. Dezember 2008 Frankreich La Clusaz 30 km Freistil Massenstart
4. 7. März 2009 Finnland Lahti 1,2 km Sprint Freistil
5. 29. November 2009 Finnland Kuusamo 15 km klassisch Individualstart
6. 19. Dezember 2009 Slowenien Rogla 1 km Sprint klassisch
7. 20. Dezember 2009 Slowenien Rogla 30 km klassisch Massenstart
8. 13. März 2010 Norwegen Oslo 50 km Freistil Massenstart
9. 21. März 2010 Schweden Stockholm / Falun Gesamtwertung Weltcup-Finale
10. 20. März 2011 Schweden Stockholm / Falun Gesamtwertung Weltcup-Finale
11. 27. November 2011 Finnland Kuusamo Gesamtwertung Nordic Opening
12. 10. Dezember 2011 Schweiz Davos 30 km Freistil Individualstart
13. 17. Dezember 2011 Slowenien Rogla 15 km klassisch Massenstart
14. 2. Dezember 2012 Finnland Kuusamo Gesamtwertung Nordic Opening
15. 1. Februar 2013 Russland Sotschi 1,8 km Sprint Freistil
16. 10. März 2013 Finnland Lahti 15 km klassisch Individualstart
17. 13. März 2013 Norwegen Drammen 1,3 km Sprint klassisch
18. 24. März 2013 Schweden Stockholm / Falun Gesamtwertung Weltcup-Finale
19. 11. Januar 2015 Tour de Ski Gesamtwertung
20 3. Februar 2016 Norwegen Drammen 1,2 km Sprint klassisch

Etappensiege bei Weltcuprennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin Rennen
1. 4. Januar 2008 Italien Asiago 1,2 km Sprint Freistil Tour de Ski 2007/08
2. 1. Januar 2009 Tschechien Nové Město na Moravě 1,2 km Sprint Freistil Tour de Ski 2008/09
3. 1. Januar 2010 Deutschland Oberhof 3,75 km Prolog Freistil Tour de Ski 2010
4. 2. Januar 2010 Deutschland Oberhof 15 km Verfolgung klassisch1 Tour de Ski 2010
5. 6. Januar 2010 Italien Toblach 35 km Verfolgung Freistil1 Tour de Ski 2010
6. 20. März 2010 Schweden Falun 20 km Skiathlon Weltcup-Finale 2010
7. 8. Januar 2011 Italien Val di Fiemme 20 km klassisch Massenstart Tour de Ski 2010/11
8. 19. März 2011 Schweden Falun 20 km Skiathlon Weltcup-Finale 2011
9. 26. November 2011 Finnland Kuusamo 10 km Freistil Individualstart Nordic Opening 2011
10. 29. Dezember 2011 Deutschland Oberhof 3,75 km Prolog Freistil Tour de Ski 2011/12
11. 1. Januar 2012 Deutschland Oberstdorf 20 km Skiathlon Tour de Ski 2011/12
12. 29. Dezember 2012 Deutschland Oberhof 4 km Prolog Freistil Tour de Ski 2012/13
13. 3. Januar 2013 Italien Toblach 35 km Verfolgung Freistil1 Tour de Ski 2012/13
14. 20. März 2013 Schweden Stockholm 1,1 km Sprint klassisch Weltcup-Finale 2013
15. 22. März 2013 Schweden Falun 3,3 km Prolog Freistil Weltcup-Finale 2013
16. 4. Januar 2014 Italien Val di Fiemme 10 km klassisch Individualstart Tour de Ski 2013/14
17. 4. Januar 2015 Deutschland Oberstdorf 15 km Verfolgung klassisch1 Tour de Ski 2015
18. 8. Januar 2015 Italien Toblach 25 km Verfolgung Freistil1 Tour de Ski 2015
1 
Als Erster im Ziel als Sieger gewertet.

Weltcupsiege im Team[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 25. März 2007 Schweden Falun 4 × 10 km Staffel2
2. 24. Februar 2008 Schweden Falun 4 × 10 km Staffel3
3. 23. November 2008 Schweden Gällivare 4 × 10 km Staffel4
4. 7. Dezember 2008 Frankreich La Clusaz 4 × 10 km Staffel5
5. 22. November 2009 Norwegen Beitostølen 4 × 10 km Staffel6
6. 20. November 2011 Norwegen Sjusjøen 4 × 10 km Staffel7
7. 12. Februar 2012 Tschechien Nové Město na Moravě 4 × 10 km Staffel8
8. 25. November 2012 Schweden Gällivare 4 × 7,5 km Staffel9
9. 6. Dezember 2015 Norwegen Lillehammer 4 × 7,5 km Staffel10
4 
Mit Martin Johnsrud Sundby, Eldar Rønning und Tore Ruud Hofstad.
5 
Mit Tor Arne Hetland, Martin Johnsrud Sundby und Tord Asle Gjerdalen.
6 
Mit Eldar Rønning, Martin Johnsrud Sundby und Ronny Hafsås.
7 
Mit Eldar Rønning, Finn Hågen Krogh und Lars Berger.
8 
Mit Eldar Rønning, Niklas Dyrhaug und Martin Johnsrud Sundby.
9 
Mit Eldar Rønning, Martin Johnsrud Sundby und Sjur Røthe.
10 
Mit Niklas Dyrhaug, Hans Christer Holund und Martin Johnsrud Sundby.

