Großer Preis von Frankreich 1996

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 Großer Preis von Frankreich 1996
Renndaten
9. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1996
Streckenprofil
Name: LXXXII French Grand Prix
Datum: 30. Juni 1996
Ort: Magny-Cours
Kurs: Circuit de Nevers Magny-Cours
Länge: 306 km in 72 Runden à 4,25 km

Wetter: trocken
Pole-Position
Fahrer: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zeit: 1:15,989 min
Schnellste Runde
Fahrer: Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Zeit: 1:18,610 min (Runde 48)
Podium
Erster: Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Zweiter: Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Dritter: Frankreich Jean Alesi Italien Benetton-Renault

Der Große Preis von Frankreich 1996 (offiziell LXXXII French Grand Prix) fand am 30. Juni auf dem Circuit de Nevers Magny-Cours in Magny-Cours statt und war das neunte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1996.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Großen Preis von Kanada führte Damon Hill in der Fahrerwertung mit 21 Punkten vor Jacques Villeneuve und mit 27 Punkten vor Michael Schumacher. In der Konstrukteurswertung führte Williams-Renault mit 50 Punkten vor Ferrari und mit 57 Punkten vor Benetton-Renault.

Mit Schumacher (zweimal) und Hill (einmal) traten zwei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Andrea Montermini bestritt seinen letzten Grand Prix.

Für Forti sollte es der letzte Rennstart werden, da sich die Fahrer bei den nachfolgenden Rennen aufgrund der 107-Prozent-Regel nicht mehr qualifizieren konnten.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem Rennen fanden zwei Trainingseinheiten statt: Die erste am Freitagmorgen und die zweite am Samstagmorgen.

Im ersten freien Training am Freitag erzielte Mika Häkkinen im McLaren-Mercedes mit einer Zeit von 1:17,673 Minuten die Bestzeit vor Olivier Panis im Ligier und Gerhard Berger im Benetton-Renault.[1]

Am Samstag, dem zweiten freien Training konnte sich Rubens Barrichello im Jordan-Peugeot mit einer Zeit von 1:19,525 Minuten die Bestzeit vor Häkkinen und Martin Brundle sichern.[2]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schumacher sicherte sich mit einer Zeit von 1:15,989 Minuten knapp die Pole-Position vor Hill und Jean Alesi.[3] Villeneuve hatte einen schweren Unfall, bei welchem er mit der linken Seite des Wagens in die Leitplanken krachte. Er konnte sich dennoch als Sechster qualifizieren.

Eddie Irvine hatte sich als 10. qualifiziert, aber alle seine Qualifikationszeiten wurden gestrichen und er wurde ans Ende der Startaufstellung zurückgestuft, nachdem sich herausstellte, dass einer der Luftabweiser an seinem Ferrari zu hoch war. Am Rennen durfte er allerdings teilnehmen.

Warm Up[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fahrer gingen am Sonntagmorgen zu einer 30-minütigen Aufwärmsitzung auf die Strecke. Villeneuve war Schnellster vor Alesi und Häkkinen.[4]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pole-Setter Schumacher hatte in der Einführungsrunde einen Motorschaden und konnte das Rennen daher nicht starten.

Hill erwischte einen guten Start und behielt die Führung des Rennens vor Alesi, Häkkinen, Berger und Villeneuve. Der Engländer begann sofort, einen deutlichen Vorsprung gegenüber seinen Verfolgern herauszufahren, während sein Teamkollege Villeneuve, nachdem er Berger in der ersten Runde überholt hatte, Häkkinens dritten Platz angriff.

Die Fahrer fuhren in dieser Reihenfolge bis zur ersten Serie von Boxenstopps weiter, bei denen Villeneuve, der zuletzt tankte, an Häkkinen vorbeikam. In der 37. Runde überholte der Kanadier auch Alesi und fuhr dann mehrmals die schnellste Runde des Rennens, um näher an seinen Teamkollegen heranzukommen. Hill meisterte den Vorsprung jedoch ohne Probleme und holte sich seinen sechsten Saisonsieg vor Villeneuve. Dritter wurde Alesi. Die restlichen Punkteplatzierungen belegten Berger und die beiden McLaren-Piloten Häkkinen und David Coulthard.[5] Renault-Motoren erzielten ihr bestes Ergebnis mit einem Vierfachsieg von Hill, Villeneuve, Alesi und Berger und glichen damit Hondas Erfolg beim Großen Preis von Großbritannien 1987 aus.

