Großer Preis von Großbritannien 1986

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 Großer Preis von Großbritannien 1986
Renndaten
9. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1986
Streckenprofil
Name: XXXIX British Grand Prix
Datum: 13. Juli 1986
Ort: Fawkham
Kurs: Brands Hatch Circuit
Länge: 315,525 km in 75 Runden à 4,207 km

Wetter: bewölkt, aber warm
Zuschauer: ~ 100.000
Pole-Position
Fahrer: Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:06,961 min
Schnellste Runde
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Vereinigtes Konigreich Williams
Zeit: 1:09,593 min
Podium
Erster: Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Vereinigtes Konigreich Williams
Zweiter: Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Williams
Dritter: Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren

Der Große Preis von Großbritannien 1986 fand am 13. Juli auf dem Brands Hatch Circuit statt und war das neunte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1986.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jacques Laffite brach an diesem Wochenende mit seiner 176. Grand-Prix-Teilnahme den zuvor gültigen Rekord, der beim Großen Preis von Brasilien 1975 von Graham Hill aufgestellt worden war.

Zum ersten Mal seit seinem schweren Autounfall im März konnte Teamchef Frank Williams wieder ein Rennen direkt an der Strecke verfolgen.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die beiden Williams-Piloten Nelson Piquet und Nigel Mansell dominierten das Training und qualifizierten sich somit für die beiden Startplätze in der ersten Reihe vor Ayrton Senna und Gerhard Berger sowie den beiden McLaren-Teamkollegen Keke Rosberg und Alain Prost.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Start verlor Mansell aufgrund eines technischen Problems an seinem Williams FW11 einige Plätze. Weiter hinten im Feld ereignete sich ein Unfall, der dadurch ausgelöst wurde, dass Thierry Boutsen die Kontrolle über seinen Arrows A8 verlor, nach links von der Strecke abkam und nach einem Kontakt mit den Leitplanken zurückprallte. Stefan Johansson drängte bei einem abrupten Ausweichversuch unabsichtlich Jacques Laffite von der Strecke ab, sodass dieser frontal in die Leitplanken prallte. Piercarlo Ghinzani, Christian Danner, Allen Berg sowie beide Minardi-Piloten und beide Zakspeed-Fahrer kollidierten mit dem Wagen von Boutsen. Das Rennen wurde abgebrochen. Trotz der Nähe des Unfallortes zur Boxengasse war der ebenfalls in den Unfall verwickelte Fahrerkollege Jonathan Palmer der erste Arzt, der sich um den verletzten Laffite kümmerte. Dieser wurde per Hubschrauber mit schweren Beinbrüchen ins Krankenhaus gebracht. Da seine Genesung mehrere Monate dauerte, war dies das Ende seiner Formel-1-Karriere.

Nach rund eineinhalbstündigen Aufräumarbeiten und dem Warten auf die Rückkehr des Rettungshubschraubers wurde das Rennen neu gestartet. Mansell nahm in einem T-Car daran teil und beendete die erste Runde als Dritter hinter Piquet und Berger. In der dritten Runde überholte er den Österreicher und verkürzte fortan den Rückstand auf seinen Teamkollegen Piquet. Prost lag nach dem Ausfall seines Teamkollegen Rosberg auf dem fünften Rang hinter Senna.

In der 23. Runde machte Piquet einen Fehler beim Schalten, was Mansell prompt ausnutzte, um in Führung zu gehen. Er verteidigte diese Position bis ins Ziel und übernahm dadurch die Führung in der Weltmeisterschaft. Die Ehrenrunde konnte er aufgrund von Kraftstoffmangel nicht zu Ende absolvieren und wurde mit einem Fahrzeug der Streckensicherung zum Podium gebracht, wo er sichtlich erschöpft fast zusammenbrach und daher gestützt werden musste.