Siege bei Continental-Cup-Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin Serie
1. 16. Dezember 2005 Finnland Vuokatti 15 km Freistil Individualstart Scandinavian Cup
2. 14. Januar 2006 Schweden Skellefteå 15 km klassisch Individualstart Scandinavian Cup
3. 15. Januar 2006 Schweden Skellefteå 15 km Freistil Individualstart Scandinavian Cup
4. 25. Februar 2006 Norwegen Nes 2 × 15 km Skiathlon Scandinavian Cup

Siege bei Worldloppet-Cup-Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkung: Vor der Saison 2015/16 hieß der Worldloppet Cup noch Marathon Cup.

Nr. Datum Ort Rennen Disziplin
1. 16. Dezember 2012 Italien Livigno La Sgambeda 42 km Freistil Massenstart
2. 15. Dezember 2013 Italien Livigno La Sgambeda 42 km Freistil Massenstart

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teilnahmen an Weltmeisterschaften und Olympischen Winterspielen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympische Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr und Ort Wettbewerb
15 km Skiathlon 50 km Sprint Staffel Teamsprint
Kanada 2010 Vancouver 41. 11. 1. 3. 2. 1.
RusslandRussland 2014 Sotschi 16. 18. 10. 4. 4.

Nordische Skiweltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr und Ort Wettbewerb
15 km Skiathlon 50 km Sprint Staffel Teamsprint
JapanJapan 2007 Sapporo 24. 5. 1. 7.
Tschechien 2009 Liberec 29. 1. 1. 1.
Norwegen 2011 Oslo 1. 1. 2. 1. 2.
ItalienItalien 2013 Val di Fiemme 1. 4. 21. 2. 1. 11.
SchwedenSchweden 2015 Falun 62. 11. 1. 1. 1. 1.
Finnland 2017 Lahti 8. 5.

Platzierungen im Weltcup[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcup-Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tabelle zeigt die erreichten Platzierungen im Einzelnen.

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Hinweis: Bei den Distanzrennen erfolgt die Einordnung gemäß FIS.
Platzierung Distanzrennena Skiathlon
Verfolgung
Sprint Etappen-
rennenb
Gesamt Team
≤ 5 km ≤ 10 km ≤ 15 km ≤ 30 km > 30 km Sprint Staffel
1. Platz 4 2 4 3 1 9 9 6 38 9
2. Platz 2 1 4 2 6 10 4 29 1
3. Platz 3 1 2 2 6 3 17 2
Top 10 12 5 28 7 4 24 46 17 143 2 14
Punkteränge 15 9 46 10 7 49 62 19 217 2 14
Starts 15 11 49 13 9 52 70 19 238 2 14
Stand: Karriereende
a 
inkl. Individualstarts und Massenstarts gemäß FIS-Einordnung
b 
Gesamtes Rennen, nicht Einzeletappen, z. B. Tour de Ski, Nordic Opening, Saison-Finale


Weltcup-Gesamtplatzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Gesamt Distanz Sprint
Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz
2005/06 309 14. 225 14. 84 24.
2006/07 443 7. 119 24. 124 18.
2007/08 475 12. 166 24. 181 14.
2008/09 1220 2. 492 3. 308 5.
2009/10 1621 1. 749 1. 352 2.
2010/11 1236 2. 512 4. 204 7.
2011/12 1199 3. 619 5. 140 21.
2012/13 1561 1. 632 3. 329 2.
2013/14 580 6. 206 9. 94 25.
2014/15 1047 2. 401 5. 214 8.
2015/16 1602 2. 526 8. 476 2.
2016/17 94 65. 1 118. 93 27.

Platzierungen bei Weltcup-Etappenrennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Nordic Opening Tour de Ski Weltcup-Finale Ski Tour Canada
2006/07 4.
2007/08 8. 6.
2008/09 2. 4.
2009/10 2. 1.
2010/11 2. 1.
2011/12 1. 3.
2012/13 1. 4. 1.
2013/14 13. 3.
2014/15 15. 1.
2015/16 2. 4. 3.
2016/17

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Singles[29]
Petters jul
  NO 39 49/2020 (1 Wo.)

