Großer Preis von Belgien 1986

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 Großer Preis von Belgien 1986
Renndaten
5. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1986
Name: XLIV Grand Prix de Belgique
Datum: 25. Mai 1986
Ort: Spa
Kurs: Circuit de Spa-Francorchamps
Länge: 298,42 km in 43 Runden à 6,94 km

Wetter: sonnig und warm
Zuschauer: ~ 40.000
Pole-Position
Fahrer: Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Williams
Zeit: 1:54,331 min
Schnellste Runde
Fahrer: Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren
Zeit: 1:59,282 min
Podium
Erster: Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Vereinigtes Konigreich Williams
Zweiter: Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus
Dritter: Schweden Stefan Johansson Italien Ferrari

Der Große Preis von Belgien 1986 fand am 25. Mai auf dem Circuit de Spa-Francorchamps in der Nähe von Spa statt und war das fünfte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1986.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Woche vor dem fünften WM-Lauf fanden Testfahrten auf dem Circuit Paul Ricard in Südfrankreich statt. Elio de Angelis verunglückte im Zuge dessen schwer. Seine Bergung dauerte aufgrund der schlecht ausgerüsteten Sicherheitskräfte vergleichsweise lang. Fahrerkollegen mussten mithelfen. Zudem befand sich kein Rettungshubschrauber vor Ort, sondern musste erst angefordert werden. De Angelis erlag später in einem Krankenhaus in Marseille seinen Verletzungen, woraufhin Diskussionen über dringend notwendige Verbesserungen der Sicherheitsstandards im Rahmen von Testfahrten aufkamen.

Bei Brabham wurde de Angelis zunächst nicht ersetzt. Das Team trat mit nur einem Wagen für Riccardo Patrese an. Ansonsten gab es keine weiteren Veränderungen im Teilnehmerfeld im Vergleich zum Großen Preis von Monaco zwei Wochen zuvor.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben Pole-Setter Nelson Piquet qualifizierte sich Gerhard Berger, der für das aufstrebende Benetton-Team antrat, für die zweite Startposition. Die zweite Reihe bildete der Titelverteidiger Alain Prost gemeinsam mit dem zu diesem Zeitpunkt in der WM-Wertung führenden Ayrton Senna. Williams-Pilot Nigel Mansell folgte vor Teo Fabi im zweiten Benetton B186.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während Piquet seine Pole-Position in eine Führung umsetzen konnte, schlossen Senna und Prost bereits vor der Haarnadelkurve La Source zum schlecht gestarteten Berger auf. Dieser kollidierte mit Prost, woraufhin die nachfolgenden Piloten abrupt ausweichen mussten. Bis auf Patrick Tambay, der die Aufhängung seines Wagens beschädigte, konnten jedoch alle Fahrer das Rennen ohne größere Schäden fortsetzen. Hinter Piquet und Senna folgte Nigel Mansell vor Stefan Johansson und Johnny Dumfries.

In der dritten Runde gelangte Mansell an Senna vorbei auf den zweiten Rang, drehte sich jedoch zwei Runden später, sodass Senna und auch Johansson ihn auf den vierten Platz verwiesen.

