Wallendorf (Eifel)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Wallendorf (Eifel)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Wallendorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 53′ N, 6° 17′ OKoordinaten: 49° 53′ N, 6° 17′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Südeifel
Höhe: 180 m ü. NHN
Fläche: 8,71 km2
Einwohner: 369 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54675
Vorwahl: 06566
Kfz-Kennzeichen: BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 131
Adresse der Verbandsverwaltung: Pestalozzistraße 7
54673 Neuerburg
Website: wallendorf-eifel.de
Ortsbürgermeister: Dieter Herschbach
Lage der Ortsgemeinde Wallendorf im Eifelkreis Bitburg-Prüm
KarteBitburgAuw bei PrümRoth bei PrümOlzheimNeuendorfKleinlangenfeldSchwirzheimBüdesheimWallersheimFleringenWeinsheimGondenbrettSellerichBuchetOberlascheidBleialfMützenichWinterscheidWinterspeltGroßlangenfeldBrandscheidPrümRommersheimGiesdorfHersdorfSeiwerathSchöneckenOberlauchNiederlauchOrlenbachWinringenDingdorfWatzerathPittenbachPronsfeldHabscheidMasthornHeckhuscheidMatzerathHeisdorfNimsreulandLaselWawernFeuerscheidNimshuscheidLützkampenGroßkampenbergKesfeldÜttfeldEuscheidStrickscheidLünebachLierfeldEilscheidDackscheidMerlscheidPintesfeldKinzenburgWaxweilerManderscheidLichtenbornArzfeldIrrhausenReiffSengerichLeidenbornHerzfeldEschfeldRoscheidHarspeltSevenig (Our)DahnenReipeldingenDaleidenDasburgPreischeidOlmscheidJuckenKickeshausenLauperathKrautscheidOberpierscheidNiederpierscheidLascheidHargartenLambertsbergMauelPlütscheidBurbachBalesfeldNeuheilenbachNeidenbachUschZendscheidSteinbornSankt ThomasMalbergweichMalberg (Eifel)KyllburgweilerSeinsfeldOberkailGransdorfGindorfPickließemOrsfeldKyllburgEtteldorfWilseckerBademSefferweichSeffernSchleidHeilenbachEhlenzOberweilerBickendorfNattenheimFließemRittersdorf (Eifel)LießemNiederweilerBiersdorf am SeeWiersdorfWißmannsdorfHamm (Eifel)EchtershausenBrechtFeilsdorfHütterscheidBaustertBrimingenMülbachOberweisBettingen (Eifel)OlsdorfWettlingenStockemHalsdorfEnzenDudeldorfGondorfMetterichHüttingen an der KyllRöhlScharfbilligSülmDahlemTrimportIdenheimIdesheimMeckelEßlingenOberstedemNiederstedemWolsfeldDockendorfIngendorfMesserichBirtlingenAltscheidBerkothNusbaumBiesdorfKruchtenHommerdingenHüttingen bei LahrMettendorfNiehlBurgLahrGeichlingenKörperichRoth an der OurGentingenAmmeldingen an der OurBerscheidBaulerWaldhof-FalkensteinKeppeshausenRodershausenGemündSevenig bei NeuerburgAfflerDauwelshausenScheitenkorbNasingenMuxerathObergecklerNiedergecklerSinspeltNiederradenKoxhausenHerbstmühleKarlshausenZweifelscheidLeimbachEmmelbaumAmmeldingen bei NeuerburgHeilbachUppershausenPlascheidHüttenNeuerburgScheuernFischbach-OberradenUtscheidWeidingenÜbereisenbachWallendorfBollendorfEchternacherbrückErnzenFerschweilerMindenMenningenEisenachGilzemKaschenbachNiederweisIrrelPrümzurlayAlsdorfHolsthumPeffingenSchankweilerSpangdahlemHerforstBeilingenPhilippsheimSpeicher (Eifel)PreistOrenhofenAuw an der KyllHostenNordrhein-WestfalenBelgienLuxemburgTrierLandkreis Trier-SaarburgLandkreis VulkaneifelLandkreis Bernkastel-Wittlich
Karte
Blick vom Römerturm auf Wallendorf
Brücke über die Sauer

Wallendorf ist eine Ortsgemeinde in der Eifel im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz und gehört der Verbandsgemeinde Südeifel an. Wallendorf ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wallendorf ist ein Grenzort zu Luxemburg am Zusammenfluss von Sauer und Our. Zu Wallendorf gehört der Wohnplatz Gaymühle.[2]

Auf der anderen Seite der Sauer liegt Wallendorferbrück, Ortsteil der luxemburgischen Gemeinde Reisdorf.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Archäologische Funde aus der „Völkerhöhle“ bei Wallendorf belegen eine vorgeschichtliche Besiedelung der Gegend bereits in der Steinzeit.[3] Schmuck- und Statuenfunde aus der Römerzeit sowie freigelegte Grabbeigaben aus fränkischer Zeit setzen die Besiedelungsgeschichte fort. Besonders umfangreich sind die Grabfunde aus römischer Zeit. Im südlichen Teil Wallendorfs entdeckte man um 1850 ein Brandgräberfeld. Laut Einwohnern handelte es sich um zahlreiche Gräber, die mit Töpfen, Tellern, Tassen und Kupfermünzen belegt waren.[4] Östlich von Wallendorf wurde zudem eine Gruppe von zehn Hügelgräbern beobachtet, deren Zeitstellung allerdings noch unbekannt ist.[5] Auf Kasselt fand sich nach Ausgrabungen ein Oppidum der Treverer, welches auch nach dem Gallischen Krieg und der Herrschaft der Römer weiter besiedelt wurde.