Johnny Herbert wurde nach dem Rennen disqualifiziert, da sich im Nachhinein herausstellte, dass der vordere Abweiser an seinen Sauber zu groß war.

Villeneuve sicherte sich mit 1:18,610 Minuten die schnellste Rennrunde.

Sowohl in der Fahrer- als auch in der Konstrukteurswertung blieben die ersten drei Positionen unverändert. Hill und Williams-Renault konnten ihren Vorsprung jeweils ausbauen.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien Scuderia Ferrari SpA 01 Deutschland Michael Schumacher Ferrari F310 Ferrari 3.0 V10 G
02 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine
Italien Mild Seven Benetton Renault 03 Frankreich Jean Alesi Benetton B196 Renault 3.0 V10 G
04 Osterreich Gerhard Berger
Vereinigtes Konigreich Rothmans Williams Renault 05 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Williams FW18 Renault 3.0 V10 G
06 Kanada Jacques Villeneuve
Vereinigtes Konigreich Marlboro McLaren Mercedes 07 Finnland Mika Häkkinen McLaren MP4/11 Mercedes-Benz 3.0 V10 G
08 Vereinigtes Konigreich David Coulthard
Frankreich Ligier Gauloises Blondes 09 Frankreich Olivier Panis Ligier JS43 Mugen-Honda 3.0 V10 G
10 Brasilien Pedro Diniz
Vereinigtes Konigreich B&H Total Jordan Peugeot 11 Brasilien Rubens Barrichello Jordan 196 Peugeot 3.0 V10 G
12 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle
Schweiz Red Bull Sauber Ford 14 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Sauber C15 Ford Zetec-R 3.0 V10 G
15 Deutschland Heinz-Harald Frentzen
Vereinigtes Konigreich Footwork Hart 16 Brasilien Ricardo Rosset Footwork FA17 Hart 3.0 V8 G
17 Niederlande Jos Verstappen
Vereinigtes Konigreich Tyrrell Yamaha 18 Japan Ukyō Katayama Tyrrell 024 Yamaha 3.0 V10 G
19 Finnland Mika Salo
Italien Minardi Team 20 Portugal Pedro Lamy Minardi M195B Ford EDM 3.0 V8 G
21 Italien Giancarlo Fisichella
Italien Forti Grand Prix 22 Italien Luca Badoer Forti FG03 Ford Zetec-R 3.0 V8 G
23 Italien Andrea Montermini

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Start
01 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 1:15,989 01
02 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 1:16,058 02
03 Frankreich Jean Alesi Italien Benetton-Renault 1:16,310 03
04 Osterreich Gerhard Berger Italien Benetton-Renault 1:16,592 04
05 Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:16,634 05
06 Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 1:16,905 06
07 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:17,007 07
08 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 1:17,187 08
09 Frankreich Olivier Panis Frankreich Ligier-Mugen-Honda 1:17,390 09
10 Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 1:17,665 10
11 Brasilien Pedro Diniz Frankreich Ligier-Mugen-Honda 1:17,676 11
12 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Schweiz Sauber-Ford 1:17,739 12
13 Finnland Mika Salo Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 1:18,021 13
14 Japan Ukyō Katayama Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 1:18,242 14
15 Niederlande Jos Verstappen Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 1:18,324 15
16 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Schweiz Sauber-Ford 1:18,556 16
17 Italien Giancarlo Fisichella Italien Minardi-Ford 1:18,604 17
18 Portugal Pedro Lamy Italien Minardi-Ford 1:19,210 18
19 Brasilien Ricardo Rosset Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 1:19,242 19
20 Italien Luca Badoer Italien Forti-Ford 1:20,562 20
21 Italien Andrea Montermini Italien Forti-Ford 1:20,647 21
107-Prozent-Zeit: 1:26,733 min (bezogen auf die Bestzeit von 1:21,059 min)
22 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine[# 1] Italien Ferrari keine Zeit 22

Anmerkungen

  1. Irvine hatte sich als 10. qualifiziert, aber alle seine Qualifikationszeiten wurden gestrichen und er wurde ans Ende der Startaufstellung zurückgestuft, nachdem sich herausstellte, dass einer der Luftabweiser an seinem Ferrari zu hoch war

