Jean-Louis Ricci

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Der Spice SE88C mit dem Jean-Louis Ricci, Jean-Claude Andruet und Claude Ballot-Léna beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1988 am Start waren
Der von Jean-Louis Ricci beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1994 gefahrene Courage C32

Jean-Louis Robert Ricci (* 22. Februar 1944 in Boulogne-Billancourt; † 27. Februar 2001 in Paris) war ein französischer Automobilrennfahrer.

Karriere im Motorsport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der vermögende Jean-Louis Ricci bestritt von 1987 bis zu seiner schwere Erkrankung im Jahr 2000 Touren- und Sportwagenrennen. Durch seine finanzielle Unabhängigkeit konnte er sich oft Teams und Cockpits aussuchen; nicht selten stand er auch Teamverantwortlichen mit Unterstützung zur Seite. Ricci war aber kein klassischer Bezahlfahrer; Fachleute bemerkten neben seiner professionellen Einstellung auch ein rennfahrerisches Talent. Sein erstes großes Rennen war das 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1987, wo er sich das Cockpit eines Royale RP40 mit dem Italiener Olindo Iacobelli und dem Franzosen George Tessier teilte. Der britische Gruppe-C2-Rennwagen, der einen 3,3-Liter-DFL-V8-Motor von Cosworth hatte, fiel schon nach 13 Runden durch einen Motorschaden aus.

Ricci war zwölfmal beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans am Start, unter anderem für Joest Racing und das Team von Yves Courage. Partner waren Fahrer wie Henri Pescarolo, Claude Ballot-Léna und Jean-Claude Andruet, mit denen er auch freundschaftlich verbunden war. Seine besten Ergebnisse in Le Mans erzielte er 1989 und 1992, als er jeweils Sechster im Gesamtklassement wurde.

Sein letztes Rennen fuhr er 2000 (mit Sohn Romano im Team) in Le Mans und erkrankte dann schwer. Fünf Tage nach seinem 57. Geburtstag starb er im Februar 2001 an den Folgen einer Krebserkrankung.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1987 ItalienItalien Olindo Iacobelli Royale RP40 Italien Olindo Iacobelli FrankreichFrankreich George Tessier Ausfall Motorschaden
1988 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chamberlain Engineering Spice Fiero SE88C FrankreichFrankreich Jean-Claude Andruet FrankreichFrankreich Claude Ballot-Léna Ausfall Motorschaden
1989 Deutschland Joest Racing Porsche 962C FrankreichFrankreich Henri Pescarolo FrankreichFrankreich Claude Ballot-Léna Rang 6
1990 Deutschland Joest Racing Porsche 962C FrankreichFrankreich Henri Pescarolo FrankreichFrankreich Jacques Laffite Rang 14
1991 NiederlandeNiederlande Euro Racing Spice SE89C ItalienItalien Olindo Iacobelli Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Piper nicht klassiert
1992 FrankreichFrankreich Courage Compétition Cougar C28 FrankreichFrankreich Henri Pescarolo FrankreichFrankreich Bob Wollek Rang 6 und Klassensieg
1993 FrankreichFrankreich Courage Compétition Courage C30 FrankreichFrankreich Pierre Yver FrankreichFrankreich Jean-François Yvon Rang 11
1994 FrankreichFrankreich Courage Compétition Courage C32LM Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Andy Evans Belgien Philippe Olczyk Rang 7
1997 FrankreichFrankreich Courage Compétition Courage C36 SchwedenSchweden Fredrik Ekblom Belgien Jean-Paul Libert Rang 16
1998 FrankreichFrankreich Michel Nourry Porsche 911 GT2 FrankreichFrankreich Michel Nourry FrankreichFrankreich Thierry Perrier Rang 18
1999 FrankreichFrankreich Perspektive Racing Porsche 911 3.8 RSR FrankreichFrankreich Michel Nourry FrankreichFrankreich Thierry Perrier Rang 21
2000 FrankreichFrankreich Perspektive Racing Porsche GT3-R FrankreichFrankreich Romano Ricci FrankreichFrankreich Thierry Perrier Rang 23

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1988 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Whitehall Rockensports Spice SE88P Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Skeeter McKitterick FrankreichFrankreich Claude Ballot-Léna Ausfall Zündung
1989 Deutschland Joest Racing Porsche 962C Deutschland Frank Jelinski FrankreichFrankreich Bob Wollek Rang 5

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
1987 Olindo Iacobelli
Chamberlain Engineering
Royale RP40
Spice SE86C
Spanien JAR Spanien JER Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜN Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ
DNF 7 DNF 15 DNF
1988 Chamberlain Engineering Spice SE88C Spanien JER Spanien JAR Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Tschechien BRÜ Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ Australien SAN
10 10 11 12 DNF DNF 8 DNF 16 DNF DNF
1989 Joest Racing Porsche 962 Japan SUZ Frankreich DIJ Spanien JAR Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Vereinigtes Konigreich DON Belgien SPA Mexiko MEX
DNF 7 DNF 20 8 6 3
1990 Konrad Motorsport
Joest Racing
Porsche 962 Japan SUZ Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Belgien SPA Frankreich DIJ Deutschland NÜR Vereinigtes Konigreich DON Kanada MOT Mexiko MEX
19 14 15 9
1991 Euro Racing Spice SE89C Japan SUZ Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜR Frankreich MAG Mexiko MEX Japan AUT
DNF DNF
1992 Courage Compétition Cougar C28 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich DON Japan SUZ Frankreich MAG
6

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian Moity, Jean-Marc Teissedre: 24 Stunden du Mans. 1923–1992. 2 Bände. Édition d'Art J. B. Barthelemy, Besançon 1992, ISBN 2-909-413-06-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jean-Louis Ricci – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien