Roger Delageneste

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Der von Roger Delageneste beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1966 gefahrene Alpine A210

Roger Delageneste, auch Roger de Lageneste, (* 30. Dezember 1929 in Genf; † 14. Oktober 2017 in Genthod) war ein französischer Autorennfahrer.

Karriere als Rennfahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roger Delageneste war mit der französischen Industriellenfamilie Peugeot verwandt. Die Schwester seiner Mutter war die Ehefrau von Jean-Pierre Peugeot III. (1896-1966).[1] Seine Fahrerkarriere begann er im Rallyesport, wo er auch als Beifahrer aktiv war. In dieser Funktion gewann er 1957 mit Michel Nicol die Rallye Korsika. Als Fahrer wurde er 1960 französischer Rallyemeister.

Sein Debüt bei einem internationalen Rennen gab er 1956 bei der Mille Miglia, wo er im Peugeot 203 den 53. Gesamtrang erreichte. In den 1960er-Jahren wechselte er auf die Rundstrecke und fuhr erste Rennen für Abarth und danach für die Société des Automobiles Alpine. Die Verbindung zu Alpine kam über seinen Freund Jacques Cheinisse zustande. Cheinisse war enger Mitarbeiter des Alpine-Gründers Jean Rédélé und Fahrer des Rennstalls. In den 1970er-Jahren arbeitete er dort als Sportdirektor. Delageneste galt als materialschonender und umsichtiger Fahrer. Zweimal gewann er beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans für Alpine den Index of Thermal Efficiency, 1964 mit Henry Morrogh im Alpine M64 (17. Rang im Gesamtklassement) und 1966 mit Cheinisee im Alpine A210 (11. Rang im Gesamtklassement).

1967 gewann er das im Rahmen der Sportwagen-Weltmeisterschaft ausgefahrene 500-km-Rennen auf dem Nürburgring. Seinen letzten Renneinsatz hatte er knapp einen Monat später beim 1000-km-Rennen von Paris, wo er mit Partner Cheinisse im Alpine A210 als 16. der Gesamtwertung ins Ziel kam.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1959 ItalienItalien Automobili Stanguellini Stanguellini 750 Sport BA FrankreichFrankreich Paul Guiraud nicht klassiert
1962 Italien Abarth Corse & Cie Abarth-Simca 1300 Bialbero FrankreichFrankreich Jean Rolland Ausfall Zündungsschaden
1964 FrankreichFrankreich Société des Automobiles Alpine Alpine M64 Irland Henry Morrogh Rang 17 und Klassensieg
1965 FrankreichFrankreich Société des Automobiles Alpine Alpine M64 FrankreichFrankreich Jean Vinatier Ausfall Zündungsschaden
1966 FrankreichFrankreich Ecurie Savin-Calberson Alpine A210 FrankreichFrankreich Jacques Cheinisse Rang 11 und Klassensieg
1967 FrankreichFrankreich Ecurie Savin-Calberson Alpine A210 FrankreichFrankreich Jacques Cheinisse Rang 12

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
1956 Roger Delageneste Peugeot 203 Argentinien BUA Vereinigte Staaten SEB Italien MIM Deutschland NÜR Schweden KRI
53
1957 Roger Delageneste Peugeot 203 Argentinien BUA Vereinigte Staaten SEB Italien MIM Deutschland NÜR Frankreich LEM Schweden KRI Venezuela CAR
66
1959 Stanguellini Stanguellini 750 Sport Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich RTT
DNF
1962 Henri Oreiller
Abarth
Ferrari 250 GT SWB
Abarth-Simca 1300 Bialbero
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten SEB Italien MAI Italien TAR Deutschland BER Deutschland NÜR Frankreich LEM Frankreich TAV Italien CCA Vereinigtes Konigreich RTT Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
5 10 DNF 8 DNF
1963 Fiat 2300 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Belgien SPA Italien MAI Deutschland NÜR Italien CON Deutschland ROS Frankreich LEM Italien MON Deutschland WIS Frankreich TAV Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz OVI Deutschland NÜR Italien MON Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI
DNF
1964 Abarth
Alpine
Abarth-Simca 1300 Bialbero
Alpine M64
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Italien MON Belgien SPA Italien CON Deutschland NÜR Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz SIM Deutschland NÜR Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
21 17 18 20
1965 Alpine Alpine A210
Alpine M64
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien BOL Italien MON Italien MON Vereinigtes Konigreich RTT Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Italien MUG Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Italien BOZ Deutschland FRE Italien CCE Schweiz OVI Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI
13 DNF DNF 8 31
1966 Alpine Alpine A210
Alpine A110
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MUG Italien CCE Deutschland HOK Schweiz SIM Deutschland NÜR Osterreich ZEL
18 6 9 18 11 2
1967 Renault
Ecurie Savin-Calberson
Alpine
Alpine A110
Alpine A210
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Deutschland HOK Italien MUG Vereinigtes Konigreich BRH Italien CCE Osterreich ZEL Schweiz OVI Deutschland NÜR
DNF 12 1

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian Moity, Jean-Marc Teissèdre, Alain Bienvenu: 24 heures du Mans, 1923–1992. Éditions d’Art, Besançon 1992, ISBN 2-909-413-06-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Roger Delageneste – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Über Jean-Pierre Peugeot III.