Northug gehört zu der Generation der norwegischen Skilangläufer, die ihr Training seit der Aufnahme in den Kader systematisch erfasst haben (Puls- und Belastungswerte sowie Streckenlänge etc. jedes Trainings). Hierbei stellte es sich heraus, dass er bedeutend mehr und mit wesentlich niedrigerer Intensität trainiert hat, als die Konkurrenz in Deutschland oder anderen nicht-skandinavischen Ländern.[30] Während in Deutschland ca. ein Drittel des Lauftrainings oberhalb der anaeroben Schwelle stattfindet, war es bei diesen Norwegern nur 9 %.[31]

Seit Sommer 2007 wird Northug, der in Norwegen sehr schnell ein großes Medieninteresse auf sich zog, aber aufgrund unüberlegter Äußerungen und seiner als arrogant gewerteten Zieleinläufe[32] auch schnell an Sympathien verlor,[33][34] in außersportlichen Angelegenheiten von Bjørn Dæhlie beraten.[35]

Im Juli 2010 nahm Northug am Main Event der World Series of Poker im Rio All-Suite Hotel and Casino am Las Vegas Strip teil und belegte den 653. Platz von 7319 Spielern. Dafür erhielt er ein Preisgeld von rund 20.000 US-Dollar.[36] Mitte August 2010 spielte er bei der European Poker Tour in Barcelona und kam bei einem Side-Event der Variante No Limit Hold’em sowie beim Main Event ins Geld.[37][38]

Am 4. Mai 2014 verursachte Northug einen Verkehrsunfall mit 1,65 Promille Alkohol im Blut. Dabei entstand ein hoher Sachschaden und sein Beifahrer wurde verletzt. Im Anschluss an den Unfall behauptete er, dass nicht er, sondern sein Mitfahrer gefahren sei. Am 9. Oktober 2014 wurde er dafür zu 50 Tagen Haft, 185.000 NOK Geldstrafe und fünf Jahren Führerscheinentzug verurteilt.[39][40] Im August 2020 gab er bekannt, von der Polizei wegen überhöhter Geschwindigkeit angehalten worden zu sein. Diese fand anschließend bei ihm zu Hause ca. 10 Gramm Kokain.[41][42][43] Northug gab anschließend per Pressekonferenz ein Drogenproblem zu. Im folgenden Dezember wurde er wegen Rasens und Drogenbesitzes zu sieben Monaten Haft verurteilt.[44]

Northugs jüngere Brüder Tomas, der bei den Juniorenweltmeisterschaften 2010 die Goldmedaille im Sprintwettbewerb und mit der norwegischen Staffel gewann, und Even sind ebenfalls Skilangläufer.