Prost beendete das Rennen als Dritter hinter Piquet. René Arnoux erreichte den vierten Platz vor den beiden Tyrrell-Piloten Martin Brundle und Philippe Streiff.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Marlboro McLaren International 1 Frankreich Alain Prost McLaren MP4/2C TAG/Porsche TTE PO1 1.5 V6t G
2 Finnland Keke Rosberg
Vereinigtes Konigreich Data General Team Tyrrell 3 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Tyrrell 015 Renault EF15 1.5 V6t G
4 Frankreich Philippe Streiff
Vereinigtes Konigreich Canon Williams Honda Team 5 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Williams FW11 Honda RA166E 1.5 V6t G
6 Brasilien 1968 Nelson Piquet
Vereinigtes Konigreich Motor Racing Developments 7 Italien Riccardo Patrese Brabham BT54 BMW M12/13 1.5 L4t P
8 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Brabham BT55
Vereinigtes Konigreich John Player Special Team Lotus 11 Vereinigtes Konigreich Johnny Dumfries Lotus 98T Renault EF15B 1.5 V6t G
12 Brasilien 1968 Ayrton Senna
Deutschland West Zakspeed Racing 14 Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Zakspeed 861 Zakspeed 1500/4 1.5 L4t G
29 Niederlande Huub Rothengatter
Vereinigte Staaten Team Haas (USA) Ltd 15 Australien Alan Jones Lola THL2 Ford Cosworth GBA 1.5 V6t G
16 Frankreich Patrick Tambay
Vereinigtes Konigreich Barclay Arrows BMW 17 Deutschland Christian Danner Arrows A8 BMW M12/13 1.5 L4t G
18 Belgien Thierry Boutsen
Vereinigtes Konigreich Benetton Formula Ltd 19 Italien Teo Fabi Benetton B186 P
20 Osterreich Gerhard Berger
Italien Osella Squadra Corse 21 Italien Piercarlo Ghinzani Osella FA1H Alfa Romeo 890T 1.5 V8t P
22 Kanada Allen Berg Osella FA1G
Italien Minardi F1 Team 23 Italien Andrea de Cesaris Minardi M185B Motori Moderni 615-90 1.5 V6t P
24 Italien Alessandro Nannini
Frankreich Équipe Ligier 25 Frankreich René Arnoux Ligier JS27 Renault EF15 1.5 V6t P
26 Frankreich Jacques Laffite
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 27 Italien Michele Alboreto Ferrari F1/86 Ferrari 032 1.5 V6t G
28 Schweden Stefan Johansson

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Qualifikationstraining 1 Qualifikationstraining 2 Start
Zeit Ø-Geschwindigkeit Zeit Ø-Geschwindigkeit
01 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 1:07,690 223,744 km/h 1:06,961 226,179 km/h 01
02 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 1:08,818 220,076 km/h 1:07,399 224,710 km/h 02
03 Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 1:09,042 219,362 km/h 1:07,524 224,294 km/h 03
04 Osterreich Gerhard Berger Vereinigtes Konigreich Benetton-BMW 1:08,196 222,083 km/h 1:09,008 219,470 km/h 04
05 Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 1:09,479 217,982 km/h 1:08,477 221,172 km/h 05
06 Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 1:09,779 217,045 km/h 1:09,334 218,438 km/h 06
07 Italien Teo Fabi Vereinigtes Konigreich Benetton-BMW 1:11,819 210,880 km/h 1:09,409 218,202 km/h 07
08 Frankreich René Arnoux Frankreich Ligier-Renault 1:09,971 216,450 km/h 1:09,543 217,782 km/h 08
09 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 1:12,403 209,179 km/h 1:10,209 215,716 km/h 09
10 Vereinigtes Konigreich Johnny Dumfries Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 1:10,304 215,424 km/h 1:10,583 214,573 km/h 10
11 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Renault 1:11,432 212,023 km/h 1:10,334 215,333 km/h 11
12 Italien Michele Alboreto Italien Ferrari 1:11,662 211,342 km/h 1:10,338 215,320 km/h 12
13 Belgien Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 1:12,333 209,382 km/h 1:10,941 213,490 km/h 13
14 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Lola-Ford 1:12,060 210,175 km/h 1:11,121 212,950 km/h 14
15 Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 1:12,513 208,862 km/h 1:11,267 212,514 km/h 15
16 Frankreich Philippe Streiff Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Renault 1:11,682 211,283 km/h 1:11,450 211,969 km/h 16
17 Frankreich Patrick Tambay Vereinigtes Konigreich Lola-Ford 1:13,376 206,405 km/h 1:11,458 211,945 km/h 17
18 Schweden Stefan Johansson Italien Ferrari 1:11,500 211,821 km/h 1:11,568 211,620 km/h 18
19 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Renault 1:12,715 208,282 km/h 1:12,281 209,532 km/h 19
20 Italien Alessandro Nannini Italien Minardi-Motori Moderni 1:12,848 207,901 km/h 1:13,496 206,068 km/h 20
21 Italien Andrea de Cesaris Italien Minardi-Motori Moderni 1:14,366 203,658 km/h 1:12,980 207,525 km/h 21
22 Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Deutschland Zakspeed 1:14,678 202,807 km/h 1:13,009 207,443 km/h 22
23 Deutschland Christian Danner Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 1:13,261 206,729 km/h 1:13,421 206,279 km/h 23
24 Italien Piercarlo Ghinzani Italien Osella-Alfa Romeo 1:16,440 198,132 km/h 1:16,134 198,928 km/h 24
25 Niederlande Huub Rothengatter Deutschland Zakspeed 1:17,357 195,783 km/h 1:16,854 197,065 km/h 25
26 Kanada Allen Berg Italien Osella-Alfa Romeo 1:18,319 193,378 km/h keine Zeit 26

