Karbach (Hunsrück)

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Wappen Deutschlandkarte
Karbach (Hunsrück)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Karbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 10′ N, 7° 37′ OKoordinaten: 50° 10′ N, 7° 37′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Hunsrück-Kreis
Verbandsgemeinde: Hunsrück-Mittelrhein
Höhe: 468 m ü. NHN
Fläche: 4,97 km2
Einwohner: 645 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 130 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56281
Vorwahl: 06747
Kfz-Kennzeichen: SIM, GOA
Gemeindeschlüssel: 07 1 40 063
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 1
56281 Emmelshausen
Website: www.gemeinde-karbach.de
Ortsbürgermeister: Michael Bender
Lage der Ortsgemeinde Karbach im Rhein-Hunsrück-Kreis
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Karte
Karbach aus südwestlicher Richtung

Karbach ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein an.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karbach liegt etwa vier Kilometer östlich von Emmelshausen und sieben Kilometer westlich des Rheinortes St. Goar. Es ist über die A 61 / Abfahrt Emmelshausen und die B 327 (Hunsrückhöhenstraße) an das überregionale Verkehrsnetz angeschlossen.

Zu Karbach gehören auch die Wohnplätze Jagdhaus Steffens, Hambuchhof, Wilhelmshof und Margaretenhof.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Erwähnung der örtlichen Besiedlung geht auf den in der Gemarkung gelegenen Hof Quintenach zurück, der 1109 (1110 bestätigt) gemeinsam mit dem Hof Hirzenach in einer Urkunde Papst Paschalis II. der Abtei Siegburg geschenkt wurde mit der Maßgabe, am Ort ein Kloster, die folgende Propstei Hirzenach, zu errichten. Noch vor 1256 gelangten die Rechte an der Vogtei über Hirzenach, Karbach und Quintenach an die Pfalzgrafen bei Rhein. Die Herren von Ehrenburg wiederum wurden mit der Gemarkung belehnt, die sie beziehungsweise ihre Rechtsnachfolger nutzten, ab 1666 die Freiherrn von Clodt.[3] Mit der Besetzung des linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen wird der Ort französisch, 1815 wird er auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Seit 1946 ist der Ort Teil des Landes Rheinland-Pfalz.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Karbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]

Jahr Einwohner
1815 309
1835 408
1871 423
1905 425
1939 449
1950 447
1961 441
Jahr Einwohner
1970 477
1987 516
1997 565
2005 562
2011 582
2017 634
2022 645[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Karbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbürgermeister ist Michael Bender. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 79,20 % in seinem Amt bestätigt.[6]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Karbach
Wappen von Karbach
Blasonierung: „Das Wappen zeigt ein gespaltenes Schild: vorn in Blau einen goldenen Schräglinksbalken, hinten in Silber St. Quintin in goldenem Panzerhemd und rotem Mantel, in der Rechten einen grünen Palmwedel, in der Linken einen Bratspieß haltend.“
Wappenbegründung: Karbach gehörte ehedem zur Herrschaft Ehrenburg, daher vorn das Ehrenburger Wappen; St. Quintin ist Ortsschutzpatron und in der örtlichen St. Quintinskapelle mit einem Bratspieß und Palmwedel dargestellt.

Sehenswertes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die ehemalige Pfarrkirche St. Quintin, seit dem 12. Jahrhundert Wallfahrtsziel, geht durch ihren Ursprungsbau wie der Ort Karbach und der Hof Quintenach auf das 10. Jahrhundert zurück. Im Dreißigjährigen Krieg zerstört, wurde sie ab 1749 wieder aufgebaut und 1751 geweiht. Die einschiffige Kirche mit dreiseitig geschlossenem Chor beherbergt einen Holzaltar von 1275 mit der Darstellung der Schmerzhaften Muttergottes (Pietà), vermutlich aus dem Minoritenkloster zu Oberwesel, und eine Holzstatue des St. Quintin aus dem 14. Jahrhundert. Chorfenster von 1899, 1909 und 1960, dem Jahr der letzten umfassenderen Renovierung, mit Bildern des namensgebenden Heiligen sowie Darstellungen von Muttergotteserscheinungen geben dem Kirchenraum Helligkeit.[7]
  • Die kleine Kirche St. Anna wurde um 1700 errichtet und 1923 ausgebaut.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Karbach

Wirtschaft und öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den vergangenen rund 25 Jahren nahm der als Landwirtschaftsfläche ausgewiesene Teil von ca. 50 Prozent auf 42 Prozent des Gemeindegebietes ab, während der Waldanteil von 40 Prozent auf über 46 Prozent zunahm. Die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe nahm bei Erhöhung der Betriebsgröße von 20 auf 5 ab. Wenige Kleinhandels- und Dienstleistungsbetriebe bieten die notwendigsten Leistungen vor Ort, weitere das nahegelegene Emmelshausen.

Die Katholische Gemeinde unterhält vor Ort einen Kindergarten.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Karbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 58 (PDF; 3,3 MB).
  3. Michale Koelges: Zur Geschichte der Propstei Hirzenach (1100–1803). Förderverein Propsteigarten Hirzenach e. V., archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. März 2012; abgerufen am 2. März 2023.
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 2. März 2023.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Karbach. Abgerufen am 5. Oktober 2019.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Juni 2019; abgerufen am 5. Oktober 2019 (siehe Hunsrück-Mittelrhein, Verbandsgemeinde, zwölfte Ergebniszeile).
  7. Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz/Saarland. 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, 1984, ISBN 3-422-00382-7, S. 424.