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 72 2 1:36:28,795 02 1:18,938 (57.)
02 Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 72 2 + 8,127 06 1:18,610 (48.)
03 Frankreich Jean Alesi Italien Benetton-Renault 72 2 + 46,442 03 1:19,378 (27.)
04 Osterreich Gerhard Berger Italien Benetton-Renault 72 2 + 46,859 04 1:19,206 (48.)
05 Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 72 2 + 1:02,774 05 1:19,632 (59.)
06 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 71 2 + 1 Runde 07 1:19,968 (27.)
07 Frankreich Olivier Panis Frankreich Ligier-Mugen-Honda 71 3 + 1 Runde 09 1:18,712 (38.)
08 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 71 2 + 1 Runde 08 1:20,414 (51.)
09 Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 71 2 + 1 Runde 10 1:20,134 (48.)
10 Finnland Mika Salo Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 70 2 + 2 Runden 13 1:20,710 (48.)
11 Brasilien Ricardo Rosset Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 69 2 + 3 Runden 19 1:22,095 (18.)
12 Portugal Pedro Lamy Italien Minardi-Ford 69 2 + 3 Runden 18 1:22,842 (07.)
Deutschland Heinz-Harald Frentzen Schweiz Sauber-Ford 56 2 DNF 12 1:21,273 (29.)
Japan Ukyō Katayama Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 33 1 DNF 14 1:20,989 (27.)
Italien Luca Badoer Italien Forti-Ford 29 1 DNF 20 1:22,258 (09.)
Brasilien Pedro Diniz Frankreich Ligier-Mugen-Honda 28 0 DNF 11 1:20,997 (07.)
Niederlande Jos Verstappen Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 10 0 DNF 15 1:21,461 (09.)
Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Italien Ferrari 5 0 DNF 22 1:21,824 (04.)
Italien Giancarlo Fisichella Italien Minardi-Ford 2 0 DNF 17 1:23,448 (02.)
Italien Andrea Montermini Italien Forti-Ford 2 0 DNF 21 1:24,818 (02.)
DNS Deutschland Michael Schumacher[A 1] Italien Ferrari 01
DSQ Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert[A 2] Schweiz Sauber-Ford 70 2 + 2 Runden 16 1:21,262 (38.)

Anmerkungen

  1. Schumacher konnte aufgrund eines Motorschadens während der Einführungsrunde nicht am Rennen teilnehmen.
  2. Herbert wurde nachträglich aufgrund eines zu großen vorderen Abweisers disqualifiziert.

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Williams-Renault 63
02 Kanada Jacques Villeneuve Williams-Renault 38
03 Deutschland Michael Schumacher Ferrari 26
04 Frankreich Jean Alesi Benetton-Renault 25
05 Vereinigtes Konigreich David Coulthard McLaren-Mercedes 14
06 Finnland Mika Häkkinen McLaren-Mercedes 12
07 Frankreich Olivier Panis Ligier-Mugen-Honda 11
08 Osterreich Gerhard Berger Benetton-Renault 10
09 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Ferrari 9
10 Brasilien Rubens Barrichello Jordan-Peugeot 7
11 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Sauber-Ford 6
12 Finnland Mika Salo Tyrrell-Yamaha 5
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
13 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Sauber-Ford 4
14 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Jordan-Peugeot 2
15 Niederlande Jos Verstappen Footwork-Hart 1
16 Brasilien Pedro Diniz Ligier-Mugen-Honda 1
17 Brasilien Ricardo Rosset Footwork-Hart 0
18 Japan Ukyō Katayama Tyrrell-Yamaha 0
19 Portugal Pedro Lamy Minardi-Ford 0
20 Italien Luca Badoer Forti-Ford 0
21 Italien Giancarlo Fisichella Minardi-Ford 0
22 Italien Andrea Montermini Forti-Ford 0
Brasilien Tarso Marques Minardi-Ford 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 101
02 Italien Ferrari 35
03 Italien Benetton-Renault 35
04 Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 26
05 Frankreich Ligier-Mugen-Honda 12
06 Schweiz Sauber-Ford 10
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 9
08 Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 5
09 Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 1
10 Italien Minardi-Ford 0
11 Italien Forti-Ford 0

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „Ergebnisse“, Sport-Bild vom 19. Juni 1996, S. 70
  • „Schumi & Ferrari: Alle Fehler von Kanada“, Sport-Bild vom 19. Juni 1996, S. 68f

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Standings. Abgerufen am 6. Juli 2023 (englisch).
  2. Standings. Abgerufen am 6. Juli 2023 (englisch).
  3. Großer Preis von Frankreich 1996 - Startaufstellung - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 6. Juli 2023.
  4. Standings. Abgerufen am 6. Juli 2023 (englisch).
  5. Großer Preis von Frankreich 1996 - Klassifikation - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 6. Juli 2023.