Durch einen Schaden an Piquets Motor gelangte Senna in Runde 17 an die Spitze. Im Zuge der kurz darauf folgenden Boxenstopps zum Reifenwechseln führte kurzzeitig Johansson und ab der 24. Runde schließlich Mansell das Rennen an. Ayrton Senna folgte auf dem zweiten Rang vor den beiden Ferrari von Stefan Johansson und Michele Alboreto. Jacques Laffite erreichte das Ziel als Fünfter vor Alain Prost, der sich innerhalb von 32 Runden auf den sechsten Rang zurückgekämpft hatte, nachdem er die erste Runde infolge der Kollision mit Berger als 23. beendet hatte.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Marlboro McLaren International 1 Frankreich Alain Prost McLaren MP4/2C TAG/Porsche TTE PO1 1.5 V6t G
2 Finnland Keke Rosberg
Vereinigtes Konigreich Data General Team Tyrrell 3 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Tyrrell 015 Renault EF15 1.5 V6t G
4 Frankreich Philippe Streiff
Vereinigtes Konigreich Canon Williams Honda Team 5 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Williams FW11 Honda RA166E 1.5 V6t G
6 Brasilien 1968 Nelson Piquet
Vereinigtes Konigreich Motor Racing Developments 7 Italien Riccardo Patrese Brabham BT55 BMW M12/13 1.5 L4t P
Vereinigtes Konigreich John Player Special Team Lotus 11 Vereinigtes Konigreich Johnny Dumfries Lotus 98T Renault EF15B 1.5 V6t G
12 Brasilien 1968 Ayrton Senna
Deutschland West Zakspeed Racing 14 Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Zakspeed 861 Zakspeed 1500/4 1.5 L4t G
29 Niederlande Huub Rothengatter
Vereinigte Staaten Team Haas (USA) Ltd 15 Australien Alan Jones Lola THL2 Ford Cosworth GBA 1.5 V6t G
16 Frankreich Patrick Tambay
Vereinigtes Konigreich Barclay Arrows BMW 17 Schweiz Marc Surer Arrows A8 BMW M12/13 1.5 L4t G
18 Belgien Thierry Boutsen
Vereinigtes Konigreich Benetton Formula Ltd 19 Italien Teo Fabi Benetton B186 P
20 Osterreich Gerhard Berger
Italien Osella Squadra Corse 21 Italien Piercarlo Ghinzani Osella FA1G Alfa Romeo 890T 1.5 V8t P
22 Deutschland Christian Danner Osella FA1H
Italien Minardi F1 Team 23 Italien Andrea de Cesaris Minardi M185B Motori Moderni 615-90 1.5 V6t P
24 Italien Alessandro Nannini
Frankreich Équipe Ligier 25 Frankreich René Arnoux Ligier JS27 Renault EF15 1.5 V6t P
26 Frankreich Jacques Laffite
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 27 Italien Michele Alboreto Ferrari F1/86 Ferrari 032 1.5 V6t G
28 Schweden Stefan Johansson

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Qualifikationstraining 1 Qualifikationstraining 2 Start
Zeit Ø-Geschwindigkeit Zeit Ø-Geschwindigkeit
01 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 1:54,637 217,940 km/h 1:54,331 218,523 km/h 01
02 Osterreich Gerhard Berger Vereinigtes Konigreich Benetton-BMW 1:54,468 218,262 km/h 1:54,939 217,367 km/h 02
03 Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 1:55,039 217,179 km/h 1:54,501 218,199 km/h 03
04 Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 1:55,776 215,796 km/h 1:54,576 218,056 km/h 04
05 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 1:55,345 216,602 km/h 1:54,582 218,045 km/h 05
06 Italien Teo Fabi Vereinigtes Konigreich Benetton-BMW 1:57,440 212,738 km/h 1:54,765 217,697 km/h 06
07 Frankreich René Arnoux Frankreich Ligier-Renault 1:57,269 213,049 km/h 1:55,576 216,169 km/h 07
08 Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 1:56,354 214,724 km/h 1:55,662 216,009 km/h 08
09 Italien Michele Alboreto Italien Ferrari 1:56,294 214,835 km/h 1:56,242 214,931 km/h 09
10 Frankreich Patrick Tambay Vereinigtes Konigreich Lola-Ford 1:58,574 210,704 km/h 1:56,309 214,807 km/h 10
11 Schweden Stefan Johansson Italien Ferrari 1:57,697 212,274 km/h 1:56,496 214,462 km/h 11
12 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Renault 1:57,797 212,094 km/h 1:56,537 214,387 km/h 12
13 Vereinigtes Konigreich Johnny Dumfries Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 1:58,619 210,624 km/h 1:57,462 212,699 km/h 13
14 Belgien Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 1:57,918 211,876 km/h 1:57,612 212,427 km/h 14
15 Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 2:00,357 207,582 km/h 1:57,612 212,427 km/h 15
16 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Lola-Ford 1:59,180 209,632 km/h 1:57,815 212,061 km/h 16
17 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Renault 1:58,238 211,303 km/h 2:27,817 169,020 km/h 17
18 Frankreich Philippe Streiff Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Renault 1:59,347 209,339 km/h 1:58,603 210,652 km/h 18
19 Italien Andrea de Cesaris Italien Minardi-Motori Moderni 2:00,984 206,507 km/h 1:59,960 208,269 km/h 19
20 Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Deutschland Zakspeed 2:02,307 204,273 km/h 2:00,148 207,944 km/h 20
21 Schweiz Marc Surer Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 2:01,320 205,935 km/h 2:01,415 205,774 km/h 21
22 Italien Alessandro Nannini Italien Minardi-Motori Moderni 2:01,528 205,582 km/h 2:01,354 205,877 km/h 22
23 Niederlande Huub Rothengatter Deutschland Zakspeed 2:06,006 198,276 km/h 2:03,842 201,741 km/h 23
24 Italien Piercarlo Ghinzani Italien Osella-Alfa Romeo 2:05,092 199,725 km/h 3:38,767 114,204 km/h 24
25 Deutschland Christian Danner Italien Osella-Alfa Romeo 2:09,465 192,979 km/h 2:06,219 197,942 km/h 25