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 75 1 1:30:38,471 02 1:09,593
02 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 75 1 + 5,574 01 1:09,805
03 Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 74 0 + 1 Runde 06 1:10,827
04 Frankreich René Arnoux Frankreich Ligier-Renault 73 0 + 2 Runden 08 1:12,790
05 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Renault 72 0 + 3 Runden 11 1:13,386
06 Frankreich Philippe Streiff Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Renault 72 0 + 3 Runden 16 1:13,553
07 Vereinigtes Konigreich Johnny Dumfries Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 72 0 + 3 Runden 10 1:13,077
08 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 72 0 + 3 Runden 09 1:12,926
09 Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Deutschland Zakspeed 69 0 + 6 Runden 22 1:16,985
Belgien Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 62 0 NC 13 1:17,103 nicht gewertet
Frankreich Patrick Tambay Vereinigtes Konigreich Lola-Ford 60 0 DNF 17 1:13,460 Getriebeschaden
Italien Michele Alboreto Italien Ferrari 51 0 DNF 12 1:12,741 Turboladerschaden
Italien Alessandro Nannini Italien Minardi-Motori Moderni 50 0 DNF 20 1:16,427 gebrochene Halbachse
Italien Teo Fabi Vereinigtes Konigreich Benetton-BMW 45 0 DNF 07 1:12,644 Kraftstoffdruckverlust
Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 39 0 DNF 15 1:12,422 Motorschaden
Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 27 0 DNF 03 1:14,024 Getriebeschaden
Niederlande Huub Rothengatter Deutschland Zakspeed 24 0 DNF 25 1:17,814 Motorschaden
Italien Andrea de Cesaris Italien Minardi-Motori Moderni 23 0 DNF 21 1:16,380 Elektrikschaden
Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Lola-Ford 22 0 DNF 14 1:14,992 defekter Gaszug
Osterreich Gerhard Berger Vereinigtes Konigreich Benetton-BMW 22 0 DNF 04 1:13,247 Elektrikschaden
Schweden Stefan Johansson Italien Ferrari 20 0 DNF 18 1:15,490 Turboladerschaden
Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 07 0 DNF 05 1:14,639 Motorschaden
Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Renault 00 0 DNF 19 Kollision
Deutschland Christian Danner Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 00 0 DNF 23 Kollision
Italien Piercarlo Ghinzani Italien Osella-Alfa Romeo 00 0 DNF 24 Kollision
Kanada Allen Berg Italien Osella-Alfa Romeo 00 0 DNF 26 Kollision

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Williams 47
02 Frankreich Alain Prost McLaren 43
03 Brasilien 1968 Ayrton Senna Lotus 36
04 Brasilien 1968 Nelson Piquet Williams 29
05 Finnland Keke Rosberg McLaren 17
06 Frankreich Jacques Laffite Ligier 14
07 Frankreich René Arnoux Ligier 11
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
08 Schweden Stefan Johansson Ferrari 7
09 Italien Michele Alboreto Ferrari 6
10 Osterreich Gerhard Berger Benetton 6
11 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Tyrrell 4
12 Italien Riccardo Patrese Brabham 2
13 Italien Teo Fabi Benetton 2
14 Frankreich Philippe Streiff Tyrrell 1

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Williams 76
02 Vereinigtes Konigreich McLaren 60
03 Vereinigtes Konigreich Lotus 36
04 Frankreich Ligier 25
Pos. Konstrukteur Punkte
05 Italien Ferrari 13
06 Vereinigtes Konigreich Benetton 8
07 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 5
08 Vereinigtes Konigreich Brabham 2

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“@1@2Vorlage:Toter Link/www.motorsportarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 19. Mai 2013)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 19. Mai 2013)
  3. „WM-Stände“ (Memento des Originals vom 6. Mai 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 19. Mai 2013)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]