2020 veröffentlichte Northug eine Weihnachtssingle mit dem Titel Petters jul (Petters Weihnachten). In der ersten Dezemberwoche schaffte er damit den Einstieg in die norwegischen Charts.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Petter Northug – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. HOVEDLANDSRENN skiskyting 2001. www.mamut.net, 16. November 2006, archiviert vom Original am 29. Oktober 2013; abgerufen am 22. Februar 2009.
  2. Petter Northug sollte Skispringer werden. www.xc-ski.de, 28. November 2006, archiviert vom Original am 29. Oktober 2013; abgerufen am 22. Februar 2009.
  3. Cross Country Men 4 × 10.0 km Relay C / F. (PDF; 819 kB) www.fis-ski.com, 26. März 2005, abgerufen am 20. Februar 2009.
  4. Familie Pedersen gewinnt norwegische Staffelmeisterschaft, Diskussionen um Northug. www.xc-ski.de, 23. Januar 2006, archiviert vom Original am 19. November 2011; abgerufen am 20. Februar 2009.
  5. Doppelsieg für deutsche Langläufer – Teichmann zum zweiten Mal Weltmeister. www.kalev.ee, 24. Februar 2009, archiviert vom Original am 14. März 2012; abgerufen am 24. Februar 2009.
  6. Northug at Sapporo 4x10km relay (Swedish). www.youtube.com, 5. März 2007, abgerufen am 20. Februar 2009.
  7. Petter Northug ist Weltmeister in der Doppelverfolgung. www.kalev.ee, 22. Februar 2009, archiviert vom Original am 27. Dezember 2013; abgerufen am 22. Februar 2009.
  8. Petter Northug, beastly finish in 2009 30 km world championships. www.youtube.com, 27. Februar 2009, abgerufen am 20. Februar 2009.
  9. Die Silberne schimmert Golden. www.faz.net, 27. Februar 2009, abgerufen am 27. Februar 2009.
  10. Northug destroys Teichmann in mens relay final! WSC Liberec 2009. www.youtube.com, 27. Februar 2009, abgerufen am 27. Februar 2009.
  11. Tobias Angerer gewinnt olympisches Silber: Hellner Olympiasieger in der Doppelverfolgung. www.xc-ski.de, 20. Februar 2010, abgerufen am 14. Dezember 2010.
  12. Gold und Silber im Teamsprint: Deutsche Langläufer überraschen bei Olympia. www.xc-ski.de, 22. Februar 2010, abgerufen am 14. Dezember 2010.
  13. Northug 50 Kilometer Olympiasieger: Teichmann gewinnt nach Aufholjagd Silber. www.xc-ski.de, 28. Februar 2010, abgerufen am 14. Dezember 2010.
  14. Ergebnis Flyktningerennet 2010
  15. Rückkehr angekündigt: Northug plant Weltcup-Einstieg in Davos. www.xc-ski.de, 30. November 2010, abgerufen am 14. Dezember 2010.
  16. Norwegens sechstes Gold und eine Provokation. www.standard.at, 5. März 2011, abgerufen am 4. März 2011.
  17. Ergebnisse RWM 2011 10 km Berglauf
  18. Ergebnisse RWM 2011 24 km Massenstart
  19. Ergebnis La Sgambeda 2013
  20. Martin Johnsrud Sundby für Doping-Vergehen bestraft xc-ski.de
  21. Ergebnis Storlirennet 2015
  22. Sport1.de: Langlauf: Petter Northug verzichtet auf Tour de Ski. Abgerufen am 1. Dezember 2020.
  23. Ergebnis Storlirennet 2017
  24. Ergebnis Flyktningerennet 2017
  25. Sport1.de: Petter Northug aus Norwegen nicht für OIympia nominiert. Abgerufen am 1. Dezember 2020.
  26. Olympia-Aus für Norwegens Langlauf-Star Petter Northug. Abgerufen am 1. Dezember 2020.
  27. Olympiasieger Petter Northug hört auf auf ORF-Sport vom 12. Dezember 2018, abgerufen am 12. Dezember 2018
  28. Norwegens Langlauf-Ass Petter Northug hört auf auf General-Anzeiger Bonn vom 12. Dezember 2018, abgerufen am 12. Dezember 2018
  29. Petters jul (Single) in den norwegischen Charts
  30. Tønnessen, Espen; Haugen, Thomas A.; Hem, Erlend; Leirstein, Svein; Seiler, Stephen (2015): Maximal Aerobic Capacity in the Winter-Olympics Endurance Disciplines: Olympic-Medal Benchmarks for the Time Period 1990–2013. Int J Sports Physiol Perform. 10(7): 835-839.
  31. Arnd Krüger: Wie viel Grundlagentraining muss sein? Die Bedeutung der aeroben Ausdauer für den Skilanglauf. FdSnow. Fachzeitschrift für den Skisport 33(2015), 2, 22–33.
  32. Christiane Moravetz: Die Arroganz des Siegers. In: FAZ.net. 4. März 2011, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  33. Jungstar Northug mit schneller Zunge. www.xc-ski.dewww.kalev.ee, 19. Januar 2009, archiviert vom Original am 7. Mai 2010; abgerufen am 5. März 2007.
  34. Porträt – Petter Northug. www.xc-ski.de, 22. Februar 2009, abgerufen am 24. September 2007.
  35. Bjoern Daehlie unterstützt Petter Northug. www.skiinternat-oberstdorf.de, 11. Mai 2007, archiviert vom Original am 22. April 2014; abgerufen am 20. Februar 2009.
  36. 41st World Series of Poker – WSOP 2010 ($ 10,000 World Championship – No Limit Hold’em) in der Hendon Mob Poker Database, abgerufen am 27. Mai 2017 (englisch)
  37. European Poker Tour – EPT Barcelona (€ 2,000 + 100 No Limit Hold’em – Turbo 8 Max) in der Hendon Mob Poker Database, abgerufen am 27. Mai 2017 (englisch)
  38. European Poker Tour – EPT Barcelona (€ 5,000 + 300 No Limit Hold’em – EPT Main Event) in der Hendon Mob Poker Database, abgerufen am 27. Mai 2017 (englisch)
  39. DIE WELT [1]. Abgerufen am 10. Oktober 2014
  40. NRK [2]. Abgerufen am 10. Oktober 2014
  41. Hanne Skjellum Mueller: Northug innrømmer på Facebook: – Politiet har funnet narkotika hjemme hos meg. In: NRK. 14. August 2020, abgerufen am 14. August 2020 (norwegisch (Bokmål)).
  42. Drogenfund bei Langlauf-Superstar (16. August 2020)
  43. Rapport fra et liv som må repareres@1@2Vorlage:Toter Link/www.itromso.no (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. (21. August 2020) iTromsø.no
  44. Früherer Skistar Petter Northug muss ins Gefängnis, FAZ, 21. Dezember 2020