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 43 1 1:27:57,925 05 1:59,879
02 Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 43 0 + 19,827 04 1:59,867
03 Schweden Stefan Johansson Italien Ferrari 43 0 + 26,592 11 2:00,221
04 Italien Michele Alboreto Italien Ferrari 43 0 + 29,634 09 2:00,828
05 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Renault 43 0 + 1:10,690 17 2:01,655
06 Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 43 1 + 2:17,772 03 1:59,282
07 Italien Teo Fabi Vereinigtes Konigreich Benetton-BMW 42 0 + 1 Runde 06 2:01,204
08 Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 42 0 + 1 Runde 15 2:01,241
09 Schweiz Marc Surer Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 41 0 DNF 21 2:04,435 Kraftstoffmangel
10 Osterreich Gerhard Berger Vereinigtes Konigreich Benetton-BMW 41 1 + 2 Runden 02 2:00,877
11 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Lola-Ford 40 0 DNF 16 2:01,584 Kraftstoffmangel
12 Frankreich Philippe Streiff Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Renault 40 0 + 3 Runden 18 2:03,183
13 Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Deutschland Zakspeed 37 5 DNF 20 2:04,287 Aufgabe
Italien Andrea de Cesaris Italien Minardi-Motori Moderni 35 0 DNF 19 2:03,916 Motorschaden
Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Renault 25 0 DNF 12 2:01,555 Getriebeschaden
Niederlande Huub Rothengatter Deutschland Zakspeed 25 0 DNF 23 2:08,018 defekte Wasserleitung
Italien Alessandro Nannini Italien Minardi-Motori Moderni 24 0 DNF 22 2:07,875 Getriebeschaden
Frankreich René Arnoux Frankreich Ligier-Renault 23 1 DNF 07 2:00,751 Motorschaden
Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 16 0 DNF 01 2:01,663 Motorschaden
Belgien Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 07 0 DNF 14 2:05,545 Elektrikschaden
Vereinigtes Konigreich Johnny Dumfries Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 07 0 DNF 13 2:04,781 Dreher
Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 06 0 DNF 08 2:04,546 Motorschaden
Italien Piercarlo Ghinzani Italien Osella-Alfa Romeo 03 0 DNF 24 2:17,068 Motorschaden
Deutschland Christian Danner Italien Osella-Alfa Romeo 02 0 DNF 25 2:34,035 Motorschaden
Frankreich Patrick Tambay Vereinigtes Konigreich Lola-Ford 00 0 DNF 10 Kollision

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Brasilien 1968 Ayrton Senna Lotus 25
02 Frankreich Alain Prost McLaren 23
03 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Williams 18
04 Brasilien 1968 Nelson Piquet Williams 15
05 Finnland Keke Rosberg McLaren 11
06 Frankreich Jacques Laffite Ligier 7
07 Schweden Stefan Johansson Ferrari 7
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
08 Osterreich Gerhard Berger Benetton 6
09 Frankreich René Arnoux Ligier 5
10 Italien Michele Alboreto Ferrari 3
11 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Tyrrell 2
12 Italien Teo Fabi Benetton 2
13 Italien Riccardo Patrese Brabham 1

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich McLaren 34
02 Vereinigtes Konigreich Williams 33
03 Vereinigtes Konigreich Lotus 25
04 Frankreich Ligier 12
Pos. Konstrukteur Punkte
05 Italien Ferrari 10
06 Vereinigtes Konigreich Benetton 8
07 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 2
08 Vereinigtes Konigreich Brabham 1

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“ (Memento des Originals vom 5. Mai 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 19. Mai 2013)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 19. Mai 2013)
  3. „WM-Stände“ (Memento des Originals vom 22. Juni 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 19. Mai 2013)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]