Die erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen Vualcheresdorf erfolgte im Jahre 1136 im Zusammenhang mit dem Liebfrauenstift in Prüm. Dabei ist unklar, ob der Name auf vallis (Tal) oder auf einen Römer namens Valo zurückgeht. In späteren Schriften ist dann von Waildorff und Valendorff die Rede.

Bis Ende des 18. Jahrhunderts war Wallendorf Hauptort einer Meierei der Grafschaft Vianden im Herzogtum Luxemburg, als Gutsbesitz der Herren von Fels in Moestroff in Luxemburg. Im Jahr 1795 hatten französische Revolutionstruppen die Österreichischen Niederlande, zu denen Luxemburg damals gehörte, in Besitz genommen. Unter der französischen Verwaltung gehörte das Gebiet zum Kanton Vianden im Arrondissement Diekirch, der zum Departement Wälder gehörte. Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress kam der Ort 1815 zum Königreich Preußen. Wallendorf wurde Sitz einer gleichnamigen Bürgermeisterei im Kreis Bitburg.[6]

Während des Zweiten Weltkriegs war Wallendorf dreimal Schauplatz von Kämpfen. Am 14. September 1944 setzten hier US-amerikanische Truppen nach der Zerstörung des Ortes über die Sauer, um weiter Richtung Bitburg vorzustoßen. Im Zuge der Ardennenoffensive im Dezember 1944 lag der Ort abermals im Kreuzfeuer der Kontrahenten, die Amerikaner zogen sich zurück. Am 7. Februar 1945 war Wallendorf wiederum Ziel von Panzer- und Truppenverbänden des US-Armee, die nun endgültig Brückenköpfe bilden konnten. Wallendorf blieb schwer zerstört hinterlassen.

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Wallendorf, die Werte von 1871 bis 1987 sowie von 2011 beruhen auf Volkszählungen:[7]

Jahr Einwohner
1815 385
1835 588
1871 572
1905 534
1939 681
1950 398
1961 417
Jahr Einwohner
1970 419
1987 377
1997 396
2005 386
2011 377
2015 371
2020 382

In den letzten Jahren gab es einen verstärkten Zuzug von Menschen aus Luxemburg: Im Jahr 2019 waren von insgesamt 372 Einwohnern 93 Luxemburger (25 %). Im Jahr 2009 waren von 346 Einwohnern nur 39 Luxemburger (11,3 %).[8]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Wallendorf besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[9]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieter Herschbach wurde am 22. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Wallendorf. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat. Dieser entschied sich auf seiner konstituierenden Sitzung für Herschbach.[10]

Herschbachs Vorgängerin Suzette Weber hatte das Amt von 1994 bis 2019 ausgeübt.[11]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Wallendorf
Wappen von Wallendorf
Blasonierung: „Gespalten von Rot und Gold vorne ein silberner Balken, hinten am Spalt ein halber rotbewehrter und -gezungter schwarzer Adler“[12]
Wappenbegründung: Auf der Wallendorf zugewiesenen Seite zeigt er das Wappen der Grafen von Vianden: in Rot einen weißen Balken. Auf der gegenüberliegenden Seite den österreichischen Doppeladler.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bischofskappe, ein Fels in der Form einer Bischofsmütze;
  • Genovevabrunnen, errichtet zur Erinnerung an die Genovevafestspiele nach dem Zweiten Weltkrieg, mit deren Hilfe der Wiederaufbau der Kirche und der Kapelle im Jahre 1952 finanziert wurde;
  • Fischerbrunnen, ein kleiner Dorfbrunnen;
  • ein intakter Bunker des Westwalls, der frei begehbar ist;
  • der Ehrenfriedhof Wallendorf, auf dem 322 Soldaten begraben liegen.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Wallendorf (Eifel) und Liste der Naturdenkmale in Wallendorf (Eifel)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fred Karen: Kriegsereignisse im Frontabschnitt der Untersauer. Luxemburg 1989.
  • Roland Gaul: Zwischen Sauer und Our. Luxemburg, Band 1 und 2, 1994/95.
  • Bernhard Arens: Chronik Wallendorf – „Vu gester bis haett“ – Geschichte(n) erlebt und erzählt (= Zeitzeugen – Zeitdokumente. Band 24). Europäischer Universitätsverlag, 2009, ISBN 978-3-932329-63-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wallendorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 96 (PDF; 3,3 MB).
  3. Dorfgeschichte. Abgerufen am 27. Mai 2019.
  4. Eintrag zu Römisches Brandgräberfeld, Wallendorf in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 31. Mai 2022.
  5. Eintrag zu Undatierte Hügelgräbergruppe, Wallendorf in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 31. Mai 2022.
  6. Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm: Standesamtszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden (Online PDF, S. 30 (Memento vom 26. Juni 2022 im Internet Archive)). Stand: 30. Juli 2021, abgerufen am 17. April 2022.
  7. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
  8. Patricia Fee Prechtel/volksfreund.de: Bauboom an der Sauer
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 7. August 2019.
  10. Bekanntmachung über die Wahl des Ortsbürgermeisters und der Beigeordneten in der Gemeinde Wallendorf. In: Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Südeifel, Ausgabe 31/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 17. Dezember 2021.
  11. Suzette Weber: Liebe Wallendorfer. In: Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Südeifel, Ausgabe 32/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 17. Dezember 2021.
  12. Wappenbeschreibung-/begründung. (PDF) S. 30, abgerufen am 29. Oktober 2017.