Großer Preis von Mexiko 1986

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 Großer Preis von Mexiko 1986
Renndaten
15. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1986
Streckenprofil
Name: X Gran Premio de Mexico
Datum: 12. Oktober 1986
Ort: Mexiko-Stadt
Kurs: Autódromo Hermanos Rodríguez
Länge: 300,628 km in 68 Runden à 4,421 km

Wetter: sonnig
Pole-Position
Fahrer: Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault
Zeit: 1:16,990 min
Schnellste Runde
Fahrer: Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Williams-Honda
Zeit: 1:19,360 min (Runde 64)
Podium
Erster: Osterreich Gerhard Berger Vereinigtes Konigreich Benetton-BMW
Zweiter: Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche
Dritter: Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault

Der Große Preis von Mexiko 1986 fand am 12. Oktober auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez in Mexiko-Stadt statt. Es war das vorletzte Rennen der Saison 1986 und der erste mexikanische Grand Prix seit 1970. Er endete mit dem ersten Sieg des Österreichers Gerhard Berger.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Brasilianer Ayrton Senna fuhr zum achten Mal in der Saison 1986 auf die Pole-Position, gefolgt von den beiden Williams-Piloten und WM-Anwärter Nelson Piquet und Nigel Mansell. Auf Startplatz vier stand Gerhard Berger, Alain Prost – ein weiterer WM-Anwärter – startete von Platz sechs.

Huub Rothengatter, der sich für Startplatz 23 qualifizierte, konnte am Rennen nicht teilnehmen, da er im Training einen Unfall in der Zielkurve hatte und sein Auto dabei irreparabel beschädigt wurde.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nigel Mansell hatte einen sehr schlechten Start und fiel fast bis ans Ende des Feldes zurück. Sein Teamkollege Piquet konnte dagegen Senna gleich nach dem Start überholen und in Führung gehen. Berger, zuerst auf Platz drei gelegen, wurde bald von Prost überholt. Diese vier blieben in Folge innerhalb von wenigen Sekunden, während der Vorsprung auf die übrigen Fahrer immer größer wurde. Mansell konnte sich im Mittelfeld nach vorne arbeiten, der damit verbundene Reifenverschleiss zwang ihn jedoch zu einem frühen Reifenwechsel.

Die Reifen waren auch maßgeblich für den Ausgang des Grand Prix. Piquet, Senna und Prost fuhren mit Goodyear-Pneus und mussten gegen Mitte des Rennens nach und nach an die Box. Nach Prost in der 30. Runde wechselte Piquet in der 31., wodurch Senna kurzfristig in Führung lag. Nach dessen Boxenstopp in Runde 35 führte Berger, der im Gegensatz zu seinen unmittelbaren Konkurrenten mit Pirelli-Reifen fuhr und bis zum Schluss ohne Reifenwechsel durchfahren konnte. Dagegen hatte Piquet größere Reifenprobleme und konnte nach insgesamt drei Boxenstopps nicht mehr in die Entscheidung eingreifen. Senna fiel nach einem zweiten Stopp hinter Prost zurück. Wenige Runden vor Ende fielen noch die in den Punkten liegenden Stefan Johansson (Ferrari) und Riccardo Patrese (Brabham) aus.

Gerhard Berger gewann schließlich den Großen Preis von Mexiko vor Prost und Senna. Für Berger war es der erste von insgesamt zehn Siegen, ebenso war es der Premierensieg für das neue Benetton-Team.

Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der WM führte Nigel Mansell vor dem Grand Prix von Mexiko mit 10 Punkten vor seinem Teamkollegen Piquet und 11 vor Prost. Mansell hätte daher schon in Mexiko Weltmeister werden können, wenn seine beiden Konkurrenten ausgeschieden oder er vor ihnen ins Ziel gekommen wäre. Mansells Chancen auf den Titelgewinn aus eigener Kraft waren jedoch schon nach seinem missglückten Start dahin. Piquet wahrte seine WM-Chancen nur durch Platz vier dank einiger Ausfälle kurz vor Schluss, Mansell dagegen half Rang fünf wegen der Streichresultate nicht. Prost erhöhte dagegen mit Platz zwei seine Möglichkeiten zur Titelverteidigung entscheidend.

Erwähnenswert ist ein Dreikampf der drei Titelaspiranten gegen Ende des Rennens. Allerdings war Prost nur im Begriff den bereits weit zurückliegenden Piquet zu überrunden, während Mansell seinerseits hinter Prost auf eine Chance zum Überholen seines Teamkollegen lauerte.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Marlboro McLaren International 01 Frankreich Alain Prost McLaren MP4/2C TAG Porsche 1.5 V6t G
02 Finnland Keke Rosberg
Vereinigtes Konigreich Data General Team Tyrrell 03 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Tyrrell 015 Renault EF15 1.5 V6T G
04 Frankreich Philippe Streiff
Vereinigtes Konigreich Canon Williams Honda Team 05 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Williams FW11 Honda RA166E V6T 1.5 G
06 Brasilien 1968 Nelson Piquet
Vereinigtes Konigreich Motor Racing Developments Ltd 07 Italien Riccardo Patrese Brabham BT55 BMW 1.5 L4T P
08 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick
Vereinigtes Konigreich John Player Special Team Lotus 11 Vereinigtes Konigreich Johnny Dumfries Lotus 98T Renault EF15B 1.5 V6T G
12 Brasilien 1968 Ayrton Senna
Deutschland West Zakspeed Racing 14 Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Zakspeed 861 Zakspeed 1500/4 L4T 1.5 G
29 Niederlande Huub Rothengatter
Vereinigte Staaten Team Haas (USA) Ltd 15 Australien Alan Jones Lola THL2 Ford-Cosworth GBA V6T 1.5 G
16 Frankreich Patrick Tambay
Vereinigtes Konigreich Barclay Arrows BMW 17 Deutschland Christian Danner Arrows A8 BMW 1.5 L4T G
18 Belgien Thierry Boutsen
Vereinigtes Konigreich Benetton Formula Ltd 19 Italien Teo Fabi Benetton B186 BMW 1.5 L4T P
20 Osterreich Gerhard Berger
Italien Osella Squadra Corse 21 Italien Piercarlo Ghinzani Osella FA1F Alfa Romeo 1.5 V8T P
22 Kanada Allen Berg
Italien Minardi Team 23 Italien Andrea de Cesaris Minardi M186 Motori Moderni 1.5 V6T P
24 Italien Alessandro Nannini
Frankreich Equipe Ligier 25 Frankreich René Arnoux Ligier JS27 Renault 1.5 V6T P
26 Frankreich Philippe Alliot
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 27 Italien Michele Alboreto Ferrari F1/86 Ferrari 1.5 V6T G
28 Schweden Stefan Johansson

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Qualifikationstraining 1 Qualifikationstraining 2 Start
Zeit Ø-Geschwindigkeit Zeit Ø-Geschwindigkeit
01 Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 1:18,367 203,091 km/h 1:16,990 206,723 km/h 01
02 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 1:18,037 203,949 km/h 1:17,279 205,950 km/h 02
03 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 1:18,269 203,345 km/h 1:17,514 205,325 km/h 03
04 Osterreich Gerhard Berger Vereinigtes Konigreich Benetton-BMW 1:17,780 204,623 km/h 1:17,609 205,074 km/h 04
05 Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 1:21,241 195,906 km/h 1:18,285 203,303 km/h 05
06 Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 1:19,294 200,716 km/h 1:18,421 202,951 km/h 06
07 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 1:19,713 199,661 km/h 1:18,527 202,677 km/h 07
08 Frankreich Patrick Tambay Vereinigtes Konigreich Lola-Ford 1:20,492 197,729 km/h 1:18,839 201,875 km/h 08
09 Italien Teo Fabi Vereinigtes Konigreich Benetton-BMW 1:18,971 201,537 km/h 1:18,893 201,737 km/h 09
10 Frankreich Philippe Alliot Frankreich Ligier-Renault 1:20,372 198,024 km/h 1:19,257 200,810 km/h 10
11 Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche keine Zeit 1:19,342 200,595 km/h 11
12 Italien Michele Alboreto Italien Ferrari 1:19,628 199,874 km/h 1:19,388 200,479 km/h 12
13 Frankreich René Arnoux Frankreich Ligier-Renault 1:19,624 199,884 km/h 1:20,458 197,813 km/h 13
14 Schweden Stefan Johansson Italien Ferrari 1:20,303 198,194 km/h 1:19,769 199,521 km/h 14
15 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Lola-Ford 1:20,525 197,648 km/h 1:20,090 198,721 km/h 15
16 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Renault 1:21,587 195,075 km/h 1:20,198 198,454 km/h 16
17 Vereinigtes Konigreich Johnny Dumfries Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 1:20,479 197,761 km/h 1:21,491 195,305 km/h 17
18 Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Deutschland Zakspeed 1:21,154 196,116 km/h 1:20,668 197,298 km/h 18
19 Frankreich Philippe Streiff Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Renault 1:20,946 196,620 km/h 1:21,174 196,068 km/h 19
20 Deutschland Christian Danner Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 1:21,069 196,322 km/h 1:21,461 195,377 km/h 20
21 Belgien Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 1:21,171 196,075 km/h 1:21,361 195,617 km/h 21
22 Italien Andrea de Cesaris Italien Minardi-Motori Moderni 1:22,470 192,987 km/h 1:22,521 192,867 km/h 22
23 Niederlande Huub Rothengatter Deutschland Zakspeed 1:23,812 189,896 km/h 1:22,524 192,860 km/h 23
24 Italien Alessandro Nannini Italien Minardi-Motori Moderni 1:25,179 186,849 km/h 1:23,457 190,704 km/h 24
25 Italien Piercarlo Ghinzani Italien Osella-Alfa Romeo 1:25,767 185,568 km/h 1:24,176 189,075 km/h 25
26 Kanada Allen Berg Italien Osella-Alfa Romeo 1:26,573 183,840 km/h 1:27,209 182,500 km/h 26

Rennergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Nr. Fahrer Konstrukteur Runden Zeit Start
1 20 OsterreichÖsterreich Gerhard Berger Benetton 68 1:33:18,700 4
2 1 FrankreichFrankreich Alain Prost McLaren 68 + 25.438 6
3 12 Brasilien 1968 Ayrton Senna Lotus 68 + 52.513 1
4 6 Brasilien 1968 Nelson Piquet Williams 67 + 1 Runde 2
5 5 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nigel Mansell Williams 67 + 1 Runde 3
6 26 FrankreichFrankreich Philippe Alliot Ligier 67 + 1 Runde 10
7 18 Belgien Thierry Boutsen Arrows 66 + 2 Runden 21
8 23 ItalienItalien Andrea de Cesaris Minardi 66 + 2 Runden 22
9 17 Deutschland Christian Danner Arrows 66 + 2 Runden 20
10 14 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jonathan Palmer Zakspeed 65 kein Benzin 18
11 3 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Martin Brundle Tyrrell 65 + 3 Runden 16
12 28 SchwedenSchweden Stefan Johansson Ferrari 64 Turbo 14
13 7 ItalienItalien Riccardo Patrese Brabham 64 Dreher 5
14 24 ItalienItalien Alessandro Nannini Minardi 64 + 4 Runden 24
15 25 FrankreichFrankreich René Arnoux Ligier 63 Motor 13
16 22 Kanada Allen Berg Osella 61 + 7 Runden 26
11 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Johnny Dumfries Lotus 53 Elektrik 17
8 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Derek Warwick Brabham 37 Motor 7
15 AustralienAustralien Alan Jones Lola-Haas 35 Reifen 15
2 Finnland Keke Rosberg McLaren 32 Reifen/Aufhängung 11
27 ItalienItalien Michele Alboreto Ferrari 10 Turbo 12
21 ItalienItalien Piercarlo Ghinzani Osella 8 Turbo 25
4 FrankreichFrankreich Philippe Streiff Tyrrell 8 Turbo 19
19 ItalienItalien Teo Fabi Benetton 4 Motor 9
16 FrankreichFrankreich Patrick Tambay Lola-Haas 0 Unfall 8

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[1]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Williams 70 (72)
02 Frankreich Alain Prost McLaren 64 (65)
03 Brasilien 1968 Nelson Piquet Williams 63
04 Brasilien 1968 Ayrton Senna Lotus 55
05 Finnland Keke Rosberg McLaren 22
06 Schweden Stefan Johansson Ferrari 19
07 Osterreich Gerhard Berger Benetton 17
08 Frankreich Jacques Laffite Ligier 14
Frankreich René Arnoux Ligier 14
Italien Michele Alboreto Ferrari 14
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
11 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Tyrrell 5
12 Australien Alan Jones Lola-Haas 4
13 Italien Riccardo Patrese Brabham 2
Frankreich Patrick Tambay Lola-Haas 2
Italien Teo Fabi Benetton 2
Vereinigtes Konigreich Johnny Dumfries Lotus 2
17 Frankreich Philippe Alliot Ligier 1
Frankreich Philippe Streiff Tyrrell 1
Deutschland Christian Danner Arrows 1

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 135
02 Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 87
03 Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 57
04 Italien Ferrari 33
05 Frankreich Ligier-Renault 29
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Vereinigtes Konigreich Benetton-BMW 19
07 Vereinigte Staaten Lola-Ford Cosworth 6
Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Renault 6
09 Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 2
10 Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 1

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rangliste der Weltmeisterschaft (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 5. Januar